Tauchboot TITAN während Tauchgang zur TITANIC verschollen

[Stephan Giesen]

Die Estonia liegt in finnischen Hoheitsgewässern, die Titanic hingegen in internationalem Gewässer. Da braucht man keine Genehmigung.

Ist mir bewusst, aber das Unternehmen hat doch sein Gewerbe sicher irgendwo angemeldet und wenn das nicht gerade Takatukaland ist, wird es doch sowas wie eine Gewerbeaufsicht geben.

[Tim S.]

Interessante Frage. Viele Wracks dürfen ja wegen der Totenruhe nicht gestört werden (auch wenn das die Chinesen z.B. beim Zerlegen von Weltkriegswracks vor Indonesien wie der Repulse und Prince of Wales überhaupt nicht stört. Ich denke jetzt einfach mal laut, das reine Ansteuern von solchen Wracks, ohne etwas zu verändern, dürfte vom Verbot vielleicht nicht betroffen sein? Auch bei der Bergung von Artefakten der Titanic wurden ja nur Dinge aus dem Trümmerfeld und nicht dem Schiff selbst entnommen.

[Stephan Giesen]

Interessante Frage. Viele Wracks dürfen ja wegen der Totenruhe nicht gestört werden (auch wenn das die Chinesen z.B. beim Zerlegen von Weltkriegswracks vor Indonesien wie der Repulse und Prince of Wales überhaupt nicht stört. Ich denke jetzt einfach mal laut, das reine Ansteuern von solchen Wracks, ohne etwas zu verändern, dürfte vom Verbot vielleicht nicht betroffen sein? Auch bei der Bergung von Artefakten der Titanic wurden ja nur Dinge aus dem Trümmerfeld und nicht dem Schiff selbst entnommen.

Ja, aber die Ertrunkenen befanden sich ja nicht alle im Schiff und deren wohl nicht mehr vorhandenen Überreste dürften ja über das gesamte Feld verteilt sein. Insofern würde ich das mit der Totenruhe nicht nur auf das reine Wrack beschränken wollen. Andererseits ist es aber auch üblich und legitim, einen Friedhof zu besuchen, nur um sich an der gepflegten Anlage zu erfreuen. Die Grenzen sind hier sicher ziemlich verschwommen.

Abgesehen davon berichtete gestern im TV jemand, der diesen Trip schon mitgemacht hat, darüber, dass mit der TITAN nicht nur auf dem Meeresboden, sondern auch auf einem Deck aufgesetzt wurde, was an sich ja schon an Verantwortungslosigkeit kaum zu überbieten ist und da wird es dann schon wieder sehr fragwürdig.

Wie gesagt, Tauchgänge zu wissenschaftlichen Zwecken oder aber um Artefakte unter wissenschaftlichen Aspekten für die Nachwelt zu erhalten, kann ich akzeptieren, aber nicht diese reinen Vergnügungstouren. Aber das wird die Betroffenen, sofern sie noch leben, herzlich wenig interessieren.

[Tim S.]

Titan ist ein nicht zertifiziertes, experimentelles Boot:
https://www.sueddeutsche.de/panorama/oc ... -1.5954406

Bedenken schon 2018:
https://newrepublic.com/post/173802/mis ... -oceangate

Hoffnung schwindet:
https://www.mdr.de/brisant/titanic-uboo ... n-106.html

[Dji]

Ich habe kürzlich das Buch über die Titanic-Expeditionen der letzten Jahrzehnte gelesen. Es endet mit OceanGate und dem neuen Tauchboot Titan in 2021. Demnach darf der Veranstalter touristische Tauchfahrten durchführen, aber das Wrack nicht berühren oder Gegenstände bergen. Sie dürfen drumherum fahren und in geringem Maß bspw. Rost/Bakterien („rosticles“) für wissenschaftl. Zwecke bergen (Materialforschung).
Das Landen und Aufsetzen auf dem Wrack ist nicht gestattet, aber bereits vorgekommen, angeblich unabsichtlich.

[D_R_A_Q]

Sky News berichtet dass Trümmerteile gefunden wurden.....

[Tim S.]

Sky News berichtet dass Trümmerteile gefunden wurden.....

Leider ja:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... e-104.html
https://edition.cnn.com/2023/06/22/us/s ... index.html

[shipspotter96]

Warum wird hier überhaupt so ein Drama drum gemacht? Das Unglück befindet sich dutzende hundert Kilometer von uns entfernt uns das Unglück hat auch nur fünf tote gefordert. Das ist natürlich tragisch, keine Frage. Bei mir in der Nähe ist es vor einigen Jahren zu einem Unglück gekommen, als zwei Peronen versucht haben, einen Weinhachtsbaum aufeinem Ponton im Westsensee aufzustellen, einer von denen ist ertrunken. Ging das auch weltweit durch die Medien? Einen großen Unterschied, was es rechtfertigt, dass dem anderen so viel Präsenz geschenkt wird und dem anderen nicht, kann ich ehrlich gesagt nicht ernennen. Es gibt regelmäßig dutzende Unfälle mit vergleichbar vielen Opfern, denen nicht diese Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es handelt sich hier keineswegs um ein Unglück wie 9/11 oder das Erdbeben in der Türkei vor einigen Monaten.

Es gibt inzwischen Wikipedia-Artikel zu dem Thema in dutzenden Sprachen. Ist das bei den übrigen Unglücken von vergleichbaren Ausmaß, die sich im Alltag ereignen (also mit einer einstelligen Opferzahl) auch der Fall?

Der einzige Grund ist doch, dass die Titanic jeder kennt und die Medien dadurch ihre Headlines pushen können und damit im Ergebnis mehr Geld verdienen. Hier wird viel zu viel Aufmerksamkeit einem im Grunde völlig unwichtigen Thema gewidmet.

Ich möchte hier keineswegs das Unglück verharmlosen. Tragisch, keine Frage. Aber im Grunde ist das nicht schlimmer als Unglücke, die sich im Alltag regelmäßig ereignen und denen überhaupt keine oder zumindest keine auch nur annähernd vergleichbare mediale Präsens (und auf gar keinen Fall in anderen Kontinenten) geschenkt wird. Die Berichterstattung zu diesem Thema ist völlig übertrieben.

[PeterPan]

Warum wird hier überhaupt so ein Drama drum gemacht? Das Unglück befindet sich dutzende hundert Kilometer von uns entfernt uns das Unglück hat auch nur fünf tote gefordert. Das ist natürlich tragisch, keine Frage. Bei mir in der Nähe ist es vor einigen Jahren zu einem Unglück gekommen, als zwei Peronen versucht haben, einen Weinhachtsbaum aufeinem Ponton im Westsensee aufzustellen, einer von denen ist ertrunken. Ging das auch weltweit durch die Medien? Einen großen Unterschied, was es rechtfertigt, dass dem anderen so viel Präsenz geschenkt wird und dem anderen nicht, kann ich ehrlich gesagt nicht ernennen. Es gibt regelmäßig dutzende Unfälle mit vergleichbar vielen Opfern, denen nicht diese Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es handelt sich hier keineswegs um ein Unglück wie 9/11 oder das Erdbeben in der Türkei vor einigen Monaten.

Es gibt inzwischen Wikipedia-Artikel zu dem Thema in dutzenden Sprachen. Ist das bei den übrigen Unglücken von vergleichbaren Ausmaß, die sich im Alltag ereignen (also mit einer einstelligen Opferzahl) auch der Fall?

Der einzige Grund ist doch, dass die Titanic jeder kennt und die Medien dadurch ihre Headlines pushen können und damit im Ergebnis mehr Geld verdienen. Hier wird viel zu viel Aufmerksamkeit einem im Grunde völlig unwichtigen Thema gewidmet.

Ich möchte hier keineswegs das Unglück verharmlosen. Tragisch, keine Frage. Aber im Grunde ist das nicht schlimmer als Unglücke, die sich im Alltag regelmäßig ereignen und denen überhaupt keine oder zumindest keine auch nur annähernd vergleichbare mediale Präsens (und auf gar keinen Fall in anderen Kontinenten) geschenkt wird. Die Berichterstattung zu diesem Thema ist völlig übertrieben.

Ich kann Sie gut verstehen...

Hier haben sich 5 Personen bewusst einem Risiko ausgesetzt. Im Prinzip nichts anderes als eine Form von Extremsport, der eben bei Vielen zu Unfällen oder zum Tod führt. Diesem Risiko waren sie sich vermutlich alle bewusst.

Da lese ich jeden Tag Berichte, die ich deutlich schlimmer finde, wie zum Beispiel über verzweifelte Menschen, die auf der Flucht nach Europa auf völlig überladenen Seelenverkäufern ihr Leben lassen, weil das Boot untergeht und sie noch nicht einmal schwimmen können.

Also: Für mich ist das Thema U-Boot abgehakt und fällt in die Kategorie "selbst ausgesuchtes Schicksal". Aber einen großen Respekt an Alle, die an der Suche beteiligt waren.

[Tim S.]

Es ist natürlich immer ein Paradoxon, wie unterschiedlich Unglücke wahrgenommen werden, bzw. dass einerseits keinerlei Mittel gescheut werden, um in solchen und anderen Fällen Menschenleben zu retten, während woanders sich Menschen in gewaltigen Zahlen massakrieren, einfach so krepieren etc. Dieses Wahrnehmungsparadoxon wird man auch nie auflösen können und müssen. Aber wir rezipieren persönliche Schicksale halt anders, konnten also mit fünf konkret benannten Menschen mitbangen, egal ob selbstverschuldet oder nicht, während hunderte Migranten binnen weniger Minuten im Mittelmeer ertrunken mehr oder weniger eine Randnotiz bleiben und seither dort auch schon wieder weitere ertranken. Das ist bei anderen Unglücken nicht anders. Klar kann man damit clicks generieren, aber wir reagieren einfach auch anders bei so einer Vorstellung, da unten sitzen vielleicht fünf Menschen fest und harren der Rettung, und oben läuft der Wettlauf mit der Zeit mit allen verfügbaren Mitteln. Das triggert unser Gehirn, so sind wir gestrickt, und deshalb ist es auch normal und okay, da anders mit umzugehen.
Derweil geht man von einer unangekündigten Implosion aus, die den Insassen augenblicklich den Tod brachte. Die US Navy registrierte am 18.6. auch eine entsprechende Anomalie:
https://www.tagesschau.de/ausland/ameri ... t-100.html
https://www.businessinsider.de/wissensc ... n-koennte/
https://www.nau.ch/news/amerika/tote-pa ... n-66526358

Zur Empathiefrage:
https://www.zevener-zeitung.de/Nachrich ... 45626.html