Stena verlegt Lübeck-Fähren nach Kiel

[Tim S.]

Naja, also Stena hat die Frachtfähren durchaus taktisch ab Travemünde laufen lassen. Früber ging das ja auch über Kiel, aber Stena nahm dann Travemünde, um dort keine Konkurrenz entstehen zu lassen.
Ansonsten sind ja in den vergangenen Jahren ohne Ende Linien nach Lübeck abgewandert, gerade in den finnischen Raum, aber auch z.B. Riga, wo Kiel den ersten Fährdienst überhaupt eingerichtet hatte. Das war schon bitter.
Von daher war der zu 2/3 gefüllte Kieler Ostuferhafen mit Stena Forecaster, Stena Carrier, Aegean Sea und Lisco Gloria heute schon ein ganz erhebender Anblick...

[sebastian z.]

Guten Abend allerseits,
ja nette Idee aber ich glaube da müsste schon ne menge passieren bevor Color-LIne nach Travemünde kommt.
Wie eben im Schleswig Holstein Magazin berichtet, möchte sich Stena Line in den nächsten 14 Tagen entscheiden wie es denn nun weitergehen soll, wobei man als Fährschiffsintressierter sicher gespannt sein darf. Was aber viel interessanter
ist ist der Gedanke ob vielleicht einer die Lücke in Travemünde schliessen möchte wenn diese denn entsteht. Es gibt ja da völlig neue Möglichkeiten. Unity Line, Polferries, Tallink, und wie Sie alle heissen hätten auf einmal die Möglichkeit in der südlichen Ostsee einzusteigen denn auch wenn Stena geht, gibt es bestimmt viele Kunden die trotzdem diesen weg haben möchten und es wird sich sicher jemand finden der sein Glück versuchen will. Das ist ja das tolle wenn etwas in der Schwebe ist man kann so herrlich rumfantasieren. Na schaun wir mal wie es wird. ....

[kapitain]

bis kiel dan mal streikt
und dannwollen alle
nach lübeck
ein teufelskreis

[Gunnar]

Moin!

Letztlich wird man wohl nur abwarten können, was passiert. AUch wenn Stena derzeit Kiel anläuft, gibt es sicher noch einige Argumente, die für Travemünde sprechen. Der wesentliche Pluspunkt dürfte die gute Hinterlandanbindung sein. Das betrifft nicht nur die Autobahn, die in Kiel am anderen Ende der Stadt liegt, sondern auch das dichte Netz und die hohe Zugfrequenz der KLV-Operateure. Die Ladung in einem Hafen an Land zu werfen, ist ja nur der halbe Weg, entscheidend dürfte die Gesamttransportkette sein. Das klang gestern ja auch schon in den Aussagen von Stena mit und ob HUPAC und Co. wegen einer Fähre jetzt Züge von Lübeck nach Kiel verlegen, wird man wohl auch abwarten müssen.

Zweifellos hat Stena so ein gutes Druckmittel gegen die LHG in der Hand. Wenn Kiel jetzt plötzlich als langfristige Lösung besser sein soll, dann stellt sich mir die Frage, warum Stena all die Jahre den weiteren Weg auf sich genommen hat.

Letztlich werden auch die anderen Häfen kein Interesse haben, die Sache übermäßig hochzuspielen. In Lübeck wird ein Präzedenzfall geschaffen oder verhindert. Wenn andere Städte (z. B. Kiel) auf die Idee kommen sollten, ebenfalls ihre Kasse durch einen Teilverkauf des Hafens aufzubessern, dürfte man sich der Lübecker Politik sehr nahe fühlen...

Viele Grüße
Gunnar

Ein Bild aus ruhigeren Tagen, aufgenommen am 15.09.2007:

[sebastian z.]

Das wäre mal was wobei man auch mit den neuen Finnlinern ganz zu frieden sein kann was das Ein-undAuslaufen angeht.
immer wieder ein schöner
Anblick. Wobei nix die Sonntage im Sommer in den 90 zigern Toppen kann wo gegen 17.00 immer ein Hochhaus der TTline und die Finnjet nacheinander einliefen bzw. noch auf Gegenläufer in bester Sichtweite gewartet haben das waren noch zeiten. . Tja zu jetzigen Zeiten wollen wir mal schauen ,Tallink soll ja auch nicht ganz so gut aufgestellt sein, wenn Grimaldi da wieder zuschlagen sollte gehört den Italienern bald die halbe Ostsee, um Lübeck und Travemünde mache ich mir keine Sorgen die kommen immer wieder hoch. Was war das für ein geschrei nach der Grenzöffnung alle dachten jetzt gehen alle nach Rostock ect. und fast 20 Jahre danach hat der Hafen mehr Umgeschlagen als je zuvor. Über die Streiks kann man streiten, aber Hafenarbeiter ob in Deutschland oder in Europa haben schon immer gern gekämpft erst vor kurzem wurde in Finnland auch mal wieder gestreikt die können das auch ganz gut. Das wird schon wieder und wenn Stena in Kiel fahren möchte haben wir sogar ein zweites kleines Göteborg vor der Tür wobei das ja die Stena Stadt schlechthin ist wo man in der Hochsaison 6 verschiedene Stenaschiffe an einem Tag bekommen kann, das ist schon rekordverdächtig .....

[sebastian z.]

Vielen dank für das Lob, das gebe ich gern zurück
in diesem Sinne eine gute Nacht und bis zum nächsten mal.
regenerische grüsse von der Ostsee
schickt Sebastian

[Tim S.]

Jedenfalls wurden Kiel und Lübeck schon immer gerne taktisch gegeneinander ausgespielt, ich erinnere an Nordö-Link, Eisenbahnfährprojekte etc. Letztlich entscheiden immer verschiedene Faktoren, die genannten Hinterlandanbindung, aber auch Hafenservice, Umschlagstempo etc. Letztlich scheinen in hohem Maß geographischen Faktoren eine Rolle zu spielen, Lübeck liegt günstig zu Finnland, Kiel zu Norwegen und Schweden, und wie gesagt, Stena bediente auch Lübeck, damit das kein anderer tut. Aber Reeder und Spediteure sind wie Rehe ein scheues Pack...schwupp, sind se wech.
Zum aktuellen Stand auch:
http://www.kn-online.de/artikel/2313286
http://www.ln-online.de/artikel/2312595/
http://www.ln-online.de/artikel/2312563
http://www.ln-online.de/artikel/2311713 ... leitet.htm

[Kolle]

Hai Freunde.
Die Aufregeung in Travemünde hat sich ja schon einwenig gelegt.
Das Problem ist doch ein ganz anderes.
Wir wissen doch garnicht was die Stadt den Hafenleuten zugesagt hat um dann wieder den Rückzug anzutreten.
Die Karten in dieser Sache liegen doch garnicht auf dem Tisch.
Mir als Lübecker würde es auch nicht passen wenn die Linien einen bogen um Travemünde machen.
Ich glaube hier spielt einer falsch.
Gruß aus Lübeck.
Kolle

[Gunnar]

Beim Thema Hinterlandanbindung sollte man auch den Schienenweg nicht ganz vergessen. Von Kiel aus gibt es im kombinierten Ladungsverkehr eine Abfahrt pro Tag an sechs Wochentagen. DIeser Zug besteht aus zwei Wagengruppen, die am Norwegenkai und im Ostuferhafen beladen werden. Der Zug fährt nach Hamburg-Billwerder, wo die Ladungen auf andere KLV-Züge umgesetzt werden.

Der Hafen Lübeck hat laut seiner Homepage, wobei die Zahl glaubwürdig erscheint, 61 Abfahrten pro Woche, und zwar zu den Zielbahnhöfen Basel, Duisburg, Dortmund, Hamburg-Billwerder, Karlsruhe, Neuss, Mannheim, Köln, Ludwigshafen, Kornwestheim, Novara, Verona und Rotterdam. Dazu kommt, dass im konventionellen Ladungsverkehr die Zahl der Abfahrten ab Lübeck deutlich höher ist als in Kiel.

Das sind sicher auch Dinge, an denen die Reederei nicht ganz vorbai kann. Fährt man mit seinem Schiff dorthin, wo die Ladung viele Möglichkeiten hat, einfach an den Hafen zu kommen, oder entscheidet man sich für einen etwas "abgelegeneren" Hafen.

Als optischen Eindruck befinden sich im Anhang zwei Bilder der KLV-Anlagen.

Gruß
Gunnar


Kiel, Ostuferhafen


Lübeck-Travemünde, Skandinavienkai