christian E hat geschrieben:Buttjer hat geschrieben:In einem Fernsehbeitrag wurde der Vorgang letzt recht gut dahingehend kommentiert, dass die Genting Gruppe eigentlich zwei Werftstandorte zu viel am Hals hat und der Kauf der Lloyd Werft eigentlich überflüssig war. Doch zu dem Zeitpunkt kannte man die Anlagen in Rostock, Wismar und Stralsund noch nicht so genau wie die in Bremerhaven.
So habe ich das nicht verstanden, Ingo, eigentlich wollte Genting nur Wismar haben, musste aber notgedrungen Rostock und Stralsund mit übernehmen, da Nordic Yards die drei Standorte nur im Paket abgeben wollte. Den Kauf der Lloyd Werft würde ich auch nicht als überflüssig bezeichnen sondern eher als "Türöffner", denn dort ist schon ein geballtes Netzwerk an Kunden, Zulieferern etc. vorhanden, das in diesem Umfang, zumindest in Hinsicht auf Kreuzfahrtschiffsneubau, in Wismar wohl so nicht vorhanden ist.
Zum Thema Werften in Bremerhaven darf man aber einen derzeit nicht vergessen, dass ist die Rönner-Gruppe mit den Unternehmen wie BVT und Stahlbau Nord, die ein Großteil der stahlbautechnischen Zulieferungen erbringen, die in der Vergangenheit zum Beispiel von SSW produziert wurden. Und im Neubau versucht man es ja auch ab und zu (ALEXANDER VON HUMBOLDT II).
Christian
Ich meinte den Fernsehbericht von buten & binnen, der am 14. Juli 2016 ausgestrahlt wurde. Wer möchte kann ihn unter dem Titel
Genting, Lloydwerft und ein Berliner Krisentreffen auf youtube ansehen. Im Anschluß gibt Rainer Kahrs seine Eindrücke wieder, die er bei den Gesprächen auf der Lloyd Werft und mit dem Oberbürgermeister gesammelt hat. Die Schlußfolgerung hinsichtlich der Überkapazität für Genting halte ich für nachvollziehbar.
Die Lloyd Werft mag Kontakte zu den Kreuzfahrtreedereien haben, doch konnte der Betrieb im Neubau nie Fuß fassen. Endausrüstung und Umbau war vollkommen in Ordnung. Dazu hat die Werft ein Problem, die Kaskos die heute von den Reedereien in die Welt gesetzt werden, docken zu können. Wie viele Docks gibt es, um die Kähne zu reparieren oder aufzuhübschen? Selbst ein Dock im Kaiserhafen III würde da nichts helfen. Vor allem hat die Werftführung schon vor Jahren das Land für die Ausbaggerung der Dockgruben und für die Instandsetzung der Kajen in die Pflicht nehmen wollen.
Grundsätzlich ist noch Knowhow bei der Lloydwerft vorhanden, aber Schiffsneubau ist dank der genannten Figuren in Bremerhaven wohl Geschichte. Sonst ist die Auflassung der Helgen im Geestemünder Handelshafen nicht zu erklären. Es hätten keine Ozeanriesen sein müssen, um die Fachkompetenz und die Erfahrung zu halten, die für den Bau eines Schiffes vom Entwurf über Kiellegung bis zur Endausrüstung notwendig ist. Passé.
Ingo