Costa Concordia Havarie 13.01.2012
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Moin,
die CC hatte, wie ich heute gelesen habe, "IFO 380" als Treibstoff gebunkert. (Mehr zur Viskosität, etc. bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Schwer%C3%B6l). Es sollen laut Handelsblatt ca. 2300t sein. Wenn 4 Wochen rund um die Uhr das Öl abgepumpt wird, sind das im Schnitt 57 kg/min oder halt ein knapper Liter pro Sekunde, da bei einer Dichte von 0,991 kg/L das Verhältnis von Kg zu L nahezu identisch ist.
Einen Liter pro Sekunde finde ich nicht sonderlich viel, ich hätte mit mehr gerechnet. Muss denn der gesamte Kraftstoff über die jetzt von Smit verbauten Ventile gesaugt werden oder könnte man über die Einfüllstutzen, die noch oberhalb der Wasseroberfläche liegen, zusätzlich Schweröl leichtern?
Werden die Zahlen mit Absicht pessimistisch gewählt, um etwas mehr Ruhe für die Arbeit zu haben?
Gruß
Eddie001
die CC hatte, wie ich heute gelesen habe, "IFO 380" als Treibstoff gebunkert. (Mehr zur Viskosität, etc. bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Schwer%C3%B6l). Es sollen laut Handelsblatt ca. 2300t sein. Wenn 4 Wochen rund um die Uhr das Öl abgepumpt wird, sind das im Schnitt 57 kg/min oder halt ein knapper Liter pro Sekunde, da bei einer Dichte von 0,991 kg/L das Verhältnis von Kg zu L nahezu identisch ist.
Einen Liter pro Sekunde finde ich nicht sonderlich viel, ich hätte mit mehr gerechnet. Muss denn der gesamte Kraftstoff über die jetzt von Smit verbauten Ventile gesaugt werden oder könnte man über die Einfüllstutzen, die noch oberhalb der Wasseroberfläche liegen, zusätzlich Schweröl leichtern?
Werden die Zahlen mit Absicht pessimistisch gewählt, um etwas mehr Ruhe für die Arbeit zu haben?
Gruß
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
"Werden die Zahlen mit Absicht pessimistisch gewählt, um etwas mehr Ruhe für die Arbeit zu haben?"Eddie001 hat geschrieben:Moin,
die CC hatte, wie ich heute gelesen habe, "IFO 380" als Treibstoff gebunkert. (Mehr zur Viskosität, etc. bei Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Schwer%C3%B6l). Es sollen laut Handelsblatt ca. 2300t sein. Wenn 4 Wochen rund um die Uhr das Öl abgepumpt wird, sind das im Schnitt 57 kg/min oder halt ein knapper Liter pro Sekunde, da bei einer Dichte von 0,991 kg/L das Verhältnis von Kg zu L nahezu identisch ist.
Einen Liter pro Sekunde finde ich nicht sonderlich viel, ich hätte mit mehr gerechnet. Muss denn der gesamte Kraftstoff über die jetzt von Smit verbauten Ventile gesaugt werden oder könnte man über die Einfüllstutzen, die noch oberhalb der Wasseroberfläche liegen, zusätzlich Schweröl leichtern?
Werden die Zahlen mit Absicht pessimistisch gewählt, um etwas mehr Ruhe für die Arbeit zu haben?
Gruß
Eddie001
Zum einen das zum anderen ist der Vertrag mit Smit beim Abschluss wegen des noch nicht abwägbaren Risikos sicherlich nicht zum Festpreis geschlossen worden sondern, vermute ich, auf Zeitbasis. Auf den einen oder anderen Tag kommt es denen dann nicht so an. Ich denke aber nicht das Smit absichtlich besonders langsam machen wird, die haben schliesslich auch einen Ruf zu verlieren. Man kann also davon ausgehen das die nicht die vier Wochen brauchen werden. Smit hat auch sicherlich mehr als ein Ventil pro Tank bereit sodas der Durchsatz da erhöht werden kann. Der Engpass werden nicht die Ventile sein sondern die notwendige Erwärmung des Öls.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Moin, moin
hier ein link von Spiegel Online
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,811169,00.html
auf N-TV erklärten sie, dass, das Öl oben abgesaugt wird und unten mit einen zweiten Ventil Wasser reingepumpt wird.
Damit bleibt das Schiff auch stabil.
MfG Rommel97
hier ein link von Spiegel Online
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,811169,00.html
auf N-TV erklärten sie, dass, das Öl oben abgesaugt wird und unten mit einen zweiten Ventil Wasser reingepumpt wird.
Damit bleibt das Schiff auch stabil.
MfG Rommel97
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Und hier noch einer mit der Variante liegen lassen:BernhardH hat geschrieben:Die FAZ hat einen recht guten technischen Artikel zur Bergung der Costa Concordia: Nach Schiffsunglück - Die schwierige Bergung der „Costa Concordia“
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 52,00.html
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Hallo Rommel97,Rommel97 hat geschrieben: ...
...
auf N-TV erklärten sie, dass, das Öl oben abgesaugt wird und unten mit einen zweiten Ventil Wasser reingepumpt wird.
Damit bleibt das Schiff auch stabil.
vielen Dank für die Info. Die Vorgehensweise mit den Ventilen (Dampf zum Erwärmen, abpumpen und Wasser wg. der Stabilität nachfüllen) ist mir schon klar, ich finde nur den erzielten Durchsatz sehr gering.
Gruß
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
hier ein Auszug von spiegel.de :Tim S. hat geschrieben:[
Und hier noch einer mit der Variante liegen lassen:
http://www.spiegel.de/wissenschaft/tech ... 52,00.html
Das Wasser muss abgepumpt werden.
Was simpel klingt, dürfte kompliziert werden: Dutzende Kammern - die sogenannten Schotten - im Rumpf des Schiffes dürften vollgelaufen sein. Und auch von oben strömt Wasser ein. "Die Anzahl der Räume ist das größte Problem", sagt Krüger. Sie nach und nach abzudichten und dann leerzupumpen sei ein "extremer Aufwand"..
mal eine ganz verrückte oder brauchbare Idee, könnte man nicht z. B. hunderte Art aufblasbare Rettungsinseln einbringen ? die würden doch zwangsläufig das Wasser verdrängen und für den nötigen Auftrieb sorgen. Anschliessend abdichten und Rest abpumpen.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Moin,
Kann mir jemand sagen, welcher Schlepper auf diesem Bild am werkeln ist? Marinetraffic zeigt bei mir nichts an... :
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 77817.html
Kann mir jemand sagen, welcher Schlepper auf diesem Bild am werkeln ist? Marinetraffic zeigt bei mir nichts an... :
http://www.spiegel.de/fotostrecke/fotos ... 77817.html
Gruß vom Lande
Niklas
(Alle von mir eingestellten Bilder unterliegen meinem Copyright!)
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Danke für die Aufklärung. Also ist die CC durch den Einschlag nach Backbord Richtung Insel gedriftet, die Ruder noch nach Steuerbord stehend, dann immer langsamer werdend vom Wind spitz um 180 Grad gezwungen und nah am Hafen an Land gedrückt worden.
Mal was anderes: kann sich jemand vorstellen, was die da im Dunkeln treiben? Da ist ziemlich was los, es sind immer mehrere Schiffe auf dem Wasser und auch die schwarzen Marine-"Schlauchboote", mit denen zB die Taucher unterwegs sind, fahren immer mal hin und her (Hafen/Wrack).
Um 18:45h hat der Schlepper (?) abgelegt, der am roten Leuchtturm liegt (hab ich erstmals gesehen daß der sich bewegt), fuhr 20 Meter raus, ließ sich dann bis etwa 18:55h dort treiben?! und verschwindet 19:02h (treibend?!) nach rechts aus dem Bild. Andere Schiffe treiben ebenso im Wasser, "drehen ne Runde" vor dem Wrack, fahren wieder an ihre Ursprungsposition und treiben dann wieder. Ich kann mir da überhaupt nichts drunter vorstellen.



Mal was anderes: kann sich jemand vorstellen, was die da im Dunkeln treiben? Da ist ziemlich was los, es sind immer mehrere Schiffe auf dem Wasser und auch die schwarzen Marine-"Schlauchboote", mit denen zB die Taucher unterwegs sind, fahren immer mal hin und her (Hafen/Wrack).
Um 18:45h hat der Schlepper (?) abgelegt, der am roten Leuchtturm liegt (hab ich erstmals gesehen daß der sich bewegt), fuhr 20 Meter raus, ließ sich dann bis etwa 18:55h dort treiben?! und verschwindet 19:02h (treibend?!) nach rechts aus dem Bild. Andere Schiffe treiben ebenso im Wasser, "drehen ne Runde" vor dem Wrack, fahren wieder an ihre Ursprungsposition und treiben dann wieder. Ich kann mir da überhaupt nichts drunter vorstellen.



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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012
Für so etwas würde (und könnte) man natürlich keine Rettungsinseln nehmen, sondern "relativ" billig hergestellte Luftsäcke, steht mit in der Diskussion und wurde auch schon praktiziert.Tauchschwager hat geschrieben:hier ein Auszug von spiegel.de :
Das Wasser muss abgepumpt werden.
Was simpel klingt, dürfte kompliziert werden: Dutzende Kammern - die sogenannten Schotten - im Rumpf des Schiffes dürften vollgelaufen sein. Und auch von oben strömt Wasser ein. "Die Anzahl der Räume ist das größte Problem", sagt Krüger. Sie nach und nach abzudichten und dann leerzupumpen sei ein "extremer Aufwand"..
mal eine ganz verrückte oder brauchbare Idee, könnte man nicht z. B. hunderte Art aufblasbare Rettungsinseln einbringen ? die würden doch zwangsläufig das Wasser verdrängen und für den nötigen Auftrieb sorgen. Anschliessend abdichten und Rest abpumpen.
Würde man rund 50.000m³ Luftvolumen in der CC unterbringen,wäre sie prinzipiell schwimmfähig.
Das heisst, dass da gerade noch etwas an der Wasseroberfläche von ihr sichtbar wäre..
Teile der CC liegen bis zu knapp 35m unter Wasser. Damit sich dort so ein Luftsack voll entfaltet, müsste man ihn mit mehr als 3,5bar befüllen. Das würde da unten auch ein Pariser aushalten..
Kommt so ein Teil dann aber hoch, macht es ggf. Peng..
Schlauchboote u.ä. werden normal mit ca. 0,2-0,4bar befüllt..
Die Säche müssten also deutlich über 3,5bar "Überdruck" verkraften.
Allzu grosse Luftsäcke bekommt man schlecht in so ein Wrack hinein.
Aber nehmen wir mal welche mit 20m², bräuchte man also mindestens 2.500 davon zur Schwimmfähigkeit.
Jeder aufgeblasene LS erhöht den Auftrieb/verringert das Gewicht, macht aber damit die Lage erst einmal instabiler.
Rutscht die CC dadurch ab, bevor alle LS voll sind, ist sie weg...
Von daher müsste man also auf jeden Fall vorher eine entsprechende Sicherung der CC durch Trossen u.ä. machen..
Die dafür erforderliche Anzahl hatte ich weiter vorne beschrieben.
Gruss Flari