seit einiger Zeit fährt die TT-Line an bestimmten Tage eine Dreiecksroute, die von
Travemünde über Rostock nach Trelleborg oder von Trelleborg über Rostock nach
Travemünde führt. Diese Fahrten werden mit den "Premium-Schiffen der Reederei
durchgeführt und waren der Anlass mal nach weit über 10 Jahren mal wieder
an Bord der "Nils Holgersson" zu gehen. Geplant war die Abfahrt am Freitag den
11.04. um 09:30 Uhr von Trelleborg aus. Die Anreise erfolgte über die Vogelfluglinie
die leider mit einem veränderten Takt an diesem Morgen fuhr, so das die Reisenden
gezwungen waren schon um 04:45 von Fehmarn nach Rödby überzusetzen.

Schnell auf das Autodeck.......

und schon ging es los. Die etwas frühere Abfahrt erwies sich allerdings als Vorteil,
da im Grossraum Kopenhagen sehr umfangreiche Bauarbeiten an der Autobahn durchgeführt
werden und zur morgendlichen Rushhour sehr viel Verkehr unterwegs war.
Gegen 08:00 war man am Ticket-Schalter angekommen. Dort wurden die Kabinenkarte und die
Gutscheine für die Verpflegung überreicht. In die richtige Spur aufgestellt hieß es dann warten.
Die Passagierfahrzeuge nach Rostock waren an diesem Freitag natürlich in der Überzahl,
war es doch die einzige Abfahrt nach Rostock an diesem Morgen. Dann ging es auch schon an Bord.
die Ladung für Rostock wurde in das untere Ladedeck gestaut, während die PKW und LKW für Travemünde hauptsächlich
nach oben gebracht wurde. Schnell in die Kabine und dann entschlossen sich die Reisenden das Frühstück
einzunehmen. Dieses wird auf der "Nils Holgersson" als Büffet für 11.99€ angeboten. Es war alles vorhanden
was man an einem Frühstückbüffet erwarten darf. Die Rühreier waren richtig gut und auch sonst gab es
für einen normalen Menschen nichts zu beanstanden. Netter Service, es stehen auch Pappbecher bereit, so das man
bei verlassen des Restaurants noch die Möglichkeit hat sich ein Getränk mitzunehmen.
So und dann ging es an diesem diesigen Morgen erstmal raus an Deck.....

auch im Hafen war die Tom Sawyer. An Ihr wurden an diesem Morgen Ausbesserungsarbeiten ausgeführt.

An dem "Grossprojekt Hafenumbau" ist man fleissig dabei.
In der Ferne gab es für die Eisenbahnfans auch was zu erblicken.

Ja und dann lief auch schon die Maschine an, aber bevor es losging kam noch ein
Gegenläufer aus Polen, die "GRYF" der Unity-Line.....



Und dann ging es für uns los Richtung Deutschland. Vorbei an......

"Mecklenburg-Vorpommern" welche auch pausierte und "Tow Sawyer"....

ging es raus in die verregnete und dunstige See. Noch einen Blick zurück....

Und dann war erstmal Pause angesagt. Genug für einen ausführlichen Schiffsrundgang.
erstmal einen Blick in die gebuchte Kabine.

dieses war einen Standard 2-Bett Aussenkabine. Für 9 STD.
Schiffsaufenhalt mehr als ausreichend. Von dort geht es erstmal zu Schiffsmittelpunkt,
dem Atrium.


die Treppe runter und man landet hier....

An der Information kann man Geldwechseln, Zeitungen und Onlineguthaben
erwerben und und und..... Allerdings ist auch dieses wie auf allen anderen
Ostseefähren, die in den letzten Jahren bereist wurde zumindest bei unserer
Abfahrt nicht die ganze Überfahrt besetzt. Es findet sich aber zu jederzeit Personal
welches man ansprechen kann.

In dieser Säule, von denen es 2 gibt, befindet sich ein Ipad dort kann man
falls man selbst kein geeignetes Gerät zu Verfügung mithilfe des Namens und der
Buchungsnummer ins Internet. Pro Buchung spendiert TT-Line 20 MB. Für ein
paar mal Marinetraffic oder Facebook völlig ausreichend.
Interessant für Historiker noch diese Tafel welche sich neben der Information befindet...

Ein paar Informationen zum Schiff und nette Bilder vom Bau.
Auf der "Peter Pan/Nils Holgersson" befinden sich fast alle öffentliche Bereiche
auf einem Deck. Los geht es mit dem Restaurant, welches hinter dem Atrium
seinen Platz hat. Dieses wird auch ausschlieschlich dafür genutzt. Reisende die
sich dort "häuslich" einrichten werden höfflich aber bestimmt gebeten sich andere
Plätze zu suchen. Die meiste Zeit ist dieser Raum verschlossen, deshalb leider keine
Fotos. Wenn man nun Richtung Bug weiter geht .......

..gibt es links erstmal das Werftschild.
Weiter geht es mit dem Arcadengang.

Auf der rechten Seite sind dort Sitzplätze mit Blick aufs Meer.

Und das Spielzimmer für die kleinen.

Auf der linken Seite ist der Bordshop und.....

das Kino, in dem 2 mal am Tag laut Aushang Programm geboten wird.

Für die grösseren gibt es einen Spielbereich.



Den Abschluss bildet die....

Dort gibt es einen einfach bestuhlten Bereich......

und eine etwas besser möbilierte Variante...

beides mit fantastischem Ausblick über das Meer, so das wenn man sich dort aufhält,
kein Gegeläufer verpasst. Das alles ist auf dem einen Deck desweiteren gibt es für Passagiere
noch einen Sauna-Fitness Bereich..


Dieser hat aber eher "Dekocharakter" da er laut Tafel nur am Wochenende geöffnet ist

Das Schiff verfügt über mehr als 220 Kabinen, da darf natürlich eins nicht fehlen.....


endlos lange Kabinengänge. Das ein oder andere Fundstück darf auch noch gemacht werden.

Zum Beispiel dieses etwas ältere Luftbild von Trelleborg. Oder.....


eine offene "Front De Luxe Kabine". Diese stand offen, wie übrigens sehr viele
Kabinen. Die Tagesfahrt wird nämlich auch dazu genutzt die nicht benutzten
Kabinen wieder fein zu machen. Ein paar Kabinen sahen echt heftig aus.
Das Fundstück der Woche war denn noch dass.

Wer seine Koffer oder Taschen durch das halbe Schiff getragen hat findet am
Heck im Aussenbereich diesen Container hier. Naja warum nicht.
Wir befanden uns ja nicht nur auf einer Seereise, sondern eine "Sehreise" sollte es auch sein
leider im Dunst erreichten uns dann die ersten Gegenläufer.

Nordlink und ...


"Peter Pan".
Über Wasser der Dunst, sah es am Himmel schon besser aus als wir in Richtung
Rostock abbogen..

Dort war der erste "Renner" nicht weit. Die Fähre "Kronprins Frederik"
brettert nach Gedser.



Und dann kam auch schon das erste "Etappenziel" in Sich die Hafeneinfahrt
von Warnemünde. Hier gibt es eigentlich immer was zu sehen....

"Klassiker"

wie die "Baltica" oder modernes....

wie das Fahrgastschiff "Ostseebad Warnemünde"....

..die "Skyline" mit Leuchtturm und "Neptun"......

Am Kreuzfahrtterminal ein richtiger......... Schlepper!! Die "Bösch"

Gegeläufer auf dem Weg zum Anleger gibt es auch, wie diesen kleinen Raddampfer
hier....

Und für die "VOS Satisfaction" geht es wieder gen See.
Die Wendeplatte ist erreicht, in der Ferne lädt Stena´s "Skane" die Gemeinschaftsladung
von TT-Line und Stena.


Und erste Überraschung, für uns geht es nicht an die TT-Line
Rampe, sondern wir fahren vorbei...


am neuen Scandlinesanleger, der jungfräulich in der Sonne strahlt,
an die Doppelrampe, die Finnlines normalerweise bedient.

Auf den Ruf der Hafenarbeiter ob die Oberdecksrampe benötigt wird, wurde dieses
vereneint. Nun war eigentlich ein Besuch des unteren Autodecks angesagt um zu sehen
was da so entladen wird. Aber die ca. 20-30 Pkw und 3 Lkw waren schnell runter. Es standen
noch etliche Trailer im Deck, aber diese waren auch alle für Travemünde. So gab es nichts mehr zu sehen
und als wir draussen an Deck waren fuhr das Schiff bereits wieder. Das ganze hat vielleicht 10 min gedauert.
Man fühlte sich ein bischen in die Butterdampferzeit versetzt, als in den Zielhäfen auch nur kurz die Leine
übergworfen wurde und dann ging die Rückreise los.

Vorbei an der "Flusskreuzerfabrik".

der " Prins Joachim" entgegen.

Vorbei an der "Baltic".....

ging es wieder raus auf See. Einen flott gefahrenen Bogen nach links....

und weiter geht es nach Travemünde. Die Rückreise findet ziemlich dicht an der Küste Mecklenburgs
statt, was einen grossen Vorteil hat, denn fast auf der ganzen Fahrt ist es nun möglich sein
eigenes Telefonnetz zu empfangen. Auch hier haben wir einige Dampfer entdeckt.

Von Rechts überholte uns die "Finnpartner", diese kam aus Malmö und war auch auf dem
Weg nach Travemünde.
Auf der linken Seite kam uns entgegen.....


Die "Finnkraft", sie war auf dem Weg nach St.Petersburg und hatte einen
interessanten Gast an seiner Seite. Der "Bulker" Agnes war auf dem Weg von
Lübeck nach Rostock ebenfalls auf diesem Kurs unterwegs.


Weiter ging es. Der Hunger rufte und so ging es dann zu gegebener Zeit wieder
zum Restaurant. Dort wollte man eigentlich ein Tellergericht zu sich nehmen,
wie auf der Webseite angezeigt. Es war aber stattdessen ein "Sailorbuffet"
angerichtet, welches aus verschiedenen einfachen warmen Speisen ( Gyros, Pommes,
geschnetzteltes ect.)Salate und Nachttisch. Das ganze für 15.99. Dann schnell nochmal warm
gegessen. Und dann war auch schon die Lübecker Bucht erreicht. Dort erwartete
den Spotter noch ein weiteres Highlight,
denn Stena spendierte der Scottish Viking einen Ausflug an die Travemündung inkl. einer
Nacht auf Reede. Und so empfing Sie uns dann....

Quasi als Abschluss einer schönen Seereise. Wie auch in Rostock geht es ohne
Lotsenbegleitung in den Hafen hinnein.



Vorbei an der "Marittima" und den Priwallfähren geht es zu Skandinavienkai.

Dort konnte man während des Wendemanövers, beobachten wie bei Stena in Windeseile
die "Ask" be- und entladen wurde.

Quasi zeitgleich mit der "Finnpartner haben wir dann auch unser Ziel erreicht.

Durch das gefüllte Deck....

geht es dann zum Pkw und auch diese schöne
Ostseereise ist mal wieder vorbei.
Fazit: Mit der "Nils Holgersson" zu Reisen macht immer noch sehr viel Spass.
Es macht einen gepflegten Eindruck. Auch musste man den Rost an Deck "suchen".
es gibt genügend Möglichkeiten für Auslauf sowohl im als auch aussen, wobei
man ab und zu die Decks wechseln muss, aber dafür gibt es geschützte Bereiche
so das auch bei Wind Frischluft genossen werden kann.
Die Einschränkungen im Service die es mittlerweile gibt, sind sicherlich dem harten
Preis- und Konkurrenzdruck in diesem Fahrtgebiet geschuldet. Etwas irritierend sind einige
Angebote im Bordshop. Zu einer Seite gibt es die Bier- und Colakisten die für Skandinavier ein beliebtes
Mitbringsel sind als ganzes für 10-15€. Wer eine einzelne Dose haben möchte darf
dafür 3€ bezahlen. Dieses ist besonders im Hinblick für Familien mit Kindern die vielleicht zwischendurch
mal etwas trinken möchten doch Arg viel. Das das Saunazentrum nur am Wochenende geöffnet ist
ein weiterer Minuspunkt. Aber wie gesagt der Markt ist hart. wenn man bedenkt, das dieses am Freitag
die einzige Abfahrt nach Rostock und Trelleborg war, und es noch viel Platz an Bord gab, scheint es nur
vernünftig, das TT-Line und Stena auf dieser Route zusammen schwache Abfahrten ausführen. Die alternative
wäre wohl das gar kein Schiff fährt. In diesem Sinne noch einen schönen Ostermontag.
Sebastian