Guten Tag!
Und hier kommt die ganze Geschichte von der "MARIEANNE"!
Herr Peter Sommer vom Museum in Burg (Dithmarschen) hat mir geantwortet. Wofür ich ihm ganz besonders danken möchte.
Und nun sehen wir, dass die Geschichte der "MARIEANNE" doch - wie bei shipspotting bereits von Benny Elbæk Dahl vermutet wurde - bis nach Holland zurückreicht. Denn die "MARIEANNE", sie lief 1904 in Delfzijl als Aak namens "JEZELINA" vom Stapel, wurde 1928 von Detlef Schöning erworben, erhielt den schönen Namen "Martha Schöning" - tja, und geriet bei Umbauarbeiten auf der familieneigenen Werft in Burg in Brand. Wie sie dann doch schließlich die "MARIEANNE" wurde, kann man in der nachfolgenden kleinen Geschichte von Peter Sommer (mit ein wenig "Formatierungen" von mir) nachlesen:
Burger Schiffer
Familie Detlef Schöning und ihre Schiffe
Mit zunehmendem Niedergang ihrer Werft widmete sich die Familie Schöning mehr der Küstenschifffahrt. Dass man den selbstgebauten Schoner „Irene Schöning“ in den 20er Jahren gewinnbringend einsetzen konnte, machte Mut zu neuen Unternehmungen.
Die "Martha Schöning", die mal die "JEZELINA" war und aus denen die "MARIEANNE" wurde.
1928 kam als Neuerwerbung die 1904 in Delfzijl gebaute Aak „Jezelina“ hinzu, die den Namen „Martha Schöning“ erhielt und in Burg beheimatet wurde. Mit diesem Schiff wäre es schon bald wieder vorbei gewesen; denn während der Umbauarbeiten auf der Schöning-Werft setzte ein in der Kajüte beschäftigter Maler mit seiner umkippenden Lötlampe das gesamte Achterschiff in Brand. Trotz weitgehender Zerstörungen entschloss man sich, das Schiff mit eigenen Mitteln wieder instand zusetzen und ließ es 1932 mit dem neuen Namen „Marieanne“ als Neubau der Schöning-Werft ins Seeschiffregister eintragen. Die „Marieanne“ wechselte noch mehrmals innerhalb der Familie den Besitzer, bevor sie 1970 abgewrackt wurde.
Und hier kommen die weiteren Schöning-Schiffe:
Die "Margaretha".
Eine weitere Neuerwerbung im Jahre 1928 war die „Margaretha“, ein 1897 bei Bruhn gebauter hölzerner Besanewer, den Detlef Schöning dem Burger Schiffer Peter Holm abkaufte und den sein Sohn Theodor Schöning übernahm.
Die "Günther".
Dieser (Theodor Schöning) verkaufte schon bald die „Margaretha“ an die Ostsee, um sich die 1904 in Waterhuizen gebaute Tjalk „Günther“ zu kaufen, die er bis in die 50er Jahre behielt.
Die "Gerd Schöning".
Danach besaß er kurzfristig einen umgebauten Besanewer „Gerd Schöning“.
Die "Marie".
Die 1924 in Groningen gebaute Aak „Vier Gebrüder“ wurde 1931 angekauft und „Marie“ genannt. Der Eigner war bis 1962 Wilhelm Schöning, danach bis zum Abbruch Detlef Schöning junior.
Die "Lina".
In den 60er Jahren wurde ein kleiner Motorsegler „Lina“ in der Binnenfahrt von Gerd Schöning gefahren.
Die "Bertha".
Günther Schöning erwarb 1956 den 1909 bei Sietas gebauten ehemaligen Besanewer „Bertha“, den er 1966 wieder an Gerhard Wilstermann aus Burg verkaufte.
Die "Niederelbe".
Die 1914 bei Sietas gebaute Galeass „Auguste“ fuhr seit 1976 Karl Schöning als „Niederelbe“.
Die "Angelika S.".
Kapitän Detlef Schöning erwarb 1981 das 1938 in Stettin gebaute Motorfrachtschiff „Wallo“, das er bis 1993 unter dem Namen „Angelika S.“ einsetzte.
Text: Peter Sommer, Museum Burg (Dithmarschen)
Schöne Vorweihnachtszeit!
mfg Peter Hartung
