HAIDA G, eine Superyacht aus Kiel, inzwischen 80 Jahre alt.
Verfasst: Do 22. Mai 2008, 19:12
Guten Abend!
Die Fotos, die Andreas Schröder weiter unten von der Superyacht "SIGMA" bei TKMS Kiel zeigt, veranlassen mich, an eine andere Superyacht aus Kiel zu erinnern, wobei der enge Zusammenhang zwischen Superyacht- und Marineschiffbau wieder einmal auffällt.
Im Fotoalbum des verstorbenen HMG-Inspektors Kapitän Johannes Richters befand sich ein Foto von dieser Yacht:
Bildnachweis: Norbert Röth, Rottorf.
Wie sich dann - "with a little help of a Forum-Schiff-Member" - herausstellte, zeigt das Bild die Yacht "HAIDA G" unmittelbar nach ihrer Fertigstellung 1929, begonnen wurde 1927 mit ihrem Bau auf der Krupp Germania Werft zu Kiel für den US-amerikanischen Millionär Max C. Fleischmann ("Fleischmann´s Yeast"). Fleischmann verlangte von Krupp Germania ein besonders langlebiges und vielfältig einsetzbares Schiff, für lange Forschungs-, "Fishing-" und Vergnügungsreisen. Und er bekam es auch.
Hier die Daten:
Länge über alles 71,10 m (233.26 ft)
Länge Wasserlinie 54,94 m (180.25 ft)
Breite 9,14 m (29.99 ft)
Tiefgang 3,99 m (13.09 ft)
BRT 720
NRT 216
tdw 260 t
Verdrängung 1.140 t
2 x Krupp-Diesel 6L40/67M insges. 1.500 PS.
Geschwindigkeit 14 kn max., 11 kn Dienstgeschw.
Reichweite 8.000 sm bei 11 kn
Treibstoffkapazität 150 t
Trinkwassertanks 70 t.
Heute, achtzig Jahre später, sieht das Schmuckstück so aus:

Bildnachweis: monacoeye.com

Bildnachweis: monacoeye.com
HAIDA G wurde benannt nach einem Indianerstamm auf den Queen Charlotte Inseln vor der Westküste von Kanada. Als HAIDA G gehörte die Yacht dem Millionär Fleischmann von 1929 bis 1940. Der pönte das Schiff vollständig mit schwarzer Farbe. 1940 wurde sie an die US Navy verkauft, umgebaut und war unter dem Namen USS ARGUS (PY 14) als Küstenwachboot im Einsatz vor San Francisco. Sie wurde vermietet an die United States Geodetic Survey und fuhr als Forschungsschiff. Nach acht Monaten kam sie wieder zurück zur US-Navy und rettete im Pazifik am 29./30. Oktober 1944 insgesamt 60 Überlebende des von einem japanischen U-Boot torpedierten US-Liberty-Frachters JOHN A. JOHNSON. 1946 wurde die ARGUS von der Navy außer Dienst gestellt ("decomissioned") und an den ägyptischen Baumwoll-Magnaten Maurice Ada verkauft, der sie in SARINA umbenannte. Heimathafen war einige Jahre lang Alexandria, später lag die Yacht in südfranzösischen Häfen. Ein Jahr lang gehörte die Yacht dem us-amerikanischen Industriellen Larry Green, der sie 1969 an Loel Guiness, einem britischen Parlamentsabgeordneten, verkaufte. Nach 10 Jahren verkaufte Guiness das Schiff an Robert Stigwood, einem bekannten Musik- und Filmproduzenten (The Beatles, The Who, Musicals Hair, Grease etc.). Stigwood verkaufte 1981 die SARINA an einen griechischen Eigner, der sie in ROSENKAVALIER umbenannte. 1988 ging das Schiff an einen japanischen Eigner namens Isaka in Yokohama, bis 1992 Andreas Laveras, ein griechischer Yachtliebhaber die ROSENKAVALIER kaufte. 1999 erfolgte der Verkauf offenbar an eine Investorengruppe, die Yacht erhielt wieder ihren alten Namen HAIDA G und wurde vollständig renoviert und modernisiert. Die beiden Krupp-Diesel (je 750 PS) blieben nach einer Grundüberholung weiterhin an Bord und verrichten immer noch ihren Dienst. Heute kann man exklusive Charterfahrten mit der Yacht machen, wenn man dazu das nötige "Kleingeld" besitzt.
Die ganze Geschichte dieser schönen Yacht ist zu lesen unter dem nachfolgenden Link (in englischer Sprache): http://www.haida-g.com/index.html
Mit vielen Fotos aus ihrem langen Schiffsleben.
mfg
Peter Hartung
Die Fotos, die Andreas Schröder weiter unten von der Superyacht "SIGMA" bei TKMS Kiel zeigt, veranlassen mich, an eine andere Superyacht aus Kiel zu erinnern, wobei der enge Zusammenhang zwischen Superyacht- und Marineschiffbau wieder einmal auffällt.
Im Fotoalbum des verstorbenen HMG-Inspektors Kapitän Johannes Richters befand sich ein Foto von dieser Yacht:

Bildnachweis: Norbert Röth, Rottorf.
Wie sich dann - "with a little help of a Forum-Schiff-Member" - herausstellte, zeigt das Bild die Yacht "HAIDA G" unmittelbar nach ihrer Fertigstellung 1929, begonnen wurde 1927 mit ihrem Bau auf der Krupp Germania Werft zu Kiel für den US-amerikanischen Millionär Max C. Fleischmann ("Fleischmann´s Yeast"). Fleischmann verlangte von Krupp Germania ein besonders langlebiges und vielfältig einsetzbares Schiff, für lange Forschungs-, "Fishing-" und Vergnügungsreisen. Und er bekam es auch.
Hier die Daten:
Länge über alles 71,10 m (233.26 ft)
Länge Wasserlinie 54,94 m (180.25 ft)
Breite 9,14 m (29.99 ft)
Tiefgang 3,99 m (13.09 ft)
BRT 720
NRT 216
tdw 260 t
Verdrängung 1.140 t
2 x Krupp-Diesel 6L40/67M insges. 1.500 PS.
Geschwindigkeit 14 kn max., 11 kn Dienstgeschw.
Reichweite 8.000 sm bei 11 kn
Treibstoffkapazität 150 t
Trinkwassertanks 70 t.
Heute, achtzig Jahre später, sieht das Schmuckstück so aus:

Bildnachweis: monacoeye.com

Bildnachweis: monacoeye.com
HAIDA G wurde benannt nach einem Indianerstamm auf den Queen Charlotte Inseln vor der Westküste von Kanada. Als HAIDA G gehörte die Yacht dem Millionär Fleischmann von 1929 bis 1940. Der pönte das Schiff vollständig mit schwarzer Farbe. 1940 wurde sie an die US Navy verkauft, umgebaut und war unter dem Namen USS ARGUS (PY 14) als Küstenwachboot im Einsatz vor San Francisco. Sie wurde vermietet an die United States Geodetic Survey und fuhr als Forschungsschiff. Nach acht Monaten kam sie wieder zurück zur US-Navy und rettete im Pazifik am 29./30. Oktober 1944 insgesamt 60 Überlebende des von einem japanischen U-Boot torpedierten US-Liberty-Frachters JOHN A. JOHNSON. 1946 wurde die ARGUS von der Navy außer Dienst gestellt ("decomissioned") und an den ägyptischen Baumwoll-Magnaten Maurice Ada verkauft, der sie in SARINA umbenannte. Heimathafen war einige Jahre lang Alexandria, später lag die Yacht in südfranzösischen Häfen. Ein Jahr lang gehörte die Yacht dem us-amerikanischen Industriellen Larry Green, der sie 1969 an Loel Guiness, einem britischen Parlamentsabgeordneten, verkaufte. Nach 10 Jahren verkaufte Guiness das Schiff an Robert Stigwood, einem bekannten Musik- und Filmproduzenten (The Beatles, The Who, Musicals Hair, Grease etc.). Stigwood verkaufte 1981 die SARINA an einen griechischen Eigner, der sie in ROSENKAVALIER umbenannte. 1988 ging das Schiff an einen japanischen Eigner namens Isaka in Yokohama, bis 1992 Andreas Laveras, ein griechischer Yachtliebhaber die ROSENKAVALIER kaufte. 1999 erfolgte der Verkauf offenbar an eine Investorengruppe, die Yacht erhielt wieder ihren alten Namen HAIDA G und wurde vollständig renoviert und modernisiert. Die beiden Krupp-Diesel (je 750 PS) blieben nach einer Grundüberholung weiterhin an Bord und verrichten immer noch ihren Dienst. Heute kann man exklusive Charterfahrten mit der Yacht machen, wenn man dazu das nötige "Kleingeld" besitzt.
Die ganze Geschichte dieser schönen Yacht ist zu lesen unter dem nachfolgenden Link (in englischer Sprache): http://www.haida-g.com/index.html
Mit vielen Fotos aus ihrem langen Schiffsleben.
mfg
Peter Hartung