Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

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Torge
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Torge »

Hallo Frank,

genau die beiden Schlepper meinte ich..... die gute alte Flemhude und Schleswig-Holstein :-)

Wenn Du noch Fotos hast...das wäre klasse..... trotz meiner 37 Jahre schwelge ich gerade in Erinnerungen und gute alte Holtenauer Zeiten :-)

schönen Gruß

Torge
FBehling
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von FBehling »

Moin Torge,

das ist mal wieder typisch... Da knipst man alle möglichen Dampfer und übersieht die Arbeitstiere vor der Haustür. Ich habe so auf die Schnelle nur ein Bild der HOHENHÖRN vom April 1985 gefunden. Bilder der FLEMHUDE und SCHLESWIG-HOLSTEIN habe ich auch ... nur die Negative habe ich nicht so schnell zur Hand.

Gruß aus Kiel
Frank


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Matthias Luttmann
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Was macht die Smit Polen in BHV?

Beitrag von Matthias Luttmann »

Hallo hab gerade etwas ungläubig auf AIS gesehen das die Smit Polen in BHV liegt. Weiß jemand was die da macht?
Ich könnte mir vorstellen das die da irgendeine Barge abgliefert hat, weis aber selbst nicht näheres.

MfG

Matthias
Tom-kiel
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Tom-kiel »

moin,

wenn die Smit Polen da rumschwabbelt, wird sicher in der Nähe auch ein taklift Kran rumshippern.
Die smit polen hat ja vor einiegen Monaten die Flotte von smit transport verstärkt und war jetzt ab und zu mit einem Kran unterwegs.
Sollte nicht sogar Taklift (4) heute nach whv ?

gruß tom
Fabian
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Fabian »

Auf der Bugsier-Homepage steht etwas von zwei Neubauten mit 80t Phalzug die Bugsier 9 und 10 heißen sollen und die Ende 2008/ bzw. Anfang 2009 abgeliefert werden sollten!? Weiß jemand mehr darüber?

http://www.bugsier.de/fleet.php?ship=bugsier9
Peter Schultheis
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Peter Schultheis »

Hallo Fabian,

ich schon wieder...

Schau mal in diesem Thread nach...

viewtopic.php?f=2&t=748&start=10

Bis bald

Peter
Volker Landwehr
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Volker Landwehr »

Die Bugsier 9 und 10 werden bei Sanmar in der Türkei gebaut. Sie entstehen nach einem Entwurf von Robert Allen Ltd (RAmparts 3200W) in Vancouver, Canada und ereichen einen Pfahlzug von 80 t. Sanmar nennt diesen Typ Sanmar Eskort 80. Der Vorgängertyp Sanmar Eskort (RAmparts 3200) hatte 65 t Pfahlzug. Der neue Typ ist breiter, um die größeren Propller unterbringen zu können. Ein Schiff dieser Bauserie ist bereits an Ostensjo abgeliefert worden, die Vivax. Sie ist stahlbaumäßig baugleich mit den Bugsier Schleppern. Wie weit das auch auf die Ausrüstung zutrifft, kann ich nicht sagen. Daten der Vivax sind unter folgendem Link zu finden: http://www.ostensjo.no/ostensjo/web.nsf/pages/Vivax
In der rechten oberen Ecke finden sich Links zu Fotos und dem Generalplan. Wann die Bugsier Schlepper abgeliefert werden, ist mir nicht bekannt.
Grüße, Volker
stwie
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von stwie »

Die Breite hat nicht nur mit größeren Propellern zu tun.

Der Schiffstyp RAmparts 3200 hat - untypisch für Hafen-Schlepper der letzten 30 Jahre in Nordeuropa - Propeller unter dem Heck.
Dieses Design hat früher gelegentlich zu schweren Unfällen beim Schleppen geführt, indem der Schlapper bei falschem Zug einfach gekentert ist. Z.B. 1973 die B 27 oder wie 1954 die Fairplay I, die sich plötzlich unter den Bug der ITALIA drehte. Zuletzt ist übrigens auch die Bourbon Dolphin (Ein Ankerziehschlepper AHT) im April 2007 gekentert.
In den letzten Jahrzehnten hat man darum bei Hafenschleppern die Antriebe auch weiter nach vorne unter die Schlepper gelegt, so bei den Voith-Schneider- Antrieben, aber auch bei den konventionellen Schottel-Schleppern. Vorteil: bessere Manövrierbarkeit und Sicherheit gegen Kentern aufgrund falsch angreifenden oder zu starkem Trossenzug (vgl. Jan Mordhorst, "SCHLEPPER").
Sind die Antriebe am Heck, dann hilft nur eins gegen die Kentergefahr: Breite und noch mehr Breite
Die Entwicklung der Schiffsmaße
B25 (1960): 26,58*6,45
B32 (1965): 22,80*7,00
B33 (1969): 28,20*8,17 (Letzer mit Kortdüse am Heck)
B1 (1972): 27,10*8,80 (Erster mit Schottelantrieben am Bug)
Oceanic (1969): 87,58*14,30 (Hochseeschlepper)
B6(2007): 25,98*11,50 (Rotor-Tug)
B9 (?): 32,00*12,60 (RAmparts 3200)
(Alle Angaben aus "Geschichte der Schleppschiffahrt" von H. Schnake bzw. von der Bugsier-Homepage)

Der Vivax-Seite entnehme ich folgendes: "The tug (VIVAX) is designed for escort operations, harbour works as well as ocean towage"
Für Offshore-Reisen sind Heckantriebe natürlich effizienter.
Volker Landwehr
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Beiträge: 1437
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Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von Volker Landwehr »

Bei der immer größer werdenden Breite sollte nicht vergessen werden, dass sich die Pfahlzüge von 26 t bei B25 auf 80 t bei B9 vergrößert haben. Zusätzlich können diese neuen Schlepper auch beim indirekten Schleppen (Escorting) bei relativ hohen Geschwindigkeiten eingesetzt werden, wobei der Schlepper fast quer zur Schlepprichtung liegt. Dabei liefert der Rumpfwiderstand die Steuerkraft, die Antriebe stützen nur die Position des Schleppers.
Die Breite auf Spant ist bei B9 12,00 m, bei B6 ist sie 11,50 m.
Die Vergrößerung der Breite auf Spant von 11,60 m beim RAmparts 3200 (Sanmar Eskort) auf 12,00 m beim RAmparts 3200W (Sanmar Eskort 80) ist mit den Propellern zu erklären. RAmparts 3200 haben zum Teil Schottel SRP 1515 mit Prop.-Durchmesser von 2,60 m (SD Shark) gegenüber Rolls Royce US 255 mit 2,80 m Durchmwsser (Vivax).
Schlepper mit Ruderpropellern unter dem Heck sind nicht unsicherer als die Traktorschlepper mit Antrieben unter dem Bug. Die Traktorschlepper waren zurerst da. Dabei war man davon ausgegangen, weiterhin über das Heck zuschleppen. Heckangetriebene Schlepper mit Ruderpropellern werden seit ca. 1980 in Asien eingesetzt. Sie hatten ihre Winde am Bug und schleppten mit dem Bug zum zu schleppenden Schiff. Damit waren gleiche Sicherheitsvorteile gegeben wie bei Traktorschleppern. Nur wurde in umgekehrte Richtung geschleppt, daher auch der Name Reverse Tractor Tug, umgekehrter Traktorschlepper. Später erhielten diese Schlepper auch Heckwinden und der Name wurde in ASD Schlepper geändert (ASD = Azimuth Stern Drive, Ruderpropeller Heckantrieb).
Der Sinneswandel findet jetzt statt, da die Traktorschlepper in deutchen Häfen vom Tiefgang her kaum Leistungssteigerungen mehr erlauben. Peter von Petersen & Alpers, ein Damen ASD 2411 mit 65 t Pfahlzug hat einen Tiefgang von 5,85m, Bugsier 2 (Traktor) mit 63 t Pfahlzug hat 6,70 m Tiefgang, Vivax/Bugsier 9 (ASD) mit 80 t Pfahlzug hat ca. 6,10 m.
Verglichen mit den Rotortugs wie Bugsier 6 sind das 25 cm mehr aber man spart einen Antriebssatz und erhält die Fähigkeit zum Escorting).
Die Kenterung der Bourbon Dolphin hat wenig mit Heckantrieb oder Breite zu tun. Dieser AHTS ist für eine Aufgabe eingesetzt worden, für die er nicht geignet war. Die norwegische Untersuchungskommission hat eine Reihe von Ursachen angesprochen, u.A.: keine nennenswerte Übergabe beim Crewwechsel, Offiziere die mit dem Schiff kaum vertraut war, Unkenntniss der Funktionen der Winde, zu starke Winde für den Pfahlzug des AHTS, Vergrößerung der Winde nicht in Stabilitätsberechnung übernommen, Sicherheit bei max. Pfahlzug nicht in allen Beladungszuständen gewährleistet etc. Letzteres war der Reederei nicht bekannt und ist von der Klassifizierungsgesellschaft und Prüfbehörden übersehen worden.
Grüße, Volker
feli

Re: Alles was es zu Schleppern zu sagen und zu fragen gibt

Beitrag von feli »

Ich kenne mich jetzt nicht so gut mit Schleppern aus, wie Ihr, aber ich finde es bemerkenswert, dass man in den Niederlanden sehr viele ASD-Schlepper antrifft.
Mir fallen da die Reedereien Smit und URS im ersten Moment en.
Smit hat die Schlepper des Types der Smit Humber. Diesen Schleppertyp sieht man eigentlich nur über die Bugwinde Schleppen. Vergleiche Hier.
DIe Reederei URS hat die Schlepper des Types um die Union Diamond.
Aber auch hier in Duetschland haben wir Schlepper, die Ihre Antriebe am Heck in Form von zwei Ruderpropellern haben:
Da ist die Reederei Fairplay, die in Hamburg die Fairplay I stationiert haben. Und diese Schlepper von Fairplay sind auch ASD-Schlepper:
Fairplay III, Fairplay 30, Fairlay 29, Fairplay 25, Fairplay 26, Fairplay 21, Fairplay 22, Fairplay 23, Fairplay 24, Fairplay XVII, FairplayXII.

Ich erspare es mir die Schlepper der anderen Reedereien URS und SMIT aufzulisten , die ASD-Schlepper haben, neben den hier genannten, da diese zu lange dauern würde... ;)
Wenn man diese Schlepper sieht, finde ich stellt sich gar nicht de Frage mehr, ob diese nicht zu gefährlich sind. Es gibt so viele von diesen Schleppern, die müssen ja recht sicher sein, wenn es so viele gibt...^^ Was mir nur bei diesen Schleppern rein optisch auffällt, das diese sehr beeindruckend wirken durch ihre Breite und den großen freien Heckbereich. Dies ist vor alles bei den Schleppern von Smit der Fall.

Lg felix
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