Rettet die Seute Deern

Antworten
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 22796
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Anzeige gegen DSM wegen Untätigkeit

Beitrag von Tim S. »

Eine Anwältin aus Hagen im Bremischen hat Strafanzeige gegen die Leitung des Deutschen Schifffahrtsmuseum gestellt. Sie wirft dem Schifffahrtsmuseum vor, den Museumshafen und die Museumsflotte durch Nichts-Tun beschädigt zu haben. Der Bremerhavener Oberstaatsanwalt hat den Eingang der Anzeige bestätigt.
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 22796
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Tim S. »

Abwracken der Seute Deern wird vorbereitet:
https://www.butenunbinnen.de/nachrichte ... n-100.html
Burkhard
Mitglied
Beiträge: 1731
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 20:48
Wohnort: Geestland

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Burkhard »

ich finde immer faszenierent, wie in den Reportagen die Rede vom Verschrotten ist. Diese Dumpfbacken sollen doch bitte technisch mal darstellen, wie man aus Holz Schrott macht? Hätte ich diese Formel, würde ich freiwillig das Unterholz der Wälder aufräumen und über Schrotthändler mich dumm und dämlich reich machen ....
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 22796
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Tim S. »

Seniorenpartie in Delfzijl will Mast der Seute Deern zurückholen. Als Hostel Pieter Albert Koerts hatte sie von 1954 bis 1964 in Delfzijl gelegen:
https://www.rtvnoord.nl/nieuws/215592/S ... r-Delfzijl
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 22796
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Tim S. »

Auf der „Seute Deern“ kam es zu einer neuen Panne. Das Schiff verlor Öl, das in das Hafenwasser gelangte.
https://www.weser-kurier.de/bremen/brem ... 75023.html
Neuenahr
Mitglied
Beiträge: 43
Registriert: Mi 22. Mai 2013, 16:23

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Neuenahr »

Moin zusammen,
gerade in der NWZ-Online:

https://www.nwzonline.de/bremerhaven/br ... 79406.html

Gruß aus dem Ahrtal
Thomas
Volker Landwehr
Mitglied
Beiträge: 1441
Registriert: So 3. Aug 2008, 18:19

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Volker Landwehr »

Das Geld kann man sicher besser verwenden.

Wenn man das Geld trotzdem für die Seute Deern ausgeben will, sollte man sie vielleicht besser vermessen und komplett neu bauen. Falls man eine Werft findet, die das kann. Die Auswahl ist sicher nicht groß. Den Elbe 5 Lotsenschoner hat man nach Dänemark gebracht.

Bei der Seute Deern traut man sich ja aus Angst vor dem Auseinanderbrechen nicht mal, sie zum Zerlegen in ein Dock zu bringen. Das wäre aber für eine Sanierung nötig. Irgendwann hat ein Schiff einmal einen Zustand erreicht, wo trotz viel Geld eine Sanierung unmöglich wird.

Versucht man, das Schiff um den noch erhaltensfähigen Bestand herum neú aufzubauen, könnten auch 46 Mio. EUR knapp werden.
Gruß, Volker

Edit: In einem heutigen Artikel von CN-online ist die Reede davon, dass es einen Nachbau unter Verwendung geretteter, noch brauchbarer Altteile geben soll. https://www.cnv-medien.de/news/wahrzeic ... deern.html
Buttjer
Mitglied
Beiträge: 231
Registriert: Sa 6. Apr 2013, 13:53
Wohnort: Bremerhaven

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Buttjer »

Im Augenblick hat das Landesamt für Denkmalpflege das Sagen, was die Sicherung und Erhaltung von Originalteilen betrifft. Vom Holz wird nicht viel zu retten sein. Eigentlich hatten sich schon viele der Beteiligten damit abgefunden, dass die SEUTE DEERN vor Ort abgewrackt wird und die übrig gebliebenen Teile ins Magazin des Museums wandern bis man eine Idee gefunden hätte, wie eine Ausstellung zum Gedenken an das Schiff aussehen könnte.

Ich persönlich halte nichts von einem Nachbau - egal ob aus Stahl oder Holz. Das ist genauso falsch wie der Wiederaufbau von Gebäuden, die durch den 2. Weltkrieg oder in der Nachkriegszeit dem Erdboden gleichgemacht wurden. Damit meine ich nicht den Wiederaufbau direkt nach dem Krieg, sondern das heutige Streben nach einer heilen Welt. Das Stadtschloss in Berlin ist genauso überflüssig wie die neue Altstadt von Frankfurt. Für Bremerhaven gab es einmal die Idee, die Lloydhalle am Neuen Hafen neu zu bauen. Man hat es aber nicht einmal geschafft, die Werkhallen des Technischen Betriebs, die noch original waren, der Nachwelt zu erhalten. Eine Replik der SEUTE DEERN ist in keinem Fall ein Kulturdenkmal. Das verschwindet mit dem Zerlegen des Rumpfes auf Nimmerwiedersehen.

In erster Linie sollte man sich jetzt Gedanken machen, wie RAU IX, SEEFALKE, HELMUT, EMMA und ELBE 3 als auch die anderen an Land stehenden Exponate wie der Handkurbelkran von 1875 restauriert und dauerhaft unterhalten werden können. Erst danach würde ich mir Gedanken über eine Alternative zur abgewrackten SEUTE DEERN machen.

Das Museum hat sich mit dem Auftreten in der Öffentlichkeit und dem Versagen hinsichtlich der Erhaltung der Schiffe sehr unbeliebt gemacht. Man muss zurecht die Frage aufwerfen, ob Museum und Museumsschiffe weiterhin als Einheit weitergeführt werden sollten. Für die Museumsleitung steht die Forschung ganz klar im Mittelpunkt des Handelns. Hinsichtlich der Finanzierung durch die Leibniz-Gemeinschaft sicherlich richtig, aber man darf den Rest dabei nicht vergessen.

Viele Grüße
Ingo
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 22796
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Tim S. »

Ingo, in vielem stimme ich dir zu. Was die Haltung des Museums angeht, stellen sich die Dinge nach einem Brief, den ich von der Direktorin erhielt, noch etwas anders dar:
"Die Geschehnisse um die SEUTE DEERN sind für alle Beteiligten belastend, und ich versichere Ihnen, dass wir uns als Museum gewünscht hätten, das Schiff halten zu können.
Die strukturelle Schwierigkeit liegt darin, dass dem Deutschen Schifffahrtsmuseum die Schiffe im Museumshafen seitens der Stadt und des Kuratoriums in den 1970er Jahren geschenkt wurden, jedoch ohne, dass eine ausreichende Finanzierung für den Unterhalt gesichert war. Die uns von Bund und Ländern bzw. Land zur Verfügung gestellten Mittel für den Betrieb des Forschungsmuseums im Inneren und die Gebäudeertüchtigungen sind zweckgebunden und dürfen nicht zur Instandhaltung der Schiffe im Hafen verwendet werden.
Wir holen derzeit Gutachten zum Zustand und den jährlichen Fixkosten für den Unterhalt der übrigen Schiffe ein, um auf dieser Basis eine langfristige Lösung gemeinsam mit den Zuwendungsgebern zu erarbeiten. Wir hoffen damit, einen zu Weg einzuschlagen, der eine langfristige, dauerhafte und auskömmliche Finanzierung des Museumshafens sichert. Das wird sicherlich noch einige Zeit dauern. Wir werden darüber u.a. über unsere Homepage berichten."
Andreas_Elmshorn
Mitglied
Beiträge: 550
Registriert: Sa 12. Jan 2008, 19:17
Wohnort: Elmshorn

Re: Rettet die Seute Deern

Beitrag von Andreas_Elmshorn »

Tim S. hat geschrieben: Fr 15. Nov 2019, 13:15 Ingo, in vielem stimme ich dir zu. Was die Haltung des Museums angeht, stellen sich die Dinge nach einem Brief, den ich von der Direktorin erhielt, noch etwas anders dar:
"Die Geschehnisse um die SEUTE DEERN sind für alle Beteiligten belastend, und ich versichere Ihnen, dass wir uns als Museum gewünscht hätten, das Schiff halten zu können.
Die strukturelle Schwierigkeit liegt darin, dass dem Deutschen Schifffahrtsmuseum die Schiffe im Museumshafen seitens der Stadt und des Kuratoriums in den 1970er Jahren geschenkt wurden, jedoch ohne, dass eine ausreichende Finanzierung für den Unterhalt gesichert war. Die uns von Bund und Ländern bzw. Land zur Verfügung gestellten Mittel für den Betrieb des Forschungsmuseums im Inneren und die Gebäudeertüchtigungen sind zweckgebunden und dürfen nicht zur Instandhaltung der Schiffe im Hafen verwendet werden.
Wir holen derzeit Gutachten zum Zustand und den jährlichen Fixkosten für den Unterhalt der übrigen Schiffe ein, um auf dieser Basis eine langfristige Lösung gemeinsam mit den Zuwendungsgebern zu erarbeiten. Wir hoffen damit, einen zu Weg einzuschlagen, der eine langfristige, dauerhafte und auskömmliche Finanzierung des Museumshafens sichert. Das wird sicherlich noch einige Zeit dauern. Wir werden darüber u.a. über unsere Homepage berichten."
Moin, Moin!
Schön und gut was Frau Kleingärtner da schreibt! Das Museum gibt es seit 1975, seitdem hätte man sich ja einmal Gedanken machen können. Spätestens jedoch nach dem Zerfall des Schnellbootes 2006. Klingt alles in allem nach schlechtem Management!
Grüße
Andreas
Geduld zu haben bedeutet nicht, sich alles gefallen zu lassen!
Antworten