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Hafenschlick

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 13:51
von RonnyM
Moin Forumser,
in einem Bericht von "buten und binnen" streitet man sich über die Kosten. Kann jemand Auskunft geben, wie in anderen Häfen - auch EU - verfahren wird :?: :?: :?:

Grüße Ronny

Re: Hafenschlick

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 14:05
von Sirius
Was meinst Du genau?

Das Ausbaggern wird EU-weit ausgeschrieben.

mfgSirius

Re: Hafenschlick

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 14:53
von RonnyM
Moin Sirius, ich meine bei den sogenannten Giftschlick sollen die Werften die Entsorgung bezahlen. So wurde doch kürzlich z. B. der Diesel der Container-Brückenfahrer von der Steuer befreit und hier will man den Werftbetreibern die Kosten aufs Auge drücken, so wie ich das verstanden habe.

Grüße Ronny

Re: Hafenschlick

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 15:49
von Sirius
Wieso den Werften?

Bremen hat doch nur noch ausserhalb ein paar. Der Hafen selbst ist doch kaum betroffen.

Re: Hafenschlick

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 16:37
von Ingo J.
Moin,

in dem Beitrag ging es um die Entsorgungskosten des belasteten Hafenschlicks aus Bremerhaven. Dort sollen die 4 Werften die Entsorgungskosten für den mit TBT belasteten Aushubs übernehmen. War früher ein Verklappen in der Wesermündung bzw. in der Norsdsee gestattet, wird der Schlick unter anderem auf Deponien entsorgt, was mit erhöhten Kosten verbunden ist.

Da allerdings nur 15% der Anläufe in BHV die Werften zum Ziel haben, möchten die Werften natürlich nicht für die kompletten Entsorgungskosten aufkommen.

Leider kann ich mich nicht mehr erinnern, ob ein bestimmter Betrag genannt wurde.

Gruß,

Ingo

TBT-belasteter Hafenschlick

Verfasst: Mi 12. Mär 2008, 19:03
von Peter Hartung
Moin!

TBT (Tributylzinnhydrid) ist seit 2003 aus gutem Grund in Schiffsanstrichfarben als Antifouling-Zusatz weltweit von der IMO verboten. TBT verhindert bekanntlich, dass sich Muscheln und Algen am Schiffsrumpf festsetzen. Es gelangt von den Schiffsrümpfen ins Wasser, aber insbesondere auch bei Malerarbeiten in den Schwimm- und Trockendocks der Werften. Das Zeug ist ziemlich tückisch, sorgt es doch dafür, dass es, wenn es am Ende der Nahrungskette in den tierischen und menschlichen Organismus gelangt, dort hormonelle Störungen hervorruft, die zur Unfruchtbarkeit führen können. In Meeresgebieten mit hohem Schifffahrtsaufkommen sind durch das TBT in den Schiffsanstriche zahlreiche Tierarten fortpflanzungsunfähig geworden. Weibchen werden zu Männchen, wobei bis zu 90 Prozent der Population betroffen sein können, was schließlich zum Aussterben der Art in dem von TBT durchseuchten Gebiet führen kann. Die tödliche Dosis bei Ratten beträgt 127 Milligramm TBT je 1 Kilogramm Körpergewicht.

Im Hafenschlick um Werften (z. B. Schwimmdocks) herum sind - wen wundert es - hohe Konzentrationen von dem Zeugs im Schlick gefunden worden. Der Stoff ist ne ziemlich Zeitbombe und deshalb muss sich um die Sanierung gekümmert werden. Das kostet und hierzu müssen die Verursacher mit herangezogen werden.

mfg
Peter Hartung