Ich weiß, dass es in diesem Thread um die PEKING und das Hafenmuseum in Hamburg geht. Deswegen möchte ich nur kurz auf meine Heimatstadt Bremerhaven eingehen. Vom Alten Hafen bis zu den Kaiserhäfen I - III haben die Stadt Bremerhaven und die BLG alle historischen Schuppen von der Landkarte getilt, die von Bedeutung waren. Das Lagergebäude am Neuen Hafen, in dem die Tourismuswerbung, Schiffergilde und das Lloyd's heute untergebracht sind, hat mit dem Umschlagsgeschehen nichts zu tun gehabt. Die im Krieg ausgebrannten Schuppen am Alten und Neuen Hafen, die ab 1862 mit Bahnanschluss(!) entstanden sind, hat man genauso abreissen lassen wie die Werftgebäude des Technischen Betriebs des NDL.Tim S. hat geschrieben: ↑Di 9. Nov 2021, 09:22 Ich werde mal kurz ein bisschen off-topic, Ingo, auch wenn ich dir in vielem Recht gebe. Allerdings würde ich Bremerhaven nicht so negativ beschreiben in dem Kontext. Tatsächlich ist ja ein Schuppen doch unweit der Museumsschiffe erhalten, ebenso wie es etliche historische Relikte wie Dockreste oder Hafenbrücken gibt, die auch lesbar sind. Bremerhaven ist in dem Bereich halt komplett neu erfunden worden, und in jedem Fall gefällig. Eine Stadt voller Brüche, die sich immer wieder neu erfinden musste. Da ist der Umgang mit alten Gebäuden, und ich als Kieler kann auch ein Lied davon singen, mitunter etwas, sagen wir, robust.[...]
In der Arbeitsgruppe, die sich vor fast 25 Jahren Gedanken zur Zukunft des Areals aus dem Betrachtungswinkel des maritimen Denkmalschutzes gemacht hatte, gehörten auch Personen, die sich den Nachbau der Lloydhalle als Auswanderermuseum und die Rekonstruktion des Zeitballs an der Einfahrt zum Neuen Hafen vorstellen konnten. Für mich stand bei den Diskussionen immer im Vordergrund, das Vorhandene zu bewahren und das Vergangene sein zu lassen. Einziges bauliches Ergebnis unserer Arbeit war die Aushebung des Wurmfortsatzes des Alten Hafens, weil sich der damalige Chef der Tourismuswerbung dafür erwärmen konnte und Architekten erwogen hatten, das Hafenbecken zur Anbindung des Parkhauses im nördlichen Bereich trockenzulegen.
Der Weg in die MODERNE ist ein Weg, den wie gesagt vor allem Politik und Verwaltung verfolgt und beschritten haben. Es ist dann aber verkehrt, den Besuchern die gute alte Zeit mit Repliken vorgaukeln zu wollen wie es im Zusammenhang mit dem Neubauprojekt NAJADE durchaus erwogen wird. Nur so könne man den Umschlagsbetrieb mit einem Frachtsegler darstellen.
Viele Grüße
Ingo