Deiner Argumentation geht von der Annahme aus, dass die 15k+ Schiffe erst nach der Fahrrinnenanpassung nach Hamburg hätten kommen können, was, wie wir alle wissen, nicht der Fall ist. Ganz im Gegenteil kamen täglich mindestens eines dieser Schiffe nach Hamburg mit um und bei 12m Tiefgang.bonito hat geschrieben: ↑So 21. Jun 2020, 23:15Du möchtest also, dass Schiffe mit großen Tiefgängen nach WHV fahren. Wie ich schon sagte, Hamburg hat drei Terminals, welche 15K+ Schiffe abfertigen können und die Kapazitäten waren schon recht am Limit, hinzu kommen die 13K Schiffe, welche gerade so zum CTA gehen können, diese sind ebenso tiefgangsbeschränkt. Ich kann dir zwar nicht sagen, wie viele Dienste das sind, WHV würde jedoch nicht in der Lage sein, all diese Dienste aufzunehmen und das müssten sie, sonst macht deine Argumentation keinen Sinn. Da müssten schon Kilometers and Kailänge addiert werden. Wie du selbst schreibst, gibt es noch keine Küstenautobahn, (da findet sich bestimmt noch ein schützenwerter Lurch) und die Infrastruktur muss DEUTLICH ausgebaut werden. Es ist ja kein Zufall, dass in Hamburg-Maschen der größte Rangierbahnhof Europas ist. Hast du mal gesehen, wie viele Speditionen, Transportunternehmen, Schiffdienstleiser etc in und um Hamburg angesiedelt sind ? Das gesamte Verkehrsnetz ist um Hamburg aufgebaut, sowohl in Ost-West als auch in Nord-Süd Richtung. Das müsste alles verlagert werden. In China machbar aber nicht in Deutschland. (Und ich will keine chinesischen Verhältnisse). In meinen Augen ist WHV für Containerschiffe eine politisch gewollte Verlegenheitslösung welche derzeit keinen Sinn macht.StephanG2312 hat geschrieben: ↑So 21. Jun 2020, 19:35Warum denn nicht? Ich habe damit ja auch nicht gesagt, dass man den Hamburger Hafen dann zuschütten sollte, es geht ja nur um die großen Tiefgänger. WHV selbst hat vielleicht kein direktes Hinterland, aber es gibt eine Autobahn, von der aus alle Punkte in D ebenfalls gut zu erreichen ist, wenn die Küsten-AB einmal fertiggestellt sein wird und die Bahn könnte auch entsprechend noch weiter ausgebaut werden. Vor allem aber lassen die natürlichen Gegebenheiten Tiefgänger zu. Warum müssen die natürlichen Gegebenheiten immer an die wirtschaftlichen Interessen angepasst werden und nicht umgekehrt? Sicher wäre eine Erweiterung auch hier mit massiven Eingriffen in die Natur verbunden, aber in welchem Verhältnis zu einer Flussvertiefung, deren Auswirkungen noch niemand wirklich abschätzen kann? Und wenn in HH deswegen Arbeitsplätze verloren gingen, würden in NDS parallel welche geschaffen, aber da jedes Bundesland eben sein eigenes Süppchen kocht, ist das natürlich undenkbar.bonito hat geschrieben: ↑So 21. Jun 2020, 11:56
Warum hier wieder Wilhelmshaven ins Spiel gebracht wird, erschließt sich mir überhaupt nicht. Der Hafen liegt "in the middle of nowhere", kaum Infrastruktur, kaum Hinterland. Warum wohl wird der Hafen weitestgehend gemieden ? Statt dort, kann man die Ladung auch gleich in Rotterdam löschen/laden. Und wieviel Meter Kailänge und Kräne sind dort vorhanden ? Das reicht doch nicht mal, um zwei Großschiffe (15k+) gleichzeitig abzufertigen. In Hamburg hat man dafür drei Terminals und schaffte es vor Corana mal so eben gerade. Davon abgesehen bedeutete auch der Bau von Wilhelmshaven einen Eingriff in die Natur.
Ab davon würde mich aber mal interessieren, inwieweit die übrige Schifffahrt (Tanker, Bulker) von der Elbvertiefung profitiert.
Ach ja, noch etwas. Hamburg ist nicht der einzige bedeutende Hafen in Europa, welcher Tiefgangsprobleme hat. Selbst Rotterdam (ECT) kann nicht zu jeder Zeit 16 M und mehr Tiefgang garantieren.
Gruß
Ginge man nun von deutlich steigenden Transportraten und einem Schiff täglich mit 16m Tiefgang in Deutschland aus (es bleiben ja noch die Anläufe in Le Havre, Antwerpen, Rotterdam, Felixstowe), dann wäre für diese Schiffe die Kapazität in Wilhelmshaven im Moment ausreichend.
Aber aktuell gibt der Markt ja noch nicht mal das her. Und das "aktuell" bezieht sich nicht auf die Coronakriese, sondern auf die 12 Jahre seit der Finanzkrise.