Costa Concordia Havarie 13.01.2012

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Peter Hartung
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Peter Hartung »

Moin!

Zurück zum Wrack: Dort stehen wohl die Abpumparbeiten kurz vor dem Beginn. "MELIOR" und ein Küstentanker liegen längsseits.

Bild

mfg Peter Hartung
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xtom1973
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von xtom1973 »

hmmm, ich verstehe nicht, warum über den Kurs bis zur 180-Grad-Kehre noch diskuttiert wird? Ich dachte das wäre soweit klar:

Die CC wird durch mangelnde Aufmerksamkeit, Fehleinschätzung und Seitenwind aus NO gegen den Felsen gefahren, kommt aufgrund des ausgefallenen Antriebs und der physikalischen Gegebenheiten, die das Ruder "übersteuern", in eine leichte Backbordwende auf Giglio zu. Nachdem die Folgen des physikalischen Ereignisses abgeklungen sind greift das immer noch hart Steuerbord stehende Ruder wieder in den Kursverlauf ein.

Soweit finde ich das alles relativ klar und logisch nachvollziehbar. Nur das mit der Kehre ist letztlich noch nicht zufriedenstellend geklärt. Oder?
Heiwa
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Heiwa »

Flari hat geschrieben: Bei ruhigen Seeverhältnissen sind die Stabilisatoren grundsätzlich eingefahren, da diese ansonsten nur unnötigen Wasserwiderstand verursachen.
Das gilt auch für normale Kursänderungen.
Eine Automatik würde sie aber natürlich bei 15-16kn und hart Stb. auf BB aufgrund der resultierenden Krängung ausfahren..
Aber wann wurde hart steuerbord gelegt?

Gruss Flari
Natürlich hat nicht Costa Concordia 20° gekrängt aufgrund ein hart Stb, weil dann wurde alle Abendessen auf Tischen im Deck fahren, usw. Niemand hat so etwas erzählt. So die Frage ist nicht beantwortet: Wie könnte CC ein Meter unter Wasserlinie in der vertikale Seite geschadet werden?
Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

Heiwa hat geschrieben: Natürlich hat nicht Costa Concordia 20° gekrängt aufgrund ein hart Stb, weil dann wurde alle Abendessen auf Tischen im Deck fahren, usw. Niemand hat so etwas erzählt. So die Frage ist nicht beantwortet: Wie könnte CC ein Meter unter Wasserlinie in der vertikale Seite geschadet werden?
Nun solltest Du Dich doch eventuell mal etwas zum Thema Schiff und Concordia einlesen, bevor Du da wieder eine Deiner Verschwöhrungstheorien herumphantasierst.
Als ein paar Sekunden später die Notbeleuchtung ansprang, konnten er und die drei Frauen sehen, was passiert war: „In Sekunden waren die Tische abgeräumt, die Teller schossen vom Tisch. Alles war nass und rutschig.“ Er und seine Begleiterinnen hatten sich am festgeschraubten Mobiliar des Speisesaals festkrallen können, die meisten anderen Passagiere waren über den Boden geschlittert. „Die Leute lagen am Boden, sie rutschten über die Kunststoffböden der Gänge, krachten ineinander“, sagt Sperger.

... Da richtete sich die „Costa Concordia“ plötzlich auf. „Gut, dachte ich, sie stellt sich wieder hin.“ Doch schon legte sich das Schiff auf die andere Seite, an Bord flogen Menschen und Teile durch die Gegend. „Ich konnte mich an einem Container für Handtücher festhalten.“
...


Focus vom 16.01.2012
ALLE anderen Medien haben ähnliches berichtet.
Auch in Frankreich.
Nur Du hast davon angeblich nichts mitbekommen, aber tönst auf Deiner Seite als angeblicher Experte rum.

Gruss Flari
Gruss Flari
Peter Hartung
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Peter Hartung »

Guten Abend!

Die Abpumparbeiten am Wrack sind den Fernsehberichten zufolge aufgenommen worden. Zunächst wurden die Pumparbeiten an sieben von 15 Tanks eingeleitet. Das erwärmte Schweröl wird in den Küstentanker "ELBA" abgegeben:

http://www.shipspotting.com/gallery/pho ... id=1001618

mfg Peter Hartung
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Heiwa
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Heiwa »

Es gibt mindesten zwei Möglichkeiten:
1. Der Kapitän macht ein hart Steuerbord und weil das Schiffs schwingt nach Steuerbord während 60 Sekunden, es krängt auch 20°(nach Backbord), und alles auf den Tischen fallen auf die Decken! Und dann, am Ende, macht das Schiff Kontakt mit einem Felsen unter Wasser.
2.Das Schiff macht Kontakt mit einem Felsen unter Wasser, viel Geräusch!!, und dann krängt das Schiff 20° und alles auf den Tischen fallen auf die Decken.

Glück auf!
BernhardH
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von BernhardH »

Update von SMIT Monday 13 February 2012
Yesterday afternoon, at 16.55, the first oil was removed from the Costa Concordia. In line with the presentation made on the January 28, the initial operation is focused on the forward fuel tanks. Currently four of the six forward fuel tanks have now been installed with a sealable flange. As operations continue, the remaining tanks will also be prepared.
The first tank which was connected to the pumps is relatively small and located on the port side of the Costa Concordia. The weather forecast for the coming days looks good and pumping will continue around the clock as long as the favorable conditions continue.
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Eddie001 hat geschrieben:...
Einen Liter pro Sekunde finde ich nicht sonderlich viel, ich hätte mit mehr gerechnet. Muss denn der gesamte Kraftstoff über die jetzt von Smit verbauten Ventile gesaugt werden oder könnte man über die Einfüllstutzen, die noch oberhalb der Wasseroberfläche liegen, zusätzlich Schweröl leichtern?
Heute Morgen kam in der ARD ein Radiobericht vom Studio Rom. Demnach werden derzeit zwischen 5 und 10 Tonnen Schweröl der CC entnommen.

U.A. wird in diesem Bericht auch noch mal das Video von der Brücke kommentiert.

Bergung von 2400 Tonnen Schweröl

Etwa fünf bis zehn Tonnen pro Stunde fördern die Pumpen. Die insgesamt 31 Tanks des halbgesunkenen Wracks enthalten knapp 2400 Tonnen Schweröl. Die Bergungsfirma Smit kümmert sich zunächst um die 15 außen liegenden Tanks am Boden des Schiffs, da diese am meisten Treibstoff enthalten.

Wenn die See weiter ruhig bleibt, soll demnächst eine weitere Plattform für die Müllentsorgung neben dem gekenterten Kreuzfahrer festgemacht werden. Angelo Gentili von der Umweltschutzorganisation Legambiente sagte: "Im Inneren des Schiffes gibt es ja irrsinnig viele gefährliche Abfälle. Lösungsmittel, Wasch- und Reinigungsmittel, Farben, Chlorlösungen und ähnliches. Das war ja eine schwimmende Stadt mit 4000 Einwohnern."

Die Bergung der "Costa Concordia" ist immer noch nicht abzusehen. Erst im März wird klar sein, wie es mit dem Schiff weitergeht, Aufrichten und Abschleppen oder Zerschneiden. Sicher ist nur: All das wird lange dauern, und die Bewohner der Ferieninsel Giglio fürchten, dass zumindest dieses Jahr auch wegen möglicher Umweltschäden keine Urlauber mehr kommen: "Wir machen uns Sorgen, große Sorgen. Diese Insel ist ja unser zu Hause und diese Tragödie macht sie uns kaputt. Zumindest besteht die Gefahr, dass das passiert und das macht uns große Angst."

Trauerfeier für die Toten und Vermissten

Währenddessen fand gestern - einen Monat nach der Katastrophe - in Rom eine Trauerfeier für die 32 Toten und Vermissten statt. Unter ihnen sind auch zwölf Deutsche. Italiens Staatspräsident Giorgio Napolitano versicherte den Angehörigen der Opfer seinen Beistand und dankte allen Einwohnern von Giglio und allen Helfern. Nach dem Gottesdienst sprach er aber einen weiteren Punkt an: "Man muss weiter ermitteln und ich muss auch sagen, die Staatsanwälte verdienen Respekt für ihren Einsatz."

Neues Video vom Unglück

Diese haben übrigens am Wochenende neues Material bekommen. Ein italienischer Fernsehsender zeigte nämlich ein bisher unbekanntes zehnminütiges Video, aufgenommen auf der Brücke der "Costa Concordia" etwa eine dreiviertel Stunde nachdem der Kapitän aufgrund seines waghalsigen Manövers die Klippen vor Giglio gerammt hat. Wer die Aufnahme gemacht hat, weiß man noch nicht, aber der Film dokumentiert das Chaos in der Kommandozentrale des Kreuzfahrtschiffs.

Die Offiziere nehmen, so scheint es in dem Video, weitgehend unmotiviert eine Schadensmeldung nach der anderen über Wassereinbrüche und Ausfälle entgegen, während immer mehr Alarmsignale losgehen und die Küstenwache das Schiff zu erreichen versucht. Kapitän Schettino jedoch telefoniert die ganze Zeit mit seinem Handy und trifft keinerlei Entscheidung. Kein Offizier stellt ihn zur Rede. Als der Kapitän darüber informiert wird, dass die Passagiere von selbst in die Rettungsboote steigen, antwortet er gelassen "Vabbuo" - in Ordnung. Die Staatsanwaltschaft hat noch am Wochenende eine Kopie des Films angefordert. Die erste Anhörung im Beweissicherungsverfahren ist für Anfang März geplant.

Quelle: http://www.tagesschau.de/ausland/costa140.html

Gruß
Eddie001
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Moin,

wie Costa Crociere auf seiner italienischen Homepage heute schreibt, wurde heute Morgen um 09:00 Uhr das Abpumpen von 103 Kubikmetern Schweröl aus dem ersten Tank der CC abgeschlossen. Es wird nun mit dem 2.Tank fortgefahren. Damit wird eine Pumpleistung von durchschnittlich 8 m³/h erreicht.

Quelle:
http://www.costacrociere.it/B2C/I/Info/ ... tement.htm

Gruß
Eddie001

@Heiwa: "Glück auf" ist eher der Gruß der Bergmänner bei der Einfahrt in den Stollen; Moin hingegen ist "Guten Tag" auf Norddeutsch und gilt zu allen Tageszeiten (nicht nur morgens)
På svenska: "Glück auf " är en hälsning av gruvarbetarna vid ingången till tunneln; "Moin" betyda "God dag" på norra-tyska och gäller alla tider på dygnet (inte bara på morgonen) ;) .
Heiwa
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Registriert: Di 7. Feb 2012, 18:33

Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Heiwa »

Eddie001 hat geschrieben:Moin,


@Heiwa: "Glück auf" ist eher der Gruß der Bergmänner bei der Einfahrt in den Stollen; Moin hingegen ist "Guten Tag" auf Norddeutsch und gilt zu allen Tageszeiten (nicht nur morgens)
På svenska: "Glück auf " är en hälsning av gruvarbetarna vid ingången till tunneln; "Moin" betyda "God dag" på norra-tyska och gäller alla tider på dygnet (inte bara på morgonen) ;) .
Ich wohne in Freiberg, Sachsen, und da sagen wir alle Glück auf Morgens und Abends. Und Elbe ist nicht weit weg.
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