Deviationsversicherung

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KlausR
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Deviationsversicherung

Beitrag von KlausR »

Hallo,

habe, angeregt durch eine Diskussion in einem anderen Thread, eine Frage zum Thema "Deviationsversicherung". Bei meinen Frachtschiffreisen habe ich bisher bei Buchung über eine Agentur zwangsläufig immer die Deviationsversicherung abschließen müssen (hat die Agentur agewickelt). Bei Direktbuchungen bei verschiedenen Reedereien war das nicht immer der Fall. Mir ist auch aus dem Bekanntenkreis kein Fall bekannt, dass jemand diese Deviationsversicherung jemals in Anspruch nehmen musste. Mir geht es dabei nicht um die Frage, ob diese Versicherung sinnvoll ist oder nicht, sondern nur darum, ob Fälle bekannt sind. Daher jetzt die Frage:

Wer hat diese Deviationsversicherung schon einmal wirklich gebraucht?

Danke im Voraus für Eure Schilderungen und sachlichen Informationen.
Gruß
KlausR
Globus
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Re: Deviationsversicherung

Beitrag von Globus »

Nach über 35 Jahren Seefahrt, auch mit Passagieren, habe ich erst einmal
erlebt, dass der Zielhafen während der Reise getauscht wurde.

Dass der Zielhafen offen war, schon häufiger. Da würde aber auch keiner mitfahren.

Nicht das Schiff soll irgendwo ankommen, sondern die Ladung, und die zu tauschen, ist schon selten.

Es kann aber passieren, dass die Ankunftszeit nicht eingehalten wird. Dass man längere Zeit vor dem
Hafen vor Anker geht oder auch langsam fährt.
HansP
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Re: Deviationsversicherung

Beitrag von HansP »

Globus hat geschrieben: Do 24. Mai 2018, 13:23 Nach über 35 Jahren Seefahrt, auch mit Passagieren, habe ich erst einmal
erlebt, dass der Zielhafen während der Reise getauscht wurde.

Dass der Zielhafen offen war, schon häufiger. Da würde aber auch keiner mitfahren.

Nicht das Schiff soll irgendwo ankommen, sondern die Ladung, und die zu tauschen, ist schon selten.

Es kann aber passieren, dass die Ankunftszeit nicht eingehalten wird. Dass man längere Zeit vor dem
Hafen vor Anker geht oder auch langsam fährt.
Moin,

ich verstehe bei diesen Ausführungen nicht (ganz) den Zusammenhang mit der Deviationsversicherung - wie meinst Du dass?

Gruß
Hans
Globus
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Re: Deviationsversicherung

Beitrag von Globus »

Anscheinend deckt diese Versicherung nur die Krankenkosten des mitreisenden Passagiers.

Ich war immer der Meinung, dass auch die Kosten des später einlaufenden Schiffes für den Passagier gedeckt werden.

Vielleicht wird das alles unter dieser Bezeichnung zusammengefasst.
HansP
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Re: Deviationsversicherung

Beitrag von HansP »

Globus hat geschrieben: Fr 25. Mai 2018, 08:02 Anscheinend deckt diese Versicherung nur die Krankenkosten des mitreisenden Passagiers.

Ich war immer der Meinung, dass auch die Kosten des später einlaufenden Schiffes für den Passagier gedeckt werden.

Vielleicht wird das alles unter dieser Bezeichnung zusammengefasst.
Nein, die Deviationsversicherung deckt auch nicht die Krankenkosten des mitreisenden Passgiers ab.

Der Sinn einer Deviationsversicherung wird auf der Homepage der Hamburg Süd Reiseagentur sehr verständlich erklärt:

Zitat:
Die Deviationsversicherung ist eine spezielle Versicherung, die die Kosten des Schiffsbetriebes absichert. Sollte das Schiff von seinem ursprünglichen Kurs abweichen müssen aufgrund der Tatsache, dass ein Passagier in einen Nothafen gebracht werden muss, wären die für die Reederei zusätzlich anfallenden Schiffsbetriebskosten damit abgesichert/versichert.
+++

Für die Behandlungskosten im Krankheitsfall benötigt der Passagier zusätzlich eine Auslandskrankenversicherung.

Kosten, welche dem Passagier durch eine Verspätung und eine Änderung des Zielhafens entstehen, werden durch die Deviationsversicherung nicht gedeckt - dieses Risiko wird im meistens durch die Transportbedingungen geregelt.

Gruß
Hans
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KlausR
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Re: Deviationsversicherung

Beitrag von KlausR »

Danke Hans,

dieses war mir schon klar. Im Prinzip wälzt das Schiff seine ihm entstehenden Kosten auf den Passagier ab. Um sicher zu gehen, dass der diese u. U. recht hohen Kosten auch tragen kann, muss er dazu diese Deviationsversicherung abschließen. Andere Kosten des Passagiers -auch Rückreisekosten- sind und bleiben dessen Risiko, und dagegen muss er sich zusätzlich versichern.

Meine eigentliche Frage lautete aber: Wer hat diese Deviationsversicherung schon einmal wirklich gebraucht?

Gruß
KlausR
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