Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Antworten
BlueWater
Beiträge: 15
Registriert: Mi 10. Nov 2010, 11:19

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von BlueWater »

Bin auch der Meinung, daß hier einige Verschwörungstheorien etwas weit gehen.

Naja, ein Forum ist oft auch nur ein virtueller Stammtisch ;)

Bin jedenfalls nicht der Meinung, daß die Krängung die schon in Rostock zu sehen war, komplett gar nichts mit dem Kentern zu tun haben könnte.
Ich habe mir die Abfahrt genauestens live angeschaut. Indizien, daß die Krängung vom Schleppen gekommen sein soll, sehe ich keine. Nach ca. 1000m macht die Warnow eine leichte Biege, so daß man irgendwann von Land bequem den Schleppzug von hinten sah. Da hing die GB immer noch schief im Wasser und der Schlepper zog direkt voraus.
Da hat die Trimmung also von Anfang an nicht gestimmt und DAS muß ja Gründe haben. Die sicherlich nicht besser werden, wenn man einen Kahn stundenlang durch die Ostsee zieht, der vorher jahrelang nur rumlag ...
Bei allem Vertrauen zum vorherigen seefest machen - aber da wurde sicher nicht die komplette Außenhaut geröngt. Geht ja gar nicht. Also fuhr natürlich ein gewisses Risiko mit. Paar Haarrisse + stundenlang dran ziehen - kann bis Klaipeda gutgehen muss aber nicht - Irgendwann ist Schluss. Offenbar deutlich früher als gedacht ...
-- Freund der Schifffahrt
Paapa

Re: DSR -Geschichte

Beitrag von Paapa »

Hallo Heini
Mir kommt das Foto in der NNN wie eine Fotomontage vor, es sieht so unnatürlich aus??

Bild
Ist auch kein Copyrighthinweis dabei !!!

Es ist schon interessant was jetzt abläuft, jede Zeitung bringt die Sache anders??

Ostseezeitung: Rostock/Danzig
Gesunkene „Büchner“: War es Versicherungsbetrug?
Einem Kaufpreis von 800 000 Euro soll eine Versicherungssumme von vier Millionen Euro gegenüberstehen.
01.06.2013 03:00 Uhr


MVPO.COM: Da bleiben viele Fragen. Aktuell nun die Frage nach einem eventuellen Versicherungsbetrug[/u].
Als Reinerlös galten damals 1 Mio. Euro. Im ersten Kaufvertrag garantierte der Käufer 900 TEUR. Das heißt er hätte dann nur noch einen Gewinn von 100 TEUR. Bereits damals kam die Vermutung eines evtl. geplanten Versicherungsbetruges auf. Jedenfalls blieb die Frage unbeantwortet, wie man zusätzlich zum zu erwirtschaftenden Kaufpreis auch noch reichlich Gewinn machen wollte. Und von einem altruistischen Unternehmer war nicht auszugehen. Die Versicherungsleistung bei Totalverlust des Schiffes soll rund 2 Mio Euro sein.

Das Thema Büchner bleibt spannend.

paapa
Schubi
Mitglied
Beiträge: 355
Registriert: Fr 22. Jun 2012, 09:51
Wohnort: Rostock
Kontaktdaten:

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Schubi »

Also bei den Summen fällt es mir schwer an einen plötzlichen und natürlichen Untergang zu denken, sollten sie denn auch stimmen ...

http://www.ostsee-zeitung.de/Region-Ros ... ungsbetrug
schwedenelch
Mitglied
Beiträge: 1136
Registriert: Do 29. Apr 2010, 21:52
Wohnort: Mayen

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von schwedenelch »

BlueWater hat geschrieben:Bin auch der Meinung, daß hier einige Verschwörungstheorien etwas weit gehen.
das liegt in der Natur von Verschwörungstheorien das sie hier und da weiter gehn als die Wahrheit. wobei die Wahrheit derzeit niemand hier kennt. ich auch nicht. allenfalls die Besatzung des Schleppers oder die Firma Wulff könnte sich dazu äußern, tun das aber derzeit nicht.

und das Verschwörungstheorien entstehen, nunja, dazu haben die Stadt Rostock, Hafenkapitän Gisbert Ruhnke, die beteiligten Denkmalschützer und sonstige Behörden einen sehr sehr großen Teil beigetragen, indem man selten bis nie klare Worte gesprochen hat, indem man immerwieder versucht hat Vorgänge zu verschleiern, so das das ganze Geschäft nach außen hin von vorneherein einen dubiosen Beigeschmack bekam... sämtliche TV-Interviews mit den Hafenkapitän in Sachen Büchner wirken alles andere als Souverän man hatte nicht selten den Eindruck das der Mann Angst hatte was falsches zu sagen (sich zu verplappern) und dadurch ziemlich um den Brei herumredete. Nicht gerade Vertrauensbildend. und wenn nach so einer Vorgeschichte, dann auf der Schleppreise genau das passiert, was, sicherlich, eher im Scherz, schon vor Wochen in diesem und auch anderen Forum geschrieben wurde (da gabs gleich mehrere Kommentare in Richtung "Na, wenn die mal nicht auf dem Weg nach Klaipeda untergeht..." ) dann darf man sich wohl nicht wundern, wenn 90% der Forennutzer die Sache nicht abhaken mit..."ach, ist halt untergegangen" sondern Theorien anstellen und Fragen stellen. Da kann man nur hoffen das die ganze Sache untersucht wird, um am ende ein klareres Bild all dieser Vorgänge zu haben.
Lattenheini

Re: DSR -Geschichte

Beitrag von Lattenheini »

Auch der uns bekannte "Tim S.,hat einen ellenlangen Bericht auf SOS Seeunfälle Aktuell geschrieben, aber leider nichts neues berichtet.
Ich will auch mal Werbung für seine Seite machen
http://www.esys.org/news/sos.html

heini
Eckhard
Mitglied
Beiträge: 536
Registriert: Fr 18. Jan 2013, 20:12

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Eckhard »

Das Untergangsstelle wurde heute nacht von einem polnischen Vermessungsschiff untersucht:

Bild

Quelle: Marinetraffic.com
Rueganer
Mitglied
Beiträge: 587
Registriert: So 20. Mai 2012, 00:01

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Rueganer »

Sehr ich das richtig? Die "Georg Büchner" hat nun doch ein AIS-Signal? ;) Mit polnischer Flagge, hihi ! :D
KaiR
Mitglied
Beiträge: 3156
Registriert: Mi 18. Feb 2009, 12:11

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von KaiR »

Nein, die Büchner war ein totes Schiff. Bei einigen Diensten wurde wohl das signal des Schleppers mit "Georg Büchner" beschriftet.
Grüße,

Kai
DSR-Admin
Mitglied
Beiträge: 631
Registriert: So 7. Jun 2009, 12:39
Wohnort: Papenburg
Kontaktdaten:

Re: DSR -Geschichte

Beitrag von DSR-Admin »

Und hier die Meldung von Lloyds:

Urgent Transmission from Lloyd's MIU Casualty Reporting Service:
GEORG BUCHNER (Germany) AJAKS (Poland)
Kiel, May 31 -- Tug Ajaks (335 gt, built 1974) was towing decommissioned general cargo Georg Buchner (11060 gt, built 1951) to breakers at Klaipeda with a towing speed of 4.5 knots. When it suddenly changed course to a southerly direction with a speed of 9.9 knots on May 30 and began "moving in circles." While the course towards Klaipeda was about 70 deg, the new course was 130 deg. The tug did not send an AIS signal. At 0150, May 31, the Ajaks entered the port of Gdynia.
The Georg Buchner had sunk off Rozewie, off the Polish coast, in position lat 54 55.8N, long 18 31.3E, around 1800 hrs.
There is speculation that the ageing hull of the Georg Buchner may not have been able to withstand the forces of the sea any longer.

Damit dürfte feststehen,dass mindestens Fahrlässigkeit mit im Spiel war und der Dampfer gar keine Genehmigung hätte bekommen dürfen. Was mir auch Grund zum Nachdenken gibt, ob die Taucher, die die Bullaugen auf der Wasserlinie verschweisst haben, auch das notwendige know how haben. Schliesslich sind das zum einen verschiedene Stähle, zum anderen sehr niedrige Temperaturen, die Schweissnähte sind garantiert nicht richtig vorbereitet worden und ein Dichtigkeitstest (Drucktest mit 0,5 bar) wurde bestimmt auch nicht gemacht. Hinzu kommt die Frage, wie sich das Material durch die Hitzeeinwirkung/rasche Abkühlung verändert hat.
Das kommt dann dabei raus, wenn keine Klasse hinzugezogen wird ...
"Wir fuhren den ältesten Eimer - der Deutfracht/Seerederei
und glücklich wie wir war sonst keiner -bei der Deutfracht/Seereederei"
(Zitat: unbekannt)


http://www.ostseefoto.com
Jens.G
Mitglied
Beiträge: 697
Registriert: Fr 11. Jan 2008, 12:08

Re: Rostock verliert seine "Georg Büchner"

Beitrag von Jens.G »

KaiR hat geschrieben:Nein, die Büchner war ein totes Schiff. Bei einigen Diensten wurde wohl das signal des Schleppers mit "Georg Büchner" beschriftet.
Schon, aber Rueganer meint die "Navigationshilfe" an der Untergangsstelle. Insofern hat die GB jetzt schon ein "eigenes" Signal... ;)
Gruß Jens
Antworten