Stena-Line

[shipfriend]

Klar, das sind alles Argumente, die für einen Erfolg im Baltikum sprechen, sei es die erhöhte Klaipeda-Freuquenz von TT-Line, die DFDS-Neubauten, und und und...
Ich staune eh, dass Stena Line mit den beiden alten Schiffen noch konkurrenzfähig ist - DFDS setzt deutlich neure Schiffe zwischen Kiel und Klaipeda ein. Diese sind übrigens schon relativ schnell, Dienstgeschwindigkeit jenseits der 23 Knoten, d. h., es werden doch schnellere Fähren eingesetzt, entgegen deiner Aussage. Also gibt es mit DFDS ja schon eine Reederei, die durchaus schnellere Fähren ins Baltikum einsetzt.
Übrigens ist DFDS zwischen Kiel und Klaipeda bei längerer Distanz schneller als Stena Line zwischen Travemünde und Liepaja, was wirklich dafür spricht, dass Urd und Gothica ersetzt gehören!

Die Visentini-Schiffe liegen wirklich am nächsten, Urd und Gothica zu ersetzen. Diese Schiffe weisen eine höhere Geschwindigkeit auf, d. h. die Route ließe sich mit diesen Schiffen sicher im 22h bewältigen.

[Johannes7]

[...]
Aber ich vermute mal, dass sich generell alle Linien ins Baltikum in den letzten Jahren gut entwickelt haben.
[...]

Hm. Naja also der Liniendienst Travemünde - Ventspils wurde vor wenigen Jahren eingestellt.
Es war aus Aussenstehender doch ehr befremdlich zu sehen, dass die Reederei zwei Häfen im selben Land anlief.
Doch das ermöglichte tolle Dreiecksfahrten. So z.B. Travemünde - Ventspils - Nynäshamn mit der Stena Falvia ...

Stena hatte auch einmal versucht einen Liniendienst Liepaja - Nynäshamn zu etablieren. Das wurde nix.

Aber allgemein wird es im Laufe dieser Krise und der Zeit danach in Sachen Ostsee-Fährschifffahrt spannend werden.
Man könnte meinen, dass die Karten neu gemischt werden.

Grüße.
Johannes

[sebastian z.]

Guten Abend,
also was die Urd und die Gothica angeht; DIEwerden die mit Sicherheit noch eine Weile auf der Strecke zu sehen sein.
Dieses hat der der CEO der Stena Line in einem Interview der Zeitschrift "Shippax" im Märzheft mitgeteilt.
Warum auch tauschen, diese Schiffe sind Ideal.
Haben eine relativ hohe Ladekapazität (ca.1600-1700 Lademeter)für Fracht. dazu die Möglichkeit ca. 200 Passagiere zu transportieren.
Das ganze mit einer relativ kleinen Crew. Die Maschinen wurden in den 90 Jahren ausgetauscht. Und der Verbrauch im Gegensatz zu einer
Visentinifähre ist auch wesentlich geringer. Die Reisegeschwindigkeit begünstigt dieses noch. Zur Fahrtzeit wenn Stena schneller sein wollte denn hätten Sie es im Laufe der Jahre sicherlich getan. Da es sich hierbei aber zumindest von Deutschland aus um eine Verbindung handelt die mit dem Landweg konkuriert geht das ganze nur mit günstigen Frachtraten. Und die erreicht man nicht wenn man die Schiffe mit Volldampf über die Ostsee schickt. Also zumindest was diese beiden angeht müssen wir uns wohl noch ein bischen gedulden.

[Torge]

Generell ist diese Route auch schon ziemlich runtergewirtschaftet in den letzten Jahrzehnten. In den 90igern fuhr hier noch die große Nachtfähre Frederikshavn-Moss einen Tagesumlauf nach Göteborg zur Unterstützung und zumindest im Sommer die großen Kielfähren einen Tagesumlauf nach Frederikshavn. Ist inzwischen alles längst weg ebenso wie die Schnellfähre Carisma. Und obendrein wurden die Fähren immer langsamer - aus gut 3 Stunden bis max. 3:15 wurden inzwischen irgendwann "klammheimlich" sehr langsame 3:30... . Würde man hier moderne große schnellere Fähren einsetzen mit ca. 23-25 Knoten wären Fahrzeiten deutlich unter 3 Stunden machbar und dadurch auch so viele Umläufe in 24 Stunden, dass man die 3. Fähre Vinga komplett einsparen könnte. Und die Kielfähre den ganzen Tag in Göteborg im Hafen liegen zu lassen statt wie früher die Zeit zu nutzen für einen Umlauf nach Frederikshavn ist aus meiner Sicht fahrlässige Geldverschwendung. Ein Transportmittel muß immer möglichst 24/7 rund um die Uhr im Einsatz sein - jede Stunde an Land ist Verlust. Nur zur Erinnerung: Erfolgreiche Airlines drehen ein Flugzeug in 25min und zumindest von 6:00 bis 23:00/24:00 sind die Maschinen normalerweise im Einsatz, da würde niemand auf die Idee kommen, Maschinen viele Stunden am Tag irgendwo rumstehen zu lassen.

Moin Alex,
Du bringst ja richtig Leben in das Forum. Super!

Aber bei Deinen umfangreichen Ausführungen habe ich viele Fragezeichen bzw. sehe ich es ganz anders!

Welche große Nachtfähre meinst Du zwischen Frederikshavn-Moss, die einen zusätzlichen Tagsumlauf nach Göteburg machte? Du meinst doch nicht etwa die 136 meterlange ex Stena Nordica, die bis zum Ende der Linie 1996 dort fuhr?

Die ehemaligen Kiel-Göteburg Fähren (jetzt Stena Spirit und Vision) machten in der Sommerzeit einen zusätzlichen Umlauf nach Frederikshavn... aber sie sind aber auch mit 1628 Lademeter bedeutet kleiner wie die jetzigen Kiel Fähren (über 4000 Lademeter) => da fehlt einfach die Zeit für einen zusätzlichen Umlauf von Göteburg nach Frederikshavn!!!
Die Route Frederikshavn - Göteburg war mit den unterschiedlichen Fähren (Jutlantica & Danica & Scanrail jetzt Vinga) optimal aufgestellt ... je nach Saison und Bedarf konnte der Fahrplan mit den unterschiedlichen Fähren angepasst werden. Ich sehe auch nicht, dass eine Stena Nova auf diese Route passt!

Stena konnte den Fahrplan immer so anpassen, wie es wirtschaftlich am sinnvollsten war ..... das hat nichts mit Runterwirtschaften zu tun!

[PeterPan]

@ Alex00

Danke für Deinen sehr informativen Post. Zum Teil stimme ich Dir zu.

Es fehlt heute eigentlich eine Schnellfähre zwischen Deutschland und Schweden, so wie damals bei der TT-Line.
Das wäre aber eher für Touristen interessant, da schnelles Fahren natürlich richtig teuer ist. Dafür würde eine Spedition kein Geld ausgeben.

Aber vielleicht sollte TT Line einmal darüber nachdenken, eine Schnellfähre so einzusetzen:

Rostock-Trellebeborg-Travemünde-Trelleborg-Rostock

Bei den anderen Fähren ist die langsame Geschwindigkeit vermutlich dem immer weiter steigenden LKW, oder Trailer-Transport geschuldet. Die Trucker machen an Bord ihre Ruhezeit und daher sind längere Fahrten schon sinnvoller, als sehr kurze.

[Torge]

Dabei wären beste Voraussetzungen für ein attraktives Fährnetz gegeben, Stena müßte nur die Häfen, wo man eh schon vertreten ist, mit modernen schnelleren und größeren Schiffen so kombinieren, dass auch noch neue attraktive Routen entstehen, warum z.B. hat man nie Sassnitz (oder Rostock) - Karlskrona ausprobiert ? Oder Rostock/Sassnitz-Nynäshamn ? Oder auch Rostock-Oslo, oder wollen Norweger nur nach Kiel und nicht nach Rostock ? Stattdessen wurde jetzt das Standbein in Norwegen komplett aufgegeben, was auch zu einer weiteren Schwächung von skandinavischen Reisenden auch auf der Kiel-Route führen müßte. Norweger denken in Zukunft beim Stichwort Fähre an Fjordline und Color Line - aber wohl kaum noch an Stena. Unglaublich - allein was man aus der Norwegen-Route hätte machen können mit einem attraktiven (attraktiv heißt ALDI-Preise) Tax-Free-Konzept, Norwegen ist ja NICHT in der EU... , die Fähren Sandefjord-Strömstad z.B. sind quasi schwimmende "Kauflands". Warum hat Stena z.B. keine Dreiecksverbindungen ausprobiert ? Oslo-Frederikshavn-Göteborg oder Oslo-Frederikshavn-Larvik ?

Bevor man sich solche Gedanken macht, sollte man sich die IST Situation einmal anschauen... die "Kreuzfahrtfähren" Color Magic und Fantasy sind aufgelegt und nur die kleine Color Carrier fährt alle zwei Tage zwlischen Kiel und Oslo.

Stena profitiert massiv auf der Route Kiel-Göteburg und kann den Speditionen genügend Lademeter anbieten!!!

Es ist die Frage, ob und wann wir wieder die Kiel-Oslo Linie so sehen wie wir sie kennen!!! Wenn man so liest, wie die Kreuzfahrtbranche so plant, dann weiß ich nicht, ob das aktuelle wirtschaftliche Konzept von Color Line in den nächsten 1-2 Jahren tragbar ist… welche Konsequenzen zieht die Reederei?
Johannes hat es ja auch schon angedeutet….die Karten werden neu gemischt!

[Michel T.]

Hallo Alex,

darf ich dich nach deinem Hintergrund fragen? Woher weißt du über die Betriebskosten der einzelnen Schiffe so gut Bescheid? Du widersprichst dir grundlegend, wenn du Schiffe aufgrund ihrer hohen Betriebskosten ausflotten willst aber gleichzeitig Schnellfähren forderst. Erkundige dich mal danach, wrum es in dem Fahrtgebiet so gut wie keine Schnellfähren mehr gibt. Da wirst du recht schnell auf die Betriebskosten stoßen. Das Hauptgeschäft der Reedereien in der südlichen Ostsee, ist der Frachtverkehr. Passagiere sind nur Beifang. In der südlichen Ostsee sind so gut wie keine Kreuzfahrtfähren (außer CL) und Schnellfähren unterwegs. Spediteure zahlen keine Unsummen, damit ein Trailer mit 40Kn durch die Ostsee ballert. Wenn es schnell gehen muss, geht das in den Flieger.

[KaiR]

Du willst es nicht verstehen: Stena Nova gehört StenaRoRo, nicht Stena SE. Nova wurde nur zu dem Zweck eingekauft, sie zu verchartern. Sie ist ausdrücklich nicht für das Stena Routennetzwerk bestimmt. Wenn sie Grimaldi gehören würde, hätte Stena SE genausoviel Zugriff darauf.

[Tim S.]

Hoho, dann bugsier mal die Göteborg-Fähren nach Bagenkop rein...und als Butterkreuzer auch geringfügig überdimensioniert. Ich vermute mal, dass Stena das schon durchrechnet, und es ist offenbar das günstigste, einen Tag Liegezeit im Hafen zu haben. Seit Jahrzehnten. Noch, als die Fähren deutlich kleiner waren.

[Torge]

Mal eine aktuelle Info von Stena... auch wenn es nichts positives ist...

Stena Vision wird jetzt auch aufgelegt und die Stena Nordica kommt wieder zurück auf die Polen-Route. Die Stena Baltica bleibt auch da und geht nicht zurück zu Brittany


https://nxt.sydostran.se/karlskrona/mer ... tena-line/ (Swedish and pay wall)

Aber eins muss man bei Stena immer wieder feststellen: sie sind schnell mit ihren Anpassungen und können routieren!!! Color Line oder andere Reedereien sind nicht so flexibel