Costa Concordia Havarie 13.01.2012

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Bernd U
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Bernd U »

Moin,Moin !
Will mich mal an den Spekulationen beteiligen:
Sinn wuerde ja die Verwendung der Zugseile unten dem Schiff ergeben.Wenn man diese Seile genau so an den Sponsons befestigt wie auf der Backbordseite,naemlich oben auf den Sponsons siehe Bild 6:
http://www.focus.de/panorama/welt/bergu ... 46916.html
haengt das Schiff in einer Art Haengegang.Da diese Zugseile beim Aufrichten ja schon ihre Zugkraft bewiesen haben,koennte das Schiff so transportiert werden und die Sponsons haetten so eine Zugkraft von unten und wuerden nicht alleine nur an den Schweissstellen ihre Hebekraft ansetzen.
Mfg Bernd
Video:https://www.youtube.com/watch?v=8y0kTkMJp2M
W.Wolf
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von W.Wolf »

Tim S. hat geschrieben:Also alle relevanten Infos gibt es eigentlich hier:
http://www.theparbucklingproject.com/
Wer diese verdammt gut gemachte Seite besucht und wirklich alle Positionen anklickt,wird keine Fragen mehr haben, da alles bestens erklärt wird.
Das Ganze dauert aber eine gute Stunde.
Man muss natürlich wissen wie man mit so einer Seite umgeht und etwas englisch oder italienisch können ;)

Grüße aus Cuxhaven

Wolfgang
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QM2
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von QM2 »

Auch ganz Interessant:
Satelliten beobachten das Aufrichten.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 23095.html


LG Christina
W.Wolf
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von W.Wolf »

Tim S. hat geschrieben:Auf der Satellitenaufnahme auf diesem Link kann man die CC selbst aufrichten...
http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 23095.html
QM2 hat geschrieben:Auch ganz Interessant:
Satelliten beobachten das Aufrichten.

http://www.spiegel.de/wissenschaft/welt ... 23095.html


LG Christina
Tim hatte schon darauf hingewiesen,Christina ;)

Moin ! :)

LG

Wolfgang
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Roland H
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Roland H »

Daily Mail hat eine ganze Reihe z.T. sehr detaillierter Bilder veröffentlicht:

http://www.dailymail.co.uk/news/article ... odies.html
Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.

Lucius Annaeus Seneca
Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

Tauchschwager hat geschrieben:
Tim S. hat geschrieben:Also alle relevanten Infos gibt es eigentlich hier:
http://www.theparbucklingproject.com/
Vielen Dank,
ich kann aber immer noch nicht ersehen von wo gezogen wurde. Laut dem Bild von dem Stahlgerüst,
aber da hätte man meiner Meinung nach eher das Gerüst aus dem Wasser gezogen statt die 60000 Tonnen anzuheben.
Mal ein paar Erklärungen dazu:

1) Aktuell soll die CC um 45.000t wiegen.
Stahl/Metall/Glas ist im Seewasser geflutet rund eine Tonne/m³ leichter, viele Kunststoffe wiegen nichts mehr und Holz sowie alle Isolierschäume erzeugen sogar mehr oder weniger Auftrieb.

2) Lt. diversen Medienberichten wurden bis jetzt rund 30.000t an Stahl verbaut, wobei sich das zum allergrössten Teil auf die Plattform und die Sponsons zzgl. Halterungen verteilt.
(Es kann natürlich auch sein, dass da schon die Sponsons, etc. für die Stb-Seite eingerechnet wurden. Journalisten haben es nicht so mit der Genauigkeit bei technischen Details.)

3) Der maximale Gesamtzug entstand beim Lösen vom Grund mit 6.800t und sank danach sofort auf knapp 6.000t, und ab da schnell weiter abnehmend.

4) Durch eine intelligente Kraftumlenkung konnte man einen grossen Teil als Druck in den Boden leiten und den verbleibenden Teil durch das Fachwerk als Zug auf die gesamte Gewichtskraft der Plattform.

Hier mal etwas graphisch aufbereitet, wobei die eingetragenen Gewichte für Sponsons und Plattform reine Schätzwerte sind: http://flari2013.fl.funpic.de/CC/Aufrichtung-1.JPG
Gruss Flari
Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

Andreas_Elmshorn hat geschrieben: Moin Zusammen, Moin "Flari"
Aus welcher Quelle ziehst Du Deine Kenntnisse? Ich denke/ meine, daß die Schwimmer an senkrechten Stahlträgern angebracht werden. Stelle es mir so vor, unten am Rumpf befestigen und über dem Schiff verbinden. So braucht man nichts an irgendwelche Konturen anpassen. Soll die CC auch mit den Sponsons versegelt werden?
Grüße, Andreas B.
Moin Andreas,

ich hatte ja schon im Posting #1010 auf die Projektseite http://www.theparbucklingproject.com hingewiesen, wo auch alle beteiligten Firmen aufgeführt sind. (Auch wenn sich später andere stritten, wer sie zuerst verlinkt hat.. :lol: )
Für technisch Interessierte sind die ganzen Seiten und Verlinkungen bedeutend wertvoller, als die Sensationsbilder der Medien.

Das mit den Adapterschienen hatte ich ja auch geschrieben.
Hier u.a. bei Overdick (Hamburg) zu sehen: http://overdick.com - Blick auf die Adapter und Sponsons

Hier ist die Montage gut aus dem All zu sehen

Wie ja inzwischen auch andere geschrieben haben, ist ein Auspumpen des Rumpfes nicht geplant, was mich weiterhin etwas arg wundert.
Mit Auspumpen wäre nicht nur das Schleppen bedeutend leichter, selbst wenn man die Sponsons zur Stabilisierung und Sicherheit dran liesse.
Aber insbesondere müsste man keinen Abwrackhafen auf 18m ausbaggern und ein neues Dock extra für die CC mit 60m Breite bauen!
Alleine das soll weitere dreistellige Millionen kosten.
Gruss Flari
Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

Bernd U hat geschrieben:Moin,Moin !
Will mich mal an den Spekulationen beteiligen:
Sinn wuerde ja die Verwendung der Zugseile unten dem Schiff ergeben.Wenn man diese Seile genau so an den Sponsons befestigt wie auf der Backbordseite,naemlich oben auf den Sponsons siehe Bild 6:
http://www.focus.de/panorama/welt/bergu ... 46916.html
haengt das Schiff in einer Art Haengegang.Da diese Zugseile beim Aufrichten ja schon ihre Zugkraft bewiesen haben,koennte das Schiff so transportiert werden und die Sponsons haetten so eine Zugkraft von unten und wuerden nicht alleine nur an den Schweissstellen ihre Hebekraft ansetzen.
Mfg Bernd
Moin Bernd,

die Zugseile zum Aufrichten (nur die sind auf Deinem Bild http://p4.focus.de/img/gen/P/T/HBPTkYmE ... 1100xA.JPG zu sehen) waren auf gesamt ~6.000-7.000t zzgl. natürlich sehr ordentliche Reserve berechnet.

Die Sicherungsketten wurden selbstverständlich sehr viel früher montiert um das Schiff zu sichern und somit am Rumpf befestigt.

Um die Schweissnähte der Experten mache ich mir keine Sorgen. ;)
Gruss Flari
Garsvik
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Garsvik »

Es ist ja erstaunlich genug, daß die Kreuzfahrtschiffe normalerweise aufrecht schwimmen. Wenn da Schimmhilfen montiert werden müssen und Auftrieb erzeugen, läuft das meiste Wasser von allein aus den Löchern des Rumpfes wieder raus. Insgesamt ergibt das einen hervorragend niedrigen Schwerpunkt zwecks abschleppen.

Garsvik
Seekater
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Seekater »

Flari hat geschrieben:http://www.theparbucklingproject.com/pa ... =progetto# bekannt, sehen vor, die CC auch auf BB noch mit weiteren Sponsons zu versehen, die bis gestern die Aufrichtaktion behindert hätten.
Ebenso ist bekannt, dass der Abwrackhafen min. 18m Tiefgang zulassen muss, damit die CC eingeschleppt werden kann, weswegen der favorisierte Hafen für ein paar Milliönchen ausgebaggert werden muss.
Man hat also nicht vor, sie weiter als bis zu ~17m? (original 8,2m) Tiefgang aus dem Wasser zu heben.
Es soll auch ein Dock im Abwrackhafen gebaut werden, dass ca. 60m Breite hat, damit die CC da mit Sponsons einfahren kann.
Herzlichen Dank für den Hinweis auf die "18m", dies habe ich auf der o.g. website überlesen.

Doch woher sind Deine Quellen für die Konsequenzen daraus ? (welcher Hafen denn ? Ausbaggern ?) Hast Du Links dafür ?

Ich interpretiere die Fakten aus der o.g. website anders:
Das "Rumpfdrehprojekt" ist dort beschrieben und nicht mehr. Die Sache mit den 18m ist der Ausblick auf das danach folgende Projekt des Einschleppens. Sprich, wenn man die beim Rumpfdrehen geschaffenen Möglichkeiten - und nur diese - verwendet, führt das dazu.

Jetzt wird aber ein neues Projekt gestartet, das Einschleppen. Dessen Detailberechnungen werden erst jetzt begonnen, weil erst jetzt die Voraussetzungen dafür vorliegen. Wäre das Rumpfdrehprojekt gescheitert, wäre jegliche Berechnung, jedes Angebot eines Bergers zum Einschleppen, jeder Auftrag dazu Nonsens gewesen. Drum werden die Berechnungen dafür erst jetzt erstellt und es bleibt abzuwarten, was dabei herauskommt und wozu sich Costa-Crociere/die Versicherungen entscheiden.

Solange keine Entschluß zum weiteren Vorgehen vorliegt, ist das alles Spekulation.
An der Analyse der zugrunde liegenden Fakten, kannst Du Dich natürlich gerne und sicherlich auch vortrefflich beteiligen.

Flari hat geschrieben:Ich sehe in der ganzen Aktion inzwischen keine besondere Leistung mehr.
Mit genügend Manpower, Zeit und Kohle kann man fast alles schaffen.
Hier wurde sowohl Zeitrahmen, als auch Kostenrahmen gewaltig überschritten.
Also hatten sich die Spezialisten (scheinbar?) gewaltig verschätzt.
Da widerspreche ich entschieden: Nur Routineaufgaben sind zu 100% vorhersehbar und mit Termin- UND Kostentreue abwickelbar. Beim Rumpfdrehprojekt gab es keine inhaltlichen Anpassungsmöglichkeiten. Entweder der Rumpf kann als Ganzes gedreht werden oder nicht. Also MUSS es - auf Grund der Neuigkeit des Vorhabens - ERHEBLICHE Anpassungen auf Kosten UND Terminseite geben. Wenn eines der drei Dinge, Inhalte, Kosten, Termine fest liegt, MUSS es Anpassungen bei den anderen beiden geben, weil die Risiken-Auftrittswahrscheinlichkeit ist nie Null. Und die Risiken-Auftrittswahrscheinlichkeiten sind bei einem Projekt mit diesem Neuartigkeitsanteil erheblich. Ein Urteil über fehlerhafte Risikenbetrachtung kann sich hier jedoch keiner erlauben: Detail-Informationen über die ursprüngliche Kalkulation und über Gründe und Maßnahmen die zu den Verzögerungen und Kostensteigerungen geführt haben fehlen hier komplett.

Sorry, wenn ich da so hart widerspreche, aber das IST ein Aushängeschild, alleine beim Neuigkeitscharakter, bei der Dimension und dem Erfolg.

Schöne Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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