Elbfähre Cuxhaven - Brunsbüttel

Antworten
Christian Costa
Site Admin
Beiträge: 1178
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 00:09
Wohnort: Bremerhaven
Kontaktdaten:

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Christian Costa »

Ich bin gespannt. Sicherlich kann man Fußpassagiere aus Cuxhaven oder Brunsbüttel gewinnen. Aber private Autofahrer?
Der Preis ist schon recht hoch für einen Tagstrip...
Dennoch wird der Betrieb sicherlich mehrheitlich auf Fracht aus sein.
Sofern eine ordentliche Auslastung da sein sollte, kann es ja evtl klappen.

Schade, dass die Rampe und das Steubenhöft selbst in Zukunft wohl als Fotopunkte wegfallen.
Da bin ich mir nicht so sicher, was ich besser finden soll: Die neue Verbindung oder den Wegfall der Fotopunkte.

Mal sehen, was passiert.
MfG & bis neulich
Christian

webmaster http://www.forum-schiff.de
Andreas_Elmshorn
Mitglied
Beiträge: 550
Registriert: Sa 12. Jan 2008, 19:17
Wohnort: Elmshorn

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Andreas_Elmshorn »

Moin, Moin!
Für Frachtkunden wird die Verbindung von Vorteil sein. Sicher ist die Straßenanbindung in Brunsbüttel nicht optimal aber die B5 kostet auch keine Maut..... :mrgreen: !
Die Schiffe sehen ja ganz charmant aus. Erinnern mich an die beiden Sietas- Schiffe, die zwischen Taars und Spodsberg verkehren. Guckt Ihr hier:

http://www.faktaomfartyg.se/extra_bilde ... _omb_1.htm

Grüße, Andreas B.
Geduld zu haben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen!
Dirk
Mitglied
Beiträge: 65
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 13:44

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Dirk »

Moin,
mal ne blöde frage ..... was machen die Eesten dann mit der Inselverbindung nach Saarema ?
Die drei Schiffe sind doch quasi gerade erst für die Route gebaut worden.
Der Rest der Flotte bspw. die Regula ist ja eigentlich schon "drüber"
Ist zwar 2 Jahre her, aber die Regula hatte einen doch sehr morbiden Charme und die St. Ola war dort aufgelegt und sah nicht wirklich gut aus.
Baut irgendwer für die Reederei gerade neue Schiffe?

http://www.tuulelaevad.ee/index.php?opt ... 47&lang=en

Gruß

Dirk
Olle
Mitglied
Beiträge: 226
Registriert: Do 26. Jul 2012, 06:21

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Olle »

Das ist eigentlich eine ganz interessante Entwicklung dort oben.
Wenn ich mich recht erinnere, lässt eine 100% staatliche Firma gerade Schiffe für den Saaremaverkehr bauen und der derzeitige private Anbieter verliert die Konzession.
Elwesier

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Elwesier »

Im ersten Moment denkt wohl fast jeder: 25 Euro (oder Online gebucht 23 Euro), das ist nicht billig.
Wenn man dann jedoch beginnt, umfangreicher nachzudenken und auch wirtschaftliche Aspekte mit
einbezieht, relativiert sich dieser Preis für die 25 Kilometer Strecke und 70 Minuten Fahrzeit dann
doch ziemlich schnell.

Denn auch als Privatfahrer habe ich nicht nur letztendlich die gleichen Kosten wie Unternehmen,
sondern sogar Höhere, da man als Privatfahrer die Vorsteuer ja nicht ziehen kann. Und mit 30 Cent
Kosten je gefahrenen Kilometer kommt man heute nur noch mit Kleinwagen aus. Normale und höhere
Mittelklassewagen liegen schnell über 40 Cent je Kilometer. Bei 30 Cent kommt man dann mit 25 Euro
nur ca. 83 Kilometer weit, bei 40 Cent sogar nur ca. 62 Kilometer weit. Wer also vor der Frage `Fähre
oder mehr als 60 Kilometer Umweg´ steht, liegt letztendlich mit der Fähre günstiger.

Und dabei ist dann noch gar nicht der persönliche Eventwert der Fährfahrt mit eingerechnet.

Den zu beziffern ist natürlich sehr schwierig, weil das sicher jeder auch persönlich anders bewertet.
Ich stelle nur einmal gegenüber: Eine 1-stündige Hafenrundfahrt im Hamburger Hafen kostet pro
Person (und naturgemäß ohne Auto!) schon fette (und in meinen Augen seeräuberisch unverschämte)
18 Euro. Eine Tagesrückfahrkarte auf eine der ostfriesischen Inseln (ohne Auto!) kostet zwischen
19 und 22 Euro. Der fairste Preis ist im Vergleich die 2-stündige Dicke-Pötte-Tour in Bremerhaven
inklusive zweimaliger Schleusung mit 10 Euro.
Und richtig interessant wird es, wenn man zum Vergleich z.B. die sogar kürzere Strecke von Puttgarden
nach Rödby heranzieht. In der Nebensaison 39 Euro, in der Hauptsaison 67 Euro pro Fahrt und Auto.
Dagegen sind 25 Euro ja dann schon fast ein Schnäppchen.
Dji
Mitglied
Beiträge: 1898
Registriert: Mo 14. Jan 2008, 22:28
Wohnort: Westerstede

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Dji »

Klar sind die 25€ inkl. Auto eigentlich nicht zu teuer, aber es ist eben auch nicht so, dass man dadurch gehäuft "mal eben zum NOK" fahren kann. Wäre es billiger, würde man diese Tagestour häufiger machen können, allerdings rechnet sich das dann für den Fährbetreiber natürlich nicht. Bei 50€ hin+rück alleine für die Fähre wird man das nicht zu oft machen können...
Was ich aber als Vorteil sehe, wäre eine reine Fahrt als Fußgänger, hoffentlich wird in Cux entsprechende Parkkapazität bereitstehen (und nicht zu teuer sein). Wenn man als Passagier für sagen wir 12€ hin+rück kommt, so kann man da öfter als jetzt mal zum NOK spotten fahren. Für den Kanalbereich bei Brunsbüttel muss es dann halt ohne Auto gehen, Nachteil ist, dass man dann nicht groß weiter kommt.
Aber wird sich zeigen, wenn die Linie erstmal in Betrieb ist. Auch die Perspektive von der Elbe aus vorbei an den Schiffen von und nach HH kann doch interessant werden, und im Vergleich zu den angesprochenen Hafenrundfahrten in Hamburg (heute teure 18€ p.P., früher mal 7-8€) ist das dann ein echtes Schnäppchen!
Aktuelle Videos zu Schifffahrt, Meer, und Urlaub auf meinem Kanal:
https://www.youtube.com/c/SchiffsKanal
Elwesier

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Elwesier »

Seit heute steht auf der Internetseite von ELB-LINK, dass sie kein Tochterunternehmen der A/S Tallink seien
und dass die Namensähnlichkeit rein zufällig sei. Auch wird offensichtlich Wert darauf gelegt, zu betonen,
dass es zwischen der ELB-LINK REEDEREI GmbH und A/S Tallink keine gesellschaftliche Verbindung gibt.

Fakt sind aber folgende Tatsachen:
Die ELB-LINK REEDEREI GmbH hat lediglich ein Stammkapital von nur 25.000 Euro (Mindestsumme für eine GmbH).
Gründungstag ist der 12.03.2015.
Bestellt als Geschäftsführer sind
Schulz, Christian, Weyhe, *07.12.1968 und
Treiel, Urmas, Muratsi Küla / Estland, *19.04.1968,
jeweils einzelvertretungsberechtigt.

Für ein Unternehmen, dass zwei Schiffe im höheren Millionenwert betreiben will,
sind 25.000 Euro Stammkapital natürlich äußerst wenig. Aber möglich ist das schon.
Christian Costa
Site Admin
Beiträge: 1178
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 00:09
Wohnort: Bremerhaven
Kontaktdaten:

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Christian Costa »

Korrekt!
Olle hat geschrieben:Das ist eigentlich eine ganz interessante Entwicklung dort oben.
Wenn ich mich recht erinnere, lässt eine 100% staatliche Firma gerade Schiffe für den Saaremaverkehr bauen und der derzeitige private Anbieter verliert die Konzession.
MfG & bis neulich
Christian

webmaster http://www.forum-schiff.de
Andreas_Elmshorn
Mitglied
Beiträge: 550
Registriert: Sa 12. Jan 2008, 19:17
Wohnort: Elmshorn

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Andreas_Elmshorn »

Elwesier hat geschrieben: Fakt sind aber folgende Tatsachen:
Die ELB-LINK REEDEREI GmbH hat lediglich ein Stammkapital von nur 25.000 Euro (Mindestsumme für eine GmbH).
Moin, Moin!
Nach EU- Recht wäre auch eine "ltd." möglich mit 1,-€ Stammkapital. Selbst wenn der noch geliehen wäre, wäre alles rechtens! Die Schiffe sind ja auch eine Art Kapital, also: alles gut!
Grüße, Andreas B.
Geduld zu haben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen!
Elwesier

Re: Tallinktochter will auf die Elbe

Beitrag von Elwesier »

Dafür braucht es seit einigen Jahren gar kein EU-Recht mehr, denn auch in Deutschland kann man inzwischen mit 1 Euro
Startkapital eine sogenannte UG (haftungsbeschränkt) gründen. Die Schiffe sind in diesem Zusammenhang kein Kapital,
da sie nicht der GmbH gehören und nur gemietet oder geleast werden. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass man
mit nur 25.000 Euro Stammkapital keinen Reedereibetrieb in dieser Größenordnung führen kann. Das funktioniert nur,
wenn Kredite in erheblich höherer Summe zur Verfügung stehen. Und das wiederum bedeutet, dass bei einem Unternehmen
von Anfang an eine Überschuldungsgefahr vorhanden ist, die nur vermieden werden kann, in dem z.B. die Kreditgeber einen
sogenannten Rangrücktritt für ihren Kredit erklären oder andere finanzielle Sicherheiten in mindestens gleicher Höhe bei der
GmbH hinterlegt sind. Doch statt dieser finanzieller Sicherheiten hätte man dann gleich ein höheres Stammkapital einsetzen
können.
Zuletzt geändert von Elwesier am Mi 22. Jul 2015, 11:30, insgesamt 2-mal geändert.
Antworten