Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

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christian E
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von christian E »

ArneKiel hat geschrieben:
Leider ist Bremen ja nun auch die Arbeitslosenhochburg seit Jahren :cry: . Das dort nicht mal schnell 1,5 Mio Dollar losgemacht werden, um ein Museumsschiff zu kaufen, läßt sich sicherlich nachvollziehen.

[Gruß
Arne
[/quote]

Nun muss ich da aber mal meinen Senf dazugeben:
Da werden aber schnell Äpfel mit Birnen verglichen, und dann auch noch Pflaumenmus draus gestrickt: Ich weiß nicht was bei einer angeblichen "Arbeitslosenhochburg" gegen den Erwerb der Baunfels gesprochen hätte. Natürlich war es schade, dass der Betrag nicht aufgebracht werden konnte. Aber wenn man schon Bremen eine Arbeitslosenhochburg nennt, dann muss man korrekterweise Bremerhaven und nicht die Stadt Bremen nennen. Und diesen Titel ist die Stadt nun seit Jahren zum Glück auch wieder los. Und gerade im Zusammenhang mit diversen Arbeitslosenprojekten hat man an der Küste so einige alte Dampfer wieder flott machen können, bzw. werden bald wieder in See stechen, wie beispielsweise der Dampfer WELLE der derzeit in Bremerhaven mit Arbeitslosen Schiffbauern wieder flott gemacht wird. Sonst wäre das Schiff schon längst im Hochofen gelandet.

Und niemand spricht davon dass hier die Stadt Bremen bzw. im Fall von der MAXIM GORKIY die Stadt Hamburg ein Schiff kaufen soll. Bei der MAXIM sind doch die (angeblichen) potentiellen Käufer bzw. Investoren aus Hamburg gefragt. Wenn die MG angeblich für knapp 4 Mille an indische Abwracker verkauft worden ist, müsste anhand deiner Auffassung ja Hamburg (die Stadt ist vermutlich nach deiner Auffassung genau das Gegenteil einer norddeutschen Arbeitslosenhochburg :lol: ) bzw. die Hamburger Wirtschaft bei diesem Schnäpchen sofort zuschlagen können. Und was macht die Stadt Hamburg, die baut doch lieber eine neue, nicht zu finanzierende Oper als sich um ein maritimes Andenken zu kümmern.

Und warum hört man von den angeblich vorhandenen Investoren nichts? Weil keiner mehr bereit ist sich solch ein Kuckucksei in das Nest zu legen. Nicht nur der Brandschutz beim Thema Hotelbetrieb spielt da eine wichtige Rolle sondern auch das Thema Asbest. Erinnert euch einmal welcher Aufwand bei der ROTTERDAM nötig war bzw. welche Kosten durch die Asbestsanierung entstanden sind. Dieses Risiko ist doch derzeit keiner der (möglichen ) Investoren bereit zu übernehmen. Die haben durch die Finanzkrise sowieso derzeit ganz andere Sorgen.

Auch wenn es wirklich schade um das Schiff ist, aber nach meiner Meinung ist da nichts mehr zu holen, das Thema mit der MAXIM GORKIY ist vermutlich durch.

Christian
Arne J
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von Arne J »

christian E hat geschrieben:
ArneKiel hat geschrieben:
Leider ist Bremen ja nun auch die Arbeitslosenhochburg seit Jahren :cry: . Das dort nicht mal schnell 1,5 Mio Dollar losgemacht werden, um ein Museumsschiff zu kaufen, läßt sich sicherlich nachvollziehen.

[Gruß
Arne
Nun muss ich da aber mal meinen Senf dazugeben:
Da werden aber schnell Äpfel mit Birnen verglichen, und dann auch noch Pflaumenmus draus gestrickt: Ich weiß nicht was bei einer angeblichen "Arbeitslosenhochburg" gegen den Erwerb der Baunfels gesprochen hätte. Natürlich war es schade, dass der Betrag nicht aufgebracht werden konnte. Aber wenn man schon Bremen eine Arbeitslosenhochburg nennt, dann muss man korrekterweise Bremerhaven und nicht die Stadt Bremen nennen. Und diesen Titel ist die Stadt nun seit Jahren zum Glück auch wieder los. Und gerade im Zusammenhang mit diversen Arbeitslosenprojekten hat man an der Küste so einige alte Dampfer wieder flott machen können, bzw. werden bald wieder in See stechen, wie beispielsweise der Dampfer WELLE der derzeit in Bremerhaven mit Arbeitslosen Schiffbauern wieder flott gemacht wird. Sonst wäre das Schiff schon längst im Hochofen gelandet.

Christian[/quote]


So,
zuerst denke ich mal, das nicht ArneKiel gemeint ist, sondern ich. Daher erstmal:"Alles stopp!!! und Kommando haaalt! + den Kompott schnellstens zurückrühren!!!!!!!!!!!

Zum Zweiten liegt die Geschichte mit dem Bremer Museumsschiff schon mehrere Jahre zurück, entspricht nicht mehr dem momentanen Stand der Dinge. Wie es heute in Bremen aussieht weiß ich nicht, ich denke nur, dass man im Rahmen einer weltweiten Rezession das Geld besser verteilen, bzw. anlegen kann. Die öffentl. Hand ist bei derartigen Projekten immer beteiligt, da private Sponsoren ein derartiges Projekt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht wuppen werden/wollen/können. Das etliche Oldies im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme wieder hergerichtet wurden ist äußerst bemerkenswert, dennoch ist für deren Aufarbeitung letztendlich doch der Steuerzahler aufgekommen.

Drittens: Dampfer WELLE ist in der Größenordnung überhaupt nicht mit MAXIM GORKIY / BRAUNFELS zu vergleichen, schon garnicht die anfallenden Kosten. Über diese, über die ich bereits schon zum Thema Standort Hamburg Stellung genommen habe, wäre, wenn eine BRAUNFELS nach Bremen gekommen wäre, auch noch zu diskutieren gewesen.

Zum Vierten stimmen wir ja wohl scheinbar vollkommen überein, das für ein solches Projekt, egal ob in Hamburg oder einst Bremen, der finanzielle Spielraum nicht gegeben ist/war. Von daher das ganze Unternehmen mal objektiv sehen und nicht dahinträumen.

So denn!

Gruß
Arne
Zuletzt geändert von Arne J am Fr 16. Jan 2009, 15:15, insgesamt 1-mal geändert.
San Fernando
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von San Fernando »

Sehr geehrter Arne. Entschuldigen Sie bitte vielmals meine unqualifizierten Äußerungen. Ich bin zwar Mitglied in 3 Museumschiffvereinen hier in Hamburg (in einem seit 20 Jahren), aber natürlich habe ich keine Ahnung von solch einem Projekt.
Ich habe als 18Jähriger 1983 im Schwimmdoch der damaligen HDW Werk Ross unter dem Bug des Schiffes gestanden. Seit dem läßt mich dieses wundervolle Schiff nicht mehr los. Leider hatte ich in meinem aktiven Seemannsleben keine Chance mehr, einen Tubinenantrieb kenn zu lernen. Dieses Schiff ist meines Wissens das letzte funktionsfähigen Dampfturbinenschiff.
Arne J
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von Arne J »

San Fernando hat geschrieben:Sehr geehrter Arne. Entschuldigen Sie bitte vielmals meine unqualifizierten Äußerungen. Ich bin zwar Mitglied in 3 Museumschiffvereinen hier in Hamburg (in einem seit 20 Jahren), aber natürlich habe ich keine Ahnung von solch einem Projekt.
Ich habe als 18Jähriger 1983 im Schwimmdoch der damaligen HDW Werk Ross unter dem Bug des Schiffes gestanden. Seit dem läßt mich dieses wundervolle Schiff nicht mehr los. Leider hatte ich in meinem aktiven Seemannsleben keine Chance mehr, einen Tubinenantrieb kenn zu lernen. Dieses Schiff ist meines Wissens das letzte funktionsfähigen Dampfturbinenschiff.
Das paßt dann ja quasi wie Faust aufs Auge. Gerade dann ist Dir ja bekannt, wie schwierig es ist, derartige Projekte zu finanzieren. Es geht ja immerhin nicht nur um den Anschaffungspreis. Das Schiff ist sicherlich nicht das letzte funktionsfähige Dampfturbinenschiff auf dem Erdball, wahrscheinlich aber das letzte in Deutschland gebaute.

Als nächstes möchte ich darauf hinweisen, dass ich mir nicht anmaße, hier im Forum irgendjemanden bezgl. seiner Äußerungen zu maßregeln. Wenn Du meinst, dass Du Dich "unqualifiziert" geäußert hast, mache das bitte mit Dir selber aus. Lediglich habe ich darauf hingewiesen, nicht alles Gesagte in einem Satz zu zerreden. Auf das von Dir zum Vergleich herangezogene Nutzungskonzept warte ich bis jetzt leider immer noch vergebens.

Gruß
Arne
FBehling
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von FBehling »

Die angesprochenen 4 bis 5 Millionen Euro für den Kauf sind bei der guten MAXIM GORKIY ja nur die Anschubfinanzierung. Die Probleme bei einer Hotelnnutzung mit einem Schiff dieser Größe hat Christian ja bereits angesprochen. Sobald das Schiff stationär betrieben wird, kommen ganz andere Auflagen von den Behörden. Angefangenn vom deutschen Baurecht. Dagegen ist der GL noch harmlos. Wenn da erst die Maßbänder der Kontrolleure vom Bauamt, der Feuerwehr, dem Ordnungsamt und des Sozialverbandes auftauchen, wird es richtig kompliziert. Und die benachbarte Hotellerie in Hamburg wird mit Argusaugen darüber wachen, dass da ja nicht mit zweierlei Maß gemessen wird....Wetten!

Die wichtigste Frage ist aber: Wie sieht es mit Schadstoffen (Asbest!) an Bord aus? Wenn nachher der oder die Investoren plötzlich doch über alle Berge sind, liegt da zwar ein wunderschönes Schiff Hamburg, aber wer kommt dann dafür auf? Der Fall "WAPPEN VON HAMBURG" ist da ein gutes Beispiel. Und ein Verkauf der dann in deutschem Besitz befindlichen MAXIM nach Alang ist dann nach deutschem Recht nicht möglich. Eine Genehmigungen für grenzüberschreitende Verbringung von Abfällen nach Indien ist gemäß des Basel-Übereinkommens nicht möglich, da Indien kein OECD-Staat ist.

Deshalb will eine Erhalt dieses Schiffes wohlüberlegt und vor allem gut finanziert sein...

Gruß aus Kiel
locarno
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von locarno »

Moin Moin,

na die Herren Lafrenz & Peter Schmidt CDU Ortsverband Sülldorf/Iserbrook, die sich stark amchen für diesen (Alb)traum, werden sich dafür einsetzen. Schlimmstenfalls kommt Angie mit eienr großzügigen Bankbürgschaft. Wir habns ja !!
ArneKiel

Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von ArneKiel »

San Fernando hat geschrieben:Ich habe als 18Jähriger 1983 im Schwimmdoch der damaligen HDW Werk Ross unter dem Bug des Schiffes gestanden. Seit dem läßt mich dieses wundervolle Schiff nicht mehr los. Leider hatte ich in meinem aktiven Seemannsleben keine Chance mehr, einen Tubinenantrieb kenn zu lernen. Dieses Schiff ist meines Wissens das letzte funktionsfähigen Dampfturbinenschiff.
Hallo, dann wirst Du auch weiterhin keine Gelegenheit haben, einen funktionsfähigen Turbinenantrieb kennen zulernen. Maschinenräume sind gewöhnlich die schlimmsten Asbestnester, hier muss man das Zeug tonnenweise rausschaufeln. Davon mal abgesehen, wofür brauche ich auf einem Hotelschiff einen Maschinenraum, fahren würde die Hamburg, wegen SOLAS, ja nie wieder können (wie beispielsweise fast alle anderen Hamburger Museumsschiffe es können), der Strom kommt eh von Land und die Hilfsdiesel mitten innerhalb von Wohnbebauung laufen zu lassen würde kaum gehen...

Was die Finanzierung des Projektes durch die Stadt bzw. den Staat Hamburg angeht, ist Herr Lafrenz, m.E., innerhalb der CDU Hamburgs auch nicht der beliebteste Politiker....
Andy L.
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von Andy L. »

Nehme diesen Fred etwas verspätet, aber umso entsetzter zur Kenntnis. Dachte, die MG wäre verkauft, solle umgebaut und wieder in Fahrt gebracht werden?! Scheint aber kalter Kaffe von gestern zu sein, dabei hatte ich bei der letzten Passage der MG durch den NOK zumindest noch ein gutes Gefühl...

Wäre wirklich schade um das schöne Schiff, habe aber nach dem studieren aller Infos wenig Hoffnung. Der Weg wird wohl der gleiche sein, wie für die Norway und die Jetti. Traurig, aber wahr. Die W-Krise wird wohl wenig Raum für solche schwimmenden Träume lassen. :roll:

Wenn das so weiter geht, bleiben wohl bald keine schönen "Traumschiffchen" mehr. Da werden wir uns wohl mit solch hässlichen Kästen wie z.B. der AIDA Diva zufrieden geben müssen. Klasse! :|

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locarno
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von locarno »

Ein zunächst etwas skuriler Vorschlag, aber wenn man es sich überlegt, dann ist der Vorschlag den das SeereisenPortal aufzeigt, duchaus machbar. Die Maxim als schwimendes Bordell zu betreiben. Alelrdings als ein gehobenes Ambiente, besonders geeignet für Ausländische Gäste, messebesucher und Kongressteilnehmer. Also was meint Ihr dazu >>>>> BORDELLSCHIFF MAXIM http://www.seereise ... anuar.html
Tom Kyle
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Re: Hamburger Abendlatt: Die "Hamburg" soll Hotelschiff werden

Beitrag von Tom Kyle »

locarno hat geschrieben:Ein zunächst etwas skuriler Vorschlag, aber wenn man es sich überlegt, dann ist der Vorschlag den das SeereisenPortal aufzeigt, duchaus machbar. Die Maxim als schwimendes Bordell zu betreiben. Alelrdings als ein gehobenes Ambiente, besonders geeignet für Ausländische Gäste, messebesucher und Kongressteilnehmer. Also was meint Ihr dazu >>>>> BORDELLSCHIFF MAXIM http://www.seereise ... anuar.html
Also das Ganze ist ja wohl kein Beitrag. Wer sich den "Bericht" auf http://www.seereisenportal.de durchgelesen hat, wird ja wohl sehr schnell erkennen, dass dies nur ein Scherz ist. Es braucht sich auch keiner ernsthaft Gedanken machen, dass die Hamburger Bürgerschaft auch nur einen müden Cent für die Maxim übrig hat. Die brauchen das Geld ohnehin für das Steuergeldergrab Elbphilharmonie. Als habt keine Angst um Eure Steuergroschen. Die wird Papa Staat schon an anderer Stelle "sinnvoll" verplempern. Ich selbst finde es sehr schade, dass die Maxim wohl den Weg alles Irdischen gehen muss und verschrottet wird. Für mich ist es ein formschönes Schiff mit einer interessanten Geschichte, welches ich gerne erhalten gesehen hätte.
Viele Grüße

Thomas
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