Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
https://www.youtube.com/watch?v=sBuUyleOrdk&t=64s
Reduziert die Geschwindigkeit vor dem Kontakt mit der Brücke.
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Sal Mercogliano hat auf seinem youtube Kanal What's Going on With Shipping ein zweites Video zu dem Unfall eingestellt. In dem Video zeigt er den Track der DALI auf marinetraffic neben einem Video vom Einsturz, dass vor dem Unfall beginnt und denBlackout zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=N39w6aQFKSQ
Im ersten Video interpretiert er das Video des Port of Baltimore bis zum Einsturz der Brücke: https://www.youtube.com/watch?v=qZbUXewlQDk
Gruß, Volker
Im ersten Video interpretiert er das Video des Port of Baltimore bis zum Einsturz der Brücke: https://www.youtube.com/watch?v=qZbUXewlQDk
Gruß, Volker
- Schwarzfuss
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Der Blackout ist deutlich zu erkennen. Ob jetzt nur der Notdiesel abgesprungen ist oder ein Standby Diesel ist unbekannt.
Jeder der in der Maschine zur See gefahren ist, weiß das es dauert bis man alles wichtige wieder hoch gefahren hat.
Unglückliche Verkettung. Frage bleibt warum "das Licht aus ging" weil auf Revier läuft eigentlich zur Sicherheit alles was hat
und unnötige Schaltvorgänge haben zu unterbleiben.
Jeder der in der Maschine zur See gefahren ist, weiß das es dauert bis man alles wichtige wieder hoch gefahren hat.
Unglückliche Verkettung. Frage bleibt warum "das Licht aus ging" weil auf Revier läuft eigentlich zur Sicherheit alles was hat
und unnötige Schaltvorgänge haben zu unterbleiben.
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Gebe Dir vollkommen Recht und bin auf den finalen Bericht über dieses tragische Unglück gespannt.Schwarzfuss hat geschrieben: ↑Di 26. Mär 2024, 18:00 Der Blackout ist deutlich zu erkennen. Ob jetzt nur der Notdiesel abgesprungen ist oder ein Standby Diesel ist unbekannt.
Jeder der in der Maschine zur See gefahren ist, weiß das es dauert bis man alles wichtige wieder hoch gefahren hat.
Unglückliche Verkettung. Frage bleibt warum "das Licht aus ging" weil auf Revier läuft eigentlich zur Sicherheit alles was hat
und unnötige Schaltvorgänge haben zu unterbleiben.
Ich habe in meiner vorherigen Position mit dem zuständigen Shipmanagement zu tun gehabt und selber einige Aufträge für eben diese erledigt und bin an Bord auf, sagen wir es vorsichtig, nicht so gut trainierte Ingenieure gestoßen. Das soll nicht verallgemeinern, nur ist es Tatsache, dass die Schulung der Besatzungen die letzten Jahre abgebaut hat und STCW beiweiten nicht so ausgelegt wird, wie bei uns...
Was mich wundert ist schlicht die Tatsache, dass es überhaupt zu einem Blackout gekommen ist. Wir haben auf Manöverfahrt immer alle verfügbaren Diesel am Netz gehabt, was verhindern sollte, dass es eben zu einem kompletten Stomausfall kommt, wenn ein Diesel technisch ausfällt.
Aufgrund der Größe des Schiffes gehe ich von einer hohen Kühlcontainerkapazität aus uns erfahrungsgemäß kommen auf der Route der Dali auch viele Kühler zusammen. Diese brauchen schon viel Strom, wenn nun einer der Diesel die Grätsche macht, vielleicht ein anderer noch wegen Wartung oder Schaden auf den Flurplatten liegt, der Bugstrahler vielleicht noch in Betrieb ist.... Da kann es schnell zu einer Überlast kommen.
Die tiefschwarze Fahne zeugt jedenfalls von einer sehr hohen Last auf dem Diesel, der nach dem Ausfall wieder ans Netz genommen wurde.
Und jeder, der mit Zweitaktern unterwegs war, weiß, dass es einige Minuten dauert, bis Kühlwasser, Kraftsoff und Schmierölpumpen wieder laufen, Luftdruck zum starten vorhanden ist, usw.
Wenn wir Blackout hatten, hat es manchmal schon Minuten gedauert, bis wir wieder einen Hilfsdiesel am Netz hatten, dann noch die ganzen Hilfsaggregate zuschalten und die Hauptmaschine wieder in Betrieb bekommen kann durchaus zehn oder mehr Minuten dauern.
Wie gsagt, bin gespannt was der NTSB da später rausgibt, denke Aufgrund der großen medialen Aufmerksamkeit und dem tragischen Opfern wird da mit Hochdruck ermittelt.
Nur aus Interesse an unserere Nautiker hier, kann man bei acht Knoten schon Notankern, oder reißt es da eher die Kettenglieder auseinander?
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Die Suchaktion nach sechs vermissten Arbeitern wurde am Abend des 26.3. eingestellt:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... g-102.html
Nach diesem Bericht wurden die Hauptmaschinen nicht wieder gestartet nach dem Blackout. Der Lotse gab eine Serie von Befehlen, die aber nicht den verhängnisvollen Kurs noch hätten ändern können:
https://www.maritimedanmark.dk/seks-for ... brokollaps
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... g-102.html
Nach diesem Bericht wurden die Hauptmaschinen nicht wieder gestartet nach dem Blackout. Der Lotse gab eine Serie von Befehlen, die aber nicht den verhängnisvollen Kurs noch hätten ändern können:
https://www.maritimedanmark.dk/seks-for ... brokollaps
- Stephan Giesen
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Klar kann man, aber der Effekt wird bei der Geschwindigkeit und der bewegten Masse eher marginal sein. Hier wird wahrscheinlich auch eher die Intention gewesen sein, den Bug in eine Drehbewegung zu bekommen, um die drohende Kollision mit dem Pfeiler zu verhindern.
Bei sandigem Untergrund sollte auch bei der Geschwindigkeit die Kette halten, anders als bei felsigem, wo es durchaus zu einem Bruch kommen kann, wenn der Anker sich verhakt.
Mit maritimen Gruß
Stephan
Stephan
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
moin
Notankern ist nicht einfach Anker fallen lassen. Während die ganze Kette austauscht, hat er keinen Effekt und wenn das Ende kommt, bricht der Sliphaken/bolzen und es gibt nur für diesen kurzen Moment eine Bremswirkung.
Richtig ist, den Anker fallen zu lassen und gleich die Bremse wieder voll anzuziehen (und dann von der Back zu verschwinden).Bis dahin sind vielleicht zwei bis fünf Kettenlängen (ca.je 25Meter, jedes Schiff hat etwa 10 Längen pro Seite, mal mehr, selten weniger). Wenn dann der Anker mitschleift, wird das Schiff gebremst. Hält er irgendwo fest, springt die Kette erst mal über das Spill und bremst so, bis die Kette ganz ausgelaufen ist. Dann ist die Auslaufgeschwindigkeit der Kette nicht mehr so hoch und vielleicht hält sogar der Sliphaken/bolzen dann noch oder die Kette bricht. Auf jeden Fall wurde das Schiff so bestmöglich per Anker gebremst. Mehr ist damit nicht zu machen, aber vielleicht sind das die entscheidenden Zentimeter. Am besten auch beide Anker. Die Spills sind danach sowieso kaputt.
Dies ist leider fast keinem Kapitän und Offizier bewußt und wird auch nirgends gelehrt. Die Deckscrew muß das auch wissen, ohne die funktioniert das nicht.
Mit dem Anker kann man kein wirkliches Drehmoment erzeugen. Dazu liegen die Ankerklüsen zu nahe an der Schiffsmitte. Selbst bei einem Springmaneuver, die an der Schiffsaußenkante angreift, merkt man das ungünstige Verhältnis Schiffsmasse bei kurzem Hebel Schiffsmitte - Außenkante.
Notankern ist nicht einfach Anker fallen lassen. Während die ganze Kette austauscht, hat er keinen Effekt und wenn das Ende kommt, bricht der Sliphaken/bolzen und es gibt nur für diesen kurzen Moment eine Bremswirkung.
Richtig ist, den Anker fallen zu lassen und gleich die Bremse wieder voll anzuziehen (und dann von der Back zu verschwinden).Bis dahin sind vielleicht zwei bis fünf Kettenlängen (ca.je 25Meter, jedes Schiff hat etwa 10 Längen pro Seite, mal mehr, selten weniger). Wenn dann der Anker mitschleift, wird das Schiff gebremst. Hält er irgendwo fest, springt die Kette erst mal über das Spill und bremst so, bis die Kette ganz ausgelaufen ist. Dann ist die Auslaufgeschwindigkeit der Kette nicht mehr so hoch und vielleicht hält sogar der Sliphaken/bolzen dann noch oder die Kette bricht. Auf jeden Fall wurde das Schiff so bestmöglich per Anker gebremst. Mehr ist damit nicht zu machen, aber vielleicht sind das die entscheidenden Zentimeter. Am besten auch beide Anker. Die Spills sind danach sowieso kaputt.
Dies ist leider fast keinem Kapitän und Offizier bewußt und wird auch nirgends gelehrt. Die Deckscrew muß das auch wissen, ohne die funktioniert das nicht.
Mit dem Anker kann man kein wirkliches Drehmoment erzeugen. Dazu liegen die Ankerklüsen zu nahe an der Schiffsmitte. Selbst bei einem Springmaneuver, die an der Schiffsaußenkante angreift, merkt man das ungünstige Verhältnis Schiffsmasse bei kurzem Hebel Schiffsmitte - Außenkante.
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Update von Maersk zur Bedienung von Baltimore:
https://www.maersk.com/news/articles/20 ... Newsletter
Nur begrenzte Auswirkungen auf US-Wirtschaft erwartet:
https://africaports.co.za/#8258
Zwei Leichen in acht Metern Tiefe geborgen:
https://www.maritimedanmark.dk/to-lig-f ... -baltimore
https://www.maersk.com/news/articles/20 ... Newsletter
Nur begrenzte Auswirkungen auf US-Wirtschaft erwartet:
https://africaports.co.za/#8258
Zwei Leichen in acht Metern Tiefe geborgen:
https://www.maritimedanmark.dk/to-lig-f ... -baltimore
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Hier ist ein mit einer Drohne aufgenommenes Video der gesamten Unfallstelle, das das National Transportation Safety Board (NTSB) veröffentlicht hat. Für mich überraschend wie weit der Schaden über den Bereich der Fachwerkbrücke hinaus geht: https://www.youtube.com/watch?v=6P1x1ifFHsY&t=433s
Gruß, Volker
Gruß, Volker
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Re: Kollision MV DALI mit Francis Scott Key Bridge bei Baltimore/USA
Wäre eventuell noch die Möglichkeit gewesen auf Gasöi umzustellen und ob dieses rechtzeitig das Schweröl rausgespült hätte...Ich habe es selbst an Bord erlebt, du weißt daß der Black Out kommt, kannst aber nichts mehr machen. Der Hauptmotor hing damals am Wellengenerator, alle HD's auf Stand-by und der Kraftstoffdruck geht in die Knie, trotz gestarteter Stand-by Pumpe. Da kannst dann nix mehr machen....fuhri1186 hat geschrieben: ↑Mi 27. Mär 2024, 08:35Gebe Dir vollkommen Recht und bin auf den finalen Bericht über dieses tragische Unglück gespannt.Schwarzfuss hat geschrieben: ↑Di 26. Mär 2024, 18:00 Der Blackout ist deutlich zu erkennen. Ob jetzt nur der Notdiesel abgesprungen ist oder ein Standby Diesel ist unbekannt.
Jeder der in der Maschine zur See gefahren ist, weiß das es dauert bis man alles wichtige wieder hoch gefahren hat.
Unglückliche Verkettung. Frage bleibt warum "das Licht aus ging" weil auf Revier läuft eigentlich zur Sicherheit alles was hat
und unnötige Schaltvorgänge haben zu unterbleiben.
Ich habe in meiner vorherigen Position mit dem zuständigen Shipmanagement zu tun gehabt und selber einige Aufträge für eben diese erledigt und bin an Bord auf, sagen wir es vorsichtig, nicht so gut trainierte Ingenieure gestoßen. Das soll nicht verallgemeinern, nur ist es Tatsache, dass die Schulung der Besatzungen die letzten Jahre abgebaut hat und STCW beiweiten nicht so ausgelegt wird, wie bei uns...
Was mich wundert ist schlicht die Tatsache, dass es überhaupt zu einem Blackout gekommen ist. Wir haben auf Manöverfahrt immer alle verfügbaren Diesel am Netz gehabt, was verhindern sollte, dass es eben zu einem kompletten Stomausfall kommt, wenn ein Diesel technisch ausfällt.
Aufgrund der Größe des Schiffes gehe ich von einer hohen Kühlcontainerkapazität aus uns erfahrungsgemäß kommen auf der Route der Dali auch viele Kühler zusammen. Diese brauchen schon viel Strom, wenn nun einer der Diesel die Grätsche macht, vielleicht ein anderer noch wegen Wartung oder Schaden auf den Flurplatten liegt, der Bugstrahler vielleicht noch in Betrieb ist.... Da kann es schnell zu einer Überlast kommen.
Die tiefschwarze Fahne zeugt jedenfalls von einer sehr hohen Last auf dem Diesel, der nach dem Ausfall wieder ans Netz genommen wurde.
Und jeder, der mit Zweitaktern unterwegs war, weiß, dass es einige Minuten dauert, bis Kühlwasser, Kraftsoff und Schmierölpumpen wieder laufen, Luftdruck zum starten vorhanden ist, usw.
Wenn wir Blackout hatten, hat es manchmal schon Minuten gedauert, bis wir wieder einen Hilfsdiesel am Netz hatten, dann noch die ganzen Hilfsaggregate zuschalten und die Hauptmaschine wieder in Betrieb bekommen kann durchaus zehn oder mehr Minuten dauern.
Wie gsagt, bin gespannt was der NTSB da später rausgibt, denke Aufgrund der großen medialen Aufmerksamkeit und dem tragischen Opfern wird da mit Hochdruck ermittelt.
Nur aus Interesse an unserere Nautiker hier, kann man bei acht Knoten schon Notankern, oder reißt es da eher die Kettenglieder auseinander?