Johannes Richters Fotoalbum
Verfasst: So 26. Okt 2008, 08:54
Moin!
In loser Folge möchte ich unter dem Thema "Johannes Richters Fotoalbum" eine Reihe von alten Photos zeigen. Sie entstammen dem Nachlaß von Johannes Richters, woraus mir Scans zur Verfügung gestellt wurden. Das Material ist urheberrechtlich geschützt.
Am Ende des Jahres 2007 fiel Norbert Röth aus Rottorf ein altes Fotoalbum in die Hände. Es stammt von seinem Großonkel Johannes Richters. Wer Johannes Richters war und welche maritimen Schätze sich in dem alten Album befanden, soll hier skizzenhaft beschrieben und in einer Bilderauswahl dargestellt werden.
Am 3. Juni 1959 würdigte die Handelskammer Hamburg den Kapitän und Inspektor Johannes Richters für seine vierzigjährige Tätigkeit als Mitarbeiter der Hamburger Reederei H. M. Gehrckens und "der damit bewiesenen Pflichterfüllung im Dienste der deutschen Wirtschaft", wie es in der Ehrenurkunde hieß. Schließlich kamen mehr als fünfzig Jahre zusammen, die Johannes Richters für H. M. Gehrckens tätig war.
Heute: Die Viermastbark "EDMUND" der Hamburger Segelschiffreederei G. J. H. Siemers & Co.:
Die Viermastbark "EDMUND".
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Die Viermastbark "EDMUND"
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Das Foto zeigt Johannes Richters in der zweiten Reihe von vorne, ganz rechts sitzend. Nachträglich eingefügt am 24.1.09: Möglicherweise handelt es sich bei der Person, die hinter dem Rettungsring der "EDMUND" sitzt um den Kapitän des Schiffes, Walter Loff.
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Das Dienstzeugnis von Johannes Richters für die Fahrenszeit auf der "EDMUND".
Die Viermastbark "EDMUND" lief am 3. November 1891 unter der Bau-Nr. 110 bei Ramage & Ferguson im englischen Leith vom Stapel und wurde im Dezember 1891 unter dem Namen "WILHELM TELL" für die Reederei Eckenstein & Mead in Liverpool in Dienst gestellt. Das Segelschiff hatte eine Länge von 98,4 Meter und war 14,4 Meter breit bei einer Brutto-Tonnage von 3.107. 1898 übernahm die Hamburger Segelschiffreederei G. J. H. Siemers & Co. die Bark.
Das Mannschaftsfoto ist 1912 entstanden. Das Dienstzeugnis datiert ebenfalls von 1912, wahrscheinlich auch das Foto der "EDMUND" vor den Hamburger St. Pauli-Landungsbrücken. Auch eine Zeichnung der "EDMUND" fand sich im Album.
Am Ende des ersten Weltkriegs gehörte die "EDMUND" zum deutschen Segelschiff-Kontor GmbH. Das war ein Pool von Segelschiff-Reedereien zur Abwicklung von Reparationsleistungen.
Ab 1918 musste das Deutsche Reich Reparationsleistungen erbringen. Dazu gehörten auch alle Segelschiffe deutscher Reedereien, soweit sie größer als 1.600 BRT waren. Die Reparationskommission verhandelte die Verteilungen der Schiffe an die Siegermächte.
Seit Beginn des Krieges 1914 wurden in Chile 57 deutsche Segelschiffe festgehalten. Nach Kriegsende mussten diese Schiffe nach Deutschland zurückgebracht werden, um den Alliierten übergeben werden zu können. Den deutschen Reedern gelang es, diese Schiffe mit deutschen Mannschaften besetzen zu lassen, um sie nach Europa zurück zu segeln. Zur Bemannung der Segler wurden mit dem Dampfer "Lucie Woermann" der Woermann-Linie und der Viermastbark "Priwall" der Reederei F. Laeisz Seeleute aus Deutschland nach Chile gebracht.
Die in Chile internierten Segelschiffe wurden noch einmal mit Chilesalpeter beladen, das die deutschen Reeder auf eigene Rechnung nach Europa verschiffen durften. Da es sich um eine gemeinsame Unternehmung mehrerer Reedereien handelte, wurde zu diesem Zweck ein Seglerpool, die Deutsche Segelschiff-Kontor GmbH, gegründet (Quelle: Wikipedia).
Gesellschafter des Pools waren:
* F. Laeisz, Hamburg mit den Viermastbarken "Pamir", "Parma", "Passat", "Peking", "Perkeo", "Petschili", "Pola", "Pommern", "Ponape" und "Priwall" und den Vollschiffen "Pelikan" und "Pinnas";
* G. J. H. Siemers & Co., Hamburg mit den Viermastbarken "Edmund" und "Herbert";
* Knöhr & Burchard Nfl., Hamburg mit der Viermastbark "Jersbek", der Bark "Osterbek" und dem Vollschiff "Tarpenbek";
* H. H. Schmidt, Hamburg mit den Viermastbarken "Carla", "Henriette" und "Lisbeth" und den Vollschiffen "Marie" und "Mimi";
* Reederei AG von 1896, Hamburg mit den Viermastbarken "Oceana", "Olympia", "Onda" und "Ophelia" und den Vollschiffen "Omaha" und "Ostara";
* F. A. Vinnen & Co., Bremen mit den Viermastbarken "Barthold Vinnen" und "Magdalene Vinnen";
* Carl Joh. Klingenberg, Bremen mit dem Vollschiff "Hansa" ex "Wellgunde", dieses Schiff lag zum Ende des ersten Weltkrieges in Hamburg.
1921 wurde die "EDMUND" in "FAULCONNIER" für französische Eigner umbenannt und schon im dritten Quartal des Jahres 1923 abgebrochen.
mfg Peter Hartung
In loser Folge möchte ich unter dem Thema "Johannes Richters Fotoalbum" eine Reihe von alten Photos zeigen. Sie entstammen dem Nachlaß von Johannes Richters, woraus mir Scans zur Verfügung gestellt wurden. Das Material ist urheberrechtlich geschützt.
Am Ende des Jahres 2007 fiel Norbert Röth aus Rottorf ein altes Fotoalbum in die Hände. Es stammt von seinem Großonkel Johannes Richters. Wer Johannes Richters war und welche maritimen Schätze sich in dem alten Album befanden, soll hier skizzenhaft beschrieben und in einer Bilderauswahl dargestellt werden.
Am 3. Juni 1959 würdigte die Handelskammer Hamburg den Kapitän und Inspektor Johannes Richters für seine vierzigjährige Tätigkeit als Mitarbeiter der Hamburger Reederei H. M. Gehrckens und "der damit bewiesenen Pflichterfüllung im Dienste der deutschen Wirtschaft", wie es in der Ehrenurkunde hieß. Schließlich kamen mehr als fünfzig Jahre zusammen, die Johannes Richters für H. M. Gehrckens tätig war.
Heute: Die Viermastbark "EDMUND" der Hamburger Segelschiffreederei G. J. H. Siemers & Co.:
Die Viermastbark "EDMUND".
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Die Viermastbark "EDMUND"
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Das Foto zeigt Johannes Richters in der zweiten Reihe von vorne, ganz rechts sitzend. Nachträglich eingefügt am 24.1.09: Möglicherweise handelt es sich bei der Person, die hinter dem Rettungsring der "EDMUND" sitzt um den Kapitän des Schiffes, Walter Loff.
Urheberrechtlich geschütztes Material aus der Sammlung Norbert Röth, Rottorf.
Das Dienstzeugnis von Johannes Richters für die Fahrenszeit auf der "EDMUND".
Die Viermastbark "EDMUND" lief am 3. November 1891 unter der Bau-Nr. 110 bei Ramage & Ferguson im englischen Leith vom Stapel und wurde im Dezember 1891 unter dem Namen "WILHELM TELL" für die Reederei Eckenstein & Mead in Liverpool in Dienst gestellt. Das Segelschiff hatte eine Länge von 98,4 Meter und war 14,4 Meter breit bei einer Brutto-Tonnage von 3.107. 1898 übernahm die Hamburger Segelschiffreederei G. J. H. Siemers & Co. die Bark.
Das Mannschaftsfoto ist 1912 entstanden. Das Dienstzeugnis datiert ebenfalls von 1912, wahrscheinlich auch das Foto der "EDMUND" vor den Hamburger St. Pauli-Landungsbrücken. Auch eine Zeichnung der "EDMUND" fand sich im Album.
Am Ende des ersten Weltkriegs gehörte die "EDMUND" zum deutschen Segelschiff-Kontor GmbH. Das war ein Pool von Segelschiff-Reedereien zur Abwicklung von Reparationsleistungen.
Ab 1918 musste das Deutsche Reich Reparationsleistungen erbringen. Dazu gehörten auch alle Segelschiffe deutscher Reedereien, soweit sie größer als 1.600 BRT waren. Die Reparationskommission verhandelte die Verteilungen der Schiffe an die Siegermächte.
Seit Beginn des Krieges 1914 wurden in Chile 57 deutsche Segelschiffe festgehalten. Nach Kriegsende mussten diese Schiffe nach Deutschland zurückgebracht werden, um den Alliierten übergeben werden zu können. Den deutschen Reedern gelang es, diese Schiffe mit deutschen Mannschaften besetzen zu lassen, um sie nach Europa zurück zu segeln. Zur Bemannung der Segler wurden mit dem Dampfer "Lucie Woermann" der Woermann-Linie und der Viermastbark "Priwall" der Reederei F. Laeisz Seeleute aus Deutschland nach Chile gebracht.
Die in Chile internierten Segelschiffe wurden noch einmal mit Chilesalpeter beladen, das die deutschen Reeder auf eigene Rechnung nach Europa verschiffen durften. Da es sich um eine gemeinsame Unternehmung mehrerer Reedereien handelte, wurde zu diesem Zweck ein Seglerpool, die Deutsche Segelschiff-Kontor GmbH, gegründet (Quelle: Wikipedia).
Gesellschafter des Pools waren:
* F. Laeisz, Hamburg mit den Viermastbarken "Pamir", "Parma", "Passat", "Peking", "Perkeo", "Petschili", "Pola", "Pommern", "Ponape" und "Priwall" und den Vollschiffen "Pelikan" und "Pinnas";
* G. J. H. Siemers & Co., Hamburg mit den Viermastbarken "Edmund" und "Herbert";
* Knöhr & Burchard Nfl., Hamburg mit der Viermastbark "Jersbek", der Bark "Osterbek" und dem Vollschiff "Tarpenbek";
* H. H. Schmidt, Hamburg mit den Viermastbarken "Carla", "Henriette" und "Lisbeth" und den Vollschiffen "Marie" und "Mimi";
* Reederei AG von 1896, Hamburg mit den Viermastbarken "Oceana", "Olympia", "Onda" und "Ophelia" und den Vollschiffen "Omaha" und "Ostara";
* F. A. Vinnen & Co., Bremen mit den Viermastbarken "Barthold Vinnen" und "Magdalene Vinnen";
* Carl Joh. Klingenberg, Bremen mit dem Vollschiff "Hansa" ex "Wellgunde", dieses Schiff lag zum Ende des ersten Weltkrieges in Hamburg.
1921 wurde die "EDMUND" in "FAULCONNIER" für französische Eigner umbenannt und schon im dritten Quartal des Jahres 1923 abgebrochen.
mfg Peter Hartung