Seit zwei Jahren liegt das 93 Jahre alte, ehemalige Expeditionsschiff von Günter Plüschow, die „Feuerland“, in der Flensburger Museumswerft. Zwischen 10.000 und 15.000 Euro pro Monat wären nötig, um den zweimastigen Segler, der 1927 in Büsum erbaut wurde und 2007 zum Kulturdenkmal erklärt wurde, zu restaurieren. Zusätzlich fallen jeden Monat Liegekosten von 350 Euro an, die der Ketsch ihren Platz in der Museumswerft sichern. Geld, das der Förderkreis Kulturdenkmal Expeditionsschiff Feuerland e.V. nicht mehr aufbringen kann, der noch 2000 Euro hat. Der Vorstandvorsitzende Jens Fiedler startete gemeinsam mit den Eignern der gemeinnützigen Denkmalschiff Feuerland gGmbH, Carola und Bernd Buchner, einen letzten Versuch, den historischen Segler vor dem droheden Ende zu bewahren.
Hinzukommt, dass sich die Eigentümerverhältnisse der Museumswerft zum 1.1.2021 ändern und der Liegeplatz zum 31.12.2020 gekündigt wurde, wenn die nötigen Gelder für die Restauration nicht in Aussicht gestellt werden können
Das Schiff wurde erbaut, um mit dem Marineoffizier und Flieger Günther Plüschow nach Feuerland zu segeln und dort als Expeditionsschiff dem treibenden Gletschereis in den Fjorden zu begegnen. Der hochseetaugliche Fischkutter diente dann als Tender, Reparaturwerkstatt, Treibstofftransporter, Dunkelkammer für die Filmentwicklung und schwimmende Schutzhütte gegen eisige Stürme.
Im November 1927 startete Günther Plüschow zu seiner legendären Feuerland-Expedition an die Südspitze Südamerikas. Mit Zwischenstopps in England und Portugal ging es auf die Kanarischen Inseln und über den Atlantik nach Brasilien, weiter in die Magellanstraße nach Punta Arenas. Dort bekam Plüschow ein kleines Wasserflugzeug, mit dem er gemeinsam mit seinem Fliegerkameraden Ernst Dreblow als erster Mensch über die Darwin-Kordillere (einen südlichen Ausläufer der Anden) flog, um Filmaufnahmen zu machen. Die „Feuerland“ diente dabei als Basisschiff, ohne das das Unternehmen nicht möglich gewesen wäre.
Twei Jahre später musste die Expedition aus Geldmangel abgebrochen und das Schiff verkauft werden. Die Feuerland verschwand von der Bildfläche, um Jahrzehnte darauland-Krieg als Rettungsschiff für Kinder im Falklandkrieg wieder aufzutauche. Kapitän Bernd Buchner fand die „Feuerland“ 2003 an der Küste der Falklandinseln wieder, und da er um ihren historischen Wert für die deutsche Schifffahrtsgeschichte wusste, holte er sie zurück nach Deutschland.
Mit Zwischenstopps in Büsum und Hamburg, kam sie 2018 in Flensburg an, wo sie nach den Originalbauplänen restauriert werden sollte. Mittlerweile wurden durch Sponsoren, den Förderkreis und private Gelder rund 150.000 Euro in die Restaurierung gesteckt. Gesucht werden nun Sponsoren, die dabei helfen, die „Feuerland“ mit 1,5 Millionen Euro noch zu retten. Auf der Homepage
www.expeditionsschiff-feuerland.de kann man alles über ihre Geschichte lesen, die virtuelle Ausstellung im Flensburger Schifffahrtsmuseum besuchen und natürlich auch spenden, damit die „Feuerland“ irgendwann wieder um die Welt segeln kann als Netzwerkschiff für einen guten Zweck, um in allen Häfen der Welt soziale Projekte anzustoßen.
https://www.shz.de/lokales/flensburger- ... 93237.html