Somalia: Piraterie ohne Ende

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Sirius

Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Sirius »

haraldo hat geschrieben: Du hast vollkommen Recht Sirius, es geht nicht nur um Schiffe und um Ladung. Nein es geht um MENSCHEN


MfG Harald
Sicher, unter uns schon. Natürlich, natürlich.

Aber was die Reeder und anderen "Betroffenen" da von sich geben, sind doch Krokodilstränen.

Ein verlorenes Schiff würde die Versicherungsprämien für den Rest der Flotte in die Höhe
treiben und nur geldwerter Verlust rührt dort wirklich.
Sollen doch die Versicherungen einen Einsatz gegen die Piraten organisieren und bezahlen.
Sie sind die am meisten Geschädigten. Firmen, die so etwas durchführen scheint es doch
genug zu geben. Und sie wären echte Profis. Unsere oder andere Marinen sind das nicht.

mfgSirius
Tim S.
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Tim S. »

Für Sirius noch mal wissenswertes über die bösen Reeder:
Beluga gilt in manchem auch als Vorzeigebetrieb: Gründer und Chef Niels Stolberg finanziert eine Bildungseinrichtung für Tsunami-Opfer in Thailand, beteiligt seine Mitarbeiter am Gewinn, fördert die Ausbildung deutscher Kadetten und erprobt einen umweltfreundlichen Zugdrachen als Schiffshilfsantrieb. Für 16 Schiffe ist zudem die Infahrtsetzung unter deutscher Flagge geplant.
und nochmal:
Schifffahrt ist international. Handel ist global. Die Pflicht zur Hilfeleistung liegt bei allen, die es können. D.h. aber auch, die deutsche Marine nicht in PR-Einsätzen vor Aden sinnlos rumgurken zu lassen, sondern die Leute, die das können, ranzulassen.
Oder anders gefragt: Wenn jemand in Not ist, fragst du erst nach dem Pass, bevor du hilfst, und hilfst du nicht, wenn er deine zufällige Nationalität nicht hat??
Detlef N.
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Detlef N. »

Hallo Jan Carl,

habe vor einiger Zeit einen Bericht, u.a. über Piraterie, gesehen. Diese von dir angesprochene "Schutztruppen"
gibt es nach dem Bericht schon. Sollen allerdings nicht billig sein. Auch möchten nicht viele Reeder/Kapitäne
schwerbewaffnete Söldner an Bord haben.
Habe allerdings keine weiteren Hintergrund-Infos zu diesem Thema.
Gruß aus dem Cuxland
Detlef N.
Peter Hartung
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30 Panzer in Piratenhand

Beitrag von Peter Hartung »

Guten Abend!

Haltet Euch fest: Nun haben die somalischen Piraten einen ukrainischen Frachter geentert mit 30 russischen T-72-Panzern an Bord. Die brisante Ladung ist angeblich bestimmt für Kenia:

Mehr lest Ihr hier: http://diepresse.com/home/panorama/welt ... a/index.do

Das gekaperte Schiff ist die "FANIA"

mfg Peter Hartung
Zuletzt geändert von Peter Hartung am Sa 27. Sep 2008, 06:50, insgesamt 2-mal geändert.
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ewald
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von ewald »

Hallo Jan Carl, keine schlechte Idee..... aber da waren andere schon vor dir da! Vor längerer Zeit gab es im TV einen Bericht über so Unternehmen. Eben alles eine Frage des Geldes.
Ewald
Peter Hartung
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Peter Hartung »

Guten Abend!

Der österreichische Rundfunk berichtet wie folgt:
quote
26.9.08
Russische Marine schickt Kriegsschiff nach Somalia

Nach der Kaperung eines ukrainischen Frachters vor der Küste Somalias durch Piraten hat die russische Marine ein Kriegsschiff entsandt.

Wie die Marine gestern in Moskau mitteilte, ist das Schiff in die Gewässer vor Somalia unterwegs. Piraten hatten am Donnerstag einen Frachter gekapert, der offenbar rund 30 T-72-Panzer sowjetischer Bauart geladen hat. Zu den Besatzungsmitgliedern zählen nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums 17 Ukrainer, drei Russen und ein Lette.

Die ukrainische Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine meldete zuvor, das unter der Flagge von Belize fahrende Schiff habe Militärgüter geladen, darunter auch die Panzer vom Typ T-72.

Waffenembargo der UNO
Unklar blieb zunächst, für wen die Panzer bestimmt waren. Gegen die Region am Horn von Afrika haben die Vereinten Nationen (UNO) ein Waffenembargo verhängt. Das ukrainische Außenministerium bestätigte lediglich die Entführung des Schiffes. Über die Ladung der "Faina" teilte es nichts mit.

In diesem Jahr sind vor der somalischen Küste bereits mehr als 30 Schiffe von Piraten gekapert worden. In vielen Fällen haben sie Lösegeld gefordert und auch erhalten.
unquote
mfg Peter Hartung
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Dieter
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Dieter »

Moin moin,

und wieder ein Versuch ein BELUGA-Schiff zu entern.....hier der Bericht der heutigen "NORD-WEST-ZEITUNG":

http://www.nwzonline.de/index_regionala ... id=1793600
Viele Grüße von der Weser

Dieter

Ueber 10000 Schiffsvideos: https://www.youtube.com/user/DiFooII
NEU NEU: 23.11.2024 RÜGEN - Küstenschutzboot auf der Weser: https://youtu.be/hOVFf_BPc2Q
Jürgen
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Somalia: Gekaperter Frachter steuert auf Rebellengebiet zu

Beitrag von Jürgen »

Somalia: Gekaperter Frachter steuert auf Rebellengebiet zu


Mogadischu (AFP) — Der vor der somalischen Küste gekaperte ukrainische Frachter hat eine von islamistischen Rebellenkämpfern kontrollierten Küstenstadt angesteuert. Die Piraten wollten vermutlich einige der auf dem Schiff "Faina" transportieren Waffen im Hafen von Haradhere oder Hoboyo ausladen, sagte der Berater des Präsidenten der Provinz Puntland, Bile Mohamoud Qabowsade, der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sind sehr beunruhigt über diesen Vorgang", sagte Qabowsade weiter. Seinen Informationen zufolge verstärkten die Piraten in der Küstenregion ihre Kämpfer, um das Schiff zu verteidigen. Die russische Marine entsandte bereits ein Kriegsschiff.

Haradhere und Hoboyo im Nordosten Somalias liegen in von Islamisten kontrolliertem Gebiet. Beide Orte zählen nicht zu den üblichen Zielen der Piraten. Normalerweise steuern diese mit gekaperten Schiffen noch weiter in den Norden in die Region um Eyl. Die somalischen Gewässer gelten als die gefährlichsten der Welt, seitdem in dem Land nach dem Sturz von Machthaber Siad Barre 1991 ein Bürgerkrieg ausgebrochen ist.

Das ukrainische Schiff "Faina", das mit für die kenianische Armee bestimmten Waffen beladen ist, war am Donnerstag auf ihrem Weg nach Mombasa gekapert worden. An Bord des Frachters befinden sich nach Angaben des ukrainischen Außenministeriums 17 Ukrainer, drei Russen und ein Lette. Demnach transportiert das Schiff 33 Panzer des sowjetischen Typs T-72.
Lieber den Anker verlieren als das ganze Schiff
Tim S.
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Tim S. »

Welcher Beluga-Frachter mag es denn diesmal gewesen sein?
Peter Hartung
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Re: Somalia: Piraterie ohne Ende

Beitrag von Peter Hartung »

Moin!

Inzwischen gibt es weitere Informationen von der gekaperten ukrainischen "FAINA": Die Besatzung setzt sich aus 17 Ukrainer, drei Russen und einen Letten zusammen. An Bord sollen sich 33 Sowjet-Panzer vom Typ T-72 befinden. Die Angaben in den Agenturmeldungen schwanken zwischen 30 und 38 Panzer, am häufigsten wird die Anzahl von 33 Panzern genannt. Ferner sollen sich an Bord eine große Anzahl von Munition und Granatenwerfer befinden. Die Waffenlieferung soll ein Gesamtgewicht von 2.320 Tonnen haben, alles sei bestimmt für das Militär in Kenia. Die Manager des Schiffes, eine Firma Tomax Team Inc., die diesen Waffendeal abwickelt, sitzen in Kiew (Ukraine), bekanntlich läuft das Schiff unter der Flagge von Belize. Exporteur der Waffen ist die staatliche ukrainische Waffenexportfirma Ukrspetsexport. Die Ukraine behauptet, der Waffendeal sei "legal".

Die US-Navy hat den Zerstörer "HOWARD" in der Nähe der "FAINA" liegen. Die "FAINA" soll sich vor dem somalischen Fischerdorf Xarardheere befinden. Der US-Zerstörer soll verhindern, dass die brisante Ladung an Land gebracht wird. Die Russen haben zudem ihre Fregatte "NEUSTRASHIMY" ans Horn von Afrika geschickt.

Die Piraten fordern 35 Mios. Dollar Lösegeld.

Die New Yorker "Time" merkt dazu an: "Ironically, the activities of the pirates may be lifting the lid on the illicit trade in weapons around the Horn of Africa." - Ironischerweise bringen die somalischen Piraten etwas Licht in den Schwarzhandel mit Waffen rund um das Horn von Afrika...

(Quellen: diverse intern. Agentur-Meldungen)

mfg Peter Hartung
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