LISCO GLORIA brennt vor Langeland- alle gerettet!

[Peter Hartung]

Moin!

Update SOK:

Opdatering den 12. oktober kl. 0945:
Bjærgningsselskabet SMIT International vil i dag fortsætte inspektionen af LISCO GLORIA.
Fokus bliver at få yderligere adgang til de lavere dæk, samt fortsat sikre lukning af ventiler til ballastvand og olietanke.
Inden vand i skroget pumpes i ballasttanke eller over i en pram, skal skibets stabilitet bestemmes. Det skal muligvis afvente modelforsøg, idet konditionerne for skibets afgang fra Kiel i fredags formodes at være gået tabt i branden.
Der er fortsat ikke konstateret olieudslip i området.
Næste opdatering forventes udlagt tirsdag aften.

Dazu mein bescheidener Übersetzungversuch:

Update 12.10.2010, 09:45 Uhr:
Berger Smit International wird heute die LISCO GLORIA weiter inspizieren. Im Fokus sind die Zugänge zu den unteren Decks. Das Schließen der Ballastwasser- und Öltankverschlüsse wird fortgesetzt. Das Löschwasser wird in einem längsseits geholten Prahm abgepumpt, um die Schiffsstabilität zu verbessern. (...) Nach wie vor gibt es keine Gewässerverunreinigung durch ausgelaufenes Öl. Heute abend folgt das nächste Update von SOK.

mfg Peter Hartung

[Echolot]

Moin, Moin Yannick

Danke Dir für die Antwort.

Viele Grüße Echolot

[hareid]

Moin,

die Lisco Gloria soll in den nächsten Tagen sobald es manövrierfähig ist nach Odense geschleppt werden , so der Sprecher von DFDS, aber es steht noch nicht fest wann es dorthin geschleppt wird!
http://www.welt.de/newsticker/dpa_nt/re ... erden.html

MfG
Hareid

[KielerZwo]

Pressemitteilungen der dänischen Rettungsgesellschaft vom 12.10.2010

Update 12. Oktober 09.45 Uhr:
Die Bergungsgesellschaft SMIT wird heute die Inspektion der LISCO GLORIA fortsetzen. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Zugang zu den tiefer liegenden Decks, sowie dem Sichern des Verschlusses der Ventile von Öl- und Ballasttanks. Durch das Umpumpen des Wassers im Rumpf in die Ballasttanks oder in ein Tankschiff soll die die Stabilität bestimmt werden. Es soll unter Umständen ein Modellversuch abgewartet werden, da vermutet wird, dass die Konditionen der Abreise aus Kiel am Freitag im Brand verloren gegangen sind [? Anm. d. Übers.]. Weiterhin ist keine Ölverschmutzung im Gebiet festgestellt worden.

Update 12. Oktober 23.00 Uhr:
Es war noch nicht möglich, die Stabilität der LISCO GLORIA sicherzustellen. Den ganzen Tag über hat man versucht, das Feuer auf Deck 4 zu löschen.
Die Temperatur im Maschinenraum ist gefallen und lag gegen 18.00 Uhr bei 40-60 Grad. Löschmannschaften haben den Kontrollraum erreicht, der unbeschadet aussah. Die Wassermenge, die auf sich Deck 4 befindet, wird mit 150 Tonnen veranschlagt. Am Mittwoch werden ca. 16 Tonnen Ausrüstung erwartet, die unter anderem aus Pumpen, Beleuchtung und Tauen besteht. Man versucht weiterhin, einen Überblick über die Stabilität der Schiffes zu gewinnen. Man geht davon aus, dass die LISCO GLORIA zu FAYARD in Odense geschleppt wird.
Nächste Pressemitteilung Mittwoch Mittag.

Quelle: Kielmonitor

[ArneKiel]

Moin,

Lloyd Werft hat „Lisco Gloria“ im Visier

Bremerhaven. Rüdiger Pallentin verfolgt das Geschehen rund um die ausgebrannte „Lisco Gloria“ genau. Der Geschäftsführer der Lloyd Werft würde die Fähre gern als Reparaturauftrag in seinen Docks liegen sehen. „Natürlich wäre die Reparatur der ,Lisco Gloria‘ ein interessanter Auftrag für uns“, sagt er. Aber noch ist unklar, ob es überhaupt einen Auftrag geben wird.

Nordsee-Zeitung: http://www.nordsee-zeitung.de/Home/Regi ... id,16.html

[Peter Hartung]

Moin!

Was hier auch noch unbedingt festgehalten werden sollte:

Seit dem Frühjahr ist Polizeihauptkommissarin Birgit Thärichen (40) Kommandantin der "NEUSTRELITZ", die als erste an der brennenden "LISCO GLORIA" eintraf und wohl fast alle Schiffbrüchigen sicher übernahm.

Dafür: Three cheers for Birgit Thärichen mit einem dreifach donnernden Hip, hip, hurray!!!
mfg Peter Hartung

[schwedenelch]

Fairplay 26 ist gerade im Kieler Ostuferhafen, SFK-Schlepper Kitzeberg war auch von eben dort raus zur Lisco Gloria gefahren und ist aktuell auf dem Rückweg.

[Grisu]

Dem bleibt eigentlich nichts hinzuzufügen, alle Beteiligten haben eine großartige Arbeit geleistet.

Was mich an der ganzen Sache momentan etwas überrascht ist die Tatsache das die Zusammenarbeit der deutschen und dänischen Ermittlungsbehörden sich anscheinend schwieriger als gedacht erweist. Ich dachte immer das gerade die Zusammenarbeit mit Dänemark relativ problemlos vonstatten geht...

"...
Für die Wasserschutzpolizei, die im Auftrag der Bundesstelle für Seeunfalluntersuchungen in Hamburg Ursachenforschung betreibt, bleibt derzeit nur Schreibtischarbeit. „Das Schiff ist nicht begehbar“, sagt Marxen – während niederländische und dänische Bergungsexperten auch gestern wieder an Bord waren und weiter ins Innere des Schiffes bis in die unteren Decks vordringen konnten.

..."

http://www.ln-online.de/regional/2866115

[books]

hier noch ein paar aktuelle Bilder: http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 60335.html . Irgendwie kann ich mir nicht vorstellen, dass man dieses Schiff retten kann.
Die Fähre ist sicher versichert. Aber wenn herauszufinden ist, welcher LKW das Feuer verursacht hat, dann wird dessen Haftpflichtversicherung eintreten müssen.
Grüße
Kai

Moin Kai, Dein Einwand ist dem ersten Anschein nach berechtigt, aber Schiffssachververständige und die Klassifikationsgesellschaft werden nach einem gründlichen Survey entscheiden, ob der Rumpf in den Hochofen kommt oder wieder rekonstruiert werden kann. Allerdings nehme ich die Statements des Eigners DFDS und des dänischen Havariekommando SOK ernst, denen eine Weiterverwendung der Fähre möglich erscheint, weil ich deren Kompetenz hoch einschätze. Wir sind ja man bloß Laien.

Zu den Schäden an Schiff und Ladung: Die Reederei wird nach dem internationalen Schifffahrtsrecht jetzt ganz gewiss "Havarie Grosse" erklären. Ich zitiere hierzu:

Die Große (gemeinschaftliche) Haverei (verkehrssprachlich auch Havarie-grosse, engl. general average, franz. averie grosse oder averie commune, skandinav. haveri, holl. Avarij, ital. u. portug. avaria) regelt im Grundsatz die Verteilung von außergewöhnlichen Kosten zwischen Schiff und Ladung, die durch eine Rettung aus gemeinsamer Gefahr anfallen. Diese Kosten entstehen entweder direkt durch Aufwendungen (z.B. Schlepplohn) oder anlässlich bewusst mit Rettungsmaßnahmen durch die Schiffsführung herbeigeführter oder geduldeter Schäden am Schiff und/oder seiner Ladung (z.B. Seewurf von Decksladung). Der Havarie-grosse liegt der in seinen Grundzügen bis in die Antike zurück reichende Rechtsgedanke der Gefahrengemeinschaft zugrunde, bei der außergewöhnliche Aufwendungen und Opfer zur Abwendung einer allen Beteiligten einer Seereise drohenden Gefahr auch von allen gemeinsam getragen werden müssen und nicht nur vom zufällig unmittelbar Betroffenen allein.

Das bedeutet: Alle Verlader (die Ladung betreffend) können von dem Eigner zum Ausgleich des entstandenen Total-Schaden herangezogen werden. Auch die Passagiere werden kaum ihren Schaden voll ersetzt bekommen, dagegen stehen schon die weitgehenden Haftungsausschlussklauseln der Reedereien. Es wird viel Arbeit für die beteiligten Transportversicherungen und P&I-Clubs geben, bei denen Schiff und Ladung versichert waren, und es wird reichlich Zeit in Anspruch nehmen.

Festhalten möchte ich aber: Nach dem "PALLAS"-Desaster im Jahr 1998 hat die Neuorganisation der Einsatzkräfte mit dem weisungsbefugten Havariekommando in Cuxhaven im wahrsten Sinne des Wortes ihre Feuertaufe bestanden. Offenbar war wohl auch hilfreich, dass die große Havariekommandoübung Ende September so erfolgreich durchgeführt wurde. Großes Lob an die Jungs (und Deerns). Wer sie vor den TV-Kameras oder bei den Radio-Interviews sehen und hören konnte, hatte den Eindruck: Hier arbeiten hochkompetente und erfahrene Fachleute. Ich denke, dass ist wichtig für die Millionen Fährenpassagiere, die jedes Jahr im westlichen Teil der Ostsee unterwegs sind.
Ich leg dann mal wieder ab.
mfg Peter Hartung

Ich möchte nur kurz zur Havarie Grosse ergänzen: Ladung und Schiff haften gemeinsam für die Kosten der Rettung aus der gemeinsamen Gefahr, also Löschen, Schleppen etc., aber nicht für den Schaden am Schiff durch die Explosion und das Feuer. Der wird vom Kasko (Hull-)versicherer des Schiffes übernommen. Wenn keine Ladung gerettet wird, wovon ich hier erstmal ausgehe, beteiligt sich die auch nicht an den Kosten, d.h. die bleiben am Eigner / Charterer hängen bzw. deren Versicherer.

mfg books

[kalli]

Moin!

In der NDR Mediathek ist der Bericht von gestern aus der Sendung "Menschen und Schlagzeilen" abrufbar, wo Augenzeugen von der Rettung berichten. Zu sehen sind auch Aufnahmen der Bundespolizei.