Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Antworten
mafra
Mitglied
Beiträge: 197
Registriert: Sa 23. Okt 2010, 11:42
Wohnort: Gibraltar + Krefeld
Kontaktdaten:

Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von mafra »

Masten so hoch wie Big Ben: Die gigantisch große Jacht des russischen Milliardärs Andrej Melnitschenko, die "Sailing Yacht A", kann die Ostsee wahrscheinlich nicht verlassen, weil sie einfach viel zu groß ist.
http://www.t-online.de/nachrichten/pano ... assen.html
Gruß vom Manfred (dem Mafra)
www.mafratours.eu
Insel
Mitglied
Beiträge: 26
Registriert: Mi 2. Dez 2009, 21:35
Wohnort: 24782 Büdelsdorf

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von Insel »

Moin,

T-Online hat bloß veröffentlich, was dpa recheriert hat, also ist dpa keine gute Quelle.
Dabei widerspricht sich das noch nicht einmal unbedingt, denn noch ist die Yacht nicht voll ausgerüstet und hat schon einen Tiefgang von 7,6 m, da kann dann endgültig 8,5 m TG rauskommen. Aber das werden die Schiffsbauer von GNY schon im Auge behalten und die endgültige Ausrüstung in einem Hafen außerhalb der Ostsee machen.

Gruß
Ingo
RonnyM
Mitglied
Beiträge: 355
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 14:20
Wohnort: Wesermünde/Walsrode

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von RonnyM »

Moin,

also T-Online würde ich verklagen, solch einen Mumpitz zu veröffentlichen. Das stimmt hinten und vorne nicht.

Nur mal kurz in Erinnerung gebracht: Die Kvaerner Warnow Werft hatte eine Bohrinsel gebaut, dessen Bohrturm 100 m hoch war. Der Transit-Tiefgang betrug 11,50 m. Das ganze Geschoss hat den Drodgenkanal anstandslos passiert, um in die Nordsee zu kommen.

Also glaubt nicht alles was da schwarz auf weiß präsentiert wird.

Grüße Ronny
spirit
Mitglied
Beiträge: 367
Registriert: Di 3. Feb 2009, 22:32
Wohnort: Flensburg

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von spirit »

Einige nennen es LÜGENPRESSE - ich bevorzuge LÜCKENPRESSE... :lol:

Reporter und Journalisten sind großteils in der Materie, über die sie großmundig referieren, wenig bewandert.
Da kommen dann leider überall fehlerhafte oder komplett falsche Berichterstattungen bei raus.
Die Krux bei der Sache ist allerdings, dass der Laie somit leicht für dumm verkauft werden kann oder sogar soll.....
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 24621
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von Tim S. »

Wobei auch der Laie in der Schule gelernt haben sollte, Gedrucktes kritisch zu hinterfragen. Und manches Gedruckte ganz besonders.

Frank Behling schreibt dazu in den Kieler Nachrichten:
Das deutsche Internetportal t-online hat die Geschichte am Dienstag ungeprüft aufgenommen und im Netz verbreitet, wo es seitdem hämische Kommentare hagelt. Dabei sind jedoch einige Fakten durcheinander geraten. Denn das Schiff ist so konzipiert, dass es sehr wohl auf dem Weg von Kiel in den Atlantik die dänischen Meerengen passieren kann – durch der Drogden-Kanal vor Kopenhagen, der auch groß genug für Kreuzfahrer wie die „AIDAluna“ oder große Tanker ist. Den britischen Journalisten sind in ihrer Berichterstattung ein paar Dinge durcheinander geraten. So haben sie den Drogden-Kanal in einer Erklärgrafik kurzerhand mit dem Nord-Ostsee-Kanal verwechselt und nach Schleswig-Holstein verlegt. Richtig ist lediglich, dass die bis zu 90 Meter hohen Masten eine Passage unterhalb der Öresund-Brücke (57 Meter Höhe) und Beltbrücke (65 Meter Höhe) unmöglich macht. Anders als von den Briten berichtet, hat das Schiff jedoch einen Tiefgang von deutlich unter acht Metern.
„Anscheinend gibt es den Erdkundeunterricht nicht mehr“, hieß es bei den German Naval Yards. Der Drodgen war beim Bau der Öresundbrücke extra für solche Schiffe angelegt worden. Als Dänemark in den 80er Jahren des vorigen Jahrhunderts mit dem Bau der Brücken über Belt und Sund begann, hatten Ostseeanrainer wie Finnland und Russland gegen eine ausschließliche Querung durch Brücken protestiert. Dänemark passte die Pläne an und ließ zwar den Großen und den Kleinen Belt komplett mit Brücken überspannen. Beim Öresund zwischen Dänemark und Schweden gab es aber eine Doppellösung. Die eine Hälfte der Meerenge zwischen Kopenhagen und Malmö ist mit einer Brücke überspannt. In der Mitte des Sunds wurde die künstliche Insel Pepperholm aufgespült. Bei Dragör entstand so der Drodgen - eine Fahrrinne mit acht bis zehn Mieter Wassertiefe. Diese Rinne wurde 2001 erstmals benötigt. Damals lieferte die Warnemünder Kvaerner-Werft die Bohrinsel „Stena Don“ ab. Der Koloss mit seinem 100 Meter hohen Bohrturm wurde auf einem Schwergutbarge durch den Drodgen geschleppt. In der Folge sind mehrfach Hubinseln und chinesische Spezialschiffe mit großen Containerkränen an Deck transportiert worden. Auch der Kopenhagener Großflughafen Kastrup ist kein Hindernis. Da der Airport über zwei Landebahnen verfügt, besteht für die Fluglotsen nach vorheriger Absprache immer die Möglichkeit zur Anpassung der Kurse für startende und landende Flugzeuge. Ähnlich wie in Hamburg-Finkenwerder, wo die Starts- und Landungen der großen Flugzeuge beim Airbus-Werk auch mit den Schiffspassagen auf der Elbe koordiniert werden.
mücke
Mitglied
Beiträge: 1246
Registriert: Sa 10. Apr 2010, 09:50

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von mücke »

Der verlinkte Artikel wurde inzwischen korrigiert. T-Online scheint hier zu lesen... ;)
Gruß vom Lande
Niklas

(Alle von mir eingestellten Bilder unterliegen meinem Copyright!)
Eilbek
Mitglied
Beiträge: 1413
Registriert: So 24. Mai 2015, 18:22
Wohnort: Hamburg

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von Eilbek »

Im aktualisierten Bericht ist der Drogden- Kanal immer noch zwischen Dänemark und Deutschland :o
Viele Grüße Stefan.
Meine Fotos- mein Copyright©.
Tim S.
Mitglied
Beiträge: 24621
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:46

Re: Mega-Jacht kann Ostsee nicht verlassen

Beitrag von Tim S. »

Aber immerhin geben sie den eigenen Fehler zu. Ergänzend wäre noch eine Erklärung schön gewesen, ja, sorry, wir haben die journalistische Sorgfaltspflicht der eigenen Recherche sträflich missachtet oder so..
Antworten