Costa Concordia Havarie 13.01.2012

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Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

grity hat geschrieben: das leere deck hatte ich auch gesehen, steigt man von diesem in die boote oder von einem höher? ansonsten gebe ich dir recht es könnte gut ein belibiges älteres video sein
Selbstverständlich ist das "Rettungsdeck" eins höher!

Und aktuell ist das Bild (aus dem Video?) natürlich auch nicht..
Schon zur Havarie war es dunkel.

Gruss Flari
Gruss Flari
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Eddie001 hat geschrieben:Moin,

wie verschiedene italienische Zeitungen heute melden, zweifelt die Staatsanwaltschaft wohl an dem Video, das auf der Brücke gedreht wurde und vom Fernsehsender Tg5 gesendet wurde. Demnach scheinen die Zeiten auf dem 68 minütigen Video manipuliert zu sein. Die Aktionen auf dem Video passen nicht zu den Aufzeichnungen ....
....
grity hat geschrieben:
das leere deck hatte ich auch gesehen, steigt man von diesem in die boote oder von einem höher? ansonsten gebe ich dir recht es könnte gut ein belibiges älteres video sein
Gestern wurde in den Italienischen Medien schon berichtet (aktueller Thread, Seite 75), dass die Staatsanwaltschaft durchaus Zweifel am Video hat. Es wurde geschnitten, verschiedene Zeitabschnitte passen wohl nicht zu dem anderen Material, das bereits zusammengetragen wurde.

Gruß
Eddie001
Zuletzt geändert von Eddie001 am So 19. Feb 2012, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
schwedenelch
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von schwedenelch »

http://www.oe24.at/welt/Schettino-Kokai ... e/56861247 na, wer hat denn da gekokst an Bord....
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Moin,

heute wurde das Leerpumpen der ersten 6 von 15 Treibstoffbunkern abgeschlossen. Damit sind 1518 m³ und damit ca. 67% der Gesamtmenge von Bord.

Die restlichen 9 Treibstofftanks liegen zwischen Mitte und Heck des Schiffs. Dafür und für die Tanks im Maschinenraum werden jedoch weitere 3 Wochen veranschlagt.

Gruß
Eddie001

Quelle: http://www.siciliaway.it/costa-concordi ... ori/195699
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Moin,

die Abpumparbeiten sind hauptsächlich wegen des schlechten Wetters vorerst gestoppt. Die Verzögerung entsteht aber auch durch die Planungsvorbereitungen für die schwieriger zugänglichen Treibstoffbunker, also für die Phase 2 der Enttankung.
Auf der CC soll die Suche nach den noch Vermissten fortgesetzt werden. Dafür kamen gestern schon Taucher vom "Europäischen Zivilschutz". Sie stammen aus Schweden, Frankreich, Schweiz und Deutschland. Eine zweite Gruppe Taucher wird morgen erwartet. Schwerpunkt für die Suche wird das Deck 4 sein, auf welchem einige Vermisste vermutet werden.

Gruß
Eddie001
Quelle: http://www.ilpost.it/2012/02/21/costa-c ... mozzatori/
Michael O.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Michael O. »

xtom1973 hat geschrieben:
wolfgang b hat geschrieben:Bugkamera : Nebel total - Sicht null komma Josef
Wenn GPS funktioniert, die Gewässer bekannt und keine Eisberge zu erwarten sind, spricht doch nicht viel dagegen, oder?
In soner Brühe macht es ja keinen Sinn, langsam zu fahren (Masse/Trägheit), da man eh keine Sicht hat. Auf Radar war doch bisher noch immer verlass.

Klar, auf kleinere Boote, wie Fischer oder Segler, die auf dem Radarschirm entweder keinen Reflex oder nur einen Artefakt hervorrufen, braucht man keine Rücksicht zu nehmen. Von Deck 12 zu beobachten, wie es so eine Nußschale bei der Kollision zerlegt, ist schon fast wie Kino und vermutlich sogar im Reisepreis inbegriffen.
Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

Michael O. hat geschrieben:
xtom1973 hat geschrieben:
wolfgang b hat geschrieben:Bugkamera : Nebel total - Sicht null komma Josef
Wenn GPS funktioniert, die Gewässer bekannt und keine Eisberge zu erwarten sind, spricht doch nicht viel dagegen, oder?
In soner Brühe macht es ja keinen Sinn, langsam zu fahren (Masse/Trägheit), da man eh keine Sicht hat. Auf Radar war doch bisher noch immer verlass.
Klar, auf kleinere Boote, wie Fischer oder Segler, die auf dem Radarschirm entweder keinen Reflex oder nur einen Artefakt hervorrufen, braucht man keine Rücksicht zu nehmen. Von Deck 12 zu beobachten, wie es so eine Nußschale bei der Kollision zerlegt, ist schon fast wie Kino und vermutlich sogar im Reisepreis inbegriffen.
Selbstverständlich kommt es immer wieder vor, dass kleine Boote überlaufen werden.
Allerdings nicht nur bei Nebel, sondern auch nachts.
Mich selber hat immer wieder gewundert, wieviele "tolle" Seglerkollegen davon berichten, dass sie nachts weder Toplicht noch Radarreflektor führen.

Mit moderner Technik erkennt man nachts und bei Nebel auch kleine Schiffe mit Reflektoren besser, als mit Sicht.
Wer die Gefahr dennoch entsprechend hoch einschätzt, müsste nachts und bei eingeschränkter Sicht, hohem Wellengang, etc. jede Fahrt verbieten.

Kaum realistisch..
Gruss Flari
xtom1973
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von xtom1973 »

Danke für die Erklärung, Flari.

Ich wollte darauf hinaus, daß ich es selbst bei "kleiner Fahrt" mit wenig Knoten für unrealistisch halte, daß ein Riesenkahn eine solche Kollision überhaupt vermeiden könnte.

Gründe dafür: Masse/Trägheit, genannte Sichtverhältnisse (kurze Vorwarnzeit)

Zusätzlich betrachte ich das schon fast als Zumutung und Naiv, so etwas zu erwarten, zumindest für "Vernunftbegabte".
Ich meine mich zu erinnern, daß mein Binnengewässer-Segel-Onkel mir mal erzählt hat, daß große Schiffe oder "offizielle Schiffe" (Kommerzielle, Behörden, Baggerkähne, Schlepper etc.) grundsätzlich "Vorfahrt" hätten.

Ich habe einmal auf der Maas erlebt, welche Wellen ein beladener und relativ kleiner Kiesfrachter wirft, der im Abstand von 20 Metern eine Dehler 22 überholt. Das war für mich bereits ein kleiner Tsunami und entsprechend spektakulär. Und ich bin schon bei Wellengang, "Wetter" und auch mit extrem hoher Krängung gesegelt. Solchen Riesenkähnen würde ich nur mit hohem Abstand begegnen, aus eigenem Interesse.
Eddie001
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Eddie001 »

Moin,

mal angenommen, es würde gelingen die Löcher im Rumpf der CC wieder zu schließen (z.B. vorgebogenen Blechtafeln auf den Riss im Rumpf zu schweißen, nachdem Fels und überstehende Blechteile entfernt wurden), und auch andere Öffnungen zu schließen um das Nachströmen von Wasser zu verhindern. Ausserdem angenommen, es würde dann gelingen den Rumpf wieder leerzupumpen. Wie wüde sich die CC verhalten? Sie würde aufschwimmen - klar. Aber wie könnte man Sie wieder aufrichten? Welche Kräfte werden bei einem schwimmenden Objekt wirklich benötigt? Ab einem bestimmten Punkt richtet sich das Schiff dann ja auch wieder von selbst auf.
Wenn man von Seeseite zieht, kann man doch von Landseite (und da sind Felsen zum Kräfte auffangen) auch drücken ....

Gruß
Eddie001
Flari
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Flari »

Eddie001 hat geschrieben:Moin,

mal angenommen, es würde gelingen die Löcher im Rumpf der CC wieder zu schließen (z.B. vorgebogenen Blechtafeln auf den Riss im Rumpf zu schweißen, nachdem Fels und überstehende Blechteile entfernt wurden), und auch andere Öffnungen zu schließen um das Nachströmen von Wasser zu verhindern. Ausserdem angenommen, es würde dann gelingen den Rumpf wieder leerzupumpen. Wie wüde sich die CC verhalten? Sie würde aufschwimmen - klar. Aber wie könnte man Sie wieder aufrichten? Welche Kräfte werden bei einem schwimmenden Objekt wirklich benötigt? Ab einem bestimmten Punkt richtet sich das Schiff dann ja auch wieder von selbst auf.
Wenn man von Seeseite zieht, kann man doch von Landseite (und da sind Felsen zum Kräfte auffangen) auch drücken ....

Gruß
Eddie001
Hi Eddie,

das Loch/der Riss auf der BB-Seite wäre "Peanuts", also nicht der Rede wert.
Ganz anders sieht es da mit den Schäden und natürlichen Öffnungen der Stb.-Seite aus, die jetzt unter Wasser liegen.
Dort alles so abzudichten, dass ein Abpumpen möglich ist, erscheint mir wirtschaftlich nicht machbar.

Das ggf. Machbare wurde auch schon von den Bergungsfirmen skizziert:
Absichern des Schiffes gegen Abrutschen von See durch Rammpfähle und weitere Sicherung von Land aus durch Trossen.
Danach Einbringen von Luftkissen in den Rumpf, bis er aufschwimmt, und zwar so, dass sich damit auch das ganze Schiff kontrolliert aufrichtet.

Allerdings tragen dann die Zwischendecks das Schiff.
Ob die das statisch aushalten, müsste berechnet werden, was nur mit den Konstruktionsunterlagen geht.
Und dann kommt die Aufwand/Nutzen-Analyse und der Vergleich mit anderen Bergungsmöglichkeiten wie dem Zersägen + Kran, oder dem "Absaufen lassen".

Ich denke, diese Berechnungen sind alle schon weitgehend passiert.
Nur muss unsereins deswegen davon ja noch lange nichts erfahren...
Ggf. nicht einmal die Behörden..

Gruss Flari
Gruss Flari
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