Am Freitag, den 27.6.2008, kam es auf dem Nord-Ostseekanal vor den Brunsbütteler Schleusen zu einer denkwürdigen Begegnung der besonderen Art: Die Mega-Yacht "PELORUS" trifft auf die Mega-Yacht "AL-MIRQAB". Und das kam so:

Die "AL-MIRQAB" liegt zur Zeit nach Maschinentrouble im Verlaufe einer Probefahrt vor dem Zollamt am Südkai in Brunsbüttel. Es sollen nicht nur die Maschinen repariert werden, sondern die Bauwerft Peters, Wewelsfleth, die diesen Auftrag "an Land" zog und sich selbst damit vor der Pleite rettete, ist dort mit Ausrüstungsarbeiten beschäftigt. Alles nur vom Feinsten. In den nächsten Tagen soll der Hubschrauber kommen...
Die "AL-MIRQAB", so schrieben die "Kieler Nachrichten" Anfang Juni, wurde in drei Jahren auf der Peterswerft in Wewelsfleth gebaut: "Sie ist mit 133 Metern Länge und 22 Metern Breite derzeit die Nummer sechs auf der Hitliste der weltweit größten Megajachten. Platz eins soll demnächst die in Bau befindliche „Eclipse“ des russischen Milliardärs Roman Abramovich mit 170 Metern Länge einnehmen.
Wer die „Al Mirqab“ in Auftrag gegeben hat, ist noch unbekannt. Bekannt hingegen ist, dass eine 95 Meter lange Motorjacht gleichen Namens dem Emir von Qatar, eines reichen Erdölförderlandes am Persischen Golf, gehörte. Glaubt man dem Inselradio von Mallorca, ist der Emir auch Eigner der neuen „Al Mirqab“, die diesen Winter vor Palma am Kai 7 des „Club del Mar“ liegen soll.
Einen Blick ins Innere des Luxusschiffs haben bislang nur wenige werfen dürfen. Doch soll die „Al Mirqab“ mit unterhaltsamen Details wie Swimmingpool und Kino ausgestattet sein. Ein Hubschrauberlandeplatz gehört in dieser Klasse ebenso zum Standard wie die üppig dimensionierte Badeplattform mit Teakbelag. Über die Kosten für eine solche Megajacht lässt sich nur spekulieren, sie dürften aber im dreistelligen Millionenbereich liegen."
Es regnete und stürmte kräftig am Südkai, als ich mich dem Luxusteil näherte:

Da kuckt der Gips-Löwe im Vorgarten: Eine Megayacht vor der Haustür...

Ein Blick durch den ISPS-Zaun.

Und vom Zollamt aus hatte man diesen Blick auf den Luxus-Dampfer. Eine Million Euro würde nur eines der "Rettungsboote" pro Stück kosten, erzählte mir der Zöllner. Dahin geht also das Geld, das wir an der Zapfsäule abgeben müssen...

Nachmittags kam dann die Sonne heraus und brachte die "AL-MIRQAB" zum Glänzen.
Inzwischen näherte sich die "PELORUS", von Kiel kommend, allmählich den Brunsbütteler Schleusen. Ich erwischte sie von "Klein-Westerland" aus, einem Campingplatz bei Hochdonn in der Nähe der Kanal-Weiche bei Dückerwisch. Dahin geht also das Geld, dass wir an die Gaswerke abgeben müssen...



Über die "PELORUS" schrieb die deutschsprachige russische Internet-Zeitung "Russland-Aktuell" vor kurzem wie folgt: "Das 116 Meter lange Luxus-Schiff, das dem russischen Oligarchen Roman Abramowitsch gehört, verfügt über 22 Kabinen, zwei Schwimmbäder, ein Kino, ein Untersee-Beiboot und zwei Hubschrauberlandeplätze. Zur Mannschaft von 40 Mann gehören auch Verteidigungsexperten: Das Schiff ist mit einem Raketen-Erkennungssystem und Blend-Scheinwerfern ausgerüstet, mit denen man Papparazzi abwehren kann. Die Exklusivität des Schiffes leidet allerdings etwas unter der Tatsache, dass Roman Abramowitsch noch vier weitere Mega-Yachten in dieser Preisklasse sein Eigen nennt. Die Pelarus hat er seinerzeit gebraucht gekauft – für 129 Millionen Dollar von einem saudischen Scheich."

Vor der Schleuse in Brunsbüttel.


Langsam fährt die "PELORUS" in die Schleusenkammer ein.
Zurück bleibt am Südkai im glänzenden Porzellan-Lack-Look die "AL-MIRQAB".


Gut erkennbar ist am Heck die "Baderampe" mit der doppelten Freitreppe.
Alle Fotos: Peter Hartung, Nidda.
mfg
Peter Hartung