Weselmänner und andere alte Kümos
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Die dänische SATURN, 627 gt (IMO: 6604690) am 29.4. auf der Reede von Kiel-Holtenau.
IMO:6617855
Die MISTRAL, 1064 gt (IMO: 6617855), passiert den Kiel-Canal ostwärts auf dem Weg nach Klaipeda.
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Speziall für Peter Hartung und Henning diese Fotos von der Klostersande:Der Freiburger hat geschrieben:war heute in Hamburg und habe nach der Klostersande gesucht und leider nichts gefunden, das Ponton konnte man nicht betreten da abgesperrt. Aber auch von Land aus konnte ich nichts entdecken.Tut mir Leid hätte gerne ein paar Fotos gemacht.
Gruß Henning
Fotos: ©B. Aarnoudse - 6 Mai 2013.
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Moin,Ben hat geschrieben:Speziall für Peter Hartung und Henning diese Fotos von der Klostersande:Der Freiburger hat geschrieben:war heute in Hamburg und habe nach der Klostersande gesucht und leider nichts gefunden, das Ponton konnte man nicht betreten da abgesperrt. Aber auch von Land aus konnte ich nichts entdecken.Tut mir Leid hätte gerne ein paar Fotos gemacht.
Gruß Henning
besten Dank für die Fotos, ein schönes Schiff. Hat sich aber auch gut versteckt.
Gruß Henning
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Hallo Ben, hallo Henning,
zunächst: Vielen Dank für die Fotos, Ben!
Und so lag sie bis vor zehn Jahren im Elmshorner Hafen. Leider ist auch der Getreideheber mittlerweile abgebaut:
http://www.das-floss-der-medusa.de/asse ... 377293.jpg
Bildnachweis: Carsten Petersen
Quelle: Industriemuseum Elmshorn
Und hier ein aktueller Bericht aus den "ELMSHORNER NACHRICHTEN":
quote
Wenn alles glatt läuft, kommt die "Klostersande" Dienstagabend an / Museumsteam hofft auf viele Segler bei Ausstellungseröffnung
Elmshorn. Die "Klostersande" kommt zu Besuch nach Elmshorn. Gegen 10 Uhr soll sie am Dienstag, 14. Mai, in Hamburg ablegen, zwischen 16 und 17 Uhr wird sie am Krückausperrwerk erwartet. Zur Hochwasserzeit zwischen 18.40 und 19.40 Uhr soll das Schiff dann die "Käpten-Jürs-Brücke" passieren und in den Hafen einlaufen. Tipp für "Deichgucker": Auf ungefähr der Hälfte der Krückaustrecke befinden sich die historische Fähre Kronsnest bzw. das Fährhaus Spiekerhörn.
Ob nun die Freizeit-Segler in den Marschhäfen der Au oder die Elmshorner Wassersportvereine: alle wollen die "Klostersande" begrüßen. So wird zum Beispiel beim Wassersportverein Elmshorn (WSE) über die Toppen geflaggt und Musik gespielt, der Ruderclub Elmshorn ist dabei und auch die Mitglieder des Segler-Vereins Elmshorn (SVE) schmücken ihre Pier und werden zahlreich am Ufer stehen: Der Verein hat Dienstag Versammlung, und die soll bei Ankunft der "Klostersande" unterbrochen werden - schließlich gehört auch der SVE-Vorsitzende Hans Barzel mit zu den Organisatoren des "Klostersande"-Besuchs und wird bei der Versammlung "seine Mitglieder" von Bord des Haferfrachters aus begrüßen.
Mit Spannung erwartet wird die Ankunft des Schiffes auch im Hafen selbst oder zum Beispiel vom neuen Hafenplatz aus. Sicherlich werden auch einige der zuständigen Rathausmitarbeiter für den Bau der Hafenspange und der Klappbrücke das Einlaufen verfolgen. Denn: Es dürfte wohl vorerst kaum ein größeres Schiff die neue Brücke passieren.
Eigentlich war geplant, die "Klostersande" für gut drei Monate als Ausstellungsschiff des Industriemuseums Elmshorn zu nutzen. Dies klappte aus verwaltungstechnischen Gründen nicht (wir berichteten). Jetzt kommt die "Klostersande" auf einen Privatbesuch in ihren ehemaligen Heimathafen zurück. Der Eigner sponsert die Fahrtkosten, denn er sieht die Reise auch als Werbefahrt: Er will das Schiff gern wieder verkaufen.
Mit Historikern und Schiffsliebhabern ist sich der Besitzer der "Klostersande" einig, dass Elmshorns letztes Frachtschiff als fahrbares, maritimes Kulturdenkmal seinen ursprünglichen Heimathafen zurückbekommen sollte. Tatsächlich tragen sich auch schon einige Elmshorner mit dem Gedanken, einen Förderverein zu gründen, um das extra für die Flussverhältnisse auf Krückau und Elbe gebaute Schiff in der Stadt zu halten und zu nutzen.
Wann die "Klostersande" Elmshorn wieder verlassen wird, steht noch nicht genau fest. Auf jeden Fall soll das Schiff möglichst noch bei der "Schipperparade" des Industriemuseums Elmshorn neben vielen Seglern ein Hingucker im Hafen sein. Mit dem Fest wird die neue Sonderausstellung "Tor zur Elbe - Hafen im Gezeitenwandel" am Wochenende 8./9. Juni eröffnet. Im Hafen und auf der Krückau wird es mit vielen Gastschiffen und unter breiter Beteiligung der unterschiedlichsten Elmshorner Wassersportler dann unter anderem Schnupperfahrten und viele Mitmachaktionen geben. Die Au ist für das Schipperfest von Sonnabend 4.36 bis Sonntag 17.37 Uhr aufgestaut.
unquote
Das heißt, die KLOSTERSANDE wird bis Anfang Juni im Hafen von Elmshorn liegen. Ob sie dann Museumsschiff wird oder an einen anderen Eigner geht, ist noch offen.
mfg Peter Hartung
zunächst: Vielen Dank für die Fotos, Ben!
Und so lag sie bis vor zehn Jahren im Elmshorner Hafen. Leider ist auch der Getreideheber mittlerweile abgebaut:
http://www.das-floss-der-medusa.de/asse ... 377293.jpg
Bildnachweis: Carsten Petersen
Quelle: Industriemuseum Elmshorn
Und hier ein aktueller Bericht aus den "ELMSHORNER NACHRICHTEN":
quote
Wenn alles glatt läuft, kommt die "Klostersande" Dienstagabend an / Museumsteam hofft auf viele Segler bei Ausstellungseröffnung
Elmshorn. Die "Klostersande" kommt zu Besuch nach Elmshorn. Gegen 10 Uhr soll sie am Dienstag, 14. Mai, in Hamburg ablegen, zwischen 16 und 17 Uhr wird sie am Krückausperrwerk erwartet. Zur Hochwasserzeit zwischen 18.40 und 19.40 Uhr soll das Schiff dann die "Käpten-Jürs-Brücke" passieren und in den Hafen einlaufen. Tipp für "Deichgucker": Auf ungefähr der Hälfte der Krückaustrecke befinden sich die historische Fähre Kronsnest bzw. das Fährhaus Spiekerhörn.
Ob nun die Freizeit-Segler in den Marschhäfen der Au oder die Elmshorner Wassersportvereine: alle wollen die "Klostersande" begrüßen. So wird zum Beispiel beim Wassersportverein Elmshorn (WSE) über die Toppen geflaggt und Musik gespielt, der Ruderclub Elmshorn ist dabei und auch die Mitglieder des Segler-Vereins Elmshorn (SVE) schmücken ihre Pier und werden zahlreich am Ufer stehen: Der Verein hat Dienstag Versammlung, und die soll bei Ankunft der "Klostersande" unterbrochen werden - schließlich gehört auch der SVE-Vorsitzende Hans Barzel mit zu den Organisatoren des "Klostersande"-Besuchs und wird bei der Versammlung "seine Mitglieder" von Bord des Haferfrachters aus begrüßen.
Mit Spannung erwartet wird die Ankunft des Schiffes auch im Hafen selbst oder zum Beispiel vom neuen Hafenplatz aus. Sicherlich werden auch einige der zuständigen Rathausmitarbeiter für den Bau der Hafenspange und der Klappbrücke das Einlaufen verfolgen. Denn: Es dürfte wohl vorerst kaum ein größeres Schiff die neue Brücke passieren.
Eigentlich war geplant, die "Klostersande" für gut drei Monate als Ausstellungsschiff des Industriemuseums Elmshorn zu nutzen. Dies klappte aus verwaltungstechnischen Gründen nicht (wir berichteten). Jetzt kommt die "Klostersande" auf einen Privatbesuch in ihren ehemaligen Heimathafen zurück. Der Eigner sponsert die Fahrtkosten, denn er sieht die Reise auch als Werbefahrt: Er will das Schiff gern wieder verkaufen.
Mit Historikern und Schiffsliebhabern ist sich der Besitzer der "Klostersande" einig, dass Elmshorns letztes Frachtschiff als fahrbares, maritimes Kulturdenkmal seinen ursprünglichen Heimathafen zurückbekommen sollte. Tatsächlich tragen sich auch schon einige Elmshorner mit dem Gedanken, einen Förderverein zu gründen, um das extra für die Flussverhältnisse auf Krückau und Elbe gebaute Schiff in der Stadt zu halten und zu nutzen.
Wann die "Klostersande" Elmshorn wieder verlassen wird, steht noch nicht genau fest. Auf jeden Fall soll das Schiff möglichst noch bei der "Schipperparade" des Industriemuseums Elmshorn neben vielen Seglern ein Hingucker im Hafen sein. Mit dem Fest wird die neue Sonderausstellung "Tor zur Elbe - Hafen im Gezeitenwandel" am Wochenende 8./9. Juni eröffnet. Im Hafen und auf der Krückau wird es mit vielen Gastschiffen und unter breiter Beteiligung der unterschiedlichsten Elmshorner Wassersportler dann unter anderem Schnupperfahrten und viele Mitmachaktionen geben. Die Au ist für das Schipperfest von Sonnabend 4.36 bis Sonntag 17.37 Uhr aufgestaut.
unquote
Das heißt, die KLOSTERSANDE wird bis Anfang Juni im Hafen von Elmshorn liegen. Ob sie dann Museumsschiff wird oder an einen anderen Eigner geht, ist noch offen.
mfg Peter Hartung
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
Creative Commons-Genehmigung lizenziert. Siehe hier: Foto-Lizenz: CC-BY-NC-ND
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Moin, liebe Kümonauten!
Zufällig bin ich auf die "Danmarks Skibsliste 1953" gestoßen. Es ist das offizielle Verzeichniss aller 1953 in Dänemark registrierten Schffe und kann über diesen Link heruntergeladen:
http://www.maritime-museum.dk/videnscen ... s/1953.pdf
Spannende Lektüre für unsere Kümo-Historiker, denke ich.
mfg Peter Hartung
Zufällig bin ich auf die "Danmarks Skibsliste 1953" gestoßen. Es ist das offizielle Verzeichniss aller 1953 in Dänemark registrierten Schffe und kann über diesen Link heruntergeladen:
http://www.maritime-museum.dk/videnscen ... s/1953.pdf
Spannende Lektüre für unsere Kümo-Historiker, denke ich.
mfg Peter Hartung
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Bauwerft der KLOSTERSANDE
Moin!
Die KLOSTERSANDE lief 1968 bei Büsching & Rosemeyer in Uffeln (Ortsteil von Vlotho an der Weser) vom Stapel. Im Kontor von Peter Kölln in Elmshorn hängt ein Kapitänsbild, dass die KLOSTERSANDE vor der Werft zeigt. Dies und mehr kann man in dieser Veröffentlichung der Geschichtswerkstatt Exter nachlesen.
Der Link: http://www.gwexter.org/geschichte.php?id=klostersande
mfg Peter Hartung
Moin!
Die KLOSTERSANDE lief 1968 bei Büsching & Rosemeyer in Uffeln (Ortsteil von Vlotho an der Weser) vom Stapel. Im Kontor von Peter Kölln in Elmshorn hängt ein Kapitänsbild, dass die KLOSTERSANDE vor der Werft zeigt. Dies und mehr kann man in dieser Veröffentlichung der Geschichtswerkstatt Exter nachlesen.
Der Link: http://www.gwexter.org/geschichte.php?id=klostersande
mfg Peter Hartung
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
"KLOSTERSANDE" wieder daheim.
Einfahrt in die Krückau am 14.5.2013. Foto: Carsten Petersen
Weitere Bilder von der Ankunft in Elmshorn
http://www.shz.de/uploads/pics/23-52807092.jpg
http://www.shz.de/uploads/pics/23-52807963.jpg
Quelle: Elmshorner Nachrichten
mfg Peter Hartung
Einfahrt in die Krückau am 14.5.2013. Foto: Carsten Petersen
Weitere Bilder von der Ankunft in Elmshorn
http://www.shz.de/uploads/pics/23-52807092.jpg
http://www.shz.de/uploads/pics/23-52807963.jpg
Quelle: Elmshorner Nachrichten
mfg Peter Hartung
Alle Fotos von Peter Hartung sind (falls nicht anders angegeben) unter einer
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Wahrzeichen
Die Rückkehr der "Klostersande"
Elmshorner Nachrichten vom 15. Mai 2013 | 09:20 Uhr | Von Morten Planer
Nach fast 13 Jahren kehrte am Dienstag mit der "Klostersande" der letzte Haferfrachter der Köllnflockenwerke in den Hafen zurück. Die EN begleiteten die Fahrt von Hamburg nach Elmshorn.
Elmshorn. Die blaue Farbe blättert ab, die Rostflecken sind nicht zu übersehen, einige Lettern der Beschriftung auf der Seite des Schiffes sind herabgefallen: Keine Frage, die "Klostersande" hat schon bessere Tage gesehen. Und doch, da ist er, dieser spezielle Charme des alten Haferfrachters der Köllnflockenwerke: Beinahe majestätisch streckt sich ihr blau-weißer Bug dem Himmel entgegen. Die alte Dame liegt seit zwei Jahren hier an einer ehemaligen Zollstation in der Norderelbe. Holtz zögert nicht. Zielstrebig steuert er das Schiff an, wenige Momente später steht er hinter dem Steuerrad auf der Brücke. Seiner Brücke. Nach 13 Jahren ist er, der ehemalige Kölln-Kapitän, wieder am Ruder.
Was folgt, wirkt noch immer wie Routine: Holtz überprüft die Maschine, wenige Momente später, es ist genau 10.15 Uhr, wirft er sie an. Der Deutz springt mit einem gewaltigen Dröhnen an, noch immer läuft der Zwölfzylinder tadellos. Einige Überprüfungen später taucht der Kapitän wieder an Deck auf. Ein Handzeichen - "Ballast tanken!" - und sein ehemaliger Bootsmann flitzt los. Denn leer ist die "Klostersande" schwieriger zu manövrieren, das Ruder schaut zu weit aus dem Wasser. Doch die Pumpe läuft nicht. Auch das Rettungsboot, bemerkt Holtz, fehlt. "Ohne fahre ich nicht los", betont er. Als Ersatz muss ein Schlauchboot an Bord genommen werden. Auf Ballast muss Holtz allerdings verzichten.
"Sogar meine alte Bettdecke ist noch da"
10.35 Uhr: "Das sieht alles gut aus", zeigt sich Holtz zufrieden. Er steht auf der engen Brücke mit der damals revolutionären sechseckigen Form "das hatte kein Binnenschiff. Da sind die damals nach Elmshorn gekommen, haben fotografiert. Spionage!", erinnert sich Holtz. Mittlerweile ist die Pracht etwas mitgenommen. Doch die Technik läuft. Hier dreht Holtz an einem Rädchen, dort drückt er einen Knopf, dann setzt das ihm so vertraute Knarzen und Knattern des Funkgeräts ein. Holtz überprüft die Maschinentemperatur, gibt dann das Signal: "Abfahrt". Um exakt 11.15 Uhr legt die "Klostersande" in Hamburg ab. Und Holtz ist wieder Kapitän. Die "Klostersande" nimmt Kurs auf die Krückau, Kurs auf Elmshorn. Nach dem Passieren der ersten Brücke richtet Surrow die Fahnenmäste auf, noch vor der Einfahrt in den Hamburger Hafen flattert der Kölln-Wimpel mit der Elmshorner und der schleswig-holsteinischen Flagge im Wind. "AIDAsol", Elbphilharmonie, Landungsbrücken - die "Klostersande" tuckert gemächlich entlang der Attraktionen durch den Hamburger Hafen. Der Eigner des Schiffes, Andreas Bätjer, übernimmt das Steuer.
Surrow nutzt die Gelegenheit, um das Schiff genauer zu inspizieren. Unter Deck ist alles noch so, wie sie es vor 13 Jahren verlassen hatten: das Dekor der 60er-Jahre - dunkle Holzvertäfelung und Netzgardinen - mag Geschmackssache sein, gut in Schuss ist es allemal. Nur etwas verstaubt. An der Wand hängen verblichene Fotos des Elmshorner Hafens. Surrow setzt sich in seine Kajüte, "sogar meine alte Bettdecke ist noch da", sagt er erstaunt.
Die Nationalhymne erklingt
12.35 Uhr: Das Willkomm Höft in Wedel kommt in Sicht, die Nationalhymne erklingt. "Wir sind das einzige Binnenschiff, das hier begrüßt wird", sagt Holtz und winkt den Seh-Leuten stolz zurück. "Das ist doch was" - den Anflug von Nostalgie gönnt er sich.
13.20 Uhr: Pagensand kommt in Sicht. Holtz übernimmt das Steuer, jetzt wird es hektisch, doch problemlos manövriert der Elmshorner das Schiff durch das Sperrwerk. Kurz danach wird es festgemacht. Erst um 17.40 Uhr will Kapitän Holtz die Weiterfahrt antreten, dann ist die Flut in der Au am höchsten.
"Das war meine letzte Fahrt"
Das Schiff wird über die Toppen geflaggt, das Wasser steigt reichlich, die letzten Sorgenfalten verschwinden aus Holtz’ Gesicht: "Da werden wir keine Probleme haben", sagt der erfahrene Schipper. Ein Schlauchboot der DLRG fährt der "Klostersande" voraus. Tatsächlich manövriert Holtz den Frachter durch den engen Fluss, als habe er nie etwas anderes getan. Immer enger windet sich die Krück au gen Elmshorn, immer mehr Schaulustige versammeln sich am Deich, fotografieren, filmen und winken dem Schiff zu. "Wir heißen die 'Klostersande' in ihrem Heimathafen willkommen", so die lautstarke Ansage vom Wasser-Sportverein Elmshorn - begleitet wird der Willkommensgruß von Feuerwerk und begeisterten Rufen. Kapitän Holtz beantwortet mit dem Schiffshorn. Surrow steht am Bug, kann es kaum fassen: "So eine Begrüßung hatten wir noch nie."
Hunderte Menschen haben sich am Hafen versammelt. Seelenruhig - und flott - manövriert Holtz die "Klostersande" erstmals durch die aufgeklappte Käpten-Jürs-Brücke und macht am Nordufer fest. Er wendet das Schiff nicht - der Ballast fehlt. Und obwohl alles gut lief, obwohl der Empfang überwältigend war: "Das war meine letzte Fahrt", meldet Holtz sich ab. Der Schipper ist 74, längst im Ruhestand - und "sein" Schiff ist wieder in der alten Heimat. "Das war eine tolle Fahrt", sagt Holtz, und wenn es nach ihm geht, dann braucht die "Klostersande" Elmshorn auch nicht mehr verlassen.
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Fotostrecke mit 25 Bildern unter dem Link http://www.shz.de/nachrichten/lokales/e ... sande.html
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mfg Peter Hartung
Die Rückkehr der "Klostersande"
Elmshorner Nachrichten vom 15. Mai 2013 | 09:20 Uhr | Von Morten Planer
Nach fast 13 Jahren kehrte am Dienstag mit der "Klostersande" der letzte Haferfrachter der Köllnflockenwerke in den Hafen zurück. Die EN begleiteten die Fahrt von Hamburg nach Elmshorn.
Elmshorn. Die blaue Farbe blättert ab, die Rostflecken sind nicht zu übersehen, einige Lettern der Beschriftung auf der Seite des Schiffes sind herabgefallen: Keine Frage, die "Klostersande" hat schon bessere Tage gesehen. Und doch, da ist er, dieser spezielle Charme des alten Haferfrachters der Köllnflockenwerke: Beinahe majestätisch streckt sich ihr blau-weißer Bug dem Himmel entgegen. Die alte Dame liegt seit zwei Jahren hier an einer ehemaligen Zollstation in der Norderelbe. Holtz zögert nicht. Zielstrebig steuert er das Schiff an, wenige Momente später steht er hinter dem Steuerrad auf der Brücke. Seiner Brücke. Nach 13 Jahren ist er, der ehemalige Kölln-Kapitän, wieder am Ruder.
Was folgt, wirkt noch immer wie Routine: Holtz überprüft die Maschine, wenige Momente später, es ist genau 10.15 Uhr, wirft er sie an. Der Deutz springt mit einem gewaltigen Dröhnen an, noch immer läuft der Zwölfzylinder tadellos. Einige Überprüfungen später taucht der Kapitän wieder an Deck auf. Ein Handzeichen - "Ballast tanken!" - und sein ehemaliger Bootsmann flitzt los. Denn leer ist die "Klostersande" schwieriger zu manövrieren, das Ruder schaut zu weit aus dem Wasser. Doch die Pumpe läuft nicht. Auch das Rettungsboot, bemerkt Holtz, fehlt. "Ohne fahre ich nicht los", betont er. Als Ersatz muss ein Schlauchboot an Bord genommen werden. Auf Ballast muss Holtz allerdings verzichten.
"Sogar meine alte Bettdecke ist noch da"
10.35 Uhr: "Das sieht alles gut aus", zeigt sich Holtz zufrieden. Er steht auf der engen Brücke mit der damals revolutionären sechseckigen Form "das hatte kein Binnenschiff. Da sind die damals nach Elmshorn gekommen, haben fotografiert. Spionage!", erinnert sich Holtz. Mittlerweile ist die Pracht etwas mitgenommen. Doch die Technik läuft. Hier dreht Holtz an einem Rädchen, dort drückt er einen Knopf, dann setzt das ihm so vertraute Knarzen und Knattern des Funkgeräts ein. Holtz überprüft die Maschinentemperatur, gibt dann das Signal: "Abfahrt". Um exakt 11.15 Uhr legt die "Klostersande" in Hamburg ab. Und Holtz ist wieder Kapitän. Die "Klostersande" nimmt Kurs auf die Krückau, Kurs auf Elmshorn. Nach dem Passieren der ersten Brücke richtet Surrow die Fahnenmäste auf, noch vor der Einfahrt in den Hamburger Hafen flattert der Kölln-Wimpel mit der Elmshorner und der schleswig-holsteinischen Flagge im Wind. "AIDAsol", Elbphilharmonie, Landungsbrücken - die "Klostersande" tuckert gemächlich entlang der Attraktionen durch den Hamburger Hafen. Der Eigner des Schiffes, Andreas Bätjer, übernimmt das Steuer.
Surrow nutzt die Gelegenheit, um das Schiff genauer zu inspizieren. Unter Deck ist alles noch so, wie sie es vor 13 Jahren verlassen hatten: das Dekor der 60er-Jahre - dunkle Holzvertäfelung und Netzgardinen - mag Geschmackssache sein, gut in Schuss ist es allemal. Nur etwas verstaubt. An der Wand hängen verblichene Fotos des Elmshorner Hafens. Surrow setzt sich in seine Kajüte, "sogar meine alte Bettdecke ist noch da", sagt er erstaunt.
Die Nationalhymne erklingt
12.35 Uhr: Das Willkomm Höft in Wedel kommt in Sicht, die Nationalhymne erklingt. "Wir sind das einzige Binnenschiff, das hier begrüßt wird", sagt Holtz und winkt den Seh-Leuten stolz zurück. "Das ist doch was" - den Anflug von Nostalgie gönnt er sich.
13.20 Uhr: Pagensand kommt in Sicht. Holtz übernimmt das Steuer, jetzt wird es hektisch, doch problemlos manövriert der Elmshorner das Schiff durch das Sperrwerk. Kurz danach wird es festgemacht. Erst um 17.40 Uhr will Kapitän Holtz die Weiterfahrt antreten, dann ist die Flut in der Au am höchsten.
"Das war meine letzte Fahrt"
Das Schiff wird über die Toppen geflaggt, das Wasser steigt reichlich, die letzten Sorgenfalten verschwinden aus Holtz’ Gesicht: "Da werden wir keine Probleme haben", sagt der erfahrene Schipper. Ein Schlauchboot der DLRG fährt der "Klostersande" voraus. Tatsächlich manövriert Holtz den Frachter durch den engen Fluss, als habe er nie etwas anderes getan. Immer enger windet sich die Krück au gen Elmshorn, immer mehr Schaulustige versammeln sich am Deich, fotografieren, filmen und winken dem Schiff zu. "Wir heißen die 'Klostersande' in ihrem Heimathafen willkommen", so die lautstarke Ansage vom Wasser-Sportverein Elmshorn - begleitet wird der Willkommensgruß von Feuerwerk und begeisterten Rufen. Kapitän Holtz beantwortet mit dem Schiffshorn. Surrow steht am Bug, kann es kaum fassen: "So eine Begrüßung hatten wir noch nie."
Hunderte Menschen haben sich am Hafen versammelt. Seelenruhig - und flott - manövriert Holtz die "Klostersande" erstmals durch die aufgeklappte Käpten-Jürs-Brücke und macht am Nordufer fest. Er wendet das Schiff nicht - der Ballast fehlt. Und obwohl alles gut lief, obwohl der Empfang überwältigend war: "Das war meine letzte Fahrt", meldet Holtz sich ab. Der Schipper ist 74, längst im Ruhestand - und "sein" Schiff ist wieder in der alten Heimat. "Das war eine tolle Fahrt", sagt Holtz, und wenn es nach ihm geht, dann braucht die "Klostersande" Elmshorn auch nicht mehr verlassen.
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Fotostrecke mit 25 Bildern unter dem Link http://www.shz.de/nachrichten/lokales/e ... sande.html
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mfg Peter Hartung
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Moin!
Video "KLOSTERSANDE"
Der NDR hat für das "Schleswig-Holstein-Magazin" ein schönes Video von der Heimkehr der KLOSTERSANDE gemacht.
Hier kann es abgerufen werden: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s ... 21781.html
mfg Peter Hartung
Video "KLOSTERSANDE"
Der NDR hat für das "Schleswig-Holstein-Magazin" ein schönes Video von der Heimkehr der KLOSTERSANDE gemacht.
Hier kann es abgerufen werden: http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/s ... 21781.html
mfg Peter Hartung
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Re: Weselmänner und andere alte Kümos
Als Elmshorner ist es Toll das die Klostersande hier wieder liegt. Ich kenne den Hafen noch mit der Kornähre und der Korngarbe.
Was ich bisher nicht gefunden ist das genaue Datum wann die Klostersande 2000 das letztemal den Elmshorner Hafen verlassen hat.
Was ich bisher nicht gefunden ist das genaue Datum wann die Klostersande 2000 das letztemal den Elmshorner Hafen verlassen hat.