Abmahnwelle vom Hafenfuchs

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Cornelia
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Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von Cornelia »

MariusC hat geschrieben:Ich würde gar nicht reagieren, so lange bis ein Mahnbescheid (noch ungeprüft vom Gericht verschickt) durch das Amtsgericht ankommt. Diesem Mahnbescheid dann in jedem Fall Widersprechen und dann hat sich die Sache gelegt,da das Amtsgericht die Forderung prüft. Die werden den Streitwert neu festlegen und zum Schluss kommen, dass die Forderung unbegründet ist. (hatte genau sowas mal)
Natürlich nur dann so verfahren, wenn auch ich der Urheber bin. Nach deutschem Recht ist man das in jedem Fall, wenn das Foto durch mich selbst erstellt wurde. Es Bedarf keinem zusätzlichen Hinweis dafür.

Ich glaube deshalb nicht, dass es zu einem Mahnbescheid kommt - zu hohe Kosten und ein scheitern ist vorprogrammiert bei Gericht.
Hatte auch mal eine ähnliche Situation und es kam nie wieder Post, weil ich nicht regaiert habe. Nicht jede Forderung eines Anwalts oder eines Inkasso ist auch rechtmässig.

Marius
So sehe ich das auch, zumal man bedenken sollte, dass bei etlichen älteren Bildern das Urheberrecht nicht mehr greift, wie oben auch schon beschrieben.

Ich vestehe das ganze trotzdem nicht. Schon oft war ich in der Buchhandlung Fuchs, um irgendwas zu kaufen. Am alten Standort sowie auch am neuen Standort. Natürlich ist es schade, dass er später dann umgezogen ist, weg von Nähe Landungsbrücken.

Ich dachte mir immer, dass für so einen Laden, der sich ja doch sehr spezialisiert hat, es sehr auf positive Mundpropaganda ankommt !! Man fragt sich was er will ?? Glaubt er, dass einer der Leute, welche da "seine" Fotos auf einer Website veröffentlicht haben, nochmal bei ihm kaufen ?? Sowas tut doch sicherlich dem Fortbestand des Ladens nicht gut. Natürlich bekommt er eventuell von einigen Leuten Geld, die vor Schreck - sozusagen, zahlen. (Komisch, ähnliches hörte sich von meinem Lieblingsitaliener um die Ecke, der muss angeblich auch ab und zu zahlen....)
Dann bekommt er Geld und .. der Ruf des Ladens ?

Hätte er nicht mehr davon, die Leute auf den Webseiten auf das wenn überhaupt, verletzte Urheberrecht aufmerksam zu machen, und vorschlagen, dass man doch da seinen Laden mit angibt ?? Er verliert doch durch ein angesehenes Foto kein Geld würde ich sagen ! Durch Werbung aber würde er sich neue Kunden ziehen. Ich gucke mir gerne Fotos auf einer Website an, was nicht heisst, dass ich mir dieses Foto auch KAUFEN würde !! Zumal, wenn man in dem Laden ist, man herrlich stöbern kann und immer mal interessante Bücher findet.
So frage ich mich also, WO bleibt der Geschäftssinn bei dem Ganzen ??? Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein zunkunftsorieniterter Geschäftsmann sich so seinen Ruf versaut, statt seinen Namen unter die Leute zu bringen, und ein positives Bild von sich bei den angesprochenen Klientel zu hinterlassen !!
GÜNNI
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Beitrag von GÜNNI »

8-)
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cruiseferry.de
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Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von cruiseferry.de »

MariusC hat geschrieben:Ich würde gar nicht reagieren, so lange bis ein Mahnbescheid (noch ungeprüft vom Gericht verschickt) durch das Amtsgericht ankommt. Diesem Mahnbescheid dann in jedem Fall Widersprechen und dann hat sich die Sache gelegt,da das Amtsgericht die Forderung prüft. Die werden den Streitwert neu festlegen und zum Schluss kommen, dass die Forderung unbegründet ist. (hatte genau sowas mal)
Natürlich nur dann so verfahren, wenn auch ich der Urheber bin. Nach deutschem Recht ist man das in jedem Fall, wenn das Foto durch mich selbst erstellt wurde. Es Bedarf keinem zusätzlichen Hinweis dafür.

Ich glaube deshalb nicht, dass es zu einem Mahnbescheid kommt - zu hohe Kosten und ein scheitern ist vorprogrammiert bei Gericht.
Hatte auch mal eine ähnliche Situation und es kam nie wieder Post, weil ich nicht regaiert habe. Nicht jede Forderung eines Anwalts oder eines Inkasso ist auch rechtmässig.

Marius
Auf eine Abmahnung sollte man immer reagieren. Das Thema Abmahnung ist ein anders als das Thema unberechtigte Forderung (z.B. Abo-Falle)/Mahnbescheid.

Der Unterlassungsanspruch ist in den allermeisten Fällen rechtlich gegeben. Dies nur aus meiner beruflichen Praxis, ohne den Fall Hafenfuchs
bewerten zu wollen. Man sollte daher im Falle einer Abmahnung immer einen Rechtsanwalt aufsuchen, da zumindest die Kosten in aller Regel erheblich
reduziert werden können. Nur wenn man das Foto selbst gemacht hat oder sich seines Nutzungsrechtes ganz sicher ist, geht es auch ohne Rechtsanwalt.

Frank Schönstedt
MariusC
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Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von MariusC »

Natürlich nur dann so verfahren, wenn auch ich der Urheber bin.
Nur wenn man das Foto selbst gemacht hat oder sich seines Nutzungsrechtes ganz sicher ist, geht es auch ohne Rechtsanwalt.
Sagte ich ja. Ich gehe mal davon aus, dass man selbst weiß welches seine eigenen Fotos sind. Andere würde ich generell nur mit schriftlicher Genehmigung veröffentlichen, wenn diese von Dritten erstellt wurden.

Und rechtlisch gegeben ist in diesem Falle eine Abmahnung nicht. Daher würde ich mich auch nicht weiter kümmern und Geld für einen Rechtsanwalt investieren. Schließlich weiß ich ja, dass es mein Foto ist und könnte es ggf. auch beweisen.

Wenn man natürlich fremde Fotos benutzt, ohne Einwilligung des urhebers, dann ist die Sache eine ganz andere...

Marius
Spatenpauli
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Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von Spatenpauli »

Habe sie schon gefunden.
MfG aus Bremen
Jürgen Stein

Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von Jürgen Stein »

Ich habe mich in dieser Sache die ganze Zeit zurückgehalten und alle Beiträge von euch mindestens dreimal durchgelesen. Sicherlich war dieser Herr damals eine gewisse Institution. Sicherlich habe auch ich in meiner Jugendzeit stundenlang dort meine Freizeit verbracht und durfte überall rumstöbern. Ich habe dort selbst in meiner Freizeit seinen Laden dort am Johannisbollwerk umgebaut und dieser Herr hat auch reichlich Negative von mir bekommen.
Soviel zum damaligen Verhältniss zum Bausparfox.
Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass dieser Herr oder ein Familienmitglied seinerseits dieses Forum hier beobachtet.
Besonders bemerkenswert fand ich die Worte von Cornelia, die den Begriff "zukunftsorientierter Geschäftsmann" in den Raum warf.
Nein, dieser Fox ist kein zukunftorientierter Geschäftsmann, er ist in meinen Augen ein alter Greis, der seine ganze Sammlung mit ins Grab nimmt.
In meinen Augen ist das keine Institution mehr, sondern nur ein billiger Flohmarkthändler. Und wenn man hier so einmal die Resonanz hört, sollte man wirklich diesen Laden meiden. Fotos und Bücher bekommt man auch woanders. Nur leider geht es auf Kosten der Hobbyisten. Naja, Der Mensch ist in meinen Augen einfach nur peinlich.

So Wolfgang, jetzt kannst du mich auch verklagen :!:

Jürgen :evil:
MatthiasBöckenhauer

Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von MatthiasBöckenhauer »

Stoni hat "gemacht", ich habe auch viele Jahre "gemacht" um aus einen Andenckenladen etwas zu machen!
Das war vor zwanzig Jahren! Ich habe mit dem Fox in einem Haus auf St.Pauli gewohnt, seit 1992 wohne ich nicht mehr dort!
Ich habe gern dort mal gearbeitet, das hat mir Spaß gemacht...
... mal Hein Seemann und mal den Hobbyisten, aber heute?

Hat der Hafenfox den Kopf verloren...
Peter Hartung
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Registriert: So 13. Jan 2008, 17:19

Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von Peter Hartung »

Guten Abend!

Auch ich wurde von Wolfgang Fuchs mit einer strafbewehrten Unterlassungsaufforderung überzogen. Die Auswirkungen kann man auf meiner Internet-Seite http://www.unter-blauer-flagge.de nachvollziehen. Wie Peter Jensen ja schon mitgeteilt hat, sind wohl mehr als zwölf nicht-kommerzielle schifffahrtshistorische Liebhaber-Internetseiten betroffen.

Die Aufarbeitung und Präsentation der bundesdeutschen Nachkriegsfrachtschifffahrt wird damit meiner Meinung nach durch das Vorgehen von Wolfgang Fuchs schwer geschädigt, denn ohne die akribische Geschichtsarbeit der nicht-kommerziellen Forscher würden diese Erinnerungen endgültig verloren gehen. Und zur Geschichtsarbeit gehören Illustrationen, Bilder, Fotos mit dazu, damit sie der interessierten Öffentlichkeit bekannt gemacht werden können. Wer wüsste sonst heute denn noch, wie ein alter Frachtdampfer aussah. Und: Dafür bietet sich das Internet geradezu an.

Er besitze 400.000 bis 500.000 Foto-Negative behauptet Fuchs. Ob er auch die gleiche Zahl von an ihn ordngungsgemäß übertragenen nachweisbaren Nutzungsrechten besitzt ist meiner Meinung nach die entscheidende Frage. Und mutmaßlich ist er wohl kaum Urheber dieser Fotos. Er hat gesammelt, wie viele andere auch. Als zum Beispiel die von ihm mir gegenüber abgemahnten Fotos angefertigt wurden, war Fuchs mutmaßlich noch nicht geboren bzw. in einem Kindesalter, in dem er wohl vermutlich noch keine Kamera bedienen konnte, abgesehen davon, dass er in dieser Zeit nicht in Hamburg lebte und angeblich in Münster später einer ganz anderen Tätigkeit nachging.

Aber was würde wohl schwerer wiegen vor einem Zivilrichter: Der Besitz eines Foto-Negativs, ob mit oder ohne übertragene Nutzungsrechte oder der Besitz einer digitalen Bilddatei, die von einem rechtmäßig erworbenen oder sogar geerbten oder geschenkten Schwarz-weiß-Abzug eben jenes Foto-Negativs vor Jahren angefertigt und zum Beispiel für nen Heiermann an Hein Seemann verkauft wurde, in ein Fotoalbum geklebt wurde oder in einer Bilderkiste landete, dann im digitalen Zeitalter wieder ans Licht gelangte und nun vielen Schiffsliebhabern kostenlos präsentiert wird. Die kostenlose Präsentation im Internet ist das, was Fuchs wurmt. Er behauptet, damit sei sein Bilderverkauf von schwarz-weiß-Abzügen zurück gegangen. Aber er kann offenbar nicht den ihm tatsächlich entstandenen Schaden konkret nachweisen.

Es ist zu fragen: Bei wem liegt die Beweislast für die Nutzungsrechte? Bei dem, der das Foto-Negativ besitzt (und der offenbar nicht die an ihm übertragenen Nutzungsrechte belegen kann) oder bei dem, der die Umwandlung eines Schwarz-weiß-Abzuges dieses Foto-Negativs, welches unstreitig sein Eigentum ist, in eine digitale Bilddatei plausibel und nachvollziehbar darstellen kann. Im Besitz der Negative, glaubt Fuchs nun offenbar, Kasse machen zu können: Weist Ihr mir doch nach, dass ich die Nutzungsrechte für das Negativ nicht habe, wird er sagen, vermute ich.

Auf der anderen Seite gab es Werften oder Reeder, die für die Übergabefahrt einen Fotografen anheuerten und ihm die Schwarz-Weiß-Abzüge abkauften und an ihre Kundschaft und die Besatzung des Schiffes verteilten. In meinem Fall gelangte solch ein altes Foto in ein Fotoalbum des Reeders, landete irgendwann auf einem Dachboden. Der Enkel fand dann zig Jahre später die Fotos, die weder Angaben zu dem abgebildeten Objekt oder dem Urheber enthielten, machte davon ein paar Digital-Scans und stellte sie für eine Veröffentlichung im Internet zur Verfügung, um zum Beispiel hier im Forum-Schiff unter der Rubrik "Gesucht wird... wer kennt dieses Schiff?" dazu nähere Angaben zu erhalten.

Und diese Arbeit greift Fuchs jetzt an und erweist meiner Meinung nach auch seinen eigenen Ansprüchen einen Bärendienst.

Natürlich mussten irgendwann die Interessen an der kostenlosen Internet-Präsentation der digitalisierten Abbilder der alten Foto-Abzüge auf das Interesse des Herrn Fuchs an der Verwertung der Filmnegative in seinen Kartons aufeinander prallen. Als ich ihn vor längerer Zeit einmal um eine Veröffentlichungserlaubnis für ein bestimmtes Bild bat, wurde ich schroff abgewiesen. Obwohl ich seitdem sorgfältig darauf geachtet habe, dass mir von Fuchs nichts auf die Seite kam, mahnt er mich nun für acht Bilder ab, deren Nutzungsrechte er angeblich (so behauptet er) besitzen würde. Hätte er sich frühzeitig darum bemüht, sein Archiv zu katalogisieren und zu digitalisieren, den Katalog öffentlich zu machen und meinetwegen auch Datendateien gegen eine Gebühr zur Nutzung durch interessierte Schifffahrts-Historiker anzubieten, dann hätten wir jetzt dieses Schlammassel und vor allen Dingen die von ihm ausgehende Einschüchterung und finanzielle Schädigung von vielen Hobby-Historikern nicht. 600 Euro kann ich nun mal nicht eben locker aus der Tasche ziehen. Wobei ich diese Forderung, weil überzogen, nicht anerkennen kann. Aber er (und seine Frau und Tochter) wollen offenbar die Konfrontation anstatt die Kooperation.

Der Mann ist auf dem falschen Weg und wurde offenbar ganz schlecht beraten. Man kann darüber nur den Kopf schütteln.

mfg Peter Hartung

Hinweis an Herrn Fuchs: Auf die Beiträge in diesem Thread gab es bis heute 2.900 (in Worten: zweitausendneunhundert) Zugriffe. Das sollte den Mann nachdenklich machen.
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
FBehling
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Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von FBehling »

Hallo Peter,

Dein Posting bestärkt mich einmal mehr in der Vermutung, dass Hafenfuchs in einer von Panik getriebenen Aktion Kasse machen will - und das auf Teufel komm raus.

Ich bin mal gespannt, ob er sich auch an Shipspotting oder die großen Verlage heranwagt, die ja meist auch aus Reedereibestäänden Fotos nutzen? Da wird er ja bestimmt auch ganz schnell "fündig". Aber vermutlich reicht da seine juristische Kriegskasse nicht aus.


Wie gesagt, Unterlassung kann er erwirken. "Kohle" wird er für die Nutzung auf nichtkommerziellen oder rein privat und ohne Werbung betriebenen Seiten bei keinem deutschen Gericht sehen.

Gruß aus Kiel
Frank
Helge
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Re: Abmahnwelle vom Hafenfuchs

Beitrag von Helge »

Hi Frank,

obwohl er sich damit möglicherweise fürchterlich ins Knie schießt. Hab gerade mal ein wenig gegooglet und es scheint, dass teilweise mehr als 5 Abmahnungen schon rechtsmissbräuchlich sind. Natürlich Ironie der Geschichte, dass ich das ausgerechnet auf einer Seite für Antiquariatsrecht gefunden habe... :mrgreen:

http://www.antiquariatsrecht.de/?p=277#more-277

Ist ganz interessant, da mal drüber zu surfen. Wenn ich mich nicht auf dér Seite verlesen habe, wäre es sogar bei Abmahnungen, die in der Sache korrekt sind, missbräuchlich, wenn absurd hohe Forderungen gestellt werden.

Grüße
Helge
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