Moin, Binnenschippers!
So, "wir" sind dann mal hierher umgezogen:
Ordentlich was los war am 7. Dezember 2007 an der Schleuse Mühlheim am Main, sogar einen "MAINAMAX" gab es zu sehen. Hier die Fotogeschichte.
Gerade noch an der Fähre Dörnigheim erwischt: Der ungarische MAHART-Schubverband/Koppelverband namens "Köszeg" bei der Bergfahrt.
Im Leben sieht man sich immer zwei Mal: Die "KÖSZEG" im Unterwasser vor der Schleuse Mühlheim/Main, dahinter die slowakische "Christiane"
In Talfahrt schleicht sich die belgische (?) BEN DOR aus der Schleusenkammer.
Gewimmel im Unterwasser: Von hinten nach vorne: Die Mainfähre Dörnigheim, das "Dickschiff" AUKE ANTON, dann BEN DOR, die CHRISTIANE und die KÖSZEG.
Jetzt kommt die "Christiane" dran.
"Hein Kormoran" macht einen auf "Shipspotter".
"Christiane" kommt voran.
Und drin ist sie.
Jetzt kommt das "MAINAMAX". Mann, ist der dick, Mann!
Passt, wackelt und hat Luft: Die "AUKE ANTON" ist in der Schleusenkammer!
Holländische Qualitätsarbeit! Steuerbords...
und backbords. Da gibt es nix zu meckern. Und das schafften nur zwei Mann an Bord.
Kumm mi nich anne Farv! "Christiane" duckt sich weg.
Die "Auke Anton" in voller Pracht. "W. van der Molen" stand auf einem glänzend lackierten Holzschild am Ruderhaus. Und am Bug prangte eine Mühle. Das Schiff war auf dem Weg nach Hanau. Von dort soll es talwärts nach Gent in Belgien gehen. Wie gesagt: MAINAMAX! Dreitausendzweihundertfünfzig Tonnen Tragfähigkeit. Hundertzehn Meter lang, elffünfundvierzig Meter breit. Mehr geht hier nicht.
Alle Fotos: Peter Hartung, Nidda
Und hier die Foto-Ausbeute eines kleinen Tagesausfluges vom 19.12.2007 zur Frankfurter Mainfähre "Walter Kolb" und zur Mainschleuse Eddersheim. Das Licht war wunderbar.
Die "Walter Kolb" verbindet die Frankfurter Stadtteile Höchst und Schwanheim und befördert nur Fußgänger, Radfahrer und ab und an "e Mobbeddsche". Übrigens: Nicht das Ihr denkt, es gäbe so große Leuchttürme am Main, der weiße Turm im Bild unten links ist "nur" der Höchster Schlossturm. Könnte aber als Leuchtturm durchgehen...
Die Mainfähre Höchst ist eine Fußgänger- und Radfahrerfähre, die zwischen den Frankfurter Stadtteilen Höchst und Schwanheim verkehrt. Es ist die einzige verbliebene Fähre über den Main im Stadtgebiet Frankfurts. Die seit Herbst 1992 eingesetzte „Walter Kolb“ ist eine freifahrende Fähre und ganzjährig in Betrieb. Sie verkehrt zwischen der Höchster Batterie und dem Höchster Weg im Schwanheimer Unterfeld. Die Fähre ist im Besitz der Stadt Frankfurt und an den Fährmann Rudolf Kollath verpachtet. Außerhalb der Fährzeiten kann die Fähre abends für Riverboat Shuffles gemietet werden.
Der Fährbetrieb zwischen Höchst und Schwanheim lässt sich bis ins Jahr 1623 zurückverfolgen, als der Fährmann Jost Ferg für 7 Gulden das Recht erwarb, eine Fähre zu betreiben. Zwischen 1911 und Herbst 1992 verkehrte zwischen Höchst und Schwanheim eine Gierseilfähre, die auch als Wagenfähre diente. Die Wagenfähre mit einer Tragfähigkeit von 18 Tonnen wurde im Auftrag von I. Bender durch die Bayerische Schiffbaugesellschaft in Erlenbach am Main gefertigt. 1921 wurde die Höchster Fähre an den Schwanheimer Steinmetz Wilhelm Schmidt verkauft, die Familie betrieb die Fähre bis Ende 1977.
Einer der Nachfahren Schmidts rettete die Fähre im Frühjahr 1945 vor der Sprengung durch die Wehrmacht. Er fuhr die Fähre in die Niddamündung, flutete sie und setzte sie so auf Grund. Nach Kriegsende brauchte die Fähre lediglich leergepumpt zu werden und konnte ihren Betrieb wieder aufnehmen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Fähre mit einem Elektro-Hilfsmotor ausgestattet. 1963 erwarb die Stadt Frankfurt das Höchster Fährregal vom Land Hessen und verpachtete den Fährbetrieb. Als die Familie Schmidt Ende 1977 den Fährbetrieb aufgab, lag die Fähre still, bis im April 1978 ein anderer Fährmann den Fährdienst übernahm. Inzwischen war die Fähre generalüberholt und mit einem Dieselmotor ausgestattet worden. Sie versah ihren Dienst bis 1991.
Mit Bau der Leunabrücke als Straßenverbindung zwischen Höchst und Schwanheim sollte der Fährbetrieb zwischen den beiden Stadtteilen generell eingestellt werden. Auf Proteste der Höchster Bürger und eine daraufhin erfolgte öffentliche Diskussion entschied sich die Stadt Frankfurt 1991 jedoch, anstelle der bisherigen Wagenfähre weiterhin eine Fähre für Fußgänger und Radfahrer zu betreiben und beschaffte die „Walter Kolb“. Nach einer weiteren Diskussion über die Einstellung des Fährbetriebs im Jahr 1996 ist der Bestand der Fähre inzwischen gesichert.
Die alte Höchster Mainfähre liegt heute in der ehemaligen Schiffswerft Gustavsburg in Ginsheim-Gustavsburg auf. Davon später mal Fotos.
Weiter ging es flußabwärts zum Fähranleger der Mainfähre Hattersheim-Okriftel - Kelsterbach. Pech gehabt! Die Fähre von Herrn Schindling zwischen Okriftel - Jahnallee und dem Kelsterbacher Ufer hält ihren Winterschlaf bis Mai 2008.
Neben der Fährenzufahrt lag blubbernd und abfahrbereit die "Muräne", eine zum Arbeitsschiff des WSA Aschaffenburg umgebaute Wagenfähre. Hatte dort wohl einen Riesenhaufen Steine am Ufer bewegt. Und machte sich wenig später flussaufwärts aus dem "Staube"...
Dann ging es weiter zur Mainschleuse Eddersheim. Im Unterwasser entschwindet gerade ein Binnenschiff Richtung Rhein.
Und dann war zunächst nur "a...kalte tote Hose".
Im Unterwasser ist nix...
und im Oberwasser ist auch nix.
Doch dann tat sich doch noch was in der Schleuse Eddersheim. Es kommt vom Oberwasser, von Frankfurt-Höchst, wo sie Stahlrohre gelöscht hatte, die "Böhmen". Wie sich schnell herausstellt, ist es ein gut erhaltenes, aber uraltes Schiff: Baujahr 1895, wie mir der Schiffsführer auf meine Frage antwortet. Aber eigentlich ist die "Böhmen" zwei Schiffe, wurde sie doch in den 60er Jahren aus zwei Binnenschiffen "zusammengebastelt". Der vordere Teil ist der ältere, das Heck mit Maschine und Aufbauten kam von einem jüngeren Binnenschiff. Auf meine Frage: "Wohin des Weges?", kam die Antwort: "Nach Mannheim, zu Hause Weihnachten feiern, Anfang Januar geht es wieder weiter." Tschüss dann, alte "Böhmen" und schöne Weihnachten.
Text zum Teil mit Wikipedia-Material ergänzt. Alle Fotos: Peter Hartung, Nidda.
Moin!
Schüttgut, in Binnenschiff "Pauline" sexy gestaut. Ohlalala!
Foto: Peter Hartung, Nidda.
Gesehen im Hafen von Hanau am 21.12.2007.
Und weiter geht´s:
Naja, ganz so "erodisch" ging es heute nicht zu im Hanauer Hafen. Es war kalt, aber das Licht war mal wieder sehr gut.
Binnentanker "Evita" beim Löschen der Ladung (im Hintergrund die Steinheimer Brücke):
Am Hanauer Mainhafen werden jährlich rund 3,4 Millionen Tonnen umgeschlagen - bei bis zu 1.8000 Schiffsbewegungen. Damit zählt der Hanauer Mainhafen zu den umschlagsgrößten Häfen am Main, Main-Donau-Kanal und der Donau. Er ist – nach dem Frankfurter Osthafen – der zweitgrößte Hafen am Main und beheimatet mit der Firma Oil-Tanking einen der größten Mineralöl-Umschlagplätze in Europa.
Das niederländische Binnenschiff "Pauline" schließt die Luken und wird heute noch auslaufen.
Wegen der hohen Arbeitslosenrate nach Ende des Ersten Weltkrieges entschieden die Stadtverordneten Hanaus, den Bau des Hafens durch eine Notstandsmaßnahme zu realisieren. Nach gut 3 1/2 Jahren Bauzeit wurde am 25. Oktober 1924 das Hafenbecken mit einer Länge von 950 m, einer Breite von 64 m und einem Tiefgang von 2,70 m dem Schiffsverkehr übergeben. Hinzu kam eine ca. 800 m lange Fläche am Fluss, die zur Be- und Entladung der Schiffe dient. So entstand ein befestigtes Ufer von rund 2,7 km Länge. Für den An- und Abtransport von Massengütern wurde gleichzeitig eine Gleisverbindung vom Hauptbahnhof Hanau zum Hafen und beidseitig entlang des Hafenbeckens mit einer Gesamtlänge von rund 10 km erstellt. Die wasserbaulichen Anlagen und die Bahnanlagen des Hafens entstanden im Auftrag der Stadt; die Umschlagseinrichtungen, wie Kräne, Silos und Lagerhäuser auf Initiative der Anliegerfirmen. Am 31. März 1937 ging der Hafenbetrieb von der Stadtverwaltung auf die Stadtwerke Hanau über.
"Pauline" und ihre Ankerwinde.
Im Jahre 1960 konnten zwei Mineralölfirmen angesiedelt werden, welche heute 30 Prozent im Schiffsverkehr und über 50 Prozent im Bahnverkehr ausmachen. Das Hafenbecken wurde in den Jahren 1984/85 wegen des Ausbau des Mains zur Großschifffahrtsstraße auf 3,40 m vertieft.
Hier noch einmal einen Blick auf das "erotische" Schüttgut:
In Verbindung mit dieser Baumaßnahme wurde auch die Schüttsteinböschung saniert bzw. durch eine Stahlspundwand ersetzt. Dieser Umbau ermöglichte es, dass heute Schiffe mit einer Tragfähigkeit von bis zu 4.500 Tonnen den Hanauer Hafen anlaufen können.
Die Luken werden geschlossen.
Wurden im Jahr 1950 im Schiffsverkehr noch ca. 300.000 Tonnen umgeschlagen, so waren es 1973 schon 1,7 Mio. Tonnen und im Jahr 2004 rund 2,0 Mio. Tonnen. Im Bahnverkehr wurde in den letzten 80 Jahren auch einiges verändert. So wurde im Jahre 1969 die Zuführung vom Hauptbahnhof Hanau in den Hafen umgelegt. Dabei entstand eine Rangieranlage mit einer zusätzlichen Gleislänge von ca. 1,2 km. Diese ermöglichte es, den enorm gestiegenen Bahnumschlag zügig und reibungslos abzuwickeln.Die Bahnübergänge im Hafengebiet wurden teilweise dem erhöhten Straßenverkehr angepasst und mit einer modernen technischen Sicherung ausgestattet. Auch hier sind die Umschlagszahlen enorm angestiegen.
Wie es sich für ein niederländisches Binnenschiff gehört: Das Hollandrad steht einsatzbereit am Kai.
Im Jahre 1968 wurden im Hanauer Hafen 545.000 Tonnen umgeschlagen, in 2002 waren es bereits 1,3 Mio. Tonnen. Im Jahr 2004 wurde im Bahnverkehr ein Rekordumschlag von 1,6 Mio. Tonnen abgewickelt. Die Gesamt-Umschlagszahlen im Jahr 2004 mit 3,6 Mio. Tonnen ohne LKW-Verkehr machen Hanau zu einem der größten deutschen Häfen an Main und Donau. Insgesamt 1.711 Schiffe und 38.808 Waggons wurden im Hanauer Hafen abgefertigt.
"Pauline", mit Spielhäuschen für die Lütten auf Deck. Heimathafen Dordrecht. 105 Meter lang, 9 Meter breit, 2.000 Tonnen.
In langsamer Rückwärtsfahrt kommt der Binnentanker "Samui" rein. Übrigens mit der Europa-Flagge am Heck. Gefällt mir gut.
Am gegenüberliegenden Kai ist Binnenschiff "Ideaal" noch schwer am Laden.
Auch Dickschiff "Allegro" (4.500 Tonnen) wird noch beladen.
Die "Allegro" sei das größte Schiff, das bisher den Hanauer Hafen angelaufen hätte, sagen mir zwei Beschäftigte des Hafenbetriebs. Und alle Binnenschiffe würden noch vor Weihnachten Hanau wieder verlassen. Und dann notieren sie sich noch die URL von Forum-Schiff. Mal sehen, ob sie reinschauen werden.
Alle Fotos: Peter Hartung, Nidda.
Die historischen Informationen über den Hanauer Hafen wurden einem Text von Jörg Krieger entnommen. Er ist der Baas der Hafenbetriebe Hanau.
mfg Peter Hartung