Kreuzfahrtschiffe
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Soweit ich mich erinnere - aus einer TV Doku über die QM2 - wurde Stahl verwendet, wegen der längeren Haltbarkeit. Stahl ist schwerer als Aluminium und daher wird üblicherweise Aluminium für die Aufbauten verwendet; das soll aber nur eine 'Haltbarkeit' von etwa 30 Jahren haben.mirkman hat geschrieben:hast du Informationen, bei welchen (Kreuzfahrt-)Schiffen denn Aluminium verwendet wurde?
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Gegenüber Stahl hat Aluminium aber einige wesentliche Nachteile, nämlich:
1. Es ist teurer als Stahl
2. Schweißen ist komplizierter (vor allem die Übergänge Stahl-Alu) -> teurer
3. Die Streckgrenze ist geringer als bei Stahl
4. Die Schmelztemperatur ist deutlich geringer als die von Stahl
Der einzige(?) wesentliche Vorteil von Aluminium ist die geringere Masse, und damit dann der geringere Tiefgang. Größere Kreuzfahrtschiffe haben mit dem Tiefgang im Allgemeinen aber keine Probleme, da sie meist nur Städte anlaufen, in denen auch Frachtschiffe festmachen. Und selbst ein 3000 TEU Containerschiff hat einen größere Tiefgang als das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Also sollten deren Fahrrinnen ausreichend ausgebaggert sein.
Die Bereiche eines Schiffes, die man sinnvoll durch Aluminium ersetzen könnte, sind auch begrenzt. Das funktioniert hauptsächlich nur bei Teilen, die nicht zur Längsfestigkeit beitragen (hier kommt Punkt 3 ins Spiel, die geringere Streckgrenze). Das wären sämtliche Querwände sowie Längswände und Decks, die kürzer als ~ 0,5 * L sind bzw. die nahe der neutralen Faser des Schiffes liegen (bei einem Schiff mit 12 Decks wären das in etwa die Decks 4-8). Diese (Stahl-) Wände und Decks sind aber sowieso nur 5-6 mm dick, tragen also nur begrenzt zur Gesamtmasse des Schiffes bei. Selbst wenn man die alle durch Aluminium ersetzt, spart man vielleicht gerade mal 5 % Masse. Problematisch ist jetzt aber der 4. Punkt von oben. Die geringere Schmelztemperatur führt dazu, dass sämtliche Aluminiumbauteile aufwendig isoliert werden müssen. Solche Isolierung wiegt auch einiges und ist teuer. Bei Wänden führt das dann dazu, dass die nutzbaren Flächen der Räume kleiner werden. Isolierte Decks bedeuten, dass die Deckshöhen vergrößert werden müssten, was wiederum die Gesamthöhe des Schiffes und damit die Masse vergrößert. Das macht kein Reeder freiwillig mit. Man hat da auch eigentlich genug Reserve beim Tiefgang, da er wie bereits beschrieben bei solchen Schiffen eher zweitrangig ist. Ich hatte kürzlich mit einem neu entworfenen Kreuzfahrtschiff (L > 300 m) zu tun, und dort wird ausschließlich Stahl verwendet.
Bei kleineren Kreuzfahrtschiffen sieht das evtl. etwas anders aus, falls die dort einen begrenzten Spielraum mit dem Tiefgang haben. Dort dürfte der Anteil der theoretisch austauschbaren Bauteile (auch durch kürzere Aufbauten) auch größer sein. Den Reedern ist das prinzipiell egal, was für Material verwendet wird, solange alle vertraglich geregelten Zahlen eingehalten werden. Und keine Werft wird freiwillig Aluminium einsetzen, wenn es nicht unbedingt sein muss, weil es einfach viel teurer ist.
Falls jemand verlässliche Informationen über den Einsatz von Aluminium auf Kreuzfahrtschiffen hat, immer her damit!
1. Es ist teurer als Stahl
2. Schweißen ist komplizierter (vor allem die Übergänge Stahl-Alu) -> teurer
3. Die Streckgrenze ist geringer als bei Stahl
4. Die Schmelztemperatur ist deutlich geringer als die von Stahl
Der einzige(?) wesentliche Vorteil von Aluminium ist die geringere Masse, und damit dann der geringere Tiefgang. Größere Kreuzfahrtschiffe haben mit dem Tiefgang im Allgemeinen aber keine Probleme, da sie meist nur Städte anlaufen, in denen auch Frachtschiffe festmachen. Und selbst ein 3000 TEU Containerschiff hat einen größere Tiefgang als das größte Kreuzfahrtschiff der Welt. Also sollten deren Fahrrinnen ausreichend ausgebaggert sein.
Die Bereiche eines Schiffes, die man sinnvoll durch Aluminium ersetzen könnte, sind auch begrenzt. Das funktioniert hauptsächlich nur bei Teilen, die nicht zur Längsfestigkeit beitragen (hier kommt Punkt 3 ins Spiel, die geringere Streckgrenze). Das wären sämtliche Querwände sowie Längswände und Decks, die kürzer als ~ 0,5 * L sind bzw. die nahe der neutralen Faser des Schiffes liegen (bei einem Schiff mit 12 Decks wären das in etwa die Decks 4-8). Diese (Stahl-) Wände und Decks sind aber sowieso nur 5-6 mm dick, tragen also nur begrenzt zur Gesamtmasse des Schiffes bei. Selbst wenn man die alle durch Aluminium ersetzt, spart man vielleicht gerade mal 5 % Masse. Problematisch ist jetzt aber der 4. Punkt von oben. Die geringere Schmelztemperatur führt dazu, dass sämtliche Aluminiumbauteile aufwendig isoliert werden müssen. Solche Isolierung wiegt auch einiges und ist teuer. Bei Wänden führt das dann dazu, dass die nutzbaren Flächen der Räume kleiner werden. Isolierte Decks bedeuten, dass die Deckshöhen vergrößert werden müssten, was wiederum die Gesamthöhe des Schiffes und damit die Masse vergrößert. Das macht kein Reeder freiwillig mit. Man hat da auch eigentlich genug Reserve beim Tiefgang, da er wie bereits beschrieben bei solchen Schiffen eher zweitrangig ist. Ich hatte kürzlich mit einem neu entworfenen Kreuzfahrtschiff (L > 300 m) zu tun, und dort wird ausschließlich Stahl verwendet.
Bei kleineren Kreuzfahrtschiffen sieht das evtl. etwas anders aus, falls die dort einen begrenzten Spielraum mit dem Tiefgang haben. Dort dürfte der Anteil der theoretisch austauschbaren Bauteile (auch durch kürzere Aufbauten) auch größer sein. Den Reedern ist das prinzipiell egal, was für Material verwendet wird, solange alle vertraglich geregelten Zahlen eingehalten werden. Und keine Werft wird freiwillig Aluminium einsetzen, wenn es nicht unbedingt sein muss, weil es einfach viel teurer ist.
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Re: Kreuzfahrtschiffe
nicht Kreuzfahrtschiff aber praktisches Beispiel: Bei Berlin und Copenhagen von Scandlines hat man die beiden oberen Stahldecks weggenommen und durch ein Aluminiumdeck ersetzt. Grund ist, dass die Schiffe zu schwer waren.
Schnellfähren wie die Austal-Katamarane sind auch meist aus Aluminium.
Schnellfähren wie die Austal-Katamarane sind auch meist aus Aluminium.
Grüße,
Kai
Kai
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Das Gewicht an sich ist nicht das Problem, sondern die Gewichtsverteilung. Bei einem Kreuzfahrtschiff liegt der Schwerpunkt deutlich höher als bei einem Frachtschiff, dazu kommt noch die größere Seitenwindanfälligkeit.
Aus diesem Grund wird Aluminium vorwiegend in den oberen Decks verbaut.
Aus diesem Grund wird Aluminium vorwiegend in den oberen Decks verbaut.
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Moin,
hier ein paar Bilder von heute morgen aus Cuxhaven.
Die Queen Marry2 auf Probefahrt.
Gruß Marcel
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Die Queen Marry2 auf Probefahrt.
Gruß Marcel
- Markus K
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Re: Kreuzfahrtschiffe
[quote="christian E"]Nach wie vor ist die QM 2 ein Lego-Dampfer, schließlich wirbt ja das Maritime Museum in Hamburgmit dem tonnenschweren Model :
Dann müsstest du die Cap San Diego, Rickmer Rickmers und viele andere Schiffe auch als Lego-Schiffe bezeichnen, denn die stehen alle im Legoland in Günzburg.
Dann müsstest du die Cap San Diego, Rickmer Rickmers und viele andere Schiffe auch als Lego-Schiffe bezeichnen, denn die stehen alle im Legoland in Günzburg.
Alle Bilder sind meine eigenen oder mit Erlaubnis des Bildinhabers. Benutzung nur auf Nachfrage!
Kommende Fahrten:
September 2025: AMERA
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Wer den Hafen nicht kennt, in den er segeln will, für den ist kein Wind der richtige.
Lucius Annaeus Seneca
Lucius Annaeus Seneca
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Schön, sie wieder mit frischer Farbe zu sehen.
Gesendet von meinem SM-G920F mit Tapatalk
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Re: Kreuzfahrtschiffe
Hier gibt es ständig neuste Fotos vom Bau der MSC Meraviglia:
http://www.mscfans.it/classe-meraviglia ... -progress/
http://www.mscfans.it/classe-meraviglia ... -progress/