Hallo Reise- & Schiffsfreunde,
im April & Mai zog es mich hoch hinaus in den Norden.
Der Polarkreis (Richtung Norden) wurde zum zweiten Mal gequert! Zuerst war es 1995.
Meine Reise zu Land & zu Wasser begann (grenzüberschreitend) in Travemünde und endete in Sassnitz.
Nun denn! Auf geht’s.
~ ~ ~ Teil 1/3 ~ ~ ~
~ ~ ~ Tag 1 ~ ~ ~ Nachmittag in Travemünde & Nachtfahrt nach Malmö ~ ~ ~
Die „Marittima“ wurde auf einen kleinen Törn besucht.
Solche alte Schiffe sind immer noch die schönsten in unseren Häfen.
Von mir aus hätte die Fahrt schon jetzt nach Malmö gehen können !
Die „Urd“ wurde auch noch ausgiebig beknippst.
Das müsste doch die ex. „Markgrafenheide“ sein?!
Schwer zu überhören war die „Urd“, die ihre Reise ins Baltikum antrat.
Ihr Verfolger kam gleich hinterher.
Die Wunderhübsche von Travemünde lief die Trave wieder aufwärts. Rechts sehen wir den Rest eines Regenbogens.
Wie nah doch die Grenze zur DDR bzw. MV war. Rechts müsste ein alter Wachturm stehen.
Abendlicher Tagesausklang.
Die „Finntrader“, mit der es nach Malmö gehen sollte, hatte Verspätung. So war ein vernünftiges Bild nicht mehr möglich.
Also wurde das Gepäck vom Bahnhof geholt und der Bus zum Fährhafen genommen.
Hier liegen die „Finntrader“ & die „Finnstar“.
In der Anmeldung wurde der Fahrschein sowie die Kabinenkarte ausgehändigt.
Auf Nachfrage bezüglich des Taxi-Fahrscheins, welcher vor einiger Zeit für Fußgänger nach angeboten wurde, sagte man mir, dass es diesen nicht mehr gäbe. Wurde abgeschafft.
Zum Glück war nicht der einzige Fußgänger. In Malmö schloss man sich mit dem Anderen kurz und teilte die Taxikosten zur Centralstation.
Mein Kabinenwunsch wurde aber berücksichtigt !
~ ~ ~ Tag 2 ~ ~ ~ Ankunft in Malmö, Zugreise nach Norden ~ ~ ~
Früher Morgen, südlich der Insel Mön.
Meine Kabine. Gerne würde ich mit dieser Hanse-Klasse mal eine Reise nach Helsinki machen. Mit der "Finnsailor" ab Gdynia wars schon toll.
Herrlich schön sind diese Messingfenster! Nicht viele Fähren trumpfen noch mit diesen Details auf.
Vor Malmö wurde über Backbord gedreht.
Die „SCA Östrand“ lief gerade rechtzeitig aus.
Zuerst wurde unsere Fähre entladen, dann kam der Kleinbus, der uns rüber zum Hafenausgang bringen sollte.
Im Hafengebäude rief man uns ein Taxi, welches nach einer kleinen Weile kam.
Während dieser Zeit fiel mir ein Haltestellenschild in der Nähe des Hafengebäudes auf. Es hing ein Fahrplan im Aushang!
Die Buslinie 32 fährt seit Dezember 2018 mehrmals hintereinander & nur in ausgewählten Zeiträumen hoch bis zum Finnlines-Terminal.
Endlich. ENDLICH!!! Leider wird der Dienst nur Montag bis Freitags angeboten … Aber es ist gut zu wissen. Haltestelle Norra Hamnen Verkö.
Unser Taxi brauste vor das Hafengebäude. Einsteigen, Fahrtziel und ab.
Der Taxifahrer konnte auch Deutsch reden, zwar mit Akzent aber gut verständlich. Ich vermute, dass er Osteuropäer war.
Er lebte von 1980 bis 84 in Deutschland und ging dann nach Schweden. Man unterhielt sich über Malmö und Schweden.
So düsten wir durchs Hafengebiet, obwohl der Bahnhof von der Fähre schon fast zu sehen war.
In Malmö erfolgte ein Umstieg in den Achterbahnzug* X2000 nach Stockholm.
Ich hatte noch etwas Zeit und bummelte durch den Bahnhof. Es machte keinen Sinn jetzt nochmal durch die Stadt zu hetzen.
An einer Schließfachwand sah ich zwei gleichaltrige Frauen, von denen eine mit der Funktion der Schließfachverriegelung unglücklich war.
Die Klappe ließ sich nicht verriegelt. Kavalier wie man ist fragte man zunächst auf englisch, ob man helfen könne.
Im Laufe der Minuten stellte sich heraus, dass sie aus Deutschland kommt und Freunde hier besucht.
So setzten wir die Versuche mit der Technik auf deutsch fort. Ich wusste, dass am Gleis 5 noch Schließfächer standen - also dorthin!
Man unterhielt sich etwas weiter, sie sollte am Abend nach Deutschland zurück fliegen, ich musste meine Reise fortsetzen.
Als ich ihr das Ziel sagte, bekam sie große Augen !
Das Schließfach funktionierte. Wir verabschiedeten & wünschten uns eine gute Reise.
Kurze Zeit später wurde mein Zug bereit gestellt.
*Ja, warum schreibt der hier was von einem Achterbahnzug? Ganz einfach. Dieses Geschwindigkeitsungetüm fuhr seine 200Km/h immer voll aus.
Von einem Gleisbogen in den nächsten – links, rechts, links … gerade, links, rechts, links, bergauf, bergab.
Wäre es technisch möglich gewesen hätte dieser Zug sicher noch eine Spirale fahren können.
Zur Krönung saß ich genau an einer dicken Fenstersäule und die Fahrt ging ca. 5,5h nur rückwärts.
Obwohl ich buchstäblich das Gegenteil gebucht hatte.
Uff! Ankunft in Stockholm. Anzeigentafel für die Weiterfahrt sichten – ah! Gleis 4.
Da ist sie, die „Arctic Circle Train“ mit der Zugnummer 94. Ich hatte ein Bett in einem 3er-Abteil.
Abendstimmung.
~ ~ ~ Tag 3 ~ ~ ~ Polarkreis, Traumlandschaften & Ankunft in Narvik ~ ~ ~
Es sollte ein toller Tag werden! Bis zum Polarkreis waren es noch zwei Stunden – also hinlegen!
Nördlich des Bahnhof Murjek befindet sich in Fahrtrichtung rechts ein Schild, welches den Schnittpunkt zwischen Bahntrasse & Polarkreis verdeutlicht. Zum Nachahmen: etwa 9 Minuten nach Ausfahrt aus Murjek kommt die Stelle !
Zuletzt war ich 1995 hier. Da stand noch ein anderes Schild und es wurde angehalten. Dort gab es auch einmal einen Haltepunkt.
Hier fuhren auf Kiruna zu. Ab Kiruna fahren die Erzzüge nach Narvik Hafen.
Hier wurde die Lok umgesetzt. Etwas Zeit um die Füße zu vertreten.
Es begann die Fahrt durch die wilde Schönheit der nordischen Landschaft!
Kurze Pause in Abisko.
Auf dieser Strecke ist der letzte Bahnhof Riksgränsen.
Kurz drüber nachgedacht und es aus dem Sprachkontext mit Reichsgrenze in Verbindung gebracht.
Liegt ja auch nahe, also auch geografisch !
Hinter Riksgränsen fuhr der Zug in einen Tunnel ein. An der Innenwand waren zwei große, winkelförmige Platte befestige. Die Landesflaggen.
In Norwegen war plötzlich ein anderes Wetter.
Ich weiß noch, wie ich mir als Kind am Fenster die Nase plattgedrückt hatte. Bei dieser Landschaft … !
Nach 2288 Kilometern ab Malmö erreichte ich dann Narvik.
An dem Tag wurde ich nicht mehr alt. Es war Montag Nachmittag. Es wurden Unternehmungen geplant.
~ ~ ~ Ende der Teil 1/3 ~ ~ ~
April & Mai 2019 - Teil 1/3: Reise nach Narvik
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April & Mai 2019 - Teil 1/3: Reise nach Narvik
Zuletzt geändert von Johannes7 am Sa 18. Mai 2019, 19:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: April & Mai 2019 - Teil 1/3: Reise nach Narvik
Danke für die tollen Bilder!
Besonders hab ich mich über die URD gefreut, Mut der bin ich im Sommer unterwegs. Sieht auf den Bildern ja sogar ganz gut aus, von etwas Rost abgesehen.
Aber was meinst du mit "Schwer zu überhören"? Ist sie so laut?
Besonders hab ich mich über die URD gefreut, Mut der bin ich im Sommer unterwegs. Sieht auf den Bildern ja sogar ganz gut aus, von etwas Rost abgesehen.
Aber was meinst du mit "Schwer zu überhören"? Ist sie so laut?
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Re: April & Mai 2019 - Teil 1/3: Reise nach Narvik
Nabend Frank,
also man hatte schon sehr das, sagen wir "wummern" an den Abgasrohren gehört. Ich kanns nicht besser beschreiben.
Gute Reise mit der URD. Lass´ uns später gerne hier teilhaben.
Grüße.
Johannes
also man hatte schon sehr das, sagen wir "wummern" an den Abgasrohren gehört. Ich kanns nicht besser beschreiben.
Gute Reise mit der URD. Lass´ uns später gerne hier teilhaben.
Grüße.
Johannes
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Re: April & Mai 2019 - Teil 1/3: Reise nach Narvik
Das werde ich machen. Mein Gefühl sagt mir, dass die Zeit der beiden Schwestern zumindest in der Ostsee dem Ende entgegen geht, wollte das noch einmal nutzen. Hoffentlich sind sie nicht schon zu sehr "ab", in den diversen Bewertungsforen liest man widersprüchliches ...
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Re: April & Mai 2019 - Teil 1/3: Reise nach Narvik
Nabend Uwe,
danke dafür ! Schade, dass die Fenster so verschraubt sind. Wird wahrscheinlich seine Gründe haben ...
Aber guck mal weiter unten im Reisebericht-Teil, da findest Du die weiteren beiden Teile der Reise.
Grüße.
Johannes
danke dafür ! Schade, dass die Fenster so verschraubt sind. Wird wahrscheinlich seine Gründe haben ...
Aber guck mal weiter unten im Reisebericht-Teil, da findest Du die weiteren beiden Teile der Reise.
Grüße.
Johannes
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