Unglücks-Thread

Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

MOB von PALMERTON von Harren & Partner vor Zeebrugge:
http://www.hln.be/hln/nl/957/Binnenland ... -man.dhtml
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Ein Toter bei Arbeitsunfall auf BLACK WATCH bei Blohm & Voss:
http://www.hansa-online.de/schwerer-unf ... s/?p=51792
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Bild
Am 22.11. um 21.10 Uhr erlitt der unter Gibraltar-Flagge laufende Frachter "Delamar", 2779 BRZ (IMO-Nr.: 9528500), der sich auf der Reise von Plymouth nach Södertalke befand, einen Maschinenausfall, als er von der Elbe kommend die Schleusen des Nord-Ostsee-Kanals in Brunsbüttel ansteuerte. Er konnte durch eine Notankerung gestoppt werden. Rasch waren die beiden Schlepper “Wal” und “Parat” vor Ort, die den Havaristen um 21.30 Uhrt auf den Haken nahmen und durch die Südkammer der Schleusen in den Brunsbütteler Binnenhafen zogen, wo er am Südufer an die Dalben ging.
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Der unter Gibraltar-Flagge laufende Containerfrachter "Wybelsum", 15597 BRZ (IMO-Nr.: 9386976), havarierte am 27.4. um 20.45 Uhr im der Großen Nordschleuse in Brunsbüttel. Es stieß beim Auslaufen aus der Schleuse in den Kanal mit dem Backbordheck gegen die Seitenmauer auf Höhe der 0-Meter-Marke. Dabei wurde ein Tornischenblech eingedrückt, außerdem entstand ein etwa drei Meter langer Farbabrieb des Schiffsanstrichs auf den Reibehölzern in diesem Bereich. Das mit Containern beladene Schiff, das um 16.45 Uhr aus Hamburg nach St. Petersburg war, konnte nach dem Vorfall weitgehend unversehrt seine Fahrt in Richtung Kiel fortsetzen und sollte am 30.11. gegen vier Uhr im Zielhafen eintreffen. (eigener Bericht)
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Viel zu tun für die Polizei in Brunsbüttel am 1. Advent - auch die RIX ELEONORA kam vom rechten Weg ab:
http://www.thb.info/rubriken/single-vie ... -elbe.html
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Markus K
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Markus K »

Langsam kommt mir das alles sehr sehr komisch vor! :? Warum kracht es Brunsbüttel ständig, in Holtenau aber anscheinend nicht. Es sind doch schon mehrere Lotsen auf den Schiffen. Ohne jemand auf den Schlips treten zu wollen, aber haben die Holtenauer Lotsen einfach mehr drauf oder woran liegt es?

Da brauchen sich die Kanalbetreiber nicht wundern, wenn immer mehr Schiffe über Skagerrak fahren, weil ständig in Brunsbüttel die Schleusen gesperrt und Wartezeiten entstehen.
Langsam sollte man vielleicht auch mal über Zugloks nachdenken, siehe Panamakanal... ;)
Alle Bilder sind meine eigenen oder mit Erlaubnis des Bildinhabers. Benutzung nur auf Nachfrage!

Kommende Fahrten:
September 2024: AMERA
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MClassens
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von MClassens »

Markus K hat geschrieben:Langsam kommt mir das alles sehr sehr komisch vor! :? Warum kracht es Brunsbüttel ständig, in Holtenau aber anscheinend nicht. Es sind doch schon mehrere Lotsen auf den Schiffen. Ohne jemand auf den Schlips treten zu wollen, aber haben die Holtenauer Lotsen einfach mehr drauf oder woran liegt es?

Da brauchen sich die Kanalbetreiber nicht wundern, wenn immer mehr Schiffe über Skagerrak fahren, weil ständig in Brunsbüttel die Schleusen gesperrt und Wartezeiten entstehen.
Langsam sollte man vielleicht auch mal über Zugloks nachdenken, siehe Panamakanal... ;)
Moin,
in Brunsbüttel hat man vor den Schleusen bekanntlich die Elbe mit einer je nach Tide ziemlich starken Strömung, die die Schiffe bei Ein- oder Ausfahrt in die Schleuse versetzen. Die Zufahrt ist also nautisch schwieriger und nicht mit Kiel zu vergleichen.
Was jetzt die Kollision mit einer Fahrwassertonne oder das Touchieren der Schleusenmauer mit 'ständigen Sperrungen und Wartezeiten' zu tun haben soll erschließt sich mir nicht. Die wenigsten Sperrungen in der Vergangenheit waren auf Unfälle zurückzuführen. Es ist vielmehr die lange Zeit vernachlässigte Instandhaltung der Anlagen. Aber da tut sich ja so langsam etwas.
Und sobald der Bunker wieder etwas teurer wird stehen eh wieder alle vorm Kanal in der Warteschlange weil die Passage via Skagen dann teurer ist.
Und die Loks in Panama schafft man ja gerade mit den dortigen neuen Schleusen ab...

MfG,
Malte
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Und ich würde auch mal sagen, wenn man die Anzahl störungsfreier Passagen zu der von zumeist ja kleinen Havarien ins Verhältnis setzt, dann sieht man, dass der Normalfall ein sicherer und ruhiger Transit ist.
Tim S.
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Tim S. »

Feuer auf EMERALD LEADER in Bremerhaven:
http://nord24.de/blaulicht/autotranspor ... aiserhafen
AnkerM
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von AnkerM »

Markus K hat geschrieben:Langsam kommt mir das alles sehr sehr komisch vor! :? Warum kracht es Brunsbüttel ständig, in Holtenau aber anscheinend nicht. Es sind doch schon mehrere Lotsen auf den Schiffen. Ohne jemand auf den Schlips treten zu wollen, aber haben die Holtenauer Lotsen einfach mehr drauf oder woran liegt es?

Da brauchen sich die Kanalbetreiber nicht wundern, wenn immer mehr Schiffe über Skagerrak fahren, weil ständig in Brunsbüttel die Schleusen gesperrt und Wartezeiten entstehen.
Langsam sollte man vielleicht auch mal über Zugloks nachdenken, siehe Panamakanal... ;)
Gerade vom Einsatz zurück drängt es mich doch, hier ein paar Zeilen zu schreiben.
Auch wenn die o.a. Einschätzung für uns Holtenauer schmeichelhaft ist, stimmt sie nicht.

Die Brunsbütteler Kollegen sind alle Männer mit ordentlich Arsch in der Hose, dem Herzen am rechten Fleck und reichlich Haaren am S... ! Soll heissen: sie stehen ihren Mann in einem anspruchsvollen Revier, und eine tatsächlich mal auftretende zufällige Häufung von Havarien auf einer Seite bedeutet sicher nicht, daß dort Pappnasen mit leichter Hand Schäden hervorrufen.

Jedes Revier hat seine Besonderheiten, auf die man mit jedem Schiff unterschiedlich einzugehen hat. Der sog. "Stromschnitt" auf der Elbeseite vor den Schleusen ist mit Sicherheit eine große navigatorische Herausforderung, die die Brunsbütteler in 99,9% der Fälle souverän und gut meistern.

Und wenn es dann doch zu einer Havarie kommt, sind die Gründe vielschichtig und oft auf den ersten Blick kaum zu erkennen (sonst hätte der Kollege ja zuvor schon eingegriffen). Natürlich gibt es auch mal Fehleinschätzungen, die dann aber bis zu einer Havarie meist noch "Zuschläge" von anderer Seite bekommen, meist ist die Entstehung einer Havarie ein Gemengelage an kleinen Ursachen, "der Teufel ist ein Eichhörnchen"!

Und wenn es vielleicht der Klarierung dient: Ich war an Bord der "VECTIS EAGLE", die im Herbst 2014 in Holtenau ins Tor ging! Zunächst deutete nichts auf irgendeinen Fehler hin; wir machten vor der Schleuse noch ein Probemanöver auf "zurück" und fuhren vorsichtig rein. Bei ca. 1,5 kn Restgeschwindigkeit gaben wir ordentlich zurück, um das Schiff aufzustoppen ... jedenfalls dachten wir das, denn die Elektronik des Maschinentelegraphen dachte anders und meinte wohl, dass "zurück" langweilig wäre und gab anstattdessen "voraus"! Nach dem Erkennen dieser Fehlfunktion drückten wir den Notstopp und versuchten, das Schiff mit Vorspring, Achterleine und durch Drücken des Bugstrahlers Richtung der Reibhölzer aufzustoppen ... der Bugstrahler hatte sich aus Sympathie auch verabschiedet, die Vorspring brach, die Achterleine wurde immer lang und länger, bis sich dann auch die Bandbremse der Winsch zerlegte ... und letztendlich ging unser "SMS-Königsberg"-Steven ins Tor!
Also ... manchmal muss man hinterher feststellen: "gut gekämpft und doch verloren"!

Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß ich kurioserweise zwei Tage später wieder für das Schiff abgeteilt wurde, um es nach erfolgter Reparatur vom Ostuferhafen zur Schleuse zu bringen ... alles klappte wie im Bilderbuch, und zum Abschied gaben der nette Kapitän und ich uns beide Hände!

Und das beste Wort zu dem Thema hat tatsächlich oben Tim S. geschrieben, denn wenn man in Zeiten starken Verkehrs die Schiffahrt auf dem NOK sieht, kann man nur festhalten, daß derart viele Passagen komplett unaufgeregt, sicher und effektiv erfolgen, daß der Ausnahmefall der Havarie sehr, sehr selten ist ... was ja auch immer wieder durch die Statistik bestätigt wird, die Unfallrate auf dem NOK bewegt sich im noch nicht mal unteren Prozentbereich, sondern im unteren Promillebereich!

AnkerM, Holtenauer Lotse
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