5 Hapag - Lloyd Schiffe vom US Militär umgebaut werden

Christian Costa
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Re: 5 Hapag - Lloyd Schiffe vom US Militär umgebaut werden

Beitrag von Christian Costa »

Volker Landwehr hat geschrieben: Sa 17. Apr 2021, 17:01
Christian Costa hat geschrieben: Sa 17. Apr 2021, 14:41
Volker Landwehr hat geschrieben: Di 30. Mär 2021, 00:49 es wäre interessant zu wissen, was da umgebaut werden soll. Es werden ja wohl trotzdem Containerschiffe bleiben.

Hapag-Lloyd sollte besser einen Exklusivvertrag mit dem US-Militär haben. Mit einer amerikanischen Crew sind die Personalkosten ca. 5x so hoch wie bei einer internationalen Crew. Damit sind die Schiffe international nicht konkurenzfähig und zwischen amerikanischen Häfen können die Schiffe auch nicht fahren, da sie nicht in den USA gebaut wurden und damit nicht den Jones Act erfüllen.

Dass Military Sealift Schiffe eigentlich den Jones Act erfüllen müssen, hat das US Militär anscheinend aufgegeben. Es gibt ja nur noch 99 Jones Act Schiffe über 1000 grt
Gruß, Volker
Moin Volker,
Deine Aussage ist falsch.
Jones Act ist notwendig für Kabotage Services innerhalb der USA.
Allerdings muss alles, was für das US Militär transportiert wird, mit US Flagge gefahren werden.
Mærsk, Hapag-Lloyd und ARC haben solche Schiffe.
Man kann als normaler Kunde dort zur regulären Rate buchen, allerdings hat US Ladung immer Vorrang.
Auch kann das US Militär diese Schiffe relativ kurzfristig für eigene Zwecke chartern.
Mit dem Restrisiko muss jeder Reeder mit US Flagge immer leben, allerdings sind die Frachtraten für US Cargo auch deutlich besser.
Hallo Christian,
welche Aussage meinst Du? Ich sehe nur, dass der letzte Absatz anscheinend nicht stimmt.
Den letzten - korrekt.

Zu den Subventionen kann ich nur sagen, dass die US Schiffe immer voll waren. Die brauchen sie nicht.
Ich weiß nicht, ob du dich an die NATIONAL GLORY erinnerst.

Dieses uralte Schiff ist einige Jahre nach Tallinn gefahren, um dem US Militär in Afghanistan Lebensmittel zu bringen.
Das machst du nicht mit Subventionen, das machst du nur, wenn es sich lohnt.
Nen Exklusivvertrag können sie übrigens nicht haben, denn ARC und Maersk fahren wie gesagt auch diese Ladung.
Bei ARC (einem JV von Wallenius) werden zB häufig die Privatpkw der Soldaten aus den USA nach Europa gefahren.
Denn die Solddaten können in ihren Baracks auch zu US Preisen Sprit beziehen und ihr Hab und Gut mitbringen.

Das ist - du magst es nicht glauben - ein lohnendes Geschäft.

US-Flagge ist teuer, aber lässt man sich bezahlen.
MfG & bis neulich
Christian

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Christian Costa
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Re: 5 Hapag - Lloyd Schiffe vom US Militär umgebaut werden

Beitrag von Christian Costa »

Christian Costa hat geschrieben: So 18. Apr 2021, 22:05
Volker Landwehr hat geschrieben: Sa 17. Apr 2021, 17:01
Christian Costa hat geschrieben: Sa 17. Apr 2021, 14:41

Moin Volker,
Deine Aussage ist falsch.
Jones Act ist notwendig für Kabotage Services innerhalb der USA.
Allerdings muss alles, was für das US Militär transportiert wird, mit US Flagge gefahren werden.
Mærsk, Hapag-Lloyd und ARC haben solche Schiffe.
Man kann als normaler Kunde dort zur regulären Rate buchen, allerdings hat US Ladung immer Vorrang.
Auch kann das US Militär diese Schiffe relativ kurzfristig für eigene Zwecke chartern.
Mit dem Restrisiko muss jeder Reeder mit US Flagge immer leben, allerdings sind die Frachtraten für US Cargo auch deutlich besser.
Hallo Christian,
welche Aussage meinst Du? Ich sehe nur, dass der letzte Absatz anscheinend nicht stimmt.
Den letzten - korrekt.

Zu den Subventionen kann ich nur sagen, dass die US Schiffe immer voll waren. Die brauchen sie nicht.
Ich weiß nicht, ob du dich an die NATIONAL GLORY erinnerst.

Dieses uralte Schiff ist einige Jahre nach Tallinn gefahren, um dem US Militär in Afghanistan Lebensmittel zu bringen.
Das machst du nicht mit Subventionen, das machst du nur, wenn es sich lohnt.
Nen Exklusivvertrag können sie übrigens nicht haben, denn ARC und Maersk fahren wie gesagt auch diese Ladung.
Bei ARC (einem JV von Wallenius) werden zB häufig die Privatpkw der Soldaten aus den USA nach Europa gefahren.
Denn die Soldaten können in ihren Baracks auch zu US Preisen Sprit beziehen und ihr Hab und Gut mitbringen.

Dafür fahren ARC Schiffe auch die gesamten Truppenaustausche der letzten Jahre.
Das heißt, dass in dieser Zeit die Schiffe auch nicht im normalen Fahrplan für den Reeder verfügbar sind.
Das sind nunmal die Spielregeln bei US Flagge.

Aber, das ist - du magst es nicht glauben - ein lohnendes Geschäft.

US-Flagge ist teuer, aber man lässt es sich als Reeder bezahlen.
MfG & bis neulich
Christian

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Volker Landwehr
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Re: 5 Hapag - Lloyd Schiffe vom US Militär umgebaut werden

Beitrag von Volker Landwehr »

Christian Costa hat geschrieben: So 18. Apr 2021, 22:05 Den letzten - korrekt.

Zu den Subventionen kann ich nur sagen, dass die US Schiffe immer voll waren. Die brauchen sie nicht.
Ich weiß nicht, ob du dich an die NATIONAL GLORY erinnerst.

Dieses uralte Schiff ist einige Jahre nach Tallinn gefahren, um dem US Militär in Afghanistan Lebensmittel zu bringen.
Das machst du nicht mit Subventionen, das machst du nur, wenn es sich lohnt.
Nen Exklusivvertrag können sie übrigens nicht haben, denn ARC und Maersk fahren wie gesagt auch diese Ladung.
Bei ARC (einem JV von Wallenius) werden zB häufig die Privatpkw der Soldaten aus den USA nach Europa gefahren.
Denn die Solddaten können in ihren Baracks auch zu US Preisen Sprit beziehen und ihr Hab und Gut mitbringen.

Das ist - du magst es nicht glauben - ein lohnendes Geschäft.

US-Flagge ist teuer, aber lässt man sich bezahlen.
Ich weiß nicht, ob die NATIONAL GLORY (NG) ein gutes Beispiel ist, um zu verallgemeinern. Mit Baujahr 1988 dürfte sie bereits voll abgeschrieben sein und mit einer Kapazität von 570 TEU und 16 Pontons ( https://natship.us/vessel-information/ ) ist sie sicherlich sehr viel leichter komplett mit Regierungsfracht zu füllen als z.B. die AL BAHIA mit ca. 6900 TEU. Bei der NG müssen allein die hohen Raten wirtschaftlich reichen. Sie fährt im Voluntary Intermodal Sealift Agreement (VISA) und erhält keine Subvention aber dafür bevorzugt Fracht zu Regierungsraten.

Die AL BAHIA wird im Military Security Program (MSP) fahren und erhält nach dem GAO-Bericht Stand 2018 $5,23 Mio pro Jahr als Subvention. Die Zahl könnte inzwischen anders sein. Die Subvention wird einen Grund haben. Zitat aus dem GAO-Bericht Seite 1: First, even with the annual MSP stipend, maintaining the financial viability of U.S.-flag vessels is a challenge. This challenge largely results from the higher costs of operating a U.S.-flag vessel. According to U.S. Maritime Administration (MARAD) officials, the additional cost of operating a U.S. flag vessel compared to a foreign-flag vessel has increased—from about $4.8 million annually in 2009 and 2010 to about $6.2 to $6.5 million currently—making it harder for such vessels to remain financially viable. In addition, government cargo volumes have fallen in recent years. http://www.gao.gov/pdf/product/693802

Ich gehe auch davon aus, dass Hapag Lloyd davon ausgeht, mit Subvention und Regierungsfracht die Mehrkosten von Stand 2018 $6,2 bis $6,5 Mio abdecken zu können und Gewinn zu machen. Sonst würde man nicht ins MSP gehen. Alles hängt vom Umfang an Regierungsfracht ab, denn die Subvention von $5,23 Mio allein reicht dazu nicht aus.
Gruß, Volker
Bernd U
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Re: 5 Hapag - Lloyd Schiffe vom US Militär umgebaut werden

Beitrag von Bernd U »

Volker Landwehr hat geschrieben: So 18. Apr 2021, 23:18
Christian Costa hat geschrieben: So 18. Apr 2021, 22:05 Den letzten - korrekt.

Zu den Subventionen kann ich nur sagen, dass die US Schiffe immer voll waren. Die brauchen sie nicht.
Ich weiß nicht, ob du dich an die NATIONAL GLORY erinnerst.

Dieses uralte Schiff ist einige Jahre nach Tallinn gefahren, um dem US Militär in Afghanistan Lebensmittel zu bringen.
Das machst du nicht mit Subventionen, das machst du nur, wenn es sich lohnt.
Nen Exklusivvertrag können sie übrigens nicht haben, denn ARC und Maersk fahren wie gesagt auch diese Ladung.
Bei ARC (einem JV von Wallenius) werden zB häufig die Privatpkw der Soldaten aus den USA nach Europa gefahren.
Denn die Solddaten können in ihren Baracks auch zu US Preisen Sprit beziehen und ihr Hab und Gut mitbringen.

Das ist - du magst es nicht glauben - ein lohnendes Geschäft.

US-Flagge ist teuer, aber lässt man sich bezahlen.
Ich weiß nicht, ob die NATIONAL GLORY (NG) ein gutes Beispiel ist, um zu verallgemeinern. Mit Baujahr 1988 dürfte sie bereits voll abgeschrieben sein und mit einer Kapazität von 570 TEU und 16 Pontons ( https://natship.us/vessel-information/ ) ist sie sicherlich sehr viel leichter komplett mit Regierungsfracht zu füllen als z.B. die AL BAHIA mit ca. 6900 TEU. Bei der NG müssen allein die hohen Raten wirtschaftlich reichen. Sie fährt im Voluntary Intermodal Sealift Agreement (VISA) und erhält keine Subvention aber dafür bevorzugt Fracht zu Regierungsraten.

Die AL BAHIA wird im Military Security Program (MSP) fahren und erhält nach dem GAO-Bericht Stand 2018 $5,23 Mio pro Jahr als Subvention. Die Zahl könnte inzwischen anders sein. Die Subvention wird einen Grund haben. Zitat aus dem GAO-Bericht Seite 1: First, even with the annual MSP stipend, maintaining the financial viability of U.S.-flag vessels is a challenge. This challenge largely results from the higher costs of operating a U.S.-flag vessel. According to U.S. Maritime Administration (MARAD) officials, the additional cost of operating a U.S. flag vessel compared to a foreign-flag vessel has increased—from about $4.8 million annually in 2009 and 2010 to about $6.2 to $6.5 million currently—making it harder for such vessels to remain financially viable. In addition, government cargo volumes have fallen in recent years. http://www.gao.gov/pdf/product/693802

Ich gehe auch davon aus, dass Hapag Lloyd davon ausgeht, mit Subvention und Regierungsfracht die Mehrkosten von Stand 2018 $6,2 bis $6,5 Mio abdecken zu können und Gewinn zu machen. Sonst würde man nicht ins MSP gehen. Alles hängt vom Umfang an Regierungsfracht ab, denn die Subvention von $5,23 Mio allein reicht dazu nicht aus.
Gruß, Volker
Moin,Moin!
Vielleicht spielt da aber ja auch eine andere Überlegung mit?
Das Schiff gehört mit 6500 Teu`s einer Klasse an,von der im letzten Jahr schon diverse Schiffe Richtung Breakers gegangen sind. Mit seiner hohen Maschinenleistung von 68382 kW ist es im Vergleich zur Munkebo Maersk mit 59360 KW und 18270 Teu`s auch nicht mehr so Sprit sparend. Da das Schiff aber mit dem Baujahr 2008 noch relativ jung ist, ist diese Charter bestimmt eine gute Idee, um es noch länger im Dienst zu halten, gerade im Bezug auf das Alter der amerikanischen Containerschiffe.Hinzu kommt hier auch noch eine hohe Geschwindigkeit von 25 Kn , auf die das Militär sicherlich einen grossen Wert legt(Munkebo Maersk nur 21 Kn). Man denke hier dann die Sealand Turbinen Schiffe der 70´ger Jahre,wo die Spritkosten keine Rolle spielen.
Mfg Bernd
Video:https://www.youtube.com/watch?v=8y0kTkMJp2M
Volker Landwehr
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Re: 5 Hapag - Lloyd Schiffe vom US Militär umgebaut werden

Beitrag von Volker Landwehr »

Bernd U hat geschrieben: Mo 19. Apr 2021, 11:26 Moin,Moin!
Vielleicht spielt da aber ja auch eine andere Überlegung mit?
Das Schiff gehört mit 6500 Teu`s einer Klasse an,von der im letzten Jahr schon diverse Schiffe Richtung Breakers gegangen sind. Mit seiner hohen Maschinenleistung von 68382 kW ist es im Vergleich zur Munkebo Maersk mit 59360 KW und 18270 Teu`s auch nicht mehr so Sprit sparend. Da das Schiff aber mit dem Baujahr 2008 noch relativ jung ist, ist diese Charter bestimmt eine gute Idee, um es noch länger im Dienst zu halten, gerade im Bezug auf das Alter der amerikanischen Containerschiffe.Hinzu kommt hier auch noch eine hohe Geschwindigkeit von 25 Kn , auf die das Militär sicherlich einen grossen Wert legt(Munkebo Maersk nur 21 Kn). Man denke hier dann die Sealand Turbinen Schiffe der 70´ger Jahre,wo die Spritkosten keine Rolle spielen.
Mfg Bernd
Das könnte eine Rolle gespielt haben.

Auch wenn es nichts mit den Hapag Lloyd Schiffen zu tun hat, möchte ich noch einmal auf die NATIONAL GLORY zurück kommen. Da sie 1988 in Polen gebaut wurde, bin ich davon ausgegangen, dass sich nicht für Kabotage in den USA eingestzt werden kann. Dann habe ich die folgende Liste gefunden, in der sie als Jones Act Eligible aufgeführt ist: https://www.maritime.dot.gov/sites/mara ... Bundle.pdf

Wieo ist das so? Die NATIONAL GLORY wurde 1988 in Polen als POLONIA und 2003 als YALTA von US-Behörden wegen eines 3,7 t Kokainfundes beschlagnahmt und an amerikanisch Besitzer versteigert. Nach 46 US-Code §12112 gilt das Schiff damit als Jones Act gemäß: https://www.law.cornell.edu/uscode/text/46/12112
http://www.hawaiifreepress.com/Articles ... co-Service

Ein ähnliches Schicksal drohte der MSC GAYANE 2019 nachdem fast 20 t Kokain an Bord gefunden und sie beschlagnahmt wurde. Sie wurde nach einer Einigung mit MSC vorläufig wieder freigegeben. Vielleicht weil J.P. Morgan Asset Management im Auftrag seiner Pensionskassenkunden Eigner ist?
Kennt jemand das Endergebnis?
Gruß, Volker
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