Arne J hat geschrieben:Es ist bestimmt nicht einfach mit einer Dreimast-Bark bei den vorhandenen Wetterverhältnissen einen Williams-turn hinzulegen. Das ganze Manöver wohlmöglich noch bei Dunkelheit! Dieses natürlich nur, wenn das Außenbordgehen sofort bemerkt wurde! Ansonsten wäre das Manöver natürlich überflüssig!
Hm, der Williamson-Turn dürfte auf Großseglern, die unter Segeln unterwegs sind, nicht das Manöver erster Wahl beim MoB-Fall sein.
Bei dem einen realen Fall, den ich auf einem Großsegler mitgemacht habe und bei dem die über Bord gegangene Person glücklicherweise lebend geborgen wurde und auch ohne bleibende Schäden alles überstanden hat, wurde auch nicht so verfahren - und auch bei den diversen MoB-Übungen, die ich mitgemacht habe, ging man anders vor.
Im Prinzip geht es zunächst mal darum,
a) die Fahrt aus dem Schiff zu nehmen, indem die stehende Wache, unterstützt von der Freiwache, schnellstmöglich die Segel aufgeit, um Fahrt aus dem Schiff zu nehmen
b) während der Bootstrupp zeitgleich das Bereitschaftsboot zu Wasser lässt, um mit der Suche nach der über Bord gegangenen Person zu gehen.
Das heißt, daß eher kein Williamson-Turn gefahren wird, eben weil er mit Großseglern eher problematisch ist.
Alexander