Costa Concordia Havarie 13.01.2012

[heavyfuel]

Moin!

Bei BILD bekommt man eine Möglichkeit, die Lage des Maschinenraums mit den sechs Generator-Dieseln von Wärtsilä sehen zu können. Offenbar ein großer gemeinsamer Raum für alle 6 Generatoren über die gesamte Schiffsbreite: http://www.bild.de/media/verweis-zum-ve ... 1.bild.jpg

mfg Peter Hartung

Moin,

ich halte die Zeichnung, zumindest was den Maschinenraum-Ausschnitt angeht, für nicht korrekt. Die Diesel stehen nicht in einem gemeinsamen Raum.
Ich kenne eine ähnlich aussehende Zeichnung von der Costa Victoria, genau wie hier ohne Zwischenschott. Da weiß ich sicher, daß das Schiff zwei mit wasserdichten Schotten getrennte Diesel-Maschinenräume hat.
Ich habe zwar noch keinen Generalplan gefunden, aber bin mir sicher daß die Concordia auch ein zwei getrennte Maschinenräume hat.

Eine tschechische Seite hat Bilder und ein paar Infos zu den Generatoren eingestellt, wie sie bei der Concordia-Klasse generell zum Einsatz kamen.

Da (hier) wohl kaum jemand tschechisch kann, der Link direkt über den Google-Translater:

"Concordia unglücklichen Stange 102 816 Pferde pro Stunde trinken 14.000 Liter"

Gruss Flari

Der hier gezeigte "Maschinenraum" zeigt ein typisches Diesel-Kraftwerk mit Wärtsilä - Motoren, aber keinen Schiffs-Maschinenraum.

Gruß

heavyfuel

[Globus]

Zum Thema Treibstoffbergung:
Vielleicht hat man ja Glueck und kann die vorhandenen Kraftstoffleitungen im Maschinenraum nutzen und auch die Vorwaermung.
Ganz unter Wasser sollte der Maschinenraum ja wohl nicht stehen(ein Drittel des Schiffes guckt ja noch raus! Dazu muesste das Schiff dann aber sicherlich erst gegen abrutschen gesichert werden.
Mfg Bernd

Vorwärmung nutzen? Da braucht man aber einen Ölkessel, der in Betrieb ist.
In dieser Schräglage ist kein Dieselbetrieb möglich.

Gegen "Abrutschen". DAS ist Das Problem überhaupt.

[Bernd U]

Moin Globus!
Ich denke,das die Berger so was wohl haben.Vorhandene Rohrleitungen koennten ja vielleicht mit Flex.-Schlaeuchen verbunden werden.
Mfg Bernd.

[flowi]

Viele Berichte sagen aus, dass die Krängung nach StB erst nach 23:00 einsetzte.
Und das war dann nach der Strandung!

Der gute Herr Lisker schildert jedoch, dass das Schiff wendete, sich nach Steuerbod neigte und (erst) dann zum Stehen kam.
Weiter: "Und diese Steuerbordneigung hat nicht mehr aufgehört, sie wurde immer schlimmer".
ab ca. 2:10 http://www.badische-zeitung.de/nachrich ... n-kapitaen

Durch Auflaufen auf Grund, wie von Dir vermutet, kann diese Steuerbordneigung demnach nicht verursacht worden sein.
Wodurch dann ?

Also kann sehr wohl der Unterwasseranstoss an die Felsenküste für die erste Stb-Kränkung verantwortlich gewesen sein. Wind kann das weiterhin unterstützt haben.
Und wenn "freies Wasser/Oberfläche" einmal seine Position hat, hält es die auch, wenn keine entsprechende Gegenkraft einwirkt.

Weiterhin schildert der Augenzeuge ja auch, dass die Besatzung die Passagiere dazu aufgefordert habe, sich auf die stB-Seite zu begeben. Inwieweit wäre es denkbar, dass dieser Lastwechsel (wir sprechen hier vielleicht von 200 - 300 to.) die Krängung verstärkt haben könnte ?

[DanielR]

Interessant finde ich die Aussage eben von einem Offiziellen auf der Pressekonferenz (gesehen auf N-TV).
Er sagte, dass Messungen der Entfernung eine Bewegung des Schiffs immer Nachts aufweisen. Dafür hatte er keine Erklärung. Er meinte, die Strömungen, mit und ohne Tideneinfluss, müssen noch genauer untersucht werden.

Trotzdem ist das schon seltsam. Wäre alleine die Tide Schuld, muss sich das Bewegen ja zeitlich langsam nach hinten verschieben.

Auch die Temp.-Unterschiede an Land sind sicher nicht so groß, dass der Stahl merklich mit Ausdehnen und Zusammenziehen reagiert. Dass sie sich langsam selbst vom Riff ruppelt, kann ich mir nicht vorstellen.

Hat jemand eine Erklärung für die nächtlichen Bewegungen?

Grüße
Daniel

[Globus]

Moin Globus!
Ich denke,das die Berger so was wohl haben.Vorhandene Rohrleitungen koennten ja vielleicht mit Flex.-Schlaeuchen verbunden werden.
Mfg Bernd.

Vorwärmen heißt nicht in die Bunkerleitung gehen, sondern in die Vorwärmleitungen. Mit Dampf. Alles andere, wie warmes Wasser dauert viel zu lange. "2000 to auf 60 Grad bringen dauert länger als ein paar Stunden

[Bernd U]

Moin Globus!
Denk mal dran,wie lange es bei der Rena gedauert hat mit der anderen Methode.Keiner spricht hier von ein paar Std.

Mfg Bernd

[Bernd U]

Mich wuerde mal interessieren,bei wieviel Schräglage der Ölkessel an Bord noch funktioniert?
Sollte er im trockenen Teil des Maschinenraums sein,muesste es doch moeglich sein,mit Hilfe von Kettenzuegen und Flexleitungen ihn wieder in Betrieb zu nehmen.
Mfg Bernd

[Globus]

Mich wuerde mal interessieren,bei wieviel Schräglage der Ölkessel an Bord noch funktioniert?
Sollte er im trockenen Teil des Maschinenraums sein,muesste es doch moeglich sein,mit Hilfe von Kettenzuegen und Flexleitungen ihn wieder in Betrieb zu nehmen.
Mfg Bernd

Mit Kettenzügen und flex. Leitungen????!!!!


Was soll da denn passieren?? Was willst Du denn mit Kettenzügen??? Weißt Du überhaupt, was ein Kessel ist??????

Der Kessel dieses Schiffes ist so groß wie ein kleines Einfamilienhaus. Und er wird bei dieser Schräglage auf Störung (Wassermangel) abgeschaltet haben.
Und der Kraftstoff muß mindestens 100 Grad vorgewärmt sein. Der Kessel läuft auf Schweröl.
Und die Speisewasserpumpe, die ihn auffüllt,läuft nicht ohne Strom.-


Bunkervorwärmung geht nur extern.

[Bernd U]

Moin Globus!
Bin leider nur auf Schiffen bis 140 m gewesen.Dort waren die Kessel kleiner und liefen auch nicht mit Schweröl.Wie immer bis du ja sehr freundlich,
wenn jemand mal eine andere Idee entwickelt.Ach ja,bei uns an Bord wurde das Schweröl im Tagestank bei 85-90 c erwaermt und im Schiff bei 45-65c gefahren.
Meine Frage an Dich:Was wuerdest Du schaetzen,wieviel so ein grosser Kessel wiegt?Mit dem Kettenzuegen wollte ich den Kessel auf einer Seite anheben
und dadurch die Kraenkung verringern.Deshalb auch die Frage ,bis wieviel Kraenkung so ein Kessel noch funktioniert.
Strom sollte man von Bergungsponton bekommen koennen.
Bei der Bergung der Rena wurden aussen am Schiff Aggregate befestigt und die Kraenkung wurde ausgeglichen.Das selbe muesste doch bei genuegend Luft nach oben und Platz an Bord auch moeglich sein.Wie gesagt,die Groesse des Kessels kenne ich nicht.
http://www.cargolaw.com/images/Disaster ... ena108.JPG

Mfg Bernd