Landanschluß vs Sicherheit
Landanschluß vs Sicherheit
Hallo !
Gestern wurde im TV mal wieder über die Dreckschleudern (Schiffe) in den Häfen debattiert.
Man war mit Begeisterung bei den Plänen, diesen Schiffen alles abzustellen, was Dreck macht, also die Dieselmotoren.
Man könne doch auch Strom von Land nehmen und damit die Häfen von diesen Dreckschleudern befreien.
Nur, einer der größten Experten meinte dann, eine Schwierigkeit gäbe es da noch, nämlich Blitzeinschläge. Damit könnten dann ganze Hafenstädte und Regionen häufiger unter Blackouts leiden.
Kann mir mal einer erklären, was damit gemeint ist??? Wo soll denn da der Blitz so einen Schaden anrichten? Und den nur bei Schiffen mit Landanschluß.
Man sollte sich mal bei den Marinen dieser Welt ansehen, wie die das machen. Marineschiffe gehen fast immer an einen Landanschluß, wenn das nächste Auslaufen erst in Wochen abzusehen ist. Oder sie liegen im Päckchen und das Wachboot übernimmt für alle die Stromerzeugung.
Ein wirkliches Problem für einen Frachter im Hafen ist die Bereitschaft, in einem Notfall sofort manövrieren zu können.
Ein Schiff muß bei den kurzen Liegezeiten immer seeklar bleiben. Das heißt, es muß sofort, mit eigener Kraft von der Pier wegfahren können. Jede Unklarheit, jede Reparatur, die die Bewegungsfreiheit einschränkt, muß den Hafenbehörden gemeldet werden.
Seeklar bleiben heißt, der Betrieb läuft weiter, wie auf See. Und das geht nicht mit einer Stromversorgung von Land.
Die Diesel müssen weiterlaufen, der Kessel sowieso. (Von den Kesseln, den größten Dreckschleudern, war nicht die Rede. Wohl weil niemand wußte, dass es so etwas Mittelalterliches heute noch gibt). Die Hauptmaschinen müssen vorgewärmt bleiben, damit sie überhaupt anspringen.
Sollte man tatsächlich eine Landversorgung einführen, wären die meisten Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr einzuhalten und man müßte einiges an Sicherheit abschaffen. Selbst die Versorgung der Moorings wäre in Frage gestellt. Wer schon mal mit einem Schiff im Dock lag, weiß, wie anfällig ein Landanschluß ist und wie oft es dabei Blackouts gibt.
Man redet von Landanschluß und vergißt dabei die Sicherheit.
Ein Marineverband im Päckchen an einer Pier, versorgt durch einen Landanschluß bzw durch das Wachboot, ist stark durch Wetter, Feuer usw gefährdet, weil nicht seeklar.
mfgSirius
Gestern wurde im TV mal wieder über die Dreckschleudern (Schiffe) in den Häfen debattiert.
Man war mit Begeisterung bei den Plänen, diesen Schiffen alles abzustellen, was Dreck macht, also die Dieselmotoren.
Man könne doch auch Strom von Land nehmen und damit die Häfen von diesen Dreckschleudern befreien.
Nur, einer der größten Experten meinte dann, eine Schwierigkeit gäbe es da noch, nämlich Blitzeinschläge. Damit könnten dann ganze Hafenstädte und Regionen häufiger unter Blackouts leiden.
Kann mir mal einer erklären, was damit gemeint ist??? Wo soll denn da der Blitz so einen Schaden anrichten? Und den nur bei Schiffen mit Landanschluß.
Man sollte sich mal bei den Marinen dieser Welt ansehen, wie die das machen. Marineschiffe gehen fast immer an einen Landanschluß, wenn das nächste Auslaufen erst in Wochen abzusehen ist. Oder sie liegen im Päckchen und das Wachboot übernimmt für alle die Stromerzeugung.
Ein wirkliches Problem für einen Frachter im Hafen ist die Bereitschaft, in einem Notfall sofort manövrieren zu können.
Ein Schiff muß bei den kurzen Liegezeiten immer seeklar bleiben. Das heißt, es muß sofort, mit eigener Kraft von der Pier wegfahren können. Jede Unklarheit, jede Reparatur, die die Bewegungsfreiheit einschränkt, muß den Hafenbehörden gemeldet werden.
Seeklar bleiben heißt, der Betrieb läuft weiter, wie auf See. Und das geht nicht mit einer Stromversorgung von Land.
Die Diesel müssen weiterlaufen, der Kessel sowieso. (Von den Kesseln, den größten Dreckschleudern, war nicht die Rede. Wohl weil niemand wußte, dass es so etwas Mittelalterliches heute noch gibt). Die Hauptmaschinen müssen vorgewärmt bleiben, damit sie überhaupt anspringen.
Sollte man tatsächlich eine Landversorgung einführen, wären die meisten Sicherheitsvorkehrungen nicht mehr einzuhalten und man müßte einiges an Sicherheit abschaffen. Selbst die Versorgung der Moorings wäre in Frage gestellt. Wer schon mal mit einem Schiff im Dock lag, weiß, wie anfällig ein Landanschluß ist und wie oft es dabei Blackouts gibt.
Man redet von Landanschluß und vergißt dabei die Sicherheit.
Ein Marineverband im Päckchen an einer Pier, versorgt durch einen Landanschluß bzw durch das Wachboot, ist stark durch Wetter, Feuer usw gefährdet, weil nicht seeklar.
mfgSirius
-
- Mitglied
- Beiträge: 2384
- Registriert: So 13. Jan 2008, 17:19
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Moin!
Sirius hat ein paar wichtige Fragen aufgeworfen.
Zum Blitzschutz kann ich nichts sagen, kann mir aber gut vorstellen, dass eine Stromkabel-Verbindung ins Festlandnetz bei Gewitter schon Probleme machen kann.
Ich denke, dass "Hafensteckdosen" nicht das Immissionsproblem an den Liegeplätzen lösen können. Sirius hat zu Recht auf die notwendige Manövrierbereitschaft der Schiffe an den nur kurzzeitig besetzten Liegeplätzen hingewiesen. Deshalb denke ich, dass als Lösung ein optimierter Einspritzprozess von Treibstoff in den Zylinder und die Verbesserung des nachfolgenden Verbrennungsvorgang angestrebt werden muss verbunden mit einer Abgasrückführung mit anschließendem Denox-Filter und eine Partikelabscheidung für Schiffsdiesel. Auch auf der Brennstoffseite ließe sich noch einiges machen. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, bei (Gas-)-Tankern die überschüssigen Tankgase in das Antriebssystem zu übernehmen. In etwas weiterer Ferne (in 10 bis 20 Jahren) sind Antriebssysteme mit Brennstoffzellen zu sehen.
Letztlich sind die neuen Konzepte eine Kostenfrage, die zugleich ein einheitliches Regelwerk verlangen, damit solche neuen Standards auch weltweit realisiert werden können.
mfg
Peter Hartung
Sirius hat ein paar wichtige Fragen aufgeworfen.
Zum Blitzschutz kann ich nichts sagen, kann mir aber gut vorstellen, dass eine Stromkabel-Verbindung ins Festlandnetz bei Gewitter schon Probleme machen kann.
Ich denke, dass "Hafensteckdosen" nicht das Immissionsproblem an den Liegeplätzen lösen können. Sirius hat zu Recht auf die notwendige Manövrierbereitschaft der Schiffe an den nur kurzzeitig besetzten Liegeplätzen hingewiesen. Deshalb denke ich, dass als Lösung ein optimierter Einspritzprozess von Treibstoff in den Zylinder und die Verbesserung des nachfolgenden Verbrennungsvorgang angestrebt werden muss verbunden mit einer Abgasrückführung mit anschließendem Denox-Filter und eine Partikelabscheidung für Schiffsdiesel. Auch auf der Brennstoffseite ließe sich noch einiges machen. So gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, bei (Gas-)-Tankern die überschüssigen Tankgase in das Antriebssystem zu übernehmen. In etwas weiterer Ferne (in 10 bis 20 Jahren) sind Antriebssysteme mit Brennstoffzellen zu sehen.
Letztlich sind die neuen Konzepte eine Kostenfrage, die zugleich ein einheitliches Regelwerk verlangen, damit solche neuen Standards auch weltweit realisiert werden können.
mfg
Peter Hartung
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Hallo Peter !
Die Kabel liegen auf der Erde, gehen die Gangway hoch und verschwinden in einem Landanschlußkasten, den jedes Schiff heute schon hat. Schon immer hatte.
Bei der Marine geht das nur über Landanschluß und bisher gab es keine Probleme.
DAS Problem ist der Schwefelgehalt im Kraftstoff. Und der muß raus. Da läßt sich durch neue Einspritzsysteme nichts verbessern. Nur eine Verbesserung der Kraftstoffe ändert das Problem.
Der Hauptdreckmacher ist der Kessel und da läßt sich nichts ändern.
mfgSirius
Die Kabel liegen auf der Erde, gehen die Gangway hoch und verschwinden in einem Landanschlußkasten, den jedes Schiff heute schon hat. Schon immer hatte.
Bei der Marine geht das nur über Landanschluß und bisher gab es keine Probleme.
DAS Problem ist der Schwefelgehalt im Kraftstoff. Und der muß raus. Da läßt sich durch neue Einspritzsysteme nichts verbessern. Nur eine Verbesserung der Kraftstoffe ändert das Problem.
Der Hauptdreckmacher ist der Kessel und da läßt sich nichts ändern.
mfgSirius
-
- Mitglied
- Beiträge: 555
- Registriert: Sa 12. Jan 2008, 19:17
- Wohnort: Elmshorn
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Moin Zusammen, Moin sirius!
Du redest immer von Kesseln. Nun erklär' doch bitte mal einem Landei, was der macht? Ist der um den Kraftstoff zuverflüssigen oder was??? Es fahren doch wohl heute kaum noch Turbinenschiffe, wozu braucht man dann noch Dampf? Auch wenn's Dich vielleicht nervt, mach mich bitte schlauer.....
!!!
Danke und Grüße,
Andreas
Du redest immer von Kesseln. Nun erklär' doch bitte mal einem Landei, was der macht? Ist der um den Kraftstoff zuverflüssigen oder was??? Es fahren doch wohl heute kaum noch Turbinenschiffe, wozu braucht man dann noch Dampf? Auch wenn's Dich vielleicht nervt, mach mich bitte schlauer.....

Danke und Grüße,
Andreas
Geduld zu haben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen!
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Hallo Andreas !
Ohne Kessel geht nichts!
Er wird betrieben mit dem dreckigsten Kraftstoff.
Mit ihm wird geheizt : Kraftstofftanks (Doppelboden), Setztanks, Tagestanks, Schiffsheizng, Vorwärmer Separatoren, Ölabscheider, Schwerölvorwärmer der einzuspritzenden Kraftstoffe, sämtliche Maschinen werden damit in Temp. gehalten.usw, usw. Und -- er heizt den Kraftstoff, den er selbst verbrennt.
Auf einem normalen Schiff werden im Kessel 3 - 10 mto/d (3000 bis 10 000 kg) Kraftstoff verbrannt.
Eines meiner letzten Schiffe, ein OBO, hatte einen Kesselverbrauch von 60 000,- kg (60 mto/d) Schweröl.
Zum Vorwärmen der flüssigen Ladung .
Fällt ein Kessel für mehrere Stunden aus, so ist das Schiff nicht mehr seeklar. Oder man läßt dann die Hauptmaschine leer im Hafen laufen, um den Abgaskessel damit zu heizen. Zur Freude der Festmacherleinen.
mfg Sirius
Ohne Kessel geht nichts!
Er wird betrieben mit dem dreckigsten Kraftstoff.
Mit ihm wird geheizt : Kraftstofftanks (Doppelboden), Setztanks, Tagestanks, Schiffsheizng, Vorwärmer Separatoren, Ölabscheider, Schwerölvorwärmer der einzuspritzenden Kraftstoffe, sämtliche Maschinen werden damit in Temp. gehalten.usw, usw. Und -- er heizt den Kraftstoff, den er selbst verbrennt.
Auf einem normalen Schiff werden im Kessel 3 - 10 mto/d (3000 bis 10 000 kg) Kraftstoff verbrannt.
Eines meiner letzten Schiffe, ein OBO, hatte einen Kesselverbrauch von 60 000,- kg (60 mto/d) Schweröl.
Zum Vorwärmen der flüssigen Ladung .
Fällt ein Kessel für mehrere Stunden aus, so ist das Schiff nicht mehr seeklar. Oder man läßt dann die Hauptmaschine leer im Hafen laufen, um den Abgaskessel damit zu heizen. Zur Freude der Festmacherleinen.
mfg Sirius
-
- Mitglied
- Beiträge: 134
- Registriert: Sa 12. Jan 2008, 15:03
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Ja, über das Thema hab ich mal einen Bericht in einer Zeitschrifct gelesen, war allerdings ziemlich reisserisch aufgemacht,....
der Reporter hat dort behauptet, dass die großen Schiffe zur Stromversorgung permanent ihre Hauptmaschinen laufen liessen,..
Allerdings dürfte es auch nicht so einfach möglich sein, für jedes Schiff an jedem Anleger eine "Steckdose" bereit zu halten. Ich glaube auch mal, dass der Stromverbrauch mehrerer großer Schiffe nicht so ohne weiteres zu decken ist.
der Reporter hat dort behauptet, dass die großen Schiffe zur Stromversorgung permanent ihre Hauptmaschinen laufen liessen,..
Allerdings dürfte es auch nicht so einfach möglich sein, für jedes Schiff an jedem Anleger eine "Steckdose" bereit zu halten. Ich glaube auch mal, dass der Stromverbrauch mehrerer großer Schiffe nicht so ohne weiteres zu decken ist.
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Hallo !
Die Stromversorgung läuft im Hafen natürlich über bordeigene Dieselgeneratoren. Dabei versucht man, immer nahe an der Höchstlast zu bleiben. Also so weit wie möglich rückstandsfrei zu fahren.
Die Hauptmaschinen haben heute fast immer einen Wellengenerator, der auf See, "nebenbei" die Stromversorgung überniimmt. Das im Hafen zu machen ist möglich, läßt aber die Maschine wegen permanenter Unterlast sehr schnell verschleißen und verdrecken. Deshalb wird das nur im Notfall gemacht. Denkbar bei Ausfall sämtlicher Dieselgeneratoren. Und nur bei Schiffen mit Verstellpropelleranlagen.
Man stelle sich einmal eine hektische Containerpier vor, die ein Schiff mit Strom versorgen soll. Stromkabel dick wie Festmacher und tonnenschwer. Wo soll so ein Kabel liegen? An der Pier würde schon ein Feuerlöschschlauch stören, wo also hin mit dem E-Kabel? Das müßte also wasserseitig aus der Pier kommen. Zusammen mit einer Übersetzvorrichtung, die in der Lage ist, das tonnenschwere, sehr lange Kabel an Bord zu hieven. Die gesamte E-mäßige Infrastruktur müßte erstmal neu durchdacht und installiert werden.
Zu der Stromversorgung der Containerbrücken kommt dann noch die der Schiffe. Und diese sollen nicht direkt ans Netz, sondern zwischengeschaltet ein Trafo. Praktisch als Sicherung, falls mal der Blitz einschläg.
Wobei wir wieder beim Blitz sind, der der Marine keine Probleme macht, obwohl sie das schon seit 100 Jahren praktizieren.
Die Leistungen die ein Schiff, auch im Hafen, benötigt, sind natürlich enorm. Erzeugt das Schiff sie nicht selbst, erzeugt sie das nächste Kraftwerk. Und man wird uns sicher verkaufen wollen, dass man es mit "grünem" Strom macht. Strom von Wasserkraftwerken aus Skandinavien oder Windkrafträdern aus Ostfriesland.
mfgSirius
Die Stromversorgung läuft im Hafen natürlich über bordeigene Dieselgeneratoren. Dabei versucht man, immer nahe an der Höchstlast zu bleiben. Also so weit wie möglich rückstandsfrei zu fahren.
Die Hauptmaschinen haben heute fast immer einen Wellengenerator, der auf See, "nebenbei" die Stromversorgung überniimmt. Das im Hafen zu machen ist möglich, läßt aber die Maschine wegen permanenter Unterlast sehr schnell verschleißen und verdrecken. Deshalb wird das nur im Notfall gemacht. Denkbar bei Ausfall sämtlicher Dieselgeneratoren. Und nur bei Schiffen mit Verstellpropelleranlagen.
Man stelle sich einmal eine hektische Containerpier vor, die ein Schiff mit Strom versorgen soll. Stromkabel dick wie Festmacher und tonnenschwer. Wo soll so ein Kabel liegen? An der Pier würde schon ein Feuerlöschschlauch stören, wo also hin mit dem E-Kabel? Das müßte also wasserseitig aus der Pier kommen. Zusammen mit einer Übersetzvorrichtung, die in der Lage ist, das tonnenschwere, sehr lange Kabel an Bord zu hieven. Die gesamte E-mäßige Infrastruktur müßte erstmal neu durchdacht und installiert werden.
Zu der Stromversorgung der Containerbrücken kommt dann noch die der Schiffe. Und diese sollen nicht direkt ans Netz, sondern zwischengeschaltet ein Trafo. Praktisch als Sicherung, falls mal der Blitz einschläg.
Wobei wir wieder beim Blitz sind, der der Marine keine Probleme macht, obwohl sie das schon seit 100 Jahren praktizieren.
Die Leistungen die ein Schiff, auch im Hafen, benötigt, sind natürlich enorm. Erzeugt das Schiff sie nicht selbst, erzeugt sie das nächste Kraftwerk. Und man wird uns sicher verkaufen wollen, dass man es mit "grünem" Strom macht. Strom von Wasserkraftwerken aus Skandinavien oder Windkrafträdern aus Ostfriesland.
mfgSirius
-
- Mitglied
- Beiträge: 71
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 19:50
- Wohnort: Pinneberg
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Leute, könnt Ihr mir mal sagen, wie so eine "Steckdose" aussehen soll? Und so ein Kabel?
Das ist nicht, als würde ich so mal eben meinen Wohnwagen auf dem Campinplatz anschießen.
Die großen Containerschiffe haben eine Generatorleistung von bis zu 17MW. Noch dazu mit Netztspannungen von 6000V.
Kleinere Schiffe haben 440V, noch kleinere 400V. Manche 50 Hz, manche 60Hz.
Wieviele Steckdosen sollen es sein.
Solche Anschlußkabel würden mehrere Tonnen wiegen. Da müßte erstmal ein Kran klargemacht werden.
Dafür müßte in Hamburg erstmal ein ordentliches Kraftwerk gebaut werden. Und Kraftwerke sind ja heute auch alles "Dreckschleudern". Und politisch gar nicht mehr durchsetztbar (siehe Moorburg).
Das ist nicht, als würde ich so mal eben meinen Wohnwagen auf dem Campinplatz anschießen.
Die großen Containerschiffe haben eine Generatorleistung von bis zu 17MW. Noch dazu mit Netztspannungen von 6000V.
Kleinere Schiffe haben 440V, noch kleinere 400V. Manche 50 Hz, manche 60Hz.
Wieviele Steckdosen sollen es sein.
Solche Anschlußkabel würden mehrere Tonnen wiegen. Da müßte erstmal ein Kran klargemacht werden.
Dafür müßte in Hamburg erstmal ein ordentliches Kraftwerk gebaut werden. Und Kraftwerke sind ja heute auch alles "Dreckschleudern". Und politisch gar nicht mehr durchsetztbar (siehe Moorburg).
- Schmitty
- Mitglied
- Beiträge: 303
- Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:30
- Wohnort: Essen
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Hallo,
ich denke rein technisch dürfte die Versorgung an Land möglich sein. Auch weil gerade der Bauboom in den Häfen es ermöglichen würde, solche Anlagen gleich mit einzuplanen. Ich sehe da aber trotzdem vor Allem zwei Probleme:
1.) Man müsste sich (weltweit) auch einen einheitlichen Standart einigen, also die "Steckdose" vereinheitlichen.
2.) Ich denke auch das es schwierig werden könnte, immer die ausreichende Menge Strom vorzuhalten. Nicht alle Schiffe fahren nach einem Minuten genauen Fahrplan und außerdem braucht nicht jedes Schiff die gleiche Menge Energie (man vergleiche nur mal die großen Cruiseliner mit einem Feederschiff). Also würde ein Landanschluss auch eine unheimliche Logistik und Planung hervorrufen...
Am einfachten können meiner Meinung nach die Fährschiffe auf Landbetrieb "umgeschaltet" werden. Denn diese Schiffe pendeln in der Regel nur zwischen zwei Häfen, haben sehr exakte Fahrpläne und von "Natur aus" spezielle Anleger, welche man bestimmt mit einer "Steckdose" leichter erweitern könnte, als eine normale Standartkaianlage...
Gab es nicht sogar mal in Travemünde eine Versuchsanlege an einem Anleger?
ich denke rein technisch dürfte die Versorgung an Land möglich sein. Auch weil gerade der Bauboom in den Häfen es ermöglichen würde, solche Anlagen gleich mit einzuplanen. Ich sehe da aber trotzdem vor Allem zwei Probleme:
1.) Man müsste sich (weltweit) auch einen einheitlichen Standart einigen, also die "Steckdose" vereinheitlichen.
2.) Ich denke auch das es schwierig werden könnte, immer die ausreichende Menge Strom vorzuhalten. Nicht alle Schiffe fahren nach einem Minuten genauen Fahrplan und außerdem braucht nicht jedes Schiff die gleiche Menge Energie (man vergleiche nur mal die großen Cruiseliner mit einem Feederschiff). Also würde ein Landanschluss auch eine unheimliche Logistik und Planung hervorrufen...
Am einfachten können meiner Meinung nach die Fährschiffe auf Landbetrieb "umgeschaltet" werden. Denn diese Schiffe pendeln in der Regel nur zwischen zwei Häfen, haben sehr exakte Fahrpläne und von "Natur aus" spezielle Anleger, welche man bestimmt mit einer "Steckdose" leichter erweitern könnte, als eine normale Standartkaianlage...
Gab es nicht sogar mal in Travemünde eine Versuchsanlege an einem Anleger?
Gruß
Christian
Christian
-
- Beiträge: 19
- Registriert: Di 26. Feb 2008, 21:43
Re: Landanschluß vs Sicherheit
Die technische Probleme bei einer Umstellung auf Hafenstrom sind vielfälltig und nicht ohne weiteres zu beseitigen. Mal abgesehen von den Kosten die dabei entstehen, denn schließlich ist der Landstrom auch noch viel teuerer als die Selbstversorgung mit eignen Generatoren. Zudem haben die Hilfsdiesel auf den Schiffen höhere Wirkungsgrade als normele AKW's oder Kohlekraftwerke. Ich denke die Abgasreinigung auf den Schiffen zu verbessern ist einfacher als alle Schiffe mit Hafenstrom zu versorgen.