Auswirkungen des Coronavirus auf die Schifffahrt

[Volker Landwehr]

Ich verstehe "ab 25-30% Auslastung macht es für ein Schiff Sinn zu fahren" so, dass bereits bei 25%-30% Auslastung die Kosten wieder eingefahren werden. Dann werden die Passagiere bei Vollauslastung wohl ganz schön über den Tisch gezogen?
Gruß, Volker

[Stephan Giesen]

Chef von Costa und Aida zu Kreuzfahrten in Corona-Zeiten: „April 2021 fahren wieder alle unsere Schiffe“
https://www.ostsee-zeitung.de/Nachricht ... hrtschiffe
(Bezahlschranke)

Weitere Aussagen von Herrn Thamm aus dem Interview:
- 2. Halbjahr 2021 sind wir wieder da, wo wir 2019 waren
- Venedig wünscht sich die Kreuzfahrer zurück
- alle 26 Schiffe sind 100% clean
- ab 25-30% Auslastung macht es für ein Schiff Sinn zu fahren
- durch Carnival geht es AIDA/Costa finanziell noch gut, in Deutschland und Italien musste bisher niemand entlassen werden, 1000 Mitarbeiter sind in Kurzarbeit

Er muss ja sagen, was die Shareholder hören wollen. Er wird aber auch genau wissen, dass er das sicher nicht alleine entscheidet...
Und ob er pauschal für alle Venezianer spricht, wage ich mal ganz stark zu bezweifeln! 100% clean? No comment!

Ich verstehe "ab 25-30% Auslastung macht es für ein Schiff Sinn zu fahren" so, dass bereits bei 25%-30% Auslastung die Kosten wieder eingefahren werden. Dann werden die Passagiere bei Vollauslastung wohl ganz schön über den Tisch gezogen?
Gruß, Volker

Er redet ausschließlich von der Auslastung. Dass dabei ein erhebliches Kontingent zu Kampfpreisen rausgehauen wird (damit meine ich < € 500,00/Woche/Person) und dabei auf den Konsum an Bord gesetzt wird, erwähnt er nicht. Denn so gut geht es selbst dem deutschen Michel nicht, dass sich so eine Masse an Touristen die regulären Preise von >= € 1.000,00/Woche/Person leisten könnte.

Ohne das Interview aufgrund der Bezahlschranke komplett gelesen zu haben, tue ich die hier zitierten Kernaussagen des Herrn Thamm als marketingübliches Geschwätz ab!

[Axel L.]

Nur zur Einordnung der Prozentzahlen: Er meinte sinngemäß, ab einer Auslastung von 25 bis 30 % lohne sich der Betrieb im Vergleich zum Aufliegen. Das Schiff müsste - wenn ich das richtig interpretiere - demnach also nicht Gewinn einfahren, sondern nur weniger Verluste.

[Tim S.]

Hier ist das ganze Interview:
https://www.rnd.de/reise/kreuzfahrten-i ... 6C5JI.html

[Stephan Giesen]

Nur zur Einordnung der Prozentzahlen: Er meinte sinngemäß, ab einer Auslastung von 25 bis 30 % lohne sich der Betrieb im Vergleich zum Aufliegen. Das Schiff müsste - wenn ich das richtig interpretiere - demnach also nicht Gewinn einfahren, sondern nur weniger Verluste.

Das kommt drauf an, ob er 25-30% Vollzahler meint, also die, die den regulären Katalogpreis zahlen oder 25-30% solcher, die mit satten Rabatten unterwegs sind, wobei ich nicht weiß, wie sich aktuell die Preisgestaltung bei den geplanten, ich nenne es mal "Corona-Reisen" darstellt.

Ich weiß jedoch aus der Vor-Corona-Zeit, dass gerade AIDA teilweise die Kabinen zum Selbstkostenpreis raushaut, ohne einen einzigen Cent daran zu verdienen und dabei auf den Konsum an Bord setzt.

[Stephan Giesen]

Hier ist das ganze Interview:
https://www.rnd.de/reise/kreuzfahrten-i ... 6C5JI.html

Danke Dir. Mit 100% clean bezog er sich auf das Virus und nicht wie ich meinte, auf die Emissionen. Ansonsten bleibe ich bei meinem Statement.

[KaiR]

Ich weiß jedoch aus der Vor-Corona-Zeit, dass gerade AIDA teilweise die Kabinen zum Selbstkostenpreis raushaut, ohne einen einzigen Cent daran zu verdienen und dabei auf den Konsum an Bord setzt.

Es gibt keinen Selbstkostenpreis. Jede verkaufte Reise wird mindestens ihre variablen Kosten decken, also Kabinenreinigung, Mahlzeiten, etc. Darüber hinaus einen Anteil an den fixen Kosten. Wie hoch der für eine einzelne Reise ist, ist weniger relevant, entscheidend ist, dass die Summe aller Verkäufe die fixen Kosten deckt.

[Stephan Giesen]

Ich weiß jedoch aus der Vor-Corona-Zeit, dass gerade AIDA teilweise die Kabinen zum Selbstkostenpreis raushaut, ohne einen einzigen Cent daran zu verdienen und dabei auf den Konsum an Bord setzt.

Es gibt keinen Selbstkostenpreis. Jede verkaufte Reise wird mindestens ihre variablen Kosten decken, also Kabinenreinigung, Mahlzeiten, etc. Darüber hinaus einen Anteil an den fixen Kosten. Wie hoch der für eine einzelne Reise ist, ist weniger relevant, entscheidend ist, dass die Summe aller Verkäufe die fixen Kosten deckt.

Danke für die Belehrung...

[Tim S.]

Hull-Zeebrugge-Dienst wird nicht wiederbelegt, Dover-Calais reduziert:
https://www.niferry.co.uk/po-ferries-pr ... gge-route/

[Tim S.]

Ein, wie ich finde, sehr bedenkenswerter und nachdenklicher Artikel zu Corona-Meldungen und der Kreuschifffahrt generell:
https://www.cruisetricks.de/meinung-fak ... ile-bitte/