NEW YORK EXPRESS
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NEW YORK EXPRESS
warum verholt der boxcarrier in HH vom CTT zum CTB? Ich kenne das "Springen" nur von den Feedern.....
Burkhard
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Re: NEW YORK EXPRESS
Am zu geringen Tiefgang bzw. zu hohen Airdraft scheint es nicht zu liegen. Auffällig finde ich die recht lange Liegezeit der New York Express in Hamburg. Vorletzte Woche lag die Hamburg Express recht lange am CTB.
Warum die Schiffe so lange liegen kann ich nicht sagen, wohl aber, dass mir solch lange Liegezeiten am CTA noch nie aufgefallen sind. Am CTB kommt es mal vor und am CTT gehört es geradezu zum guten Ton, ein paar Tage zu bleiben. Das hat wohl mit der Auslastung der Terminals zu tun.
Warum die Schiffe so lange liegen kann ich nicht sagen, wohl aber, dass mir solch lange Liegezeiten am CTA noch nie aufgefallen sind. Am CTB kommt es mal vor und am CTT gehört es geradezu zum guten Ton, ein paar Tage zu bleiben. Das hat wohl mit der Auslastung der Terminals zu tun.
Gruß
Christian
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Re: NEW YORK EXPRESS
Das liegt an den Stürmen der letzten Zeit, weshalb viele Schiffe Tage hinter ihrem Zeitplan liegen und deshalb ihr Abfertigungsfenster an den Terminals verpassen. Die Hamburg Express beispielsweise lag sechs Tage untätig am CTB bevor sie am CTA abgefertigt werden konnte. Dies wird sicher jetzt auch der Grund bei der New York Express sein.
Auf den Terminals führt dies dazu, das sich die Export-Container stauen und die Lager an ihre Kapazitätsgrenze stoßen, siehe Pressemitteilung des Hamburger Hafens dazu.
Auf den Terminals führt dies dazu, das sich die Export-Container stauen und die Lager an ihre Kapazitätsgrenze stoßen, siehe Pressemitteilung des Hamburger Hafens dazu.
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Re: NEW YORK EXPRESS
Sonst geht's denen wie der STAR STANDARD grad in der Biskaya:
http://www.tugspotters.com/site/content ... -standard/
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Re: NEW YORK EXPRESS
die APL TEMASEK führt auch diese Woche die seltsame Reise vom CTT zum CTB durch....
Burkhard
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Re: NEW YORK EXPRESS
... auch THALASSA PISTIS macht die selbe Rundreise. Was mag der Grund sein, dass es verschiedene Dienste betrifft?
Burkhard
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Re: NEW YORK EXPRESS
Ähm, das hab ich ja bereits geschrieben:Burkhard hat geschrieben:... auch THALASSA PISTIS macht die selbe Rundreise. Was mag der Grund sein, dass es verschiedene Dienste betrifft?
Burkhard
Von den Stürmen ist ja nicht nur Hapag-Lloyd betroffen.Fabian hat geschrieben:Das liegt an den Stürmen der letzten Zeit, weshalb viele Schiffe Tage hinter ihrem Zeitplan liegen und deshalb ihr Abfertigungsfenster an den Terminals verpassen. Die Hamburg Express beispielsweise lag sechs Tage untätig am CTB bevor sie am CTA abgefertigt werden konnte. Dies wird sicher jetzt auch der Grund bei der New York Express sein.
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Re: NEW YORK EXPRESS
Guten Abend allerseits,
es ist das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse oder Faktoren, daß die Reedereien veranlaßt, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen.
In diesem Winter haben die langanhaltenden schweren Stürme auf dem Atlantik, insbesonders in der Biskaya, im Süden Englands und an der französischen Küste, das ihre dazu beigetragen.
In den Häfen Englands, Frankreichs, in Antwerpen und Rotterdam stellten die Terminals die Arbeiten wegen der Stürme an mehreren Tagen für jeweils einige Stunden ein. In Tilbury/UK dauerte eine solche Unterbrechung beinahe 18 Stunden. An einem Wochenende lagen im Seegebiet vor der Normandie und Le Havre nahezu 100 Schiffe unter Land und warteten die Stürme ab, die am westlichen Ausgang des Ärmelkanals mit Wellenhöhen von 12-14 Metern tobten. Und es waren keineswegs nur kleinere Schiffe, selbst große Containerschiffe von 300 m Länge und mehr hatten dort Anker geworfen.
Eine erste Maßnahme der Reedereien ist dann, einen oder zwei Häfen nicht mehr anzulaufen, damit das Schiff in den übrigen Häfen zur vereinbarten Zeit, dem sogenannten Fenster, eintrifft.
Daraus ergibt sich nun aber das weitergehende Problem, daß sich in den ausgelassenen Häfen die nicht abgefahrenen Exportcontainer stapeln, die angelaufenen Häfen nun aber auch eine größere Menge von Löschern bewältigen müssen. Durch die mehr zu löschenden Container verlängert sich nun aber auch die Liegezeit des Schiffes im betreffenden Hafen, auch wenn es nur wenige Stunden sein mögen.
Die Liegezeiten können nun auch nicht unendlich augedehnt werden, weil gerade die großen Containerschiffe manche Häfen nur in Abhängigkeit von der Tide wieder verlassen können. So heißt es dann häufig für diese Schiffe "Cut-and-Run". Wenn die Tide da ist, wird die Ladetätigleit eingestellt, egal wieviele Container noch an der Pier stehen. Da werden dann schonmal 200 und mehr Container zurückgelassen.
Im Februar war z.B. in der Zeitung zu lesen, daß die Lkw-Unternehmer sauer auf die HHLA wären, weil man am CTA in Altenwerder zeitweise keine Exportcontainer mehr annehmen konnte, eben weil dort die Stellplatzkapazitäten erschöpft waren. Nun betreibt die HHLA noch die Terminals am Burchardkai und am Tollerort und wenn dort noch Kapazitäten vorhanden sind, gehen die Schiffe zuerst einmal an eines dieser Terminals und löschen die Importcontainer. Und verholen danach zum CTA, um die dort stehenden Exportcontaineer zu laden. Und auch das veruracht wiederum Verspätungen, die durch Cut-and-Run-Operations im nächsten Hafen oder Auslassen des Hafens kompensiert werden müssen.
Irgendwann haben sich die Verspätungen dann soweit aufsumiert, daß die erdachten Fahrpläne nicht mehr eingehalten werden können.
Während die einen Schiffe sturmbedingt erhebliche Verzögerungen erlitten, konnten die nachfolgenden Schiffe bei besseren Wetterbedingungen ihren Zeitplan einhalten. Das Resultat wäre, daß zwei Schiffe eines Dienstes dann zeitgleich in einem Hafen eintreffen oder mit nur einem minimalen zeitlichen Abstand von 1-2 Tagen. Man begegnet diesem Szenario nun dadurch, daß man den verspäteten Dampfer 2-3 Tage länger im Hafen behält und er die Position des Nachfolgers einnimmt. Der oder die Nachfolger, die sich noch auf See befinden, verlangsamen ihre Reisegeschwindigkeit soweit, daß sie auch um eine Position nach hinten rücken. Fahrplantechnisch betrachtet fällt also eine Abfahrt aus, was eben auch bedeutet, daß mehrere Tausend Container in den verschiedenen Häfen "stehenbleiben". Wenn die Reedereien es nicht schaffen, diesen Überhang auf anderen Schiffen des Dienstes abzufahren, dann wird gegebenenfalls noch ein Schiff in Kurzzeitcharter genommen.
Und wie es der Teufel so will, sind die Schiffe in der Schlechtwetterperiode auch extremen Belastungen ausgesetzt. Und auch gut gewartete Schiffe müssen diesen Belastungen ihren Tribut zollen: Maschinenanlage, Ruderanlage oder Bugstrahlruder fallen aus oder zeigen so schwere Beschädigungen, daß sie unverzügllich mit hohem Zeitaufwand repariert werden müssen.
Elbinsel
es ist das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse oder Faktoren, daß die Reedereien veranlaßt, verschiedene Maßnahmen zu ergreifen.
In diesem Winter haben die langanhaltenden schweren Stürme auf dem Atlantik, insbesonders in der Biskaya, im Süden Englands und an der französischen Küste, das ihre dazu beigetragen.
In den Häfen Englands, Frankreichs, in Antwerpen und Rotterdam stellten die Terminals die Arbeiten wegen der Stürme an mehreren Tagen für jeweils einige Stunden ein. In Tilbury/UK dauerte eine solche Unterbrechung beinahe 18 Stunden. An einem Wochenende lagen im Seegebiet vor der Normandie und Le Havre nahezu 100 Schiffe unter Land und warteten die Stürme ab, die am westlichen Ausgang des Ärmelkanals mit Wellenhöhen von 12-14 Metern tobten. Und es waren keineswegs nur kleinere Schiffe, selbst große Containerschiffe von 300 m Länge und mehr hatten dort Anker geworfen.
Eine erste Maßnahme der Reedereien ist dann, einen oder zwei Häfen nicht mehr anzulaufen, damit das Schiff in den übrigen Häfen zur vereinbarten Zeit, dem sogenannten Fenster, eintrifft.
Daraus ergibt sich nun aber das weitergehende Problem, daß sich in den ausgelassenen Häfen die nicht abgefahrenen Exportcontainer stapeln, die angelaufenen Häfen nun aber auch eine größere Menge von Löschern bewältigen müssen. Durch die mehr zu löschenden Container verlängert sich nun aber auch die Liegezeit des Schiffes im betreffenden Hafen, auch wenn es nur wenige Stunden sein mögen.
Die Liegezeiten können nun auch nicht unendlich augedehnt werden, weil gerade die großen Containerschiffe manche Häfen nur in Abhängigkeit von der Tide wieder verlassen können. So heißt es dann häufig für diese Schiffe "Cut-and-Run". Wenn die Tide da ist, wird die Ladetätigleit eingestellt, egal wieviele Container noch an der Pier stehen. Da werden dann schonmal 200 und mehr Container zurückgelassen.
Im Februar war z.B. in der Zeitung zu lesen, daß die Lkw-Unternehmer sauer auf die HHLA wären, weil man am CTA in Altenwerder zeitweise keine Exportcontainer mehr annehmen konnte, eben weil dort die Stellplatzkapazitäten erschöpft waren. Nun betreibt die HHLA noch die Terminals am Burchardkai und am Tollerort und wenn dort noch Kapazitäten vorhanden sind, gehen die Schiffe zuerst einmal an eines dieser Terminals und löschen die Importcontainer. Und verholen danach zum CTA, um die dort stehenden Exportcontaineer zu laden. Und auch das veruracht wiederum Verspätungen, die durch Cut-and-Run-Operations im nächsten Hafen oder Auslassen des Hafens kompensiert werden müssen.
Irgendwann haben sich die Verspätungen dann soweit aufsumiert, daß die erdachten Fahrpläne nicht mehr eingehalten werden können.
Während die einen Schiffe sturmbedingt erhebliche Verzögerungen erlitten, konnten die nachfolgenden Schiffe bei besseren Wetterbedingungen ihren Zeitplan einhalten. Das Resultat wäre, daß zwei Schiffe eines Dienstes dann zeitgleich in einem Hafen eintreffen oder mit nur einem minimalen zeitlichen Abstand von 1-2 Tagen. Man begegnet diesem Szenario nun dadurch, daß man den verspäteten Dampfer 2-3 Tage länger im Hafen behält und er die Position des Nachfolgers einnimmt. Der oder die Nachfolger, die sich noch auf See befinden, verlangsamen ihre Reisegeschwindigkeit soweit, daß sie auch um eine Position nach hinten rücken. Fahrplantechnisch betrachtet fällt also eine Abfahrt aus, was eben auch bedeutet, daß mehrere Tausend Container in den verschiedenen Häfen "stehenbleiben". Wenn die Reedereien es nicht schaffen, diesen Überhang auf anderen Schiffen des Dienstes abzufahren, dann wird gegebenenfalls noch ein Schiff in Kurzzeitcharter genommen.
Und wie es der Teufel so will, sind die Schiffe in der Schlechtwetterperiode auch extremen Belastungen ausgesetzt. Und auch gut gewartete Schiffe müssen diesen Belastungen ihren Tribut zollen: Maschinenanlage, Ruderanlage oder Bugstrahlruder fallen aus oder zeigen so schwere Beschädigungen, daß sie unverzügllich mit hohem Zeitaufwand repariert werden müssen.
Elbinsel
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Re: NEW YORK EXPRESS
Vielen Dank für die detailierten Ausführungen.
Gruß
Christian
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