Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
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Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Nach einem Bericht der Welt wurde dem Mehrzweckschiff "Arkona" jetzt in Stralsund die Klassifizierung entzogen. Wie schon die "Maria S. Merian" hat auch sie heftige Probleme mit eindringendem Wasser in die PODs, lecken Dichtungen nud überhitzten E-Motoren. Das Schiff war seit der Indienststellung im April 2005 die Hälfte der Zeit fahruntüchtig. Der GL hatte bereits 2006 Mängel festgestellt und dem Schiff nun die Klassifizierung entzogen. Der Ausfall der in Stralsund stationierten „Arkona“ hat auch Auswirkungen auf Havarie-Fälle: Nun müsste die „Scharhörn“ von Lübeck oder Kiel in Richtung Osten auslaufen, womit sich die Anfahrtswege verlängerten. Das Eisbrechen können derweil die in Stralsund stationierten Tonnenleger übernehmen. Wann das Schiff wieder einsatzbereit ist, ist derzeit nicht absehbar. Die „Arkona“ ersetzte den Eisbrecher „Stephan Jantzen“, der 38 Jahre ohne größere Probleme im Einsatz war, aber hohe Betriebskosten verursacht hatte.
Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Pod-Antriebe gehören in`s Museum. Als Irrläufer der technischen Entwicklung.
mfgSirius
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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Den kompletten Bericht zum Thema gibt's hier. Bin mal gespannt, wann die "Arkona" wieder vollständig einsatzbereit ist ... Ist eigentlich das beste Beispiel, die POD-Antriebe wieder vom Markt zu nehmen, auch wenn der Vorteil der guten Manövrierfähigkeiten, vor allem bei größeren Schiffen, besteht.
Allgemeine Infos zu den POD-Antrieben.
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Viele Grüße, Timo
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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
POD ist nicht gleich POD. Es gibt POD-Antriebe, die funktionieren toll und arbeiten zuverlässig. Sie haben nur einen Haken: Sie kommen nicht aus Deutschland. Bei den mit Steuergeldern finanzierten Vorzeigeschiffen ARKONA und MARIA S MERIAN sollten aber unbedingt deutsche Produkte eingebaut werden...
Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Vorzeigeschiff oder behördliches Vorzeigeprojekt nach Vorzeigevorschrift ?
Das Problem ist das da nicht ein privater Investor hinter steht.
Alles behördliche geht erst einmal seinen Gang und dauert halt..
Ironisch gesagt wird erst reagiert wenn der POD voll Wasser ist.
Jemand der sein eigenes Geld angelegt hat würde evtl. schon bei einer Pfütze im Antreib aktiv ?!?
Siehe als Vergleich auch die Ausschreibungpolitik z.B. bei Schleusentoren "heilemachen" ...

Das Problem ist das da nicht ein privater Investor hinter steht.
Alles behördliche geht erst einmal seinen Gang und dauert halt..
Ironisch gesagt wird erst reagiert wenn der POD voll Wasser ist.
Jemand der sein eigenes Geld angelegt hat würde evtl. schon bei einer Pfütze im Antreib aktiv ?!?
Siehe als Vergleich auch die Ausschreibungpolitik z.B. bei Schleusentoren "heilemachen" ...



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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Evtl. hätte sich ein privater Investor auch für eine ausländische POD-Anlage entschieden, nur bei einer Behörde in Deutschland musste es ja natürlich etwas aus dem eigenen Land sein. Einerseits verständlich, andererseits auch wieder nicht. Denn wenn es schon öfters Probleme mit den Produkten des Herstellers gegeben hat und man sich im Vorfeld, also vor Baubeginn, umfassend informiert hat bzw. hätte, hätte man evtl. doch ein ausländisches Produkt vorgezogen und die aktuellen Probleme mit der "Arkona" gäbe es womöglich nicht.
Oder man hätte, falls die Probleme damals schon in dem Maße bekannt waren, erst gar nicht eine POD-Anlage, sondern z.B. eine Kombination aus Bug- und Heckstrahlruder, verbaut.
Oder man hätte, falls die Probleme damals schon in dem Maße bekannt waren, erst gar nicht eine POD-Anlage, sondern z.B. eine Kombination aus Bug- und Heckstrahlruder, verbaut.
Viele Grüße, Timo
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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Hm, müssen solche Aufträge nicht inzwischen eher EU-weit ausgeschrieben werden?Timo hat geschrieben:Evtl. hätte sich ein privater Investor auch für eine ausländische POD-Anlage entschieden, nur bei einer Behörde in Deutschland musste es ja natürlich etwas aus dem eigenen Land sein.
Alexander
Meine Schiffsfotos bei Fotocommunity: http://home.fotocommunity.de/squarerigg ... 4&g=240434
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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Das wundert mich auch. Wenn sich aber keine andere EU-Werft an dem Ausschreibungen beteiligt oder die beteiligten Werften die in der Ausschreibung geforderten Voraussetzungen nicht erfüllen, dann....
Schottel ist allerdings auch auch keine Wald-und-Wiesen-Briefkastenfirma. Das Unternehmen hat bei Antriebssystemen immerhin einen Namen mit Weltgeltung.
Schottel ist allerdings auch auch keine Wald-und-Wiesen-Briefkastenfirma. Das Unternehmen hat bei Antriebssystemen immerhin einen Namen mit Weltgeltung.
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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Das wäre allerdings keine Lösung gewesen denn Querstrahlruder sind nur bei sehr niedriger Fahrt von nutzen >5kn und dann auch nur greadezu von lächerlicher Wirksamkeit gegenüber einem Podantrieb. Der Podantrieb ist schon die richtige Wahl nur hätte man sich halt da was vernünftiges runterbauen müssen.Oder man hätte, falls die Probleme damals schon in dem Maße bekannt waren, erst gar nicht eine POD-Anlage, sondern z.B. eine Kombination aus Bug- und Heckstrahlruder, verbaut.
Da stimm ich dir voll zu und eigentlich ist es auch vernünftig einer einheimischen Firma über einen öffentlichen Auftrag den Einstieg in ein neues Geschäftsfeld zu ermöglichen, nur sollte es dann auch funktionieren.Schottel ist allerdings auch auch keine Wald-und-Wiesen-Briefkastenfirma. Das Unternehmen hat bei Antriebssystemen immerhin einen Namen mit Weltgeltung.
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Re: Arkona wegen POD-Problemen Klasse entzogen
Moin!
Eine ausführliche Beschreibung der "ARKONA" war in der Ausgabe 03/2005 der "Hansa" zu lesen. Hier der Link:
http://www.hansa-online.de/print.asp?artikelID=527
Ergänzend sei hiermit mitgeteilt:
Bekanntlich stammen die Antriebe von der Firma Schottel, die auch in Wismar eine Niederlassung für Antriebstechnik betreibt. Inzwischen habe sich die Rechtsabteilung der Wasser- und Schifffahrtsdirektion mit dem Fall beschäftigt. Die Verträge schlössen Regresszahlungen aus. „Die Garantiezeiten konnten jedoch von zwei auf vier Jahre verlängert werden“, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, Holger Brydda. gegenüber der "WELT". Dadurch entstünden dem Wasser- und Schifffahrtsamt keine Reparaturkosten.
Eine ausführliche Beschreibung der "ARKONA" war in der Ausgabe 03/2005 der "Hansa" zu lesen. Hier der Link:
http://www.hansa-online.de/print.asp?artikelID=527
Ergänzend sei hiermit mitgeteilt:
Bekanntlich stammen die Antriebe von der Firma Schottel, die auch in Wismar eine Niederlassung für Antriebstechnik betreibt. Inzwischen habe sich die Rechtsabteilung der Wasser- und Schifffahrtsdirektion mit dem Fall beschäftigt. Die Verträge schlössen Regresszahlungen aus. „Die Garantiezeiten konnten jedoch von zwei auf vier Jahre verlängert werden“, sagte der Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes, Holger Brydda. gegenüber der "WELT". Dadurch entstünden dem Wasser- und Schifffahrtsamt keine Reparaturkosten.
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