Nochmal zum Kern des Ganzen: Es ist heutzutage wirklich schwer eine Finanzierung für so ein Schiff zu finden, wenn man nicht grade einen AAA - Charterer hat, der das Schiff für 10-12 Jahre abnimmt und auch eine feste Zahlung garantiert. Selbst dann wird eine Bank nicht mehr als 70% des Schiffspreises beleihen und bei einem 12 Jahre altem Schiff auch nicht länger als 10 Jahre zu 3,5-4,0% Zins p.a. Dazu kommt die Eigenkapital - Rendite.
Die Belastung hierfür kann jeder selbst ausrechnen, wobei dies noch ein "ideales" Szenario wäre.
Der Eigentümer soll aber das Schiff innerhalb einer Art "Kaufmiete" (bare-boat hire purchase) überlassen. Die Konditionen werden kaum günstiger sein, als die der o.a. Variante. Ebenso wird dieser eine "harte" Sicherheit, z.B. Bankgarantie fordern, da es sich ja um ein Start-Up handelt. Landesbürgschaften sind hierfür nur bedingt einsetzbar, da diese eben nur die Bonität des Unternehmens stärken, damit diese Kredit erhält. Das Land wird nicht die Risiken einer Charter übernehmen bzw. die Risiken des Ausfalls. Allenfalls kann man über die Kreditlinie eine solche darstellen. Kann man hier nachlesen:
http://www.nds-voris.de/jportal/?quelle ... l&max=true
Darin steht auch, dass vom "Unternehmer" eine persönliche Haftung für den Ausfall erwartet wird. Glaube kaum, dass hier weniger als 2,5- 3,0Mill gefordert sind. Ebenso darf die Ausfallwahrscheinlichkeit nicht wesentlich sein.
Alles im Allen: Derjenige der am "Ruder" dieses Vorhabens sitzt, hat keine leichte Aufgabe und etliche Hürden zu nehmen, bevor eine Fähre eine Meile
gefahren ist und braucht einen langen Atem mit ungewisser Erfolgsaussicht bis sich das rechnet. Das Geldgeber sich ihre Karten legen, ist auch kein Geheimnis. Egal ob ne LNG Fähre oder ein neuartiges Schiffskonzept... die wesentliche Herausforderung ist und bleibt die Finanzierung. Ob nun der Dampfer weniger Sprit verbraucht oder einen Knoten schneller fährt, macht den Kohl nicht fett.
Kommt hinzu, dass man auch ein gewisses Limit in der Fahrpreis - Gestaltung hat, denn es gibt ja Wettbewerb und auch eine gewisse Erwartung. Keiner wird als Fussgänger EUR 25,00 / Strecke zahlen wollen oder? Frachtverkehrsraten sind auch nicht grade üppig, wenn man ein dauerhaftes Volumen haben will.
Die öffentliche Hand als Lösung? Wettbewerbsrechtlich kaum machbar. Politische Unterstützung ist sicherlich vorhanden, aber die kann auch nicht bestehende Vorschriften - die hier nicht ganz unwesentliche Kosten erzeugen - tilgen.
Fürs Protokoll: Das heisst keinesfalls, dass dieses Vorhaben nicht sinnvoll ist... Nur ist es eben nicht einfach umzusetzen und man stößt auch an Grenzen die man nicht vorhersehen kann.