
Etwa eine Woche später kam eine Nachricht irgendwo aus dem Nordatlantik: "Der Kapitän sagt, du sollst dich mit dem Hapag-Lloyd Office in Verbindung setzen, du kannst bei uns mitfahren!" Ich kann es kaum fassen. Der Kontakt mit dem Office ist ausgesprochen nett und irgendwann kommt dann auch eine Email vom Kapitän aus Südamerika: "Sie sind herzlich eingeladen!" Ab da hält der Kapitän mich regelmäßig über die voraussichtliche Ankunft in Rotterdam auf dem Laufenden und endlich ist es soweit, der Tag rückt näher, Ankunft und Einstieg in Rotterdam soll der Dienstag sein. Am Montag fahren wir bei bombastischem Wetter nach Amsterdam, mein Mann und mein Sohn wollen mich zum Schiff bringen und den Tag vorher nutzen wir für ein wenig Sightseeing. Am Dienstag geht es dann auf nach Rotterdam, es ist wahnsinnig warm und wir sind froh mit dem Auto unterwegs zu sein


Diesmal sehe ich den Hafen von Rotterdam bei Tageslicht, die Größe und all die Raffinerien sind wirklich gigantisch. Aber dafür ist es ja nunmal auch Europas größter Hafen

Obwohl ich nicht zum ersten Mal auf das Schiff gehe und auch nicht zum ersten Mal mitfahre, werde ich kurz vor Maasvlakte plötzlich ziemlich nervös. Hoffentlich klappt am Gate alles und die machen kein Theater wegen des Kindes. Es gibt dort nämlich keine terminaleigenen Shuttles, weswegen wir mit dem eigenen PKW angemeldet sind. Und hoffentlich sind die auf dem Schiff nett, eigentlich kenne ich doch gar keinen dort, außer den AB ein wenig. Was einem so kurz vorher halt so durch den Kopf gehen kann


Aber auch am Gate ist alles sehr nett und problemlos, auch wenn der Mitarbeiter zuerst dachte, dass wir alle mitfahren und unser Auto auf dem Schiff verladen wird


Und da ist es dann, "mein" Schiff mit 333 m Länge, 48 m Breite und 10.500 TEU. Jetzt bin ich RICHTIG nervös

