Unglücks-Thread

Tim S.
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Am 16.6. brachte der Südweststurm, der über die Region von Tuzla fegte, nicht nur den Frachter 'April' in Bedrängnis. Auch die türkische Roro-Fähre 'Hasan Şişik', 3714 BRZ (IMO: 7811446), die bei Kartal vor Anker gelegen hatte, riss sich von ihren Moorings los und trieb auf die Küste zu. Sie landete schließlich in flachem Wasser längsseits des an einer Pier auf Grund liegende, türkischen Frachters 'Boras', 3746 BRZ (IMO: 8202963). Die Coastal Safety Direction schickte den Schlepper 'Kurtarma 2' und das Rettungsboot 'Kiyem 2' zu Hilfe. Die Fähre konnte zurück auf die Reede von Tuzla bugsiert werden. Sie hatte dort seit zwei Monaten gelegen und auf einen Werftplatz gewartet. Der Eigner schätzte den Schaden auf 200-300.000 Dollar.
Das Schiff entstand 1979 auf der Scheepswerf Waterhuizen J. Pattje in Waterhuizen als 'Pamera'. 1980 wurde es zur 'Balder Eems' und 'Antilles', 1989 zur 'Casterbridge', 1991 zur 'Casalicchio' und 2006 zur 'Kale Naklyat 3'. 2019 erfolgte die letzte Umbenennung.
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Die BORAS in besseren Tagen.
Die 'Boras' lag schon länger auf Grund. Sie hatte sich bereits am 9.2. von ihrem Ankerplatz losgerissen und war wenig später gestrandet. Nur ein Wachmann hatte sich an Bord des Aufliegers befunden. Der Rumpf und Schiffsboden wurden schwer beschädigt. Am 12.3. legte sich das Schiff nach einem Wassereinbruch in die Steuerbord-Ballasttanks 15 Grad auf die Seite. Es hatte bereits seit dem 13.4.2016 an der alten Kumcular-Reparaturpier gelegen und wartete nur noch auf den Verkauf an Abbrecher. (Eigener Bericht; Fotos Coastal Safety; Archivbild: Olaf Kuhnke)
Tim S.
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Am 17.6. gegen 13.30 Uhr kenterte in stürmischer See der 22 Meter lange, spanische Ringwadenkutter 'Sempre Güeto' (MMSI: 224080240) aus Portosín rund zwei Seemeilen nordwestlich von San Andrés, Teixido, zwischen zwischen Punta Candieira und der Cariño. Das Schiff hatte eine 10-köpfige Crew an Bord und war morgens nach Avilés (Asturien) ausgelaufen, von wo er sich auf dem Rückmarsch befand. Acht der Fischer wurden von einem anderen Kutter, der 'ARgote 2', gerettet. Ein weiterer wurde in lebensbedrohlichem Zustand von der 'Semper Urbegui' geborgen. Der SAR-Hubschrauber Helimer 401 flog ihn ins Krankenhaus in A Coruña, doch konnte sein Leben nicht mehr gerettet werden. Nach dem letzten noch vermissten Fischer wurde durch die Helikoptercrew, das SAR-Schiff ''Salvamar Betelgeuse', beide von Salvamento Marítimo, die 'LS Langosteira' des Roten Kreuzes sowie mehrere weitere Kutter, die 'Pasa Aqui', 'Maruxia', 'Maruxia Segundo', 'Siempre Urbegi' und 'Riobao Uno' weiter gesucht. Gegen 17 Uhr wurde er tot im Meer entdecktund nach Cedeira transportiert. Bei den Opfern handelte es sich um den Spanier Francisco Betanzos, 48, aus der Gemeinde Caamaño, und den Marokkaner Abdelkabir Aniba, 45, der seit vielen Jahren in Porto do
Das Wrack des verunglückten Kutters trieb derweil kieloben in der aufgewühlten See, die ihm auch zum Verhängnis geworden sein dürfte. Die Rettungsinsel und der Notsender des Schiffs wurden unterdessen geborgen. (Eigener Bericht, Foto: Salvamento Marítimo).
Tim S.
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Am 17.6. wurde die indische Coast Guard alarmierrt, nachdem der indische Frachter 'Mangalam', 1874 BRZ (IMO: 9084619),rund drei Kilometer vor der Revdanda-Mole an der Küste von Maharashtra auf Grund gelaufen und leckgeschlage nwar. Das Patroullienbschiff 'Subhadra Kumari Chauhan' aus Dighi sowie zwei Chetak-Helikopter der Küstenwachstation Damanto wurden zur Rettung der 16-köpfigen Crew mobilisiert. Das Schiff erreichte die Strandungsstelle um 10.15 Uhr und nahm eine erste Lagebeurteilung vor. Der Havarist lag mit starker Steuerbordschlagseite in schwerer Brandung und lief binnen kürzester Zeit voll. Wellen gingen über das gesamte Oberdeck. Das Patroullienboot setzte trotz der schwierigen Verhältnisse Boote aus. Dann trafen aber die Hubschruaber ein, mit denen eine Rettungsaktion sicherer durchgeführt werden konnte. Von der hochliegender Seite des Frachters wurden die Seeleute einzeln aufgewinscht. Anschließend wurden sie zum Hafen von Revdanda im Raigarh-Distrikt von Maharashtra geflogen und medizinisch betreut. An Bord des Havaristen befanden sich rund 2,4 Tonnen Bunkeröl. Der Schiffsagent und Charterer wurden von der Coast Guard Maharashtra aufgefordert, schnellstmöglich die notwendigen Schritte zu ergreifen.
Das Schiff ist europäischer Herkunft. Es wurde 1976 von der Ysselwerf B.V. in Capelle an der Ijssel als 'Serviceman' abgeliefert. Später lief es als 'Alianza San Pedro', 'Albatros 1', 'Albatros III' und 'Albatros'. (Eigener Bericht, Fotos: Indian Coast Guard)
Video:
https://twitter.com/i/status/1405436587194818560
Tim S.
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Am 17.6. um 13.31Uhr lief der norwegische Frachter 'Holmfoss', 3538 BRZ (IMO: 9359662 ), vor Lersted bei Ålesund mit einer neunköpfigen Crew an Bord auf der Fahrt von Rørvik in Trøndelag nach Ålesund am Ufer des Ellingsøyfjords auf Grund. Das alarmierte MRCC verständigte Feuerwehr, Polizei und Krankenwagen. Die Havarie war allerdings glimpflich abgelaufen, niemand kam zu Schaden. Der Frachter saß allerdings mit seinem Wulstbug hoch auf den Felsen der Uferbefestigung direkt neben einer Betoninstallation fest. Der Schlepper 'Max Mammut' (IMO. 7432290) wurde aus Ålesund zu Hilfe gerufen. Gegen 16 Uhr zog er den Havaristen zurück in tiefes Wasser. Dieser nahm anschließend mit eigener Kraft Kurs auf den Zielhafen Ålesund, wo er um 17.30 Uhr festmachte. Dort begann eine Inspektion der Schäden. (eigener Bericht, Fotos: Kystverket)
Tim S.
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Am 16.6. um 13:20 Uhr meldete der unter Panama-Flagge laufende Containerfrachter 'MSC Teresa', 153115 BRZ (IMO: 9469560), der auf der Fahrt von Sines nach Le Havre war, dem CROSS Corsen, dass es zu einem Feuer gekommen sei, dass aber von der Crew unter Kontrolle gebracht werden konnte. Vorsorglich entschied der Maritime Präfekt Atlantik, einen Cayman-Helikopter der französischen Marine zur Überwachung zu schicken. Gegen 15 Uhr, als die 'MSC Teresa' am nördlichen Ausgang der Verkehrstrennungszone von Ouessant war, meldete dessen Crew, das vom Schiff Rauch aufstieg. Eine Wärmebidlkamera zeigt auch das Vorhandensein von Hotspots.
Um 17 Uhr wurde der Hubschrauber mit einem Interventionsteam (EEI) erneut zum Frachter geschickt. Die Expertten der Marine wurden um 17.40 Uhr an Bord abgesetzt, um eine Gefährdungsanalyse durchzuführen. Es kam zu der Einschätzung, dass die Lage an Bord sicher war, und der Frachter erhielt Einlaufgenehmigung nach Le Havre. Am 17.6. um 7.13 Uhr machte er an Liegeplatz 5 des Port2000 fest. (Eigener Bericht; Foto: Premar Atlantique)
Zuletzt geändert von Tim S. am Sa 19. Jun 2021, 23:47, insgesamt 1-mal geändert.
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Tim S. hat geschrieben: Fr 18. Jun 2021, 10:49 Bild
Am 16.6. um 13:20 Uhr meldete der unter Panama-Flagge laufende Containerfrachter 'MSC Teresa', 153115 BRZ (IMO: 9469560), der auf der Fahrt von Sines nach Le Havre war, dem CROSS Corsen, dass es zu einem Feuer gekommen sei, dass aber von der Crew unter Kontrolle gebracht werden konnte. Vorsorglich entschied der Maritime Präfekt Atlantik, einen Cayman-Helikopter der französischen Marine zur Überwachung zu schicken. Gegen 15 Uhr, als die 'MSC Teresa' am nördlichen Ausgang der Verkehrstrennungszone von Ouessant war, meldete dessen Crew, das vom Schiff Rauch aufstieg. Eine Wärmebidlkamera zeigt auch das Vorhandensein von Hotspots.
Um 17 Uhr wurde der Hubschrauber mit einem Interventionsteam (EEI) erneut zum Frachter geschickt. Die Expertten der Marine wurden um 17.40 Uhr an Bord abgesetzt, um eine Gefährdungsanalyse durchzuführen. Es kam zu der Einschätzung, dass die Lage an Bord sicher war, und der Frachter erhielt Einlaufgenehmigung nach Le Havre. Am 17.6. um 7.13 Uhr machte er an Liegeplatz 5 des Port2000 fest. (Eigener Bericht; Foto: Premar Atlantique)
Das Bild passt aber irgendwie nicht zu Meldung. Der Maschinenraum liegt doch ganz woanders.
Mit maritimen Gruß

Stephan
Tim S.
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Beitrag von Tim S. »

Es wurde auch die Ladung und die strukturelle Integrität gecheckt.
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Tim S. hat geschrieben: Fr 18. Jun 2021, 12:05 Es wurde auch die Ladung und die strukturelle Integrität gecheckt.
Mag ja sein, aber es ist von einem Feuer im Maschinenraum die Rede und das Bild zeigt doch eindeutig Brandschäden im Vorschiffsbereich. :?:
Mit maritimen Gruß

Stephan
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Beitrag von netsailor »

vielleicht in "einem" Maschinenraum - falls dort ggf. irgendwo sowas ist, was man als Maschinen- oder Technikraum bezeichnen kann?
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Stephan Giesen
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Beitrag von Stephan Giesen »

netsailor hat geschrieben: Fr 18. Jun 2021, 12:13 vielleicht in "einem" Maschinenraum - falls dort ggf. irgendwo sowas ist, was man als Maschinen- oder Technikraum bezeichnen kann?
Kann dann ja nur der Bugstrahlruderraum sein. Im allgemeinen wird als "Maschinenraum" aber der Standort der Hauptmaschine und der Versorgungseinrichtungen bezeichnet.

In dieser Mitteilung der maritimen Präfektur ist der Ort des Feuers nicht näher bezeichnet:

https://www.premar-atlantique.gouv.fr/c ... msc-teresa

Ich bin sicher kein Freund von Haarspalterei, aber diese Unstimmigkeit verdient es doch, aufgeklärt zu werden. Vielleicht nennt Tim uns ja die Quelle seiner Information.
Mit maritimen Gruß

Stephan
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