Umgang mit E-Autos auf Fähren

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Stephan Giesen
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Stephan Giesen »

slowman hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 10:38 Hallo zusammen,

zum Thema E-Auto Brand habe ich einmal folgendes gefunden:
https://www.murer-feuerschutz.de/e-loeschlanze/
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/e ... -loeschen/
https://www.deutschlandfunk.de/brandris ... _id=484297

Gruß
Chris
Interessant ist hierbei vor allem der DLF-Artikel. Demnach haben E-Autos kein nennenswert höheres Brandrisiko durch Selbstentzündung als Verbrenner und die Gefahr geht eher von toxischen Gasen als vom Brandverlauf bzw. von größerer Hitzeentwicklung aus.

Allerdings sehe ich generell ein hohes Risiko auf Fähren bei brennenden Autos. Wir brauchen uns nichts vormachen; Seeleute sind keine Feuerwehrleute und kratzen höchstens an dem Wissen, welches einem Feuerwehrmann/frau vermittelt wird. Meines Wissens nach gibt es über den Advanced Fire Fighting hinaus keine zusätzliche Ausbildung für die Fährencrews, oder? Wird das Feuer nicht in den ersten Minuten nach Ausbruch unter Kontrolle gebracht, dürfte es meist schon zu spät sein.

Auf der anderen Seite; wie oft kommt es vor, dass sich ein parkendes Auto von selbst entzündet?
Mit maritimen Gruß

Stephan
sugo
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von sugo »

Christian Costa
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Christian Costa »

Stephan Giesen hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 13:16
slowman hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 10:38 Hallo zusammen,

zum Thema E-Auto Brand habe ich einmal folgendes gefunden:
https://www.murer-feuerschutz.de/e-loeschlanze/
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/e ... -loeschen/
https://www.deutschlandfunk.de/brandris ... _id=484297

Gruß
Chris
Interessant ist hierbei vor allem der DLF-Artikel. Demnach haben E-Autos kein nennenswert höheres Brandrisiko durch Selbstentzündung als Verbrenner und die Gefahr geht eher von toxischen Gasen als vom Brandverlauf bzw. von größerer Hitzeentwicklung aus.

Allerdings sehe ich generell ein hohes Risiko auf Fähren bei brennenden Autos. Wir brauchen uns nichts vormachen; Seeleute sind keine Feuerwehrleute und kratzen höchstens an dem Wissen, welches einem Feuerwehrmann/frau vermittelt wird. Meines Wissens nach gibt es über den Advanced Fire Fighting hinaus keine zusätzliche Ausbildung für die Fährencrews, oder? Wird das Feuer nicht in den ersten Minuten nach Ausbruch unter Kontrolle gebracht, dürfte es meist schon zu spät sein.

Auf der anderen Seite; wie oft kommt es vor, dass sich ein parkendes Auto von selbst entzündet?
Ich würde schätzen, dass man bestenfalls den Teil des Laderaumes mit CO2 fluten kann.
MfG & bis neulich
Christian

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Stephan Giesen
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Stephan Giesen »

Christian Costa hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 16:15
Stephan Giesen hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 13:16
slowman hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 10:38 Hallo zusammen,

zum Thema E-Auto Brand habe ich einmal folgendes gefunden:
https://www.murer-feuerschutz.de/e-loeschlanze/
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/e ... -loeschen/
https://www.deutschlandfunk.de/brandris ... _id=484297

Gruß
Chris
Interessant ist hierbei vor allem der DLF-Artikel. Demnach haben E-Autos kein nennenswert höheres Brandrisiko durch Selbstentzündung als Verbrenner und die Gefahr geht eher von toxischen Gasen als vom Brandverlauf bzw. von größerer Hitzeentwicklung aus.

Allerdings sehe ich generell ein hohes Risiko auf Fähren bei brennenden Autos. Wir brauchen uns nichts vormachen; Seeleute sind keine Feuerwehrleute und kratzen höchstens an dem Wissen, welches einem Feuerwehrmann/frau vermittelt wird. Meines Wissens nach gibt es über den Advanced Fire Fighting hinaus keine zusätzliche Ausbildung für die Fährencrews, oder? Wird das Feuer nicht in den ersten Minuten nach Ausbruch unter Kontrolle gebracht, dürfte es meist schon zu spät sein.

Auf der anderen Seite; wie oft kommt es vor, dass sich ein parkendes Auto von selbst entzündet?
Ich würde schätzen, dass man bestenfalls den Teil des Laderaumes mit CO2 fluten kann.
Das wäre das effektivste, aber da gibt es ja auch strenge Richtlinien, was die Sicherstellung der Abwesenheit von Menschen in dem Raum angeht. Daher kommt es ja auch immer wieder zur verheerenden Maschinenraumbränden, da erst sichergestellt werden muss, dass wirklich niemand mehr dort ist. Wenn das bei einer regulären Crew schon schwierig ist, wie soll das erst bei Hunderten Fahrgästen vonstatten gehen? Und es wird immer welche geben, die glauben, sie müssten noch schnell einen Koffer oder die Papiere aus dem Auto retten und sich dabei über alle Sperren und Schilder hinwegsetzen.
Mit maritimen Gruß

Stephan
Seewind
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Seewind »

Christian Costa hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 16:15
Stephan Giesen hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 13:16
slowman hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 10:38 Hallo zusammen,

zum Thema E-Auto Brand habe ich einmal folgendes gefunden:
https://www.murer-feuerschutz.de/e-loeschlanze/
https://www.adac.de/rund-ums-fahrzeug/e ... -loeschen/
https://www.deutschlandfunk.de/brandris ... _id=484297

Gruß
Chris
Interessant ist hierbei vor allem der DLF-Artikel. Demnach haben E-Autos kein nennenswert höheres Brandrisiko durch Selbstentzündung als Verbrenner und die Gefahr geht eher von toxischen Gasen als vom Brandverlauf bzw. von größerer Hitzeentwicklung aus.

Allerdings sehe ich generell ein hohes Risiko auf Fähren bei brennenden Autos. Wir brauchen uns nichts vormachen; Seeleute sind keine Feuerwehrleute und kratzen höchstens an dem Wissen, welches einem Feuerwehrmann/frau vermittelt wird. Meines Wissens nach gibt es über den Advanced Fire Fighting hinaus keine zusätzliche Ausbildung für die Fährencrews, oder? Wird das Feuer nicht in den ersten Minuten nach Ausbruch unter Kontrolle gebracht, dürfte es meist schon zu spät sein.

Auf der anderen Seite; wie oft kommt es vor, dass sich ein parkendes Auto von selbst entzündet?
Ich würde schätzen, dass man bestenfalls den Teil des Laderaumes mit CO2 fluten kann.
Moin,

ich kenne mich da auch nicht 100%ig aus, das grosse Problem sind chemische Prozesse in den Batterien. Ob CO2 da helfen kann, bin ich mir nicht so sicher. In CO2 ist Sauerstoff, koennte das Gegenteil vom gewuenschten Effekt haben. Es gab ja auch mal Löschanlagen mit Halon.

Gruss Seewind
spirit
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Re: Umgang mit E-Autos auf Fähren

Beitrag von spirit »

Man sollte dem Beispiel in Parkhäusern und Tiefgaragen folgen - Einstellen von feuergefährlichen und nicht löschbaren Stoffen verboten. So wie die E-Karre dort nichts zu suchen hat, sollte man diese rollende "Umweltgefährdung" (erschreckende Energiebilanz) auch vom Transport ausschließen. Brände auf Fährschiffen in den vergangenen Jahren haben uns verdeutlicht, dass die Brandbekämpfung so schwierig bei so dicht stehenden Fahrzeugen wird, dass der Totalverlust das Schiffes samt Ladung nahezu vorprogrammiert ist.
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Stephan Giesen
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Re: Umgang mit E-Autos auf Fähren

Beitrag von Stephan Giesen »

spirit hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 23:05 Man sollte dem Beispiel in Parkhäusern und Tiefgaragen folgen - Einstellen von feuergefährlichen und nicht löschbaren Stoffen verboten. So wie die E-Karre dort nichts zu suchen hat, sollte man diese rollende "Umweltgefährdung" (erschreckende Energiebilanz) auch vom Transport ausschließen. Brände auf Fährschiffen in den vergangenen Jahren haben uns verdeutlicht, dass die Brandbekämpfung so schwierig bei so dicht stehenden Fahrzeugen wird, dass der Totalverlust das Schiffes samt Ladung nahezu vorprogrammiert ist.
Die von Dir verwendete Polemik lasse ich mal unkommentiert, aber unabhängig davon hätten die Fährreedereien in einigen Jahren nicht mehr viel zu transportieren. Wo die Reise hingeht, ist ja wohl eindeutig; ungeachtet dessen, ob das nun der Weisheit letzter Schluss ist oder nicht. Aber unliebsame Dinge am liebsten einfach verbieten statt sich der Herausforderung anzunehmen ist sicher auch eine Lebenseinstellung, die man akzeptieren muss.
Abgesehen davon wäre es mir auch neu, dass E-Autos generell in Parkhäusern und Tiefgaragen verboten wären. In einzelnen Fällen ja, aber doch nicht generell?
Mit maritimen Gruß

Stephan
Hamburch
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Re: Unglücks-Thread

Beitrag von Hamburch »

Seewind hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 21:07
Christian Costa hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 16:15
Stephan Giesen hat geschrieben: Fr 16. Jul 2021, 13:16

Interessant ist hierbei vor allem der DLF-Artikel. Demnach haben E-Autos kein nennenswert höheres Brandrisiko durch Selbstentzündung als Verbrenner und die Gefahr geht eher von toxischen Gasen als vom Brandverlauf bzw. von größerer Hitzeentwicklung aus.

Allerdings sehe ich generell ein hohes Risiko auf Fähren bei brennenden Autos. Wir brauchen uns nichts vormachen; Seeleute sind keine Feuerwehrleute und kratzen höchstens an dem Wissen, welches einem Feuerwehrmann/frau vermittelt wird. Meines Wissens nach gibt es über den Advanced Fire Fighting hinaus keine zusätzliche Ausbildung für die Fährencrews, oder? Wird das Feuer nicht in den ersten Minuten nach Ausbruch unter Kontrolle gebracht, dürfte es meist schon zu spät sein.

Auf der anderen Seite; wie oft kommt es vor, dass sich ein parkendes Auto von selbst entzündet?
Ich würde schätzen, dass man bestenfalls den Teil des Laderaumes mit CO2 fluten kann.
Moin,

ich kenne mich da auch nicht 100%ig aus, das grosse Problem sind chemische Prozesse in den Batterien. Ob CO2 da helfen kann, bin ich mir nicht so sicher. In CO2 ist Sauerstoff, koennte das Gegenteil vom gewuenschten Effekt haben. Es gab ja auch mal Löschanlagen mit Halon.

Gruss Seewind
Der Sauerstoff im CO2 ist relativ fest gebunden, weswegen das Fluten mit CO2 Feuer bekämpft. Die Elektrodenmaterialien in den Lithium-Ionen-Akkus binden allerdings Sauerstoff, der in exothermen Reaktionen freigegeben wird. Dies könnte nach einer mechanischen Einwirkung passieren. Man spricht von einem thermalen Durchbruch. Damit speist sich eine Akkubrand selber mit Sauerstoff. Da hilft Kühlen mit Unmengen von Wasser.
Gruß

Christian

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Volker Landwehr
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Re: Umgang mit E-Autos auf Fähren

Beitrag von Volker Landwehr »

Stephan Giesen hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 23:37
spirit hat geschrieben: Mo 19. Jul 2021, 23:05 Man sollte dem Beispiel in Parkhäusern und Tiefgaragen folgen - Einstellen von feuergefährlichen und nicht löschbaren Stoffen verboten. So wie die E-Karre dort nichts zu suchen hat, sollte man diese rollende "Umweltgefährdung" (erschreckende Energiebilanz) auch vom Transport ausschließen. Brände auf Fährschiffen in den vergangenen Jahren haben uns verdeutlicht, dass die Brandbekämpfung so schwierig bei so dicht stehenden Fahrzeugen wird, dass der Totalverlust das Schiffes samt Ladung nahezu vorprogrammiert ist.
Die von Dir verwendete Polemik lasse ich mal unkommentiert, aber unabhängig davon hätten die Fährreedereien in einigen Jahren nicht mehr viel zu transportieren. Wo die Reise hingeht, ist ja wohl eindeutig; ungeachtet dessen, ob das nun der Weisheit letzter Schluss ist oder nicht. Aber unliebsame Dinge am liebsten einfach verbieten statt sich der Herausforderung anzunehmen ist sicher auch eine Lebenseinstellung, die man akzeptieren muss.
Abgesehen davon wäre es mir auch neu, dass E-Autos generell in Parkhäusern und Tiefgaragen verboten wären. In einzelnen Fällen ja, aber doch nicht generell?
Die Garagenverordnungen der Länder sehen kein generelles Verbot von Druckgas-betriebenen oder E-Fahrzeugen vor. Nur in Bremen und dem Saarland gibt es die Einschränkung, dass die Abfuhr austretender Gase gewährleistet sein muss.

Ein Entwurf der Muster-Garagenverordung von 2020, die Grundlage der Landesverordnungen ist, erlaubt in Mittel- und Groß-TGs einen Satz Reifen je Stellplatz.

Das ist die gesetzliche Grundlage. Welche Einschränkungen ein Eigentümer über sein Hausrecht vornimmt, ist eine andere Frage.

Man kann sicher über die Umweltbilanz eines E-Autos streiten, aber komplett mit Ökostrom hergestellt, ist der CO2-Fußabdruck gegenüber dem Diesel über die Lebenszeit geringer.

Ich sehe das E-Auto als Lösung für die Stadt an, also für relativ kurze Strecken. Bei Batteriereichweiten von 100 km wird der CO2-Fußabdruck gleich kleiner, und man kann Akkus mit etwas geringerer Energiedichte, z.B. LiFePO4, einbauen, bei denen es keinen Thermal Runawy gibt.

Für Langstrecken sind Brennstoffzellen oder Verbrenner mit CO2-neutralen Treibstoffen erste Wahl.
Gruß, Volker
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Stephan Giesen
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Re: Umgang mit E-Autos auf Fähren

Beitrag von Stephan Giesen »

Danke für die Erklärung und Klarstellung zum Thema E-Autos in öffentlichen Garagen, Volker.

Anmerkung: Das Thema des Threads ist "Umgang mit E-Autos auf Fähren". Eine generelle Diskussion zum Thema E-Autos (und insbesondere deren Umweltbilanz) hat damit nichts zu tun und sollte bitte hier nicht weiter fortgeführt werden.
Mit maritimen Gruß

Stephan
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