Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
... vergleichen wir mal im Jahr-X, wie viel der neue Turm dem Vorbild ähnlich aussehen mag? Wetten können nun abgegeben werden...
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Bei dem Verlust an Originalsubstanz stellt sich die Frage, ob der Wiederaufbau gerechtfertigt ist. Das Original ist nach Abstimmung der beteiligten Verwaltungsstellen brachial zerstört worden. Es klingt schon wie Hohn, wenn der Pressesprecher erwähnt, die Delle in der Kuppel wäre nicht weiter schlimm, die wäre ohnehin sanierungsbedürftig.
In der Nordsee-Zeitung wurden Innenaufnahmen des Turms veröffentlicht, die deutlich machen, dass um viel mehr als ein "bißchen" Blech und ein paar Ziegelsteine geht. Türen und Fenster sind von der Abbruchschere zerfleddert worden. Man fragt sich, warum an den entscheidenden Stellen kein Steiger eingesetzt wurde, um diese Sachen zu bergen.
Es musste schnell und kostengünstig sein und der Aufwand musste im Verhältnis zum Bauwerk stehen. Eben nur ein Leuchtturm. Ein Leuchtturm, der bis zum Einsatz von Schneide- und Abbruchtechnik intakt war. Von bremenports und den beteiligten Unternehmen war aber nichts anderes zu erwarten. In Leserbriefen werden sie teilweise als Helden gefeiert. So können die Meinungen auseinandergehen...
Viele Grüße
Ingo
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Die erwähnten Bilder sind hier zu sehen (scheinbar ohne Bezahlschranke) und sprechen für sich:Buttjer hat geschrieben: ↑Di 30. Aug 2022, 11:00Bei dem Verlust an Originalsubstanz stellt sich die Frage, ob der Wiederaufbau gerechtfertigt ist. Das Original ist nach Abstimmung der beteiligten Verwaltungsstellen brachial zerstört worden. Es klingt schon wie Hohn, wenn der Pressesprecher erwähnt, die Delle in der Kuppel wäre nicht weiter schlimm, die wäre ohnehin sanierungsbedürftig.
In der Nordsee-Zeitung wurden Innenaufnahmen des Turms veröffentlicht, die deutlich machen, dass um viel mehr als ein "bißchen" Blech und ein paar Ziegelsteine geht. Türen und Fenster sind von der Abbruchschere zerfleddert worden. Man fragt sich, warum an den entscheidenden Stellen kein Steiger eingesetzt wurde, um diese Sachen zu bergen.
Es musste schnell und kostengünstig sein und der Aufwand musste im Verhältnis zum Bauwerk stehen. Eben nur ein Leuchtturm. Ein Leuchtturm, der bis zum Einsatz von Schneide- und Abbruchtechnik intakt war. Von bremenports und den beteiligten Unternehmen war aber nichts anderes zu erwarten. In Leserbriefen werden sie teilweise als Helden gefeiert. So können die Meinungen auseinandergehen...
Viele Grüße
Ingo
https://www.nordsee-zeitung.de/Bremerha ... 84533.html
Ich frage mich, wo hier der Denkmalschutz ist? Wenn ich als Hausbesitzer mal eine Außenlampe anbringe, die dem Denkmalschutz nicht gefällt, werde ich sofort unter Bußgeldandrohung zum Rückbau aufgefordert (selbst erlebt) und hier wird das alles einfach so hingenommen. Hätte man nichts besseres zu tun, sollte man wirklich mal eine Klage gegen die Behörde prüfen lassen. Wir werden jedenfalls künftig Bremerhaven meiden. Interessiert kein Schw..., das ist mir klar, aber in eine Kommune, die so mit ihrem Erbe umgeht, trage ich keinen einzigen Cent mehr.
Mit maritimen Gruß
Stephan
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Bisher ist für den Denkmalschutz noch nichts verloren. Es ist sehr viel einfacher und wirtschaftlicher, einen Mauerwerksturm abzubrechen und nach den alten Zeichnungen neu aufzubauen, als den Turm Stein für Stein abzutragen. Fendter und Türen kann man nachbauen.
Sobald man mit einer hydraulischen Zange den Abbau beginnt, ist Kleinholz vorprogrammiert. Es wäre natürlich sinnvoll, Fenster, Türen etc. vorab zu sichern. Jetzt wird man versuchen, noch brauchbare Steine aus dem Abbruch freizulegen und den Rest durch neue zu ersetzen. Das ist aber immer noch besser, als hätte man mühsam Stein für Stein abgetragen und der Turm wäre dabei in die Weser gekippt.
Es werden vermutlich genug brauchbare Steine übrig bleiben, um eine denkmalgemäße Verblendschale herzustellen.
Notfalls lassen sich auch noch fast alle historischen Ziegel und Formate nachbrennen. Dafür gibt es Spezialisten: https://www.steinmeisterbau.de/fassaden ... erarbeiten
Gruß, Volker
Sobald man mit einer hydraulischen Zange den Abbau beginnt, ist Kleinholz vorprogrammiert. Es wäre natürlich sinnvoll, Fenster, Türen etc. vorab zu sichern. Jetzt wird man versuchen, noch brauchbare Steine aus dem Abbruch freizulegen und den Rest durch neue zu ersetzen. Das ist aber immer noch besser, als hätte man mühsam Stein für Stein abgetragen und der Turm wäre dabei in die Weser gekippt.
Es werden vermutlich genug brauchbare Steine übrig bleiben, um eine denkmalgemäße Verblendschale herzustellen.
Notfalls lassen sich auch noch fast alle historischen Ziegel und Formate nachbrennen. Dafür gibt es Spezialisten: https://www.steinmeisterbau.de/fassaden ... erarbeiten
Gruß, Volker
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Nabend zusammen,
auch mich ärgert das Thema. Mein Beilied.
Selbst wenn vielleicht die Kuppel einpaar Dellen abbekommen hat, dann wird das gerichtet oder ausgebessert.
Immer noch besser als es komplett aufzugeben und einfach so einen hässlichen und langweiligen Mast da hinzustellen.
Wenn sich da gute Firmen finden, sollen sie sich dem Thema vollumfänglich annehmen und den Turm halt rekonstruieren.
Doch es gibt noch eine andere Stadt, in der es teils mit dem Denkmalschutz nicht so eng gesehen wird.
-> https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... -li.253463
Selbst aus der Kriegsruine der Dresdner Frauenkirche wurden bei der Reko Original-Steine verbaut. Von aussen ist das gut sichtbar.
Wenn es um die "paar" Steine den Molenfeuers geht, fällt mir ein anderes Beispiel (Berlin in den Nachkriegsjahren) ein.
Grüße.
Johannes
auch mich ärgert das Thema. Mein Beilied.
Selbst wenn vielleicht die Kuppel einpaar Dellen abbekommen hat, dann wird das gerichtet oder ausgebessert.
Immer noch besser als es komplett aufzugeben und einfach so einen hässlichen und langweiligen Mast da hinzustellen.
Wenn sich da gute Firmen finden, sollen sie sich dem Thema vollumfänglich annehmen und den Turm halt rekonstruieren.
Doch es gibt noch eine andere Stadt, in der es teils mit dem Denkmalschutz nicht so eng gesehen wird.
-> https://www.berliner-zeitung.de/mensch- ... -li.253463
Da kann ich Volker wirklich nur recht geben.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Di 30. Aug 2022, 18:45 [...]
Jetzt wird man versuchen, noch brauchbare Steine aus dem Abbruch freizulegen und den Rest durch neue zu ersetzen. Das ist aber immer noch besser, als hätte man mühsam Stein für Stein abgetragen und der Turm wäre dabei in die Weser gekippt.
Es werden vermutlich genug brauchbare Steine übrig bleiben, um eine denkmalgemäße Verblendschale herzustellen.
Notfalls lassen sich auch noch fast alle historischen Ziegel und Formate nachbrennen.
[...]
Selbst aus der Kriegsruine der Dresdner Frauenkirche wurden bei der Reko Original-Steine verbaut. Von aussen ist das gut sichtbar.
Wenn es um die "paar" Steine den Molenfeuers geht, fällt mir ein anderes Beispiel (Berlin in den Nachkriegsjahren) ein.
-> https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/ ... 89844.html„An ganzen, halben und Dreiviertel-Steinen, die in der vorgefundenen Form wieder verwertbar sind, wurden bisher in Berlin etwa 280.000.000 – in ganzen Steinen gerechnet – geborgen“, errechneten die Ämter gut drei Jahre nach der Kapitulation.
Grüße.
Johannes
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Denkmalschutz für ein Gebäude ist nicht in Stein gemeißelt. Ein Eigentümer kann die Aufhebung beantragen, wenn der Erhalt der Bausubstanz wirtschaftlich unzumutbar ist. Das Bundesverfassungsgericht hat 2002 in einem Urteil festgestellt, dass auch der Denkmalschutz Grenzen hat.
Eigentümer lassen ihre denkmalgeschützten Gebäude gelegentlich so lange leerstehen und verkommen, bis die obige Regel anwndbar ist. Würden die Denkmalschutzämter dies rechtzeitig bemerken, könnten sie die Eigentümer zum Erhalt zwingen.
Gruß, Volker
Eigentümer lassen ihre denkmalgeschützten Gebäude gelegentlich so lange leerstehen und verkommen, bis die obige Regel anwndbar ist. Würden die Denkmalschutzämter dies rechtzeitig bemerken, könnten sie die Eigentümer zum Erhalt zwingen.
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Das ist alles richtig, aber in dem Fall wohl kaum anwendbar. Weder traue ich den Verantwortlichen zu (und das soll sicher kein Kompliment sein), dass sie die Sanierung der Mole und des Turms bewusst hinausgezögert haben, um aus dem Denkmalschutz zu kommen, noch akzeptiere ich gleichwohl, dass bei einem solchen Gebäude der Denkmalschutz nichts gemerkt hätte.Volker Landwehr hat geschrieben: ↑Mi 31. Aug 2022, 00:11 Denkmalschutz für ein Gebäude ist nicht in Stein gemeißelt. Ein Eigentümer kann die Aufhebung beantragen, wenn der Erhalt der Bausubstanz wirtschaftlich unzumutbar ist. Das Bundesverfassungsgericht hat 2002 in einem Urteil festgestellt, dass auch der Denkmalschutz Grenzen hat.
Eigentümer lassen ihre denkmalgeschützten Gebäude gelegentlich so lange leerstehen und verkommen, bis die obige Regel anwndbar ist. Würden die Denkmalschutzämter dies rechtzeitig bemerken, könnten sie die Eigentümer zum Erhalt zwingen.
Gruß, Volker
Vielmehr scheint es mal wieder so, dass bei Angelegenheiten der öffentlichen Hand andere Vorgaben gelten als im Privatbereich.
Im vorliegenden Fall ist jedoch viel eher ausschlaggebend, dass zuvor von einem "sanften" Abriss die Rede ist und die Bilder sowie die kurze Zeitspanne des eigentlichen Abrisses eine ganz andere Sprache sprechen. Aber vielleicht irren wir uns auch alle und 202? steht auf der neuen Mole ein Turm, der vom Original nicht zu unterscheiden ist und alle sind zufrieden.
Mit maritimen Gruß
Stephan
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Steht die Mole selbst denn unter Denkmalschutz oder gilt das nur für den Turm an sich?
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Re: Molenturm in Bremerhaven droht umzukippen
Das ist klar, aber darum geht es auch nicht. Es geht mir mehr um den Vorwurf, der Denkmalschutz habe in der Sache nichts gemerkt. Wenn nur der Turm denkmalgeschützt ist, dann gab es da ja auch für die nicht viel zu merken, der Turm selber hatte ja keine Schäden.