Wolfpassing hat geschrieben:
Frage: Wie findet man nun die niedrigste Umdrehungszahl bei der das Schiff nun fahren kann heraus...?
LG
Ich denke, dass diese Frage kompetent z.B. durch A.Schlatterer beantwortet werden könnte
Mal einige Erklärungsversuche, basierend auf meinem "gesunden Halbwissen"
Die niedrigste sinnvolle Umdrehungszahl der Hauptmaschine (zumindest beim MAN/B&W Hauptmaschinen) wird durch den Punkt bestimmt wo die Spülluftgebläse (elektrisch betrieben) anspringen müssten. Dieses "Anspringen" und wieder Abschalten der Gebläse würde für eine ständig wechselnde Last auf den Hilfsdieseln sorgen die schwer zu händeln ist und für die Gefahr eines Blackouts sorgt.
So wie ich das erinnere dürfte das bei den o.g. Motoren bei 51 RPM liegen.
Was den Komplex "Propeller antreiben über den Wellengenerator" angeht:
Stelle dir einen Fahrraddynamo vor in den Du von außen Strom einspeist. Ganz evtl. könnte es Dir gelingen das frei in der Luft hängende Vorderrad in Schwung zu bekommen. Stelle das Fahrrad auf den Boden, setze Dich drauf und versuche das gleiche Spiel. Das wird dann mit "Rauchzeichen" aus Deinem Dynamo enden
Der Wellengenerator wird m.E niemals in der Lage sein den Propeller alleine anzutreiben, obendrein müsste er dann die Hauptmaschine leer mitdrehen. Selbst wenn Du (über den Ventiltrieb) die Kompression aus den Zylindern rausbekommst, musst Du immer noch zig Tonnen (wenn ich mich recht entsinne, wiegt jeder einzelne Kolben mit Kolbenhemd ca. 4t) drehen und obendrein noch die Zylinderschmierung im Schwung halten.
"In Bewegung setzen der ruhenden Welle & Propeller & Hauptmaschine durch den Wellengenerator" ? Die Hauptmaschine startest Du mit Druckluft und das aus gutem Grund. Wenn das elektrisch so einfach möglich wäre, würde wohl niemand den ganzen technischen Mehraufwand (Batterien von Druckluftspeichern, große Kompressoren etc./pp) auf sich nehmen.
Den Wellengenerator als zusätzlichen Antrieb bei laufender Hauptmaschine zuzuschalten halte ich ebenfalls für schwierig. Das müsste hundertprozentig, im Hinblick auf die Umdrehungszahlen, synchronisiert werden. So wird beispielsweise auf kleineren Feedern der Wellengenerator, bei schwerem Seegang, nur ungern zur Stromerzeugung genutzt. Die Propellerdrehzahl variiert dann (auf Grund des Seeganges) zu stark.
Weiterhin benötigst Du, um manövrierfähig zu bleiben (Druck auf dem Ruderblatt), eine gewisse Mindestgeschwindigkeit. Auch aus diesem Grunde halte ich die 22 RPM für völlig utopisch.
Soweit meine amateurhaften Deutungen und Erklärungsversuche.
Ich würde mich freuen wenn sich hierzu noch einer der Chiefs bzw. der Schiffsbetriebtechnikstudenten diese Forums meldet.