Moin, liebe Freunde der Bordkräne und Ladebäume!
Meine Freude war groß, als mir Uwe Franck zwei Fotos von der "CHRISTIANNA PIKURITZ" in den H. M. Gehrckens-Farben zukommen ließ. Diese Fotos sind eine wirkliche Rarität, da der Frachter nur für wenige Reisen ab 1954 für die Hamburger Reederei H. M. Gehrckens im Westafrika-Dienst eingesetzt wurde. Schon ab 1956 ging das Schiff an die Hugo Stinnes Schiffahrts-GmbH als Korrespondentreeder,
die den Frachter in Dauercharter für die HAPAG einsetzte (bis 1971).

MS "CHRISTIANNA PIKURITZ". Foto: Uwe Franck

Seemanns Traum unter Palmen: Die "CHRISIANNA PIKURITZ" irgendwo vor der westafrikanischen Küste. Foto: Uwe Franck.
Die weiteren Daten zum Schiff:
Als bis dahin größte Schiffe entstanden auf der Werft Nobiskrug in Rendsburg im Jahr 1952 das Motorschiff "Rantum" der Frisia-Reederei, Rendsburg, mit 4.500 tdw bzw. 6.000 tdw (als Closed Shelter-Decker), mit dem ersten Borsig-Fiat-Motor von 3600 Pse. 1954 folgte das Motorschiff "Christianna Pikuritz" für die Atlanta-Schiffahrts-GmbH, Berlin, in gleicher Größe. Korrespondentreeder für diesen Frachter war H. M. Gehrckens, Hamburg.
Die "Christianna Pikuritz" trug das Unterscheidungssignal DGJD und war am 9.3.1954 unter der Baunummer 562 bei Nobiskrug vom Stapel gelaufen. Am 3.6.1954 erfolgten Probefahrt und Ablieferung. Registriert wurde das Schiff am 31.5.1954.
Mit 2.676,6 BRT besaß das Schiff eine Tragfähigkeit von 4.522 tdw und hatte eine Länge über alles von 114,78 Metern bei einer Länge zwischen den Loten von 103,50 m sowie eine Breite auf Spanten von 15,00 Metern. Die Seitenhöhe bis zum Shelterdeck betrug 9,45 m, bis zum Hauptdeck 6,80 m und bei einem Tiefgang von 6,535 m. Ein einfach wirkender Zweitakt-Sechszylinder-Fiat/Borsig-Dieselmotor mit 3.600 PS, gebaut von der Maschinenfabrik Borsig AG in Berlin, trieb das Schiff mit 34 Mann Besatzung und Unterbringungsmöglichkeiten für 4 Passagiere an. Ausgerüstet wurde das Schiff mit Radar, Echolot, Selbststeueranlage, elektrischer Ventilation, CO2-Feuerlöschanlage und einer DEBEG-Funkstation.
Das Schiff hatte eine Laderaumkapazität von 281.645 cbf für Schüttgut bzw. von 261.677 cbf für Stückgut. Die vier MacGregor-Luken hatten folgende Abmessungen: Luke 1 = 10,50 m x 6,00 m; Luke 2 = 14,40 m x 6,00 m; Luke 3 und 4 je = 10,80 x 6,00 m. Als Ladegeschirr standen 10 Bäume mit 3/5 Tonnen, 1 Baum von 15 Tonnen und ein Baum von 40 Tonnen Tragfähigkeit zur Verfügung.
Der weitere Weg am dem 19.5.1971: Verkauft an "Tetimar" 'SpA di Navigazione, Cagliari (ITA), wurde sie umbenannt in "CARMELA VITTORIOSO". 1973 ging das Schiff an Tarsis Cia. Navigation SA, Panama (PAN), und wurde umbenannt in "ALBA SESTA". Am 8.8.1973 begann der Abbruch in Karachi.
mfg Peter Hartung