Ex-Minenjagdboot Minden nun halbgesunken in Poti

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Tim S.
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Ex-Minenjagdboot Minden nun halbgesunken in Poti

Beitrag von Tim S. »

Die einstige "Minden" der Bundesmarine, zuletzt als Küstenwachboot der georgischen Küstenwache im Einsatz, liegt seit dem 19. August halb gesunken in Poti. Die "Ayety" wurde am 8.8. von russischen Kampfjets ebenso wie die jetzt fast gänzlich gesunken daneben liegende "Tbilisi" angegriffen und versenkt. Sie war zuvor das letzte Mal vor etwa zwei Monaten auf Patrouillenfahrt gewesen. Zwar hatte die 29-köpfige Besatzung mit dem 40-Milimeter-Geschütz am Bug die russische Schwarzmeerflotte nicht selbst herausgefordert. Dennoch wurde das 47 Meter lange und acht Meter breite Schiff nach der Invasion durch die russischen Truppen am 19.8. gesprengt, der Holzrumpf brach auf, und mit dem Achterschiff ging das Schiff in flachem Wasser mit schwerer Steuerbordschlagseite auf Grund. Vielleicht wäre die "Ayety" noch zu retten, aber die Zeit drängt. Wasser drohte in den noch trockenen Maschinenraum einzudringen. Aus Angst vor russischenSoldaten auf dem Hafengelände schreckten die Georgier jedoch bisher davor zurück, die „Ayety“ zu bergen. Nur wenige haben sich bisher ganz kurz an Bord getraut.

Die „Ayety“ fuhr 228.000 Seemeilen lang als Minensucher und -jäger "Minden M 1085" der Lindau-Klasse für die deutsche Bundesmarine. Das Minenjagdboot lief Häfen von Norwegen bis Marokko an. Bei großen Festen in der Stadt Minden waren jeweils Abordnungen des Minenbootes vertreten, außerdem besuchten Ratsmitglieder einmal jährlich ihr Patenboot im Marinestützpunkt Wilhelsmhaven.
Das Boot ist 45 Meter lang und verdrängt rund 400 Tonnen. Stapellauf war als Minensucher am 09. 06. 1959 bei Burmester, Bremen-Burg, die Indienststellung erfolgte am 22. 01. 1960. Taufpatin war Jutta Hesse. Am 29.08.1975 wurde die "Minden" außer Dienst gestellt und am 31.05.1978 als Minenjäger wieder in Dienst gestellt. Im Dezember 1997 stellte die Bundesmarine das Minenjagdboot endgültig außer Dienst, nachdem es fast 40 Jahre im Einsatz war. Der Mindener Bundestagsabgeordnete Nolting, durch seine sicherheitspolitische Tätigkeit auf Bundesebene eng mit den Verteidigungskräften der Bundesrepublik verbunden, ließ sich in Wilhelmshaven von Fregattenkapitän Heuer und dem letzten Kommandanten der "Minden", Kapitänleutnant Rainer Schrammen, über die Abwicklung der Außerdienststellung informieren. Auf Weisung des Verteidigungsministeriums wurde Ende Mai 1998 die ehemalige "Minden" in Zusammenarbeit zwischen Marinearsenal, Marineunterstützungskommando, Wehrberereichsverwaltung und der Wehrtechnischen Erprobungsstelle 71 in Rekordzeit für ihre neue Aufgabe als georgisches Küstenwachschiff umgebaut. Nach nur fünf Monaten wurde das Schiff an Bord des Hamburger Speziallschiffes "Condock V" in das Schwarze Meer überführt und als "Ayety" dem georgischen Botschafter übergeben.

Fotos: http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479 ... googlefeed
Tim S.
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Re: Ex-Minenjagdboot Minden nun halbgesunken in Poti

Beitrag von Tim S. »

Noch ein Artikel:
http://mt-online.de/mt/lokales/minden/? ... nt=2541010

Und hier ist ein Film, wobei ich nicht erkenne, ob es sich bei der Sprenung um die auf der Minden handelt:
http://news.bbc.co.uk/2/hi/europe/7562959.stm
Chief Engineer
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Re: Ex-Minenjagdboot Minden nun halbgesunken in Poti

Beitrag von Chief Engineer »

Ich glaube nicht, dass es sich bei dem Film um die MINDEN, da das Schiff dort ein Radom und Flugkörpershelter besitzt. Eventuell handelt es sich um ein Schnellboot (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Georg ... bilisi.jpg)
MFG
Andreas
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