Costa Concordia Havarie 13.01.2012

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henning
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von henning »

Noch 20 km Luftlinie, zur Zeit gehts mit 1,3 knoten voran... :?

Das sieht ja nicht so aus, als könnte man den Zeitplan einhalten. Selbst mit 2 Knoten bräuchte man für die reine Entfernung ja noch fast 6 Stunden.
Michael O.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von Michael O. »

henning hat geschrieben:
Das Ziel am Sonntag einzulaufen dürfte als kein Problem darstellen.
Hmm ja das freut mich natürlich - für alle Beteiligten :D

Für mich heißt das, daß die Action mal wieder im Schutze der Dunkelheit stattfinden soll, nämlich nach Plan um 3 Uhr nachts :?

Zumindest könnte man sich das Hereinziehen ins Dock anhand der Schiffspositionen in Vesselfinder ansehen.

Henning :mrgreen:

Hallo,

die Nacht ist rum und sie ist noch nicht einmal im Hafen. Ich denke auch, das es Unfug wäre, diese komplizierten Manöver bei Dunkelheit auszuführen.

Nach meinen Informationen soll sie durch die westliche Hafeneinfahrt in den Containerhafen eingeschleppt und zunächst am Kai vertäut werden.
Letztendlich soll sie wohl im Trockendock 4 verschrottet werden. Bevor sie dorthin gelangt, muß das Wrack erst einmal verkleinert werden - wie auch immer???
Das Dock - es ist wohl das größte Trockendock in Genua - ist ungefähr 270 Meter lang und 40 Meter breit. Man darf also sehr gespannt sein, wie das gelingen soll - mit ihren Auftriebskörpern ist sie sicher deutlich breiter als 40 Meter...

Das ist zwar nicht die Quelle, wo ich die Infos herbekommen habe - es liest sich aber ähnlich:

http://www.ingenieur.de/Branchen/Schiff ... afen-Genua


Viele Grüße

Michael
FHL81D.O.
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von FHL81D.O. »

henning
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von henning »

Hier sieht man recht schön, wie es weitergeht (auch "live"): http://www.vesselfinder.com/de/?imo=8516952

Kann man beschreiben, wo sich das genannte Dock 4 befindet?
mafra
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von mafra »

Zuletzt geändert von mafra am So 27. Jul 2014, 15:17, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß vom Manfred (dem Mafra)
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flowi
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von flowi »

henning
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von henning »

Hallo zusammen,

heute nacht gab es ja für den Konvoi kurz vor Genua eine erhebliche Verzögerung. In irgendwelchen Nachrichten war zu hören, daß wegen der rauheren See und ablandigen Winden Probleme entstanden. So hätte die CC neu ausbalanciert werden müssen, und anschließend war der Tiefgang wieder zu reduzieren.

Weiß jemand mehr darüber? Bisher konnte ich nichts mehr dazu finden.


Henning ;)
Seekater
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Ablauf des eigentlichen Abwrackens der "Costa" ?

Beitrag von Seekater »

Michael O. hat geschrieben:....Nach meinen Informationen soll sie durch die westliche Hafeneinfahrt in den Containerhafen eingeschleppt und zunächst am Kai vertäut werden. Letztendlich soll sie wohl im Trockendock 4 verschrottet werden. Bevor sie dorthin gelangt, muß das Wrack erst einmal verkleinert werden - wie auch immer??? Das Dock - es ist wohl das größte Trockendock in Genua - ist ungefähr 270 Meter lang und 40 Meter breit. Man darf also sehr gespannt sein, wie das gelingen soll - mit ihren Auftriebskörpern ist sie sicher deutlich breiter als 40 Meter...
(...)
http://www.ingenieur.de/Branchen/Schiff ... afen-Genua
Die von Michael genannten Infos sind sehr interessant aber noch nicht richtig schlüssig. Ich versuche einmal diese (und Infos aus anderen Quellen) zu interpretieren, was zum weiteren Ablauf allerdings immer noch einige Fragen aufwirft:
  • Costa Concordia liegt aktuell an der Innenseite der Außenmole vor Terminal V, dem Containerhafen (Costa-Position bei Vesseltracker); die Mole hat keinen Landzugang und wohl auch nur begrenzte Infrastruktur. Ich interpretiere das als Übergabepunkt zwischen den Auftragnehmern der Seeverschleppung und den Auftragnehmern der Abwrackung. Hier ist also lediglich Risikoübergang. Interessant wäre, wieviel Pumpenleistung derzeit nötig ist, um die Costa Concordia schwimmfähig zu halten.
  • laut der von Michael verlinkten Quelle:
    "Wenn am frühen Sonntag das Wrack der Costa Concordia, das von 30 mit Luft gefüllten Tanks stabilisiert wird, im Hafen von Genua ankommt, bugsieren die Bergungsexperten das Schiff in ein großes Sonderbecken, welches durch Sperren abgetrennt ist, falls Öl oder Benzin ausläuft. Dann beginnt das große Schlachten, Deck für Deck: Zunächst Möbel, Teppiche, Wandverkleidung und Inneneinrichtung. So verliert das Schiff Gewicht, bis es nicht mehr als 15 Meter Tiefgang hat."
    Ich bezweifle, ob das am derzeitigen Liegeplatz möglich ist. Ich tippe darauf, dass dies am Ausrüstungsbecken von Finkantieri erfolgen wird, sofern dort genügend Tiefgang ist (weiß jemand wieviel Tiefgang die "Costa" mit Ihren Schwimmkörpern derzeit hat ? Kommt sie damit in das Becken rein ?) Das Becken ist durch eine Mole schon halb abgesperrt und hat als Ausrüstungskai entsprechende Landinfrastruktur. Spannend wird das dann trotzdem: Haben die Kräne genügend Spannweite, um über die Schwimmkörper der "Costa" hinweg zu reichen ?
  • Mit dem "leichtern" der Costa ist es nicht getan. Zwar wird der Rumpf mit seinen Schwimmkörpern nach Entfernung von möglichst vielen Ausrüstungsgegenständen, Öffnung der Decks - um auch größere Aggregate herausnehmen zu können - aufschwimmen und weniger Tiefgang haben. Das aber nur zusammen mit den seitlichen Schwimmkörpern. Die großen Lecks werden weiterhin unterhalb der Wasserlinie bleiben. Hier müssen also unter Wasser Stahlplatten angeschweist werden, um den Rumpf dicht zu bekommen. Wie zugänglich sind die Lecks durch die äußeren Schwimmkörper ? Müssen hier gar Schwimmkörper versetzt werden bevor ein abzuwrackender Rumpf dann abgedichtet wird ? Oder wurde der Rumpf, an der Backbordseite, schon vor dem Aufrichten, vor dem Anbringen der Schwimmkörper abgedichtet ?
    Ich tippe darauf, dass bis dahin (mindestens) ein Jahr verstreichen wird.
  • Entfernung der Schwimmkörper, Sicherstellen, dass die "Costa" mit maximal 15m Tiefgang schwimmt (das scheint der maximale Tiefgang für das Dock zu sein), Öffnung des Beckens
  • Verschleppen in's Trockendoch, in dem die "Costa" 2006 gebaut wurde.
  • Jetzt endlich, kann des eigentliche Abwracken beginnen
Aus meiner Sicht wird das insgesamt nocheinmal 2 Jahre dauern......

Kann jemand etwas zu den von mir aufgeworfenen Fragen sagen ? Ist das von mir gezeichnete Bild halbwegs stimmig ?

Schöne Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
henning
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Re: Costa Concordia Havarie 13.01.2012

Beitrag von henning »

Hallo,

der aktuelle Tiefgang soll 18,5 m betragen.

Die Breite der CC hätte mit den Sponsons eine Verbringung mittels der VANGUARD grad so zugelassen, die hat eine Ladebreite von 70 m. Ob die Breite der nackten CC wirklich 35,5 m beträgt... dieses Maß wurde mal genannt.

Kühn vermutet: man wrackt die CC schwimmend ab, soweit irgend möglich. Soweit die Sponsons aufgrund ihrer Höhe dabei stören, kann man sie auch einkürzen. Als Auftriebsbehälter wirken sie ja auch, wenn sie oben offen sind (edit: sofern sie, ohne Druckluft, dem Wasserdruck standhalten). Den aufgeschlitzten Bereich der CC läßt man geflutet und dichtet ihn in Längsrichtung ab. Die trockenen Bereiche vorn und hinten könnten dann genug Auftrieb bringen, um den CC-Rest ins Dock zu verbringen. Wie gesagt, mal kühn vermutet.


Henning ;)
Zuletzt geändert von henning am Mo 28. Jul 2014, 16:23, insgesamt 1-mal geändert.
Michael O.
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Re: Ablauf des eigentlichen Abwrackens der "Costa" ?

Beitrag von Michael O. »

Seekater hat geschrieben: Die von Michael genannten Infos sind sehr interessant aber noch nicht richtig schlüssig. Ich versuche einmal diese (und Infos aus anderen Quellen) zu interpretieren, was zum weiteren Ablauf allerdings immer noch einige Fragen aufwirft:
  • Costa Concordia liegt aktuell an der Innenseite der Außenmole vor Terminal V, dem Containerhafen . die Mole hat keinen Landzugang und wohl auch nur begrenzte Infrastruktur.
  • laut der von Michael verlinkten Quelle:
    "Wenn am frühen Sonntag das Wrack der Costa Concordia, das von 30 mit Luft gefüllten Tanks stabilisiert wird, im Hafen von Genua ankommt, bugsieren die Bergungsexperten das Schiff in ein großes Sonderbecken, welches durch Sperren abgetrennt ist, falls Öl oder Benzin ausläuft. Dann beginnt das große Schlachten, Deck für Deck: Zunächst Möbel, Teppiche, Wandverkleidung und Inneneinrichtung. So verliert das Schiff Gewicht, bis es nicht mehr als 15 Meter Tiefgang hat."
  • Mit dem "leichtern" der Costa ist es nicht getan.

    Oder wurde der Rumpf, an der Backbordseite, schon vor dem Aufrichten, vor dem Anbringen der Schwimmkörper abgedichtet ?

    Schöne Grüße
    Seekater

Hallo,

in der Tat ist da noch einiges unklar, was den weiteren Ablauf betrifft. An dem jetzigen Liegeplatz müssten alle Arbeiten vom Wasser aus erfolgen, das wird man sich kaum antun. Außerdem ließen sich die geplanten Sperren gegen das Auslaufen von Öl - Benzin ist ohnehin absurd, außer etwas Reinigungs- oder Feuerzeugbenzin - dort nur unter ungleich schwierigeren Bedingungen anbringen.

Es war wohl geplant, das eigentliche Leck vor dem Aufrichten des Wracks abzudichten. Andererseits sind die beiden unteren Fensterreihen noch unter Wasser, ein Großteil der Fenster mit Sicherheit nicht mehr intakt. Ich denke, dass das Schiff bis zur Wasserlinie vollgelaufen ist und nur von den Schwimmkörpern getragen wird. Ich denke auch, dass es durch die Entkernung und deckweise Demontage nicht wesentlich leichter werden wird und sich der Tiefgang demzufolge auch nicht nennenswert verringern wird.
Man darf gespannt sein, wie das gelöst werden wird.

Viele Grüße

Michael
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