Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Cornelia
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Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Cornelia »

Hier ein Artikel von vielen über dieses Thema von heute, 18.11.11

Nach 375 Jahren
Traditionswerft Sietas ist insolvent
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 41,00.html

Viele Grüsse aus Basel,

Cornelia
Zuletzt geändert von Cornelia am Fr 18. Nov 2011, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
Tim S.
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Tim S. »

Guckst du hier:
viewtopic.php?f=2&t=3835
Lattenheini

Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Lattenheini »

Tim S. hat geschrieben:Sietas ist insolvent
http://www.kn-online.de/schleswig_holst ... lvent.html
Deinen 3-Zeilenbeitrag kann man glatt übersehen.

375 Jahren Traditionswerft Sieta ist das nicht einen eigenen Thread wert?? als nur den Pressebericht??

lattenheini
smutje-winni
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von smutje-winni »

Schon wieder stirbt ein Stück Geschichte, das schlimme daran ist, das Angie das ganz egal ist, Sie holt lieber Fachkräfte aus Indien und so weiter…. ins Land…., aber leider nicht um eine Tradition hier fortzuführen. Andere Länder reiben sich die Hände, weil wir ja auf eine Subvention gerne verzichten.
Dem Steuerzahler fällt es ja eh nicht auf, das andere die Kohle bekommen.

Sorry ich politisiere
Paapa

Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Paapa »


Spektakuläre Pleiten großer und traditionsreicher Schiffbau-Unternehmen wie jetzt der Hamburger Sietas-Werft haben in Deutschland mehrfach die Wirtschaft erschüttert. Tausende Beschäftigte verloren bei den Firmenzusammenbrüchen ihre Arbeit.


# Mai 1996: Der Bremer Vulkan geht als größter deutscher Werftenverbund in Konkurs. Der Konzern hatte umgerechnet mindestens 435 Millionen Euro Subventionen zweckentfremdet, um Finanzlöcher zu stopfen. Das Geld war ursprünglich für Tochterfirmen in Ostdeutschland bestimmt.

# Der im Herbst 1995 zurückgetretene Vorstandschef Friedrich Hennemann und zwei weitere Mitarbeiter werden später wegen Untreue zu Bewährungsstrafen verurteilt. Mit dem Konkurs verlieren knapp 2000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.

# Februar 2004: Die Lloyd Werft Bremerhaven mit rund 500 Beschäftigten beantragt Insolvenz. Die finanziellen Probleme entstanden vor allem durch die Havarie des neuen Kreuzfahrtschiffes «Pride of America», das im Sturm an der Pier kenterte und wochenlang mit Schlagseite im Hafenbecken lag. In der Folgezeit gelingt die Sanierung des Unternehmens, 2006 steigen die italienische Staatswerft Fincantieri und eine Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landes Bremen als Gesellschafter bei Lloyd ein. 1996 hatte der Zusammenbruch des Mutterkonzerns Vulkan das Unternehmen erstmals in die Krise geführt.

# September 2008: Die Kieler Traditionswerft Lindenau stellt wegen erheblicher Finanzierungsprobleme Insolvenzantrag. Die auf Doppelhüllen-Tanker spezialisierte Werft mit gut 370 Beschäftigten verfügt nach eigenen Angaben über Aufträge von zusammen 225 Millionen Euro. Zuletzt fehlten rund neun Millionen Euro, um den Bau eines Tankers zu finanzieren.

# Januar 2009: Die Bremerhavener Schichau Seebeck Werft meldet Insolvenz an. Offene Verbindlichkeiten bei Lieferanten konnten trotz eines gutgefüllten Auftragsbuches nicht beglichen werden. Auf der Werft arbeiten mehr als 300 Beschäftigte. Der Zusammenbruch des Vulkan-Verbundes 1996 hatte damals auch die Pleite für die Schichau Seebeckwerft gebracht. Daraus war die SSW Fähr- und Spezialschiffbau GmbH hervorgegangen, die wiederum 2002 zahlungsunfähig war. Nach dieser Insolvenz ging das operative Geschäft dann auf die Schichau Seebeck Werft über.

# Juni 2009: Für die Wadan-Werften in Wismar und Rostock-Warnemünde wird trotz staatlich verbürgter Kredite in dreistelliger Millionenhöhe Insolvenz beantragt. Es scheitern zunächst alle Versuche, vorhandene Aufträge zu sichern und neue Investoren zu finden. Im August stimmt der Gläubigerausschuss dem Verkauf an den russischen Investor Igor Jussufow zu, der mit 40,5 Millionen Euro einsteigt. Die später in Nordic Yards umbenannten Werften beschäftigen derzeit 966 Mitarbeiter. Vor der Wadan-Insolvenz waren es rund 2400 Beschäftigte. aus THB


ingo
Jochen
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Jochen »

smutje-winni hat geschrieben:Schon wieder stirbt ein Stück Geschichte, das schlimme daran ist, das Angie das ganz egal ist, Sie holt lieber Fachkräfte aus Indien und so weiter…. ins Land…., aber leider nicht um eine Tradition hier fortzuführen. Andere Länder reiben sich die Hände, weil wir ja auf eine Subvention gerne verzichten.
Dem Steuerzahler fällt es ja eh nicht auf, das andere die Kohle bekommen.

Sorry ich politisiere

Ja, bitte doch oder ist es etwa nicht an der Zeit, mal laut aufzuschreien wenn überall alles und jeder gerettet wird durch Regenschirme und sonstwas, wenn Japan etwa mit Millionen den (Wieder)einstieg in den Passagierschiffbau subventioniert, wenn nur noch Befehle aus Brüssel kommen und Berlin nur freudig gehorcht?Oder ist das auch schon nicht mehr unser Land sondern das der "Märkte"?
Gruß Jochen
waterclerk
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von waterclerk »

Jochen hat geschrieben:Oder ist das auch schon nicht mehr unser Land sondern das der "Märkte"?
Gruß Jochen
Schon lange nicht mehr Jochen...wir sind nur noch die Marionetten...ein Hoch auf die Occupy-Bewegung!!!!

Waterclerk
frank0265
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von frank0265 »

Cornelia hat geschrieben:Hier ein Artikel von vielen über dieses Thema von heute, 18.11.11

Nach 375 Jahren
Traditionswerft Sietas ist insolvent
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 41,00.html

Viele Grüsse aus Basel,

Cornelia

Vielen Dank Cornelia für deinen Linkhinweis. Als Freund der Sietas-Schiffe schmerzt einen das ganz besonders.
Wir sollten die Regierung in Berlin abwählen !! Nur Schrott, was die produzieren.

Herzliche Grüße
Frank
Deutsche Gesellschaft für Schifffahrts-und Marinegeschichte e.V. ; FB Handelsschifffahrt
Arne J
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Arne J »

Ob hier die Politik schuldig ist, möchte ich anzweifeln. Fakt ist, dass das Produzieren von Schiffen in Deutschland zu teuer ist. Sietas hatte schon seit geraumer Zeit Schiffssektion in Polen fertigen lassen und in Neuenfelde nur noch zusammengebraten. Als dann vor zwei Jahren die komplette Geschäftsführung ausgewechselt und damit auch der Bau von Containerschiffen eingestellt wurde, war eigentlich klar, was passieren musste. Das Hauptgeschäftsfeld bricht von heut auf morgen weg und wird kampflos den Chinesen überlassen :( ! Als Beispiel hierfür seien einmal die Containerfeeder genannt, die bei SSW für die Reederei Sibum entwickelt wurden und heute zigfach in China kopiert werden. Wenn SSW all die Aufträge für diese Schiffe bekommen hätte, wäre die Werft heute sicherlich noch existent.
Das Hauptproblem ist nun, dass alle deutschen Werften nur noch Spezialschiffe bauen wollen. Und dieser Markt ist nicht sehr groß und im eigenen Lande schon so umkämpft, dass es noch andere treffen wird. Lindenau hat nach seiner Umstrukturierung nur noch zwei kleine Küstentanker gebaut und hält sich derzeit mit Reparaturaufträgen über Wasser. Bloß wie lange noch? Von den ostdeutschen Werften, HDW und B&V hört man auch recht wenig. Die einzigen, die gut im Geschäft stehen, sind die Flensburger. Da läufts zur Zeit noch sehr gut! Es würde mich doch sehr wundern, wenn nicht noch weitere Betriebe Konkurs anmelden und vor die Hunde gehen.
Zuletzt geändert von Arne J am So 20. Nov 2011, 20:37, insgesamt 1-mal geändert.
Alexander
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Re: Sietas-Werft meldet Insolvenz an

Beitrag von Alexander »

frank0265 hat geschrieben:
Cornelia hat geschrieben: Wir sollten die Regierung in Berlin abwählen !! Nur Schrott, was die produzieren.
Man kann die Regierung sicher für Vieles verantwortlich machen, aber wohl kaum für die Insolvenz einer einzelnen Firma...

Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
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